Hallo Herr Klein, vielen Dank für Ihre Frage.
Bei dem Spiel "Prey" handelt es sich um einen atmosphärisch dichten
Ego-Shooter mit vergleichsweise komplexer Rätselstruktur. Auf Grund des
Spielziels, der gebotenen Treffersimulation und der starken Effekte
innerhalb der Animationen konnte das Prüfgremium eine beeinträchtigende
Wirkung für jugendliche Spieler nicht ausschließen („keine Jugendfreigabe“).
Die drastisch dargestellten kämpferischen Auseinandersetzungen mit den
feindlichen Bewohnern des Raumschiffes ist für die erfolgreiche
Spielbewältigung oft unumgänglich, aber nicht ausschließlich gefordert. Nur
ein Teil der Gegnerfiguren ist dabei als menschenähnlich zu bezeichnen. Es
ist nur ein Gegnertyp zu enthaupten. Außerdem macht der Kampf nur einen Teil
der Handlungsanforderungen an den Spieler aus. Im Spielverlauf rücken die
Rätsel um die geheimnisvollen Funktionen der Räume, die Ausgänge, das Drehen
der Wände und das geschickte Nutzen der magnetischen Pfade in den
Vordergrund.
Die permanent präsente Hintergrundgeschichte bettet das Geschehen außerdem
in einen Science-Fiction-Kontext ein, der Parallelen zur Realität nicht
nahelegt. Die unrealistische Darstellung der biomechanischen
Waffenfunktionen und die organische Verbindung der Waffenbestandteile mit
der Spielfigur können zudem eine distanzbildende Wirkung unterstützen.
Das USK-Prüfgremium muss die Spruchpraxis der BPjM in ihrer
Entscheidungfindung berücksichtigen. Entsprechend der Spruchpraxis der BPjM
gibt es Kriterien ihrer Gremien, eine Indizierung von Computer- und
Konsolenspielen abzulehnen. Insbesondere gilt dies, wenn "andere Elemente
als Gewalttaten gegen Menschen eine wesentliche Rolle spielen" und
beispielsweise "Rätselelemente einen eigenen und nicht nur vorgeschobenen
Spielwert" besitzen. Argumentativ ist hier nach Ansicht des
Gutachtergremiums auch ein Kriterium aus der Spruchpraxis der BPjM
heranzuziehen, der die Einbettung des Spielgeschehens in eine Spielhandlung,
die dadurch gekennzeichnet ist, dass "sie mit großer Sorgfalt und
Vielschichtigkeit sowie durchaus mit einem künstlerischen Anspruch
erarbeitet worden ist", berücksichtigt worden.
Die „Spießszene“ („Kinder“)wurde diskutiert, aber sie ist nicht interaktiv
und ist wesentlicher Storybestandteil.
Vielleicht bekommt man bei der Vollversion mehr vom Ganzen mit als bei der
Demo? Es ist sicherlich ein Spiel für Erwachsene, aber es ist auch vom
Hintergrund sehr "indianisch" und poetisch...
Ich hoffe, Ihnen eine Antwort gegeben zu haben.
Beste Grüße
Christine Schulz