Ein wenig Interesse hab ich schon am DLC. Ich mochte das Spiel an sich, auch wenn es zu Anfang leider sehr viele Bugs und Performanceprobleme gab. Die Story und die meisten Charaktere waren aber immer gut. Und die Atmosphäre und das Design der Stadt sowieso.
Das Füllmaterial (ständige Anrufe für sinnlose, repetitive Nebenaufgaben, die man nicht ablehnen konnte und oft sehr lieblos und schlecht gebalanced waren) hat für mich aber viel kaputt gemacht. Aber das ist kein Cyberpunk-exklusives Problem. Das ist leider bei fast allen großen Open World Spielen ähnlich, weswegen ich sowas auch nur noch selten spiele.
Das Loot-System und das Balancing waren auch nicht wirklich gut. Eine Handvoll immer gleicher Waffentypen, die einfach nur im Level gesteigert wurden, anstatt dass es wirklich mal von Grund auf bessere und speziellere Ausrüstungsgrundtypen gab, die erst später im Spiel zugänglich werden, z. B. als Belohnung für bestimmte Quests. Da ging die Vorfreude beim Finden "neuer" Sachen irgendwie völlig verloren. Man findet tausend Sachen, aber nichts davon ist wirklich interessant. Ab und zu mal ein Upgrade für 2% bis 5% bessere Werte ist dann doch zu wenig und ziemlich einfallslos.
Und wenn wir schon beim Balancing sind: Boxkämpfe! Was hab ich geflucht. Jeder "Anfänger"gegner steckt 20 bis 30 Treffer ein, V dagegen liegt nach spätestens 3 bis 4 Treffern am Boden. Das war echt kein Beispiel für gelungenes Gamedesign, auch wenn es nur ein optionales Minispiel war.
Wenn man all den unnötigen Nebenkrempel von Anfang an gestrichen hätte und das Spiel einfach nur als Storyspiel mit ein paar Nebenstorys (einige waren richtig gut) entwickelt hätte, dann wäre Cyberpunk 2077 meiner Meinung nach ein deutlich besseres Spiel geworden.