Komisch, über die Filmindustrie und wie da "gecrunched" wird, meckert niemand?
Da meckern sichern auch welche, nur vlt nicht ganz so viele. Denn bei Film/TV weiß man, dass ein Nicht-Arbeiten trotzdem hohe laufende Kosten durch die ganze Technik und mehr hat, und manche Drehorte MÜSSEN nach einer bestimmten Frist geräumt werden. Bei einem Spiel aber hast du "nur" die Büromiete und die laufenden Gehälter. Außerdem ist es bei Film&TV so, dass viel der Arbeitszeit auch einfach nur "warten" ist, d.h. man ist zwar "nicht zu Hause", aber kann oft relativ entspannt bleiben. Ein Programmierer muss aber bis auf wenige Pausen hochkonzentriert sein.
Man kann das also nicht wirklich miteinander vergleichen. Und was Autoren angeht: DIE haben sich sehr wohl schon oft beschwert, vor allem wegen der Bezahlung. Aber Autoren sind auch oft selbstständig, die haben Fristen, aber die sitzen nicht unbedingt in einem Büro mit einem "Aufseher", der dauernd Druck macht
Verkehrte Welt. In der gesamten Entertainment Industrie werden massig Überstunden geackert. Egal wo. Im Ausland noch viel schlimmer. Beispielsweise in Indien. Wie viele Stunden hier ein bis zwei Inder an einem Marvel Hero Shot arbeiten und irgendwelche langweiligen Comp Geschichten in Nuke zusammenbasteln...pff. In der IoT Industrie? Von Wegen 8 Arbeitsstunden und dann Feierabend! Die ganzen Ingineure und Designer in den kleinen Büros ackern mal so richtig viel. Und selbst die Nagen teilweise am Hungertuch, wenn über den Budget gearbeitet hat. Man kann hier ein riesen Fass aufmachen. Auch Bäcker müssen vor Ostern oder Xmas Überstunden machen. Auch auf der Baustelle kommt das vor, wenn die Elektrik funktionieren muss. Manche haben 0 Ahnung wie es wirklich in der Berufswelt aussieht und ich kann das ganze Meckern nicht verstehen. Wir leben in einer Zeit in der man nach ein paar Jahren ausgebrannt ist. Man ist leicht zu ersetzen. Der nächste/ die nächste steht schon in der Schlange hinter einem.
Nur weil es woanders vorkommt heißt das nicht, dass man es akzeptieren und die Klappe halten muss. Vielmehr sollten sich die anderen dann eben AUCH beschweren.
Und so was wie saisonale, geplante Überstunden wie beim Bäcker kannst du damit auch nicht vergleichen, das weiß man lange vorher und das wird dann auch idr ausgeglichen. Da muss man aber nicht monatelang am Stück ständig Überstunden machen
In vielen Branchen ist es auch dumm, die Leute zu Überstunden zu drängen. Es gibt schon einige Studien, die zeigen, dass in einigen Berufen das Endergebnis besser ist, wenn die Leute selten Überstunden machen oder sogar mal lange Pausen einlegen, da die meisten dann motivierter, besser gelaunt und mit geringerer Fehlerquote arbeiten. Es kann gut sein, dass die Programmierer bei CD Project nach 3 Monaten bessere Ergebnisse erzielen, wenn sie jeden Tag nur 8-10h arbeiten anstatt 13-14h oder gar noch länger, weil sie dann viel weniger Fehler machen und im Kopf "freier" sind. Es geht ja nicht um einen akuten Engpass, z.B. Überstunden, weil nach Release eine schwere Sicherheitslücke im Log-In entdeckt wurde oder so, sondern hier wird monatelange Langarbeit gefordert.
@Angeldust: so was wie bei Deinem Dax-Unternehmen is halt unter aller Sau. Dann sollen die halt für die 6 Monate noch 2-3 Leiharbeiter holen (es gibt auch Leiharbeiter aus den Bereichen IT, Buchhaltung, Ingenieurwesen usw.) . Wenn man weiß, dass 6 Monate Zeit sind, kann sollte nicht die eigenen Leute komplett verschleißen. Ginge es um 2-3 Wochen, zB Jahresabschluss, wäre es was anderes. Aber Monate? Das ist menschlich unter aller Sau und vermutlich auch wirtschaftlich eher eine unkluge Entscheidung. Natürlich gibt es auch Leute, denen das nichts ausmacht, so wie Dir anscheinend. Aber viele Leute sind für lange Zeit richtig am Ende, wenn sie monatelange für nichts als für die Arbeit leben und am Wochenende nur den Akku halbwegs aufladen, aber keine richtige Freude an der "Freizeit" haben.