Louis deFunes Filme sind albern und überzogen - aber in dem, was sie sein wollen, sind sie gut.
Daß Superhelden typischerweise patriotisch sind, kann ich jetzt nicht nachvollziehen. Sicher, es gibt durchaus entsprechende Beispiele: Wenn ein Charakter schon "Captain Amerika" heißt ... aber was ist denn zB an einem Hulk "patriotisch"? Oder an Batman?
Genau deswegen schätze ich diese Filme, weil sie elegant mit den Ideen spielen. "Brust oder Keule" oder auch die Phantomas-Filme sind da nette Beispiele. Oder natürlich Rabbi Jacob!
Auch der gute Batman hat schon gegen Nazis und ähnliches gekämpft. Die Figur stammt übrigens vom März 1939, also kurz vor dem zweiten Weltkrieg. Natürlich spielt Patriotismus eine Rolle, ebenso wie bei Superman oder anderen Charakteren die bewusst gegen ein Nazi-Deutschland oder später auch das kommunistische Russland gezeichnet werden. Bei Hulk bin ich überfragt, da ich ihn weder als Comic-Figur noch als Film-Figur richtig kenne.
"Mitfühlen" verlangt aber keine "Identifikation" - ich kann ja durchaus als Außenstehender mitfühlen.
Zudem gibt es ja auch diverse Medien, die ohne
Protagonisten auskommen - zB die Filme
Maniac, American Psycho oder das Spiel
Hatred. Oder der Klassiker
Clockwork Orange, der einen Drahtseilakt zwischen Haß und Mitgefühl für den Hauptcharakter aufführt.
Ich denke mal, du hast nur die Abkürzung nicht durchschaut - die
RHPS kennst du doch 100%ig wenigstens vom Namen nach.
Der Punkt geht an Dich
Nein, ich kenne weder die Abkürzung noch die Rocky Horror Picture Show. Könnte auch daran liegen, dass mir diese Musik einfach gar nicht liegt.
Das wäre für mich persönlich nachvollziehbarer - allerdings gibt es bei "historischen Verfilmungen" und "Fantasy" ja auch schon wieder Schnittmengen ... Artus Sage und Herr der Ringe passt meines Erachtens beispielsweise sehr gut unter einen Hut ...
Generell lasse ich mich auch ungern in Schubladen stecken - ich schaue die MCU Filme, aber auch extrem Independent Filme wie Eraserhead, Biographie-Filme (Johnny Cash, Ray Charles), SciFi (5th Element, Star Trek, Event Horizon, Alien), anerkannte cineastische Meisterwerke (Lied vom Tod, 2001), Trashfilme (Killertomaten, Daniel der Zauberer
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), quasi verfilmte Theaterstücke (Der Gott des Gemetzels, Dogville), Märchen (Brüder Grimm, Münchhausen von Terry Gilliam), Dramen (von Trier) wie schöne Hoffnungsfilme (The Straight Story), Klassiker, die man mit seiner Großmutter schauen kann (die 12 Geschworenen) genauso wie Filme, von denen man seiner Großmutter nicht mal erzählen würde (a Serbian Film, Maniac)
Genauso wie ich musikalisch alles vom
belanglosen Pop Song bis zur
Untergrund-Geräuschkulisse höre.
Bei der Arthus-Sage wäre ich vorsichtig. Der historische Kern der "Sage" geht vermutlich auf die Völkerwanderungsszeit zurück, als die römische Armee sich schrittweise aus dem Gebiet zurückzieht. Schon unter der Tetrarchie von Diocletian hatte sich gezeigt, dass die Gebiete auf Dauer nicht haltbar sein würden. Der Vater des späteren Konstantins des Großen war für Britannien und Gallien verantwortlich.
Die früheste Quelle über Artuhs findet man bei Gildas, einem Geistlichen aus dem 6. Jahrhundert. Bei ihm gab es auch keinen Arthus sondern einen römischen Feldherrn mit dem Namen Ambrosius Aurelianus, der gegen einfallende Piraten und Barbaren gekämpft hat. Die Historia Brittonum, die gern erwähnt wird ist genauso wie die Historia Augusta heute unter Historikern umstritten, die Kirchengeschichte des Beda Venerabilis (Historia ecclesiastica gentis Anglorum) ist besser aber auch nicht immer aussagekräftig genug - hier sind wir auch mittlerweile im 8. Jahrhundert.
Die Minnesänger und Literatur des Hochmittelalters haben dann den Stoff erweitert und verschönert. Mit dem historischen Kern haben all diese Geschichten um Artus, seine Tafelrunde und irgendwelche Magier überhaupt gar nichts mehr zu tun. Das sind künstlerische Freiheiten des Mittelalters. Vor allem die französische Lyrik beeinflusst die Sage stark, erst im 12. Jahrhundert kommt die Tafelrunde als literarische Figur hinzu.
Historisch unumstritten sind die Einfälle der Angelsachsen und später auch der Wikinger, ebenso wie der Rückzug der römischen Armee und die Streitigkeiten zwischen den dort amtierenden Herrschern. Die Normannen brechen dieses System des Streits auf und mit Wilhelm dem Eroberer gibt es dann wieder eine halbwegs stabile Ordnung, hier befinden wir uns dann aber auch schon im Jahr 1066.
Herr der Ringe ist historisch ohnehin nicht wirklich greifbar. Von einer historischen Verfilmung würde ich also
nicht sprechen wollen. Die Kostüme und das Setting haben ebenfalls mit dem eigentlichen Artus-Kern schon nichtts zu tun, da die Artus-Sage aus der Spätantike stammt und nicht aus dem Mittelalter, wo du dann die Burgen und die Ritterrüstungen verorten kannst - auch daran siehst du die literarische Freiheit.
Schubladen-stecken ist grundsätzlich keine gute Idee. Ich schaue auch beispielsweise sowohl Star Trek und Star Wars, wobei ich Bekannte habe, die nicht verstehen, wie man Star Wars schauen kann, wenn man eigentlich Trekki ist
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Diese Liste an Gegensätzen könnte ich noch weiter fortführen, wie oben mein Marvel - DC-Beispiel.
Bei der Musik teile ich ausnahmsweise nicht deine Meinung
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Wenn ich Musik
gerne hören soll, dann höre ich weder Pop noch Rock oder ähnlich "lärmende" Musik, Musik ist aber wie Filme Geschmacksache.
An dieser Stelle ein schönes, sonniges Wochenende!
PS: Deine Einstürzende-Neubauten-Hintergrundgeräusche sind echt genial, auch wenn ich sowas vermutlich nicht hören würde
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