Bonkic
Großmeister/in der Spiele
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an diesem wochenende erscheint bekanntlich death stranding, wohl ohne frage eines der meist erwarteten spiele dieser konsolen-generation. geschuldet ist diese tatsache, das dürfte wohl ebenfalls unwidersprochen bleiben, der popularität von macher hideo kojima. jetzt habe ich death stranding logischerweise noch nicht selbst gespielt, und kann mir bislang nur ein vorab-urteil anhand der schon seit tagen zahlreich verfügbaren reviews erlauben. davon hab ich einige konsumiert, ua auch den 13 seiten langen test von 4players. großartige story-spoiler enthalten diese in aller regel nicht. das dürfte in erster linie daran liegen, dass sony bzw kojima productions offenbar untersagt haben, vor release details über alles ab akt 4 zu verraten. wie man das nun wiederum findet, sei dahingestellt. vielleicht ist das ja sogar der grund, weshalb pcgames.de ausschert und noch immer keinen test auf der seite hat. aber darum solls hier nicht gehen.
worum solls also gehen? auch nicht um das audio-visuelle, oder die technik allgemein. da scheint death stranding, von stilfragen mal abgesehen, ja über so ziemlich jeden zweifel erhaben zu sein. mir gehts ums spiel an sich aka gameplay. kojimas prämisse bestand meiner ansicht nach ziemlich eindeutig darin, ein spiel zu erschaffen, in dem zur abwechslung gewalt mal nicht im fokus steht. insbesondere im aaa-bereich ist das absolut ungewöhnlich. sport- und rennspielen ausgenommen. dafür gebührt ihm zunächst mal uneingeschränktes lob, denke ich. auch wenn man nämlich überkommene killerspiel-rhetorik außen vor lässt, kann man schon verstehen, wenn außenstehende das hobby "gaming" mitunter mißtrauisch beäugen, da der hauptspielinhalt, im blockbuster-bereich, meist eben im eliminieren irgendeines gegners besteht. ausnahmen, und das sind es eben, kenne ich. aufzählung überflüssig. auch hat death stranding insgesamt wohl so was wie ne message, noch dazu 'ne gute ("brückenbauen") und kojima traut sich auch das zuzugeben. ebenfalls alles andere alltäglich. manche mögen das pomadig und / oder moralisierend finden, ändert aber nix an der tatsache an sich.
damit wären wir beim kern des pudels angelangt: denn grob gesagt läuft man in death stranding nur herum und liefert irgendwelche waren von a nach b. die in den vergangenen monaten veröffentlichen trailer haben diesbezüglich also nicht gelogen: das ist das kern-gameplay. zur zielerreichung und auch um gegnern aus dem weg zu gehen errichtet man hin und wieder strukturen, falls gewünscht mit hilfe anderer spieler. wer nicht aufpasst, landet in bosskämpfen, in denen dann doch wiederurm ziemlich klassisch gekämpft wird. so wie ich das verstanden habe, ist es aber rein theoretisch wohl möglich, jedem kampf aus dem weg zu gehen - ohne gewähr. konsequent wäre es allerdings. die große frage ist nun, trägt das über die gesamte dauer von dann doch 50+ stunden? die meisten tester meinen offensichtlich, diese frage mit ja beantworten zu können. da ist nicht selten von meisterwerk uä die rede. im bereits erwähnten 4players-review werden sich - für mich - wahnsinnig langweilig anhörende "features" wie das richtige verteilen der ladung auf dem rücken des protagonisten als cleveres minigame angeprießen. selbst die abnutzung der stiefel soll angeblich spielspaßfördernd sein. will mich aber gar nicht auf 4p einschießen. die wertungen sind ja überwiegend sehr sehr gut. salz in die suppe streuen nur wenige (ign us bspw), die dann aber gleich richtig: death stranding sei meist schlicht stinkend langweilig. und dieses eindrucks kann ich mich ehrlich gesagt auch nach wie vor nur schwer erwehren.
klar gibt's auch andere spiele, die auf gameplay fast völlig verzichten und in erster linie von der story (die ich bewusst gar nicht erwähnt habe) getragen werden. ich denke da an walking-simulatoren wie dear esther, vanishing of ethan carter, firewatch oder die adventures aus dem hause telltale oder quantic. nur sind das eben in aller regel eher kurze spiele (und auch nicht unbedingt aaa), wo gar nicht erst der versuch unternommen wurde, irgendein wie-auch-immer-geartetes gameplay reinzuquetschen. alles dreht sich letztendlich um die frage, ob überhaupt ein solches, durchgängig unterhaltsames spiel denkbar ist, dass fast völlig ohne action, sprich letzten endes gewalt, auskommt? ich habe, ich denke man kann es rauslesen, arge zweifel. und das wäre dann doch auch wieder irgendwo traurig.
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warum nun diese wall of text? weiß ich auch nicht so genau. ist schlicht das, was mir in den letzten tagen zu death stranding so durch den kopf gegangen ist.

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