Hallo liebe PC Games Podcaster,
ich fand eure Diskussion um Hatred sehr interessant und zugleich seltsam. Ich selbst habe Hatred nicht gespielt und kann daher nur meine Sicht aus der Distanz heraus kundtun, die ich mittlerweile zu allen Egoshootern pflege (ist mir alles einfach zu hektisch geworden
) . Zweieinhalb Fragen hätte ich dazu:
Ihr seid auf die Moral und die Gewalt hinter Hatred eingegangen.
Sind andere, populäre Egoshooter denn wirklich anders oder weniger ekelhaft? Man ermordet normalerweise hunderte Menschen in einem Szenario, das aktuellen Kriegen und Konflikte nachempfunden ist. Dort vertreibt, foltert und vergewaltigt man aber in der Regel nicht, stirbt nicht einmal selbst (dank Medics und Superspritzen), was aber zu einem realen Krieg leider nunmal auch dazugehört. Es ist im Gegenteil ein spassiger Abend, die in der realen Politik propagierten Gegner unserer westlichen Welt reihenweise umzunieten. Ohne Reue und Konsequenzen. Ist das moralisch wirklich besser? Ist eine Folterszene im Flughafen nicht ehrlicher als die Vermittlung eines sauberen Krieges?
Und da komme ich zu meiner zweieinviertelsten Frage:
Die Branche wird nicht müde, in Zeiten von "Killerspielen", darauf hinzuweisen, dass Computerspiele so viel Ursache bieten wie der Verzehr von Milch beim Frühstück, wenn man nach den Gründen von realen Amokläufen stochert: Nämlich gar keine. Das ist auch meine Meinung. Nur, wenn das z.b. auf Egoshooter zutrifft, warum dann nicht auf Hatred? Gibt es also einen mündigen Käufer, oder nicht? Und kann ein Spiel wie Hatred, was auch gerne gefordert wird, dann doch nicht einfach stumpf Spass machen, ohne eine intellektuelle Aussage oder Moral bieten zu müssen, also nur des Spielen wegen gespielt werden?
Ich finde Gewalt in Computerspielen immer dann ekelhaft, wenn sie keine Konsequenzen hat. Wenn Protagonisten z.b. den Tod eines anderen Lebewesens mit einem lustigen Spruch kommentieren. Wenn man Krieg spielt, ohne die Schrecken des Krieges. Gewaltdarstellung finde ich dann sinnvoll, wenn es weh tut. Wenn man sich damit auseinandersetzen muss.
Und die zweieinhalbste Frage, die Weltschmerzfrage:
Wir, unsere Soldaten und Geheimdienste der westlichen Gemeinschaft, ermorden, foltern und vergewaltigen in der Welt herum, um uns die zukünftigen Ressourcen zu sichern. Uns wird da als Krieg gegen den Terror verkauft und wir glauben das nur zu gerne. Ist es im Angesicht dessen nicht völlig wumpe, was Hatred tut??!!!11elf
Schöne, sonnige Woche wünsche ich
Martin