• Aktualisierte Forenregeln

    Eine kleine Änderung hat es im Bereich Forenregeln unter Abschnitt 2 gegeben, wo wir nun explizit darauf verweisen, dass Forenkommentare in unserer Heftrubrik Leserbriefe landen können.

    Forenregeln


    Vielen Dank

Die Politik und die lieben Firmen [u.a. OPEL]

AW: Die Politik und die lieben Firmen

Boesor am 02.06.2009 12:27 schrieb:
aph am 01.06.2009 20:05 schrieb:
Ich weiß aber, dass sich mit einem anderen ausländischen Eigner nichts ändern wird. Der Investmentmarkt ist knallhart und herzlos. Nokia war das beste Beispiel: Subventionen absahnen für ein paar Jahre und dann abhauen.

Nur kann man vier Opelwerke nicht so einfach ins Ausland verlagern.

Naja, schauen wir mal, wie es weitergeht.

Kann man schon, die Frage ist nur, ob es sich rechnet. Es wurden in der Vergangenheit jedenfalls schon wesentlich kompliziertere und größere Anlagen verlegt. Soweit ich weiß, hat aber Opel ja Anlagen im Ausland, man bräuchte also lediglich die deutschen schließen.
 
AW: Die Politik und die lieben Firmen

aph am 01.06.2009 20:06 schrieb:
Arkasi am 01.06.2009 16:16 schrieb:
Was die Frage anbelangt, ob Opel an sich gesund ist, würde ich das mit Ja beantworten. Es gibt sicherlich Autobauer, die solider aufgestellt sind, aber Opel hat lediglich ein Liquiditätsproblem - mit Umsatzeinbußen von 50%+ rechnet man auch nicht unbedingt.

Hm, ich schon. Wenn die Abwrackprämie ausgelaufen ist, können die Autohersteller eh direkt die Werkstore schließen.

Die Abwrackprämie ist sicherlich ein kleiner Impuls, schließlich gibts gratis gutes Geld, andererseits müssen Autos in diesem Alter sowieso bald ersetzt werden, weshalb ich die Prämie nicht für so effektiv halte.

Für die Autobauer kann es noch 1-2 Jahre schwierig werden, hängt halt davon ab, wann wieder ein Aufschwung kommt, wesentlich länger wird es aber vermutlich nicht dauern.
 
AW: Die Politik und die lieben Firmen

Boesor am 02.06.2009 12:27 schrieb:
aph am 01.06.2009 20:05 schrieb:
Ich weiß aber, dass sich mit einem anderen ausländischen Eigner nichts ändern wird. Der Investmentmarkt ist knallhart und herzlos. Nokia war das beste Beispiel: Subventionen absahnen für ein paar Jahre und dann abhauen.

Nur kann man vier Opelwerke nicht so einfach ins Ausland verlagern.

Naja, schauen wir mal, wie es weitergeht.

Es ist sogar schlimmer als ich dachte: GM hat Opel gar nicht gehen lassen, ohne sich Lizenzgebühren für Patente in Milliardenhöhe zu sichern, egal wer in Zukunft für Opel aufkommt:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,628671,00.html
 
AW: Die Politik und die lieben Firmen

aph am 05.06.2009 11:07 schrieb:
Boesor am 02.06.2009 12:27 schrieb:
aph am 01.06.2009 20:05 schrieb:
Ich weiß aber, dass sich mit einem anderen ausländischen Eigner nichts ändern wird. Der Investmentmarkt ist knallhart und herzlos. Nokia war das beste Beispiel: Subventionen absahnen für ein paar Jahre und dann abhauen.

Nur kann man vier Opelwerke nicht so einfach ins Ausland verlagern.

Naja, schauen wir mal, wie es weitergeht.

Es ist sogar schlimmer als ich dachte: GM hat Opel gar nicht gehen lassen, ohne sich Lizenzgebühren für Patente in Milliardenhöhe zu sichern, egal wer in Zukunft für Opel aufkommt:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,628671,00.html

Hab ich auch gelesen.
Wurde das denn mittlererweile auch offiziell bestätigt, oder ist es weiterhin nur ein medienbericht einer zeitung?
 
AW: Die Politik und die lieben Firmen

Arkasi am 02.06.2009 14:27 schrieb:
Kann man schon, die Frage ist nur, ob es sich rechnet. Es wurden in der Vergangenheit jedenfalls schon wesentlich kompliziertere und größere Anlagen verlegt.

Gut, dann sage ich es anders. Man kann leichter die handyproduktion aus Bochum abziehen, als 4 dt. Autowerke. machbar ist es, aber teuer ist es auch, dazu braucht man (gut ausgebildete) Arbeitskräfte.

Soweit ich weiß, hat aber Opel ja Anlagen im Ausland, man bräuchte also lediglich die deutschen schließen.

Die Anlagen im Ausland sind allerdings nicht so groß und produktiv wie Deutschland, dazu sind sie mit Spanien und Belgien auch nicht gerade Niedriglohngebiet.
 
AW: Die Politik und die lieben Firmen

Neues aus der Welt von Opel und Arcandor (und anderer):

Nicht nur dass GM wohl weiterhin Milliarden aus Opel herauspopeln wird, jetzt kam auch noch heraus, dass Magna und die Russen keineswegs vollmutig einsteigen:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,628897,00.html

100 Millionen Euro Eigenkapital wollen sie einbringen, mehr nicht - so hat es das Konsortium aus dem österreichisch-kanadischen Autozulieferer und der russischen Bank in seiner bislang unveröffentlichten Absichtserklärung ("Memorandum of Understanding") festgehalten, die dem SPIEGEL vorliegt. Bislang hatte es geheißen, die beiden Partner engagierten sich mit 500 Millionen Euro.

Wie Russen sich sonst noch engagieren können, zeigt das Schicksal der ostdeutschen Wadanwerften, die seit über 60 Jahren existierten und nun pleite gehen: http://www.ftd.de/politik/deutschland/:Insolvenz-Wadan-Werften-vor-dem-Aus/523213.html

Ein russisches Konsortium vor gut einem Jahr von Norwegern gekauft, auf dem Höhepunkt der Schiffsbaublase. Sie versprachen neue Aufträge und frisches Geld. Stattdessen aber waren Land MeckPomm sowie der Bund dumm genug 220 Mio Euro zu gewähren, die nun futsch sind. Gescheitert ist die Rettung an der Weigerung der Russen, weitere 6 Mio Euro zuzuschießen (!). Hoffen wir, dass das kein schlechtes Omen für Opel ist.

Das ist dieselbe Dämlichkeit wie das mit den Steuerdumpingwettbewerben. Von Subventionen zur Ansiedlung von Firmen halte ich rein gar nichts. Entweder lohnt es sich wirtschaftlich, eine Fabrik zu öffnen, oder eben nicht. Wenn Bundesländer oder Staaten sich da gegenseitig mit Ansiedlungsprämien überbieten, vertuschen sie nur Unwirtschaftlichkeit und stecken den Investoren unnötig Geld in den Rachen. Erst der Nokiabetrug, jetzt die Wadanwerften. Wann wachen die Leute auf?

Und der nächste Skandal bahnt sich bei Arcandor an. Wie es scheint, werden demnächst Ermittlungen gegen Middelhoff aufgenommen. Karstadt leidet ja so stark unter extrem hohen Mieten (überdurchschnittlich hohen), die unter Middelhoff abgeschlossen wurden. Tja, ratet mal, wessen Firma davon profitiert ... genau: Die seiner Ehefrau.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,628917,00.html

Manchmal kann man gar nicht so viel essen, wie man ... ihr wisst schon. Ich wette Middelhoff, der Pleitegeier der von Firma zu Firma zog um sie runterzuwirtschaften, wird auch diesmal ungeschoren davon kommen. Fett schwimmt bekanntlich oben.
 
Zurück