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Die Siedler: Ex-Entwickler rechnet mit der Spiele-Branche ab

Wahnsinn es gibt immer noch coole Leute die die Wahrheit nicht scheuen auszusprechen ! Super Artikel und die Abrechnung ist sehr zu empfehlen.
 
Bei ein, zwei Punkten hat der gute Mann sicher Recht. Ernstnehmen kann ich ihn aber nicht, wenn er in Zeiten von Kickstarter, Steam Greenlight, Early Access und der Flut an Spielen kleiner Studios auf einschlägigen Download-Portalen so einen Quatsch schreibt:

"Einen gesunden Indie-Bereich gibt es auch nach 30 Jahren Games-Industrie nicht einmal ansatzweise. Letzten Endes dient der Indie-Bereich als selbstausbeuterischer Qualifikationsnachweis, um dann anschließend im AAA- oder FTP-Bereich (in der Regel immer noch selbstausbeuterisch) arbeiten zu dürfen."

Vollkommen realitätsfern.
 
mag sein das er bei manchen dingen übertreibt aber ich bin mir trotzdem sicher das die gier und der kontroll zwang (sucht) mancher branchenriesen so einiges kaputt gemacht haben !
 
mag sein das er bei manchen dingen übertreibt aber ich bin mir trotzdem sicher das die gier und der kontroll zwang (sucht) mancher branchenriesen so einiges kaputt gemacht haben !

sicher, auf der anderen Seite ist nunmal auch VIEL mehr Geld im Spiel (im doppelten Sinne! :-D ) , und wer will schon seine Investition verbrannt sehen oder zB nochmal 1/3 längere Entwicklungszeit in kauf nehmen, in der er im Gegensatz zu frher icht nur ne Handvoll "Computerfreaks" bezahlen muss? Da ist es verständlich, wenn mehr Druck gemacht wird als vor vielen Jahren, wo ein floppendes Spiel maximal 10-20 Arbeitsplätze gefährdete von Leuten, die ohnehin eher einen "Pioniergeist" haben und sich des Risikos bewusst sind.

Aber die Diskrepanz zwischen "die Entwickler alles machen lassen" und "nur an Profit denken" ist mittlerweile offensichtlich bei vielen Firmen zu groß geworden. Wie in so vielen Branchen, da werden viele Angestellten für den kurfristigen Profit rumgescheucht ohne sich bewusst zu sein, dass auf Dauer jeden tag 12Std Job dank Druck und versteckter Überstunden ineffizienter ist als wenn man die Leute in Ruhe und mit weniger Druck 8std arbeiten lässt...
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Geschwätz eines verbitterten alten Mannes. Sorry, aber ich muss es so krass ausdrücken, weil in dem Text (also im original Blog) so viel Unsinn steht, dass es fast schon weh tut.

Was ich nachvollziehen kann, ist der Umstand, dass dem Herrn Walk viele moderne Spiele nicht gefallen. Das ist sein gutes Recht. ABER: gleichzeitig setzt er praktisch alle, die nicht seinem Schema, seinem Geschmack und seiner Meinung entsprechen, mit unethischen Anzugträgern gleich, denen es rein ums Geld geht und nicht um die Spiele.

Seine ganze Theorie vom Untergang der Spieleindustrie ist nicht nur hanebüchen, sondern richtiggehend lachhaft. Spiele sind ursprünglich nicht deshalb schwierig oder herausfordernd gewesen, weil es die Designer so wollten, sondern weil die Leute damals Geld an Automaten in Spielhallen bezahlt haben. Damals war die Gleichung einfach: je mehr Game Over Screens umso mehr Geld werfen die Kids ein. Diese Entwicklungsphilosophie wurde dann in die erste Generation von Konsolen- und PC Spiele übernommen. Das hat sich dann im Laufe der Zeit gewandelt. Aber was der gute Herr Walk als geistige Fehlentwicklung oder als Geldmacherei abtut, ist nichts anderes als die natürliche Entwicklung von Geschmack und Technik. Irgendwann sind die Entwickler und die Publisher nämlich auf die Idee gekommen, dass es keinen Sinn mehr macht, die Spieler über die Maßen zu frustrieren, wenn sie sich nur ein Mal das Spiel für das Heimgerät kaufen. Deshalb sind die Spiele leichter geworden: weil es die Nachfrage danach gab. Viele Spieler wollten und wollen eben einfach eine gute Zeit am PC haben und nicht ständig herausgefordert werden bzw. frustriert werden. Spiele sind zum Großteil einfach Entertainment, eine Alternative zu Filmen, TV und Büchern. Es gibt keinerlei Grund anzunehmen, warum deshalb die Spieleindustrie untergehen sollte. Das wird auch von Hollywood seit vielen Jahrzehnten behauptet und es hat sich als absoluter Humbug herausgestellt. Das ist bei der Spieleindustrie nicht anders. Solange die Nachfrage das Angebot bestimmt, solange geht es der Industrie an sich gut. Dass das Geschäft für Entwickler nicht einfach ist, ist bekannt. Aber das liegt nun mal in der Natur der Sache (aka hochvolatiles Projektgeschäft). Das ist im Filmbusiness kaum anders für die Leute hinter den Kulissen. Autoren leben auch nur von Buch zu Buch. Und es gibt noch viele, viele andere Branchen, in denen man sich nicht völlig selbst verwirklichen kann und einfach seinen Job erledigen muss, auch unter erschwerten Bedingungen. That is life. Alles andere ist ein realitätsfernes Traumgeflecht. Vielleicht gab es mal eine kurze Zeit, in der das so möglich ist, aber das immer die Startphase einer neuen Industrie. Das ist wie bei einem Business-Startup: am Anfang läuft noch alles ungezwungen und leger und jeder kann sich verwirklichen, aber das hat irgendwann ein Ende, wenn die Sache größer und ernster wird. So ist es auch im Spielebusiness. Das Regime der Nerds ist vorbei und wird niemals wiederkommen. Dafür ist die Industrie zu groß und die Kundengruppe zu breit. Aber all das ist NULL Anzeichen dafür, dass die Industrie irgendwie an sich am Abgrund stehen würde....

Lange Rede, kurzer Sinn: der Herr Walk ist ein wenig verbittert, weil es nur noch wenige Spiele nach seinem Gusto gibt. Ergo - egozentrisch geschlussfolgert - ist die Spieleindustrie scheiße und wird untergehen. Vielleicht hat er aber nur schon lange nicht mehr Fuß im Business fassen können und ist deshalb so verbittert...man weiß es nicht....
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank, dass ihr trotz dieser Passagen (1, 2) auf den Blog von Wolfgang Walk aufmerksam macht. Großes Lob.

(1) Die Entwicklung eines AAA-Titels ist heute vorwiegend eine Materialschlacht, in der es auf eine Handvoll Millionen nicht mehr ankommt, da am Tag eins mit der Hilfe von unentrinnbaren Marketingkampagnen und einer überwiegend nur komplizenhaften Presse 20 Millionen Kopien in den Markt gedrückt werden und ein mittlerer neunstelliger Umsatz an Tag 1 fast schon als Flop gilt.

(2) Wer den jeweils frisch vermarkteten Konsolenkrieg mitmacht, die großen Blockbuster kauft und Indies dabei missachtet, wer den ganzen großen Betrieb presseseitig uneingeschränkt bejubelt und anfeuert: der gehört, um den Gedanken abzurunden, zu den falschen Freunden, den Absahnern, den Leuten, die meiner alten Liebe das Koks verkaufen.
 
Sie bedienen einen Markt bestehend aus kleinschwänzigen Möchtegern-Superhelden, die immer noch nicht begriffen haben, dass es nichts Alberneres gibt als einen Kerl mit Knarre und Testosteronüberdosis. CoD, GTA, Battlefield…
Hat sie Bulletstorm, Blood Dragon, der Duke, Saints Row, Serois Sam. Er schätzt sich ja als ziemlich allwissend dabei hat er auch den Fun-Faktor bei GTA Konsequenz ignoriert der dahinter steckt.

Zur FTP Meinung der Sammelalbum Vergleich ist gut aber den Konsum drang kann ich persönlich ca. bei 30 Euro ersticken, Skins oder Waffen für Vollausrüstung, dies auch nur bei Games, die ich mindestens auch 30 Stunden gespielt hatte. Anders als beim Sammelalbum reicht mir eine Charakter Kollektion für 4 meine Chars, da ich den Rest wie treffend erwähnt nicht mehr ansehe(die Vervollständigung "unmöglich" ist).

Und sollte es wirklich ein Problem geben mit schlechten Spielen, es gibt zu viele gute die man auch erwerben kann (selbst wenn man einen älteren Titel besorgen muss)

Nicht zu vergessen: die immer brutaleren Finishing Moves als Belohnungssystem.
Die Zeiten wurden seit den 90er doch nicht wirklich schlimmer Mortal Wombat, Doom und seit Anfang 2000 kam auch kein Spiel was noch wirklich was drauf setzte außer Bullestorm.

Die Siedler 2-4
Was uns regelmäßig als innovativ und nie dagewesen angepriesen wird, ist selten mehr als die immer wieder gleiche Spielmechanik mit dem allerneuesten Grafikbling und marginal verbessertem Interface.
ist es wirklich etwas anderes gewesen oder hat man hier einen Grundstein gelegt;)

Bei Spielindustrie ist es aber ähnlich wie beim Film man kann sich von Mainstream ausklinken, und im in den Nerd Teichen planschen. Das Budget reicht hier da die Industrie groß genug ist und genau so groß wie bei Siedler oder immer noch größer auch mit Inflation ist(aktuell Project Cars, Wasteland und Star Citizien).

Mit freundlichen Grüßen eines Besitzers mehrerer AAA-Titel (praktisch keine Reihe komplettiert) mit ausgleichender Menge an Innovations-Games.


PS: ich besitze kein CoD und BF (gratis BF ausgenommen)
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Geschwätz eines verbitterten alten Mannes. Sorry, aber...

...aber solch eine Gegenanalyse war zu erwarten. Auch der Verweis auf einen realitätsfernen, unzeitgemäßen Geist, den es ob seiner Verbittertheit lediglich zu bemitleiden gelte... Deine gezwungen nüchterne Darstellung zeigt, ebenso wie die sehr subjektive von Herrn Walk, Mißstände auf, mit dem traurigen Unterschied diese nicht einmal mehr als kritikwürdig zu empfinden, sondern sie als gegebenen Teil unserer (Wirtschafts-)realität hinzunehmen. Ich teile die sehr persönliche Meinung Herrn Walks, ohne die harten Fakten in den modernen Kreativitätsbunkern zu kennen dahingehend, als das ich die Ergebnisse - salopp: oft einfallsloser, fast immer gepushter Einheitsbrei - selber beobachten kann. Und ebenso bin ich nicht bereit eine negative Entwicklung als "so ist es eben" zu akzeptieren, geschweige denn zu adaptieren, oder argumentativ zu verteidigen. Es geht hier wohl eher um die Darstellung einer "gefühlten" Entwicklung, die Kritik an einem - persönlich so empfundenen - Zeitgeist, der heute eben ganz besonders von Gier und Gewinn bestimmt scheint(!), ungeachtet vergangener, evtl. verklärter Zustände. Zumal Walk als Insider hier möglicherweise auch eine gewisse Kompetenz unterstellt werden kann. Sonst bleibt es eben eine persönliche Meinung. Ich sehe keine Notwendigkeit ihn als eine Art Verlierer des Systems abzutun.
 
...aber solch eine Gegenanalyse war zu erwarten. Auch der Verweis auf einen realitätsfernen, unzeitgemäßen Geist, den es ob seiner Verbittertheit lediglich zu bemitleiden gelte... Deine gezwungen nüchterne Darstellung zeigt, ebenso wie die sehr subjektive von Herrn Walk, Mißstände auf, mit dem traurigen Unterschied diese nicht einmal mehr als kritikwürdig zu empfinden, sondern sie als gegebenen Teil unserer (Wirtschafts-)realität hinzunehmen. Ich teile die sehr persönliche Meinung Herrn Walks, ohne die harten Fakten in den modernen Kreativitätsbunkern zu kennen dahingehend, als das ich die Ergebnisse - salopp: oft einfallsloser, fast immer gepushter Einheitsbrei - selber beobachten kann. Und ebenso bin ich nicht bereit eine negative Entwicklung als "so ist es eben" zu akzeptieren, geschweige denn zu adaptieren, oder argumentativ zu verteidigen. Es geht hier wohl eher um die Darstellung einer "gefühlten" Entwicklung, die Kritik an einem - persönlich so empfundenen - Zeitgeist, der heute eben ganz besonders von Gier und Gewinn bestimmt scheint(!), ungeachtet vergangener, evtl. verklärter Zustände. Zumal Walk als Insider hier möglicherweise auch eine gewisse Kompetenz unterstellt werden kann. Sonst bleibt es eben eine persönliche Meinung. Ich sehe keine Notwendigkeit ihn als eine Art Verlierer des Systems abzutun.

Hervorragender Kommentar... dankeschön!
 
...aber solch eine Gegenanalyse war zu erwarten. Auch der Verweis auf einen realitätsfernen, unzeitgemäßen Geist, den es ob seiner Verbittertheit lediglich zu bemitleiden gelte... Deine gezwungen nüchterne Darstellung zeigt, ebenso wie die sehr subjektive von Herrn Walk, Mißstände auf, mit dem traurigen Unterschied diese nicht einmal mehr als kritikwürdig zu empfinden, sondern sie als gegebenen Teil unserer (Wirtschafts-)realität hinzunehmen. Ich teile die sehr persönliche Meinung Herrn Walks, ohne die harten Fakten in den modernen Kreativitätsbunkern zu kennen dahingehend, als das ich die Ergebnisse - salopp: oft einfallsloser, fast immer gepushter Einheitsbrei - selber beobachten kann. Und ebenso bin ich nicht bereit eine negative Entwicklung als "so ist es eben" zu akzeptieren, geschweige denn zu adaptieren, oder argumentativ zu verteidigen. Es geht hier wohl eher um die Darstellung einer "gefühlten" Entwicklung, die Kritik an einem - persönlich so empfundenen - Zeitgeist, der heute eben ganz besonders von Gier und Gewinn bestimmt scheint(!), ungeachtet vergangener, evtl. verklärter Zustände. Zumal Walk als Insider hier möglicherweise auch eine gewisse Kompetenz unterstellt werden kann. Sonst bleibt es eben eine persönliche Meinung. Ich sehe keine Notwendigkeit ihn als eine Art Verlierer des Systems abzutun.
Die Frage ist doch, was man unter einer negativen Entwicklung versteht und wie man das deutet. Es ist eine Sache, eine Entwicklung persönlich nicht zu mögen, weil sie den eigenen Erwartungen und Wünschen entgegenläuft, und eine andere Sache, der Industrie eine generelle Fehlentwicklung dahingehend zu unterstellen, dass praktisch alle Spieler darunter zu leiden haben. Herr Walk belässt es leider nicht bei ersterer Möglichkeit, was ich absolut respektieren würde, sondern greft indirekt auch den Spielegeschmack einer Vielzahl von Spielern an. Und dafür bringt er nun mal keine stichhaltigen Argumente, die das belegen würden. Dass die Beteiligten in der Industrie Geld verdienen wollen mit ihren Spielen und das möglichst viel, ist kein Geheimnis und eine natürliche Entwicklung, wie in jeder anderen Branche auch. Daraus allleine kann man noch keine Fehlentwicklung ableiten (es sei denn man ist prinzipiell ein überzeugter Antikapitalist, aber dass wäre wiederum ein anderes Thema). Ich vermute eher, dass es sich bei der unterstellten Fehlentwicklung schlicht um eine Erweiterung der Zielkundschaft handelt und deren Erwartungen. Das hängt natürlich damit zusammen, dass ich im Spielebusiness zunächste eine Unterform der Entertainmentindustrie sehe und weniger eine Ansammlung von Künstlern (was wiederum aber nicht bedeutet, dass Spiele nicht künstlerisch wertvoll sein können). Wie im Film- und Büchersegment auch gibt es eben auch bei Spielen inzwischen eine breite Masse an Kunden, die eine eher seichte Unterhaltung fordern bzw. nachfragen. Daran ist nichts flasch oder verwerflich und auch an diesen sogenannten Mainstreamspielen ist nichts falsch oder verwerflich. Natürlich haben es Leute, deren Geschmack nicht unbedingt mit dem der breiten Masse übereinstimmt, in dieser Konstellation schwerer, passende Spiele zu finden. Doch ist es ein Fehler der Industrie, dieses Randgruppenproblem zu lösen? Jein. Wenn es einen Markt gibt, der sich wirtschaftlich und kreativ lohnt, wird er über kurz oder lang auch besetzt (eine der Grundregeln des Kapitalismus). Manchmal braucht es etwas Zeit, um diese Potenziale zu erkennen und gängige Marktstrukturen derart aufzuweichen, um entsprechende Grundvoraussetzungen zu schaffen. Im Bereich der Videospiele ist das kürzlich durch das Aufkommen von Crowdfunding, aber auch durch entsprechende Videospiele mit geringerem Scope und weniger Mainstreamappeal (zB. bei Ubisoft) gelungen. Es wäre an dieser Stelle also imo falsch, von einer generellen Fehlentwicklung in der industrie zu sprechen. Es ist sicherlich aber richtig, dass mit der Größe des Projektes die Möglichkeit individueller Innovationen sinkt. Das ist ein generelles Phänomen in der Wirtschaft. Große Produktionen sind prinzipiell Kompromisse, die oft den kleinsten gemeinsamen Nenner abdecken. Innovation geschieht im Kleinen, im Falle der Videospiel in Indies und neuerdings in Crowdfundingprojekten. Sind Konzepte dort erfolgreich, werden sie unter Umständen auch für Mainstreamspiele interessant. Es lohnt sich nicht, dagegen anzukämpfen, weil es sinnlost ist. Ich kann die Enttäsuchung verstehen und nachvollziehen, wenn man bei all der Fülle an Spielen, die es heutzutage gibt, den Eindruck hat, dass für den eigenen Geschmack herzlich wenig dabei ist. Da ist man natürlich gerne geneigt zu glauben, dass es da ein grundlegendes Problem in der Industrie geben müssste. Imo liegt dieses Problem aber vor allem am Kunde, wenn man es denn Problem nennen kann. Wer einen speziellen Geschmack hat, der hat unter Umständen Schwierigkeiten, ihn zu befriedigen. Eine der traurigen, aber kaum änderbaren Realitäten des Lebens... ;)
 
Ich finde Walk legt da mit seinem Blogeintrag den Finger auf viele Wunden. Natürlich ist das ganze recht subjektiv und damit auch provokant, aber ich glaube, dass genau das ein Ziel bei der Veröffentlichung war. Ich bin kein Branchenkenner, sondern nur ein Spieler, der eben auch viel über Spiele liest - aber ich halte auch manche Einschätzungen für nachvollziehbar. Er spricht ja auch viele Punkte an, welche wir Spieler immer wieder laut äußern:
- Dominanz der wenigen großen Publisher
- die daraus resultierende Einfallslosigkeit
- Abzocke im F2P Bereich
- CoD, BF, AC, GTA usw. als Cash Cows
- Fixierung auf eine junge, männliche Zielgruppe, die gerade so der Pubertät entwachsen ist
- völlig überzogener Konsolen"krieg"
- wenig kritische Presse die als Marketinginstrument fungiert.
Alles Themen die wir so - oder so ähnlich - hier immer wieder zum Thema haben und die im Grundtenor ihm auf jeden Fall recht geben. Er formuliert hier überspitzt, aber das macht die Dinge nicht weniger problematisch. Seine Einschätzung zu den Indieentwicklern halte ich jetzt als Spieler auch für ein wenig zu harsch.
 
au weia, das ist aber jemand mächtig frustriert.

in teilen hat der mann sicherlich recht mit seinem rundumschlag.
allerdings erzählt er da ja nicht unbedingt was neues.
er kritisiert an der industrie genau das, was eigentlich so ziemlich jeder andere schon seit jahren kritisiert.

komisch übrigens, dass er dabei ein unternehmen völlig unter den tisch fallen lässt: nintendo!
nintendo hat diese, in der tat ja existierenden, tumben testosteron-actioner nämlich so gar nicht im portfolio und produziert trotzdem bestseller am laufenden band.
und nintendo lässt sich wohl kaum als nischenhersteller bezeichnen. :-D
 
Viele Spieler wollten und wollen eben einfach eine gute Zeit am PC haben und nicht ständig herausgefordert werden bzw. frustriert werden.
Das Problem ist das richtige Maß.

zB habe ich in WoW (Cata) einen Schamanen gelevelt, der ja als Besonderheit 4 Totems hatte, die ihn stärken oder den Gegner schwächen.
Während dem Questen mußte ich diese nie benutzen. Und ja, ich hab mir gleich starke Gegner ausgesucht.

Als ich dann doch mal zu den Totems greifen mußte, um einen Gegner zu besiegen, hatte der Sieg nicht gezählt.
Denn ich hatte nicht <Gegenstand x> benutzt, der diese Gegner vorher schwächen sollte, so daß man den auch im no-brain-afk Modus ohne Totems besiegen kann ... :|
 
Ich finde Walk legt da mit seinem Blogeintrag den Finger auf viele Wunden. Natürlich ist das ganze recht subjektiv und damit auch provokant, aber ich glaube, dass genau das ein Ziel bei der Veröffentlichung war. Ich bin kein Branchenkenner, sondern nur ein Spieler, der eben auch viel über Spiele liest - aber ich halte auch manche Einschätzungen für nachvollziehbar. Er spricht ja auch viele Punkte an, welche wir Spieler immer wieder laut äußern:
- Dominanz der wenigen großen Publisher
- die daraus resultierende Einfallslosigkeit
- Abzocke im F2P Bereich
- CoD, BF, AC, GTA usw. als Cash Cows
- Fixierung auf eine junge, männliche Zielgruppe, die gerade so der Pubertät entwachsen ist
- völlig überzogener Konsolen"krieg"
- wenig kritische Presse die als Marketinginstrument fungiert.
Alles Themen die wir so - oder so ähnlich - hier immer wieder zum Thema haben und die im Grundtenor ihm auf jeden Fall recht geben. Er formuliert hier überspitzt, aber das macht die Dinge nicht weniger problematisch. Seine Einschätzung zu den Indieentwicklern halte ich jetzt als Spieler auch für ein wenig zu harsch.
Wo ist denn jetzt genau das Problem für dich als Spieler?
 
- Dominanz der wenigen großen Publisher
- die daraus resultierende Einfallslosigkeit
- Abzocke im F2P Bereich
- CoD, BF, AC, GTA usw. als Cash Cows
- Fixierung auf eine junge, männliche Zielgruppe, die gerade so der Pubertät entwachsen ist
- völlig überzogener Konsolen"krieg"
- wenig kritische Presse die als Marketinginstrument fungiert.
Wo ist denn jetzt genau das Problem für dich als Spieler?
Ich verstehe die Frage nicht. Natürlich beeinflussen uns als Spieler solche Punkte:

- mögliche Absprachen zwischen den Publishern (Preisgestaltung; vermehrtes Einsetzen von DLCs, weil es keine Alternative mehr ohne gibt etc)
- weniger Abwechslung bei Spielen; alles spielt sich irgendwie gleich
- Vernachlässigung von nicht-F2P Spielen, weil irgendwelche Deppen selbst bei dem größten Abzock mitmachen und F2p Modelle daher das meiste Geld bringen
- wenige Spiele mit erwachsenen Themen (und nein, ich meine jetzt nicht explizite ab 18 Inhalte)
- daß die Presse zu unkritisch ist und entsprechende Machenschaften nicht mit der gebührenden Aufmerksamkeit abgestraft werden.
(gibt ja beispielsweise Leute, die sich wundern, wo ihre eBooks hin sind, nachdem sie ihren Amazon Account gekündigt haben ...)
 
Ich verstehe die Frage nicht. Natürlich beeinflussen uns als Spieler solche Punkte:

- mögliche Absprachen zwischen den Publishern (Preisgestaltung; vermehrtes Einsetzen von DLCs, weil es keine Alternative mehr ohne gibt etc)
- weniger Abwechslung bei Spielen; alles spielt sich irgendwie gleich
- Vernachlässigung von nicht-F2P Spielen, weil irgendwelche Deppen selbst bei dem größten Abzock mitmachen und F2p Modelle daher das meiste Geld bringen
- wenige Spiele mit erwachsenen Themen (und nein, ich meine jetzt nicht explizite ab 18 Inhalte)
- daß die Presse zu unkritisch ist und entsprechende Machenschaften nicht mit der gebührenden Aufmerksamkeit abgestraft werden.
(gibt ja beispielsweise Leute, die sich wundern, wo ihre eBooks hin sind, nachdem sie ihren Amazon Account gekündigt haben ...)
Ihr scheint aber alle irgendwie davon auszugehen, dass hier die Anbieter die Bösewichte sind. Nur gibt es dafür wenig Beweise bzw. ist ein kapitaler Denkfehler. Die Kunden (also wir) sind mindestens ebenso "daran" schuld, weil wir genau das nachfragen. Kein Anbieter kann auf Dauer etwas anbieten, das nicht gekauft wird. Wenn wir etwas ändern wollen, dann müssen wir unser Kaufverhalten anpassen.
Wenn es eine entsprechende Nachrage gibt, wird diese über kurz oder lang befriedigt, wie ich schon sagte. Wenn unser eigener Geschmack nicht mehrheitsfähig ist bzw. keine kritische Masse erreichen kann, Pech gehabt. Das ist die simple Wahrheit und dafür muss man keinen von wilden Theorien und hanebüchenen Unterstellungen und pseudo-objektiven Anschuldigungen durchzogenen Blogpost schreiben.... ;)

Wie gesagt, man darf sich schon drüber aufregen. Nur entspringen aus bloßem Ärger selten stichhaltige Schlussfolgerungen... %)
 
Wo ist denn jetzt genau das Problem für dich als Spieler?
Im Endeffekt ergeben sich doch da jede Menge Probleme draus, wenn ich mich mit dem Hobby einigermaßen identifiziere und nicht nur blind konsumiere.
Die Dominanz einzelner und weniger Firmen schränkt die Vielfalt bei den großen Titeln massiv ein. Selbst Gelegenheitsspieler beklagen sich inzwischen darüber, dass jedes Jahr ein neues CoD, ein neues Fifa, ein neues AC usw. auf den Markt geworfen wird, dass ein BF4 veröffentlicht wird, das wenig mehr als ein mittelgroßes Grafikupdate ist. Niemand würde was sagen wenn das das 1. oder 2. Jahr dieser Art Veröffentlichungen wäre, aber das hat System und schadet dem Hobby eher als das es nützt.
Was genau das Problem an Abzocke für mich ist, muss ich glaube nicht weiter äußern. Zwar scheint da zum Teil ein Umdenken einzusetzen bei den letzten paar Releases (MWO z.B.) bzw wurden fragwürdige Titel eingestellt (C&C F2P), dennoch bleibt das Problem, dass teilweise auch Vollpreistitel, die immerhin 50-60 Euro kosten zum Teil mit ingame Purchases vollgestopft sind (mal nen Sims3 gespielt?).
Die Zielgruppe ist für mich ein Problem. Ich bin keine 16 mehr und die Pubertät ist auch schon ziemlich lange vorbei. Wenn sich ein Spiel einen erwachsenen Anstrich gibt, hat das dann doch meist mit vollbusigen Frauen, fliegenden Köpfen und/oder jede Menge Militär zu tun. Hier gibt es durchaus erwähnenswerte Ausnahmen, dennoch bleibt es dabei, dass die Spiele hier jede Menge Potenzial verschenken auch mal Tiefgründigeres auszuloten.

Sprich mein Problem als interessierter Spieler liegt darin, dass ich sehe was für Potenzial Spiele bieten und was die Industrie draus macht. Man ist sich darüber bewusst, dass man als Spieler eigentlich nicht mal Kunde ist, sondern nur jemand der möglichst schnell viel Geld ausgeben soll. Der Reflex funktioniert zum Teil, weil wir inzwischen schon sehr dran gewöhnt sind. Gefallen muss es mir trotzdem nicht, weswegen ich den Text von Walk, so zugespitzt und provokant er auch ist, wenigstens in großen Teilen für gut halte.
 
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