Ich sehe es wie fud. Ich schaue normalerweise erst auf die Wertung, dann entscheide ich, ob es meine Zeit wert ist das ganze noch weiter zu verfolgen (was entweder der Fall ist weil es einfach ein tolles Spiel zu sein scheint oder weil es nicht das ist, was ich erwartet hatte). Dann lese ich den Meinungskasten und wenn ich es danach wirklich noch ganz genau wissen will lese ich den kompletten Test.
Genau so mit der Reihenfolge halte ich es auch seit vielen Jahren. Nun gut, oder ich habe es so gehalten, als Print noch ne Sache war. Bzw. versuche es, wenn die Webseiten es hergeben, auch so zu machen.
Ich hab immer den Eindruck dass die Vorstellung was von einem Test erwartet wird zwischen Autoren und Lesern gefühlt zunehmend differiert.
Der Autor stellt sich einen gelungenen, tiefgründigen Text vor, bestenfalls mit Tiefe und "Geist", am besten gleich mit gekonnt hergestellten Querbeziehungen zu Kultur/Geschichte/Soziologie ... Hey, man hat ja auch Anspruch, richtig?
Spätestens seit "Mehr Geist bitte, liebe Games-Tester" von Christian Schmidt, und das ist ja schon ein paar Jahre her, streben wohl viele danach.. nur manchmal finde ich da wird einiges an Geschirr zerschlagen was hätte heile bleiben können, natürlich hat sein Artikel da sehr viel richtiges benannt und angemahnt,
aber ich denke nicht alles war schlecht an dem wie Spiele getestet worden sind, zu oft verfallen manche Texte jetzt in bloße Schwurbelei, zwischen einem Test und einer Kolumne sind in manchen Publikationen die Grenzen fließend geworden.
Der Leser will einen pointierten, aussagekräftigen Text über ein Produkt (mehr ist es letztlich ja nicht) und dessen Güte, im besten Falle gut und unterhaltsam geschrieben.
Die Wertung dient als Orientierung, als "Opener".... Nach dem Motto .. "WAAAS, bei dem Hypetitel und bei dem Blatt die nur Wertungen zwischen 75 und 95 Prozent kennen hier nur 80 Prozent?? Ich kenn doch meine Pappenheimer, das ist ein halber Verriss!! Jetzt will ich aber auch lesen warum das so ist"
Bei einem reinen Text triggern mich dann höchstens die Überschriften die dann manchmal ein Indiz geben wie sich das entwickeln wird im Verlauf der ausführlicheren Begründung... aber das ist nicht das Gleiche.