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Brutale und widerliche Videos

Worrel

Spiele-Guru
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Nein, dieser Thread ist nicht zum Teilen selbiger gedacht.

Mich interessiert viel mehr die Fragestellung: Warum guckt man sich sowas an? Warum teilt man sowas?

Aktueller Anlaß ist ein Video, in dem sich jemand mit einer Schrotflinte erschießt und das mit einer "wenn du's schaust, bist du verflucht"- Geschichte verknüpft vermehrt geteilt wurde.

Auch zu dem Täter, der auf offener Straße seine Frau angefahren uns dann mit der Axt getötet hat, hat es mir vollkommen gereicht, daß ein Standbild daraus mir entgegenploppte, auf dem er die Axt gerade zum Schlag erhoben hatte.


Warum um alles in der Welt klicken Leute auf solche Videos? Finden die es toll, Menschen beim Sterben und Morden zuzusehen?
Denn einen zusätzlichen Informationsgehalt haben solche Videos ja nicht. Wie soll das schon aussehen, wenn jemand mit einer Axt solange auf eine Person einschlägt, bis diese tot ist? Da, jetzt, wo ich das beschrieben habe, habt ihr doch schon ein Bild vor Augen. Was soll jetzt der Abgleich dieses imaginären Bildes mit der Realität bringen?


Auch gibt es Kompilationen mit Menschen, größtenteils irgendwo runterfallen - wo man sich bei jedem 5. bis 10. Video fragen muß: "Hat derjenige das überlebt oder ist der jetzt nur querschnittsgelähmt?"
Und ja, der aufmerksame Leser hat festgestellt, daß ich für eine Aussage dieser Art so eine Video selbst angeschaut haben muß.
Richtig. Um zu sehen, was das denn ist, was mir YouTube denn da empfohlen hat.
Und dann habe ich eben festgestellt, daß ich sowas nicht sehen will und das seitdem gemieden.


Und dann gibt es noch eklige Videos, die mitunter trotzdem(?) viral gehen. Wie zB das legendäre Video mit den beiden Frauen, die mit Scheiße "rumspielen". Jedenfalls laut Beschreibung. Denn auch hier hat es mir gereicht, zu wissen, was in dem Video vorkommen soll, um mich dazu zu entscheiden, daß ich sowas nicht sehen will.


Wie seht ihr das?
und falls ihr solche Videos seht:
Warum seht ihr euch solche Videos an? Was bringt euch das?

Das ist jetzt nicht provokativ gemeint, sondern ich würde es gerne verstehen oder nachvollziehen können.
 
Wieso machst du dann so einen Thread auf?
Verstehe ich nicht wirklich.
Also du selbst hast recht gute Threads hier im Form aufgemacht, TOP, aber muss sowas sein? Also was dich selbst abstößt.
Hm, also lieber Worrel, verstehe ich jetzt wirklich nicht warum sowas von dir kommt?
Die Welt ist doch schon Brutal genug, willst du jetzt noch Brutale Videos sehen, oder was versprichst du dir davon. Also da hast du doch bestimmt ganz andere Themen auf Lager. Verstehe ich nicht wirklich, gerade von dir. Oder biste gerade auf so einen Horror Trip? Könnte ja sein?
 
Wieso machst du dann so einen Thread auf?
Verstehe ich nicht wirklich.
Also du selbst hast recht gute Threads hier im Form aufgemacht, TOP, aber muss sowas sein? Also was dich selbst abstößt.
Hm, also lieber Worrel, verstehe ich jetzt wirklich nicht warum sowas von dir kommt?
Die Welt ist doch schon Brutal genug, willst du jetzt noch Brutale Videos sehen, oder was versprichst du dir davon. Also da hast du doch bestimmt ganz andere Themen auf Lager. Verstehe ich nicht wirklich, gerade von dir. Oder biste gerade auf so einen Horror Trip? Könnte ja sein?
Deine Unfähigkeit, Gelesenes mit Verstandenem zu verknüpfen, erstaunt mich immer wieder.
Troll woanders.
 
Such Dir was aus:
Nervenkitzel, Neugier, (sexuelle) Erregung, (sexuelle) Frustration, Rassimus, Langeweile, Tierhass, Selbsthass, Sadismus, Sensationsgier, Frauenhass, Auslooten von (Ekel-)grenzen, Imponiergehabe (Alter, ich hab da voll das krasse Video gesehen), die Bestätigung, dass man selber gar nicht so anormal ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Deine Unfähigkeit, Gelesenes mit Verstandenem zu verknüpfen, erstaunt mich immer wieder.
Troll woanders.

Ähm Sorry, aber ich Troll hier gar nix. Ist einfach meine Meinung dazu. Und ich habe ja selbst deine Threads hervorgehoben, also nix da mit Trollen.
 
wird schlicht voyeurismus sein bzw die lust am tabubruch. bei jüngeren semestern kommt das bedürfnis hinzu, "cool" zu sein.
ist ja auch kein phänomen der neuzeit: im frühen internet war rotten.com eine der beliebtesten webseiten, davor gab es "gesichter des todes" auf vhs, die älteren werden sich erinnern.
 
Na wenn du meinst, ich sehe das anders, aber dein Thread. Also bin ich dann Ruhig.
 
man könnte auch einen Thread aufmachen warum manche das lesen was sie lesen wollen ...

Ansonsten: Ich glaube manche Menschen sind auch einfach Dumm und oder Arschlöcher

Grade wenn man solche Videos oder Bilder nicht nur anschaut sondern auch teilt bzw. eher spamt in Öffentliche Kanäle
 
Das Problem sitzt doch tiefer. Es gibt eine soziale Wandlung der Gesellschaft; den Einfluss der allzeit verfügbaren sozialen Medien, eine zunehmende gesellschaftliche Spaltung und Verrohung. Diese Verrohung ist durchaus in den Medien (Computerspiele, Filme) längst akzeptiert.
Man muss nur mal 20 oder 30 Jahre zurück gehen und wird den Unterschied erkennen.
Dazu kommen weitere Effekte, die ihren Beitrag leisten.
 
Es ist natürlich auch einfach nur Neugier, vor allem bei Jüngeren. Aber mir dreht sich, obwohl ich bei Filmen gerne SPlatter&co sehe, auch der Magen um, wenn ich so was versehentlich sehe, vor allem wenn ich damit rechne, dass die Quelle nur Dinge schickt, die eher lustig oder glimpflich ausgehen. Mein Bruder zB schickte mir ein Video einer Dashcam, wo ein Auto einen LKW rechts überholt, weil die Ausfahrt nicht mehr weit weg war - da rechnete ich mit einem dummen Dreher oder so was. Was kam? Vom LKW verdeckt stand ein Auto auf der Standspur, und per Dashcam sieht man dann noch das erschrockene Gesicht der Person, die am Kofferraum stand, dann der Crash. Man sah zwar nichts mehr vom Opfer, aber dass der tot war, war zu 100% klar.

Im Netz ging man wiederum lange davon aus, dass es wie diese "Lustige Kamera"-Dinge im TV sind, die klaren Regeln unterliegen. ALso: Unfall-Compilations => erwiesenermaßen maximal mal ein Beinbruch oder so was. Aber auf YT&co wird so was halt nicht geprüft, und da es meist private Nutzer sind, unterliegen die auch nicht den üblichen Mediengesetzen....


@John; ich kann da keinen Zusammenhang zwischen Medien und Realität sehen. Jeder halbwegs normale Mensch reagiert völlig anders, wenn eine Szene nur ein Film oder real ist. Ich und meine Kumpels schauen schon seit >20 Jahren die jeweils härtesten Filme, die es gibt, aber in der Tagesschau nur eine Blutlache in einem Bericht "Anschlag in Kabul", da wird uns übel. Filme&Co mögen manchen Irren vielleicht eine Idee geben, aber dass man dadurch als normaler Mensch gegen echte Gewalt quasi abgehärtet sei, kann ich nicht nachvollziehen.
 
@John; ich kann da keinen Zusammenhang zwischen Medien und Realität sehen. Jeder halbwegs normale Mensch reagiert völlig anders, wenn eine Szene nur ein Film oder real ist. Ich und meine Kumpels schauen schon seit >20 Jahren die jeweils härtesten Filme, die es gibt, aber in der Tagesschau nur eine Blutlache in einem Bericht "Anschlag in Kabul", da wird uns übel. Filme&Co mögen manchen Irren vielleicht eine Idee geben, aber dass man dadurch als normaler Mensch gegen echte Gewalt quasi abgehärtet sei, kann ich nicht nachvollziehen.
Das kann ich nur unterschreiben. Ich hab ja gerade erst wieder was über "A Serbian Film" geschrieben - aber da kann ich sicher sein, daß die Darsteller nach Drehschluß aufstehen und nach Hause gehen. Da kann ich sicher sein, daß der einen Darstellerin nicht wirklich die Zähne gezogen wurden und die andere nicht erst vorher ihren Kopf aufheben und wieder befestigen mußte.

Das Element: "Das hat sich jemand wirklich verletzt" bzw "ist dort wirklich gestorben" macht für mich einen gewaltigen Unterschied.
 
..aber dass man dadurch als normaler Mensch gegen echte Gewalt quasi abgehärtet sei, kann ich nicht nachvollziehen.
Ich glaube, es gab bereits entsprechende Studien. Gerade bei Jugendlichen und Heranwachsenden mag es da schon einen Einfluss auf die Sozialisation geben; wenn bestimmte Kids es nicht anders kennen.
https://www.focus.de/digital/internet/echte-bilder-noch-schlimmer-als-horrorfilme-psychologe-warnt-gewaltvideos-sind-wie-eine-psychodroge_id_7826421.html
https://www.dasgehirn.info/aktuell/frage-an-das-gehirn/was-passiert-im-gehirn-wenn-wir-einen-horrorfilm-anschauen
 
Das ist schlichtweg Voyorismus/Neugier. Speziell unter Jugendlichen. Erst Recht wenn suggeriert wird verboten, geheim, nicht normal zugänglich und ähnliches.

Was glaubst Du warum in den 90er Jahren solche Reihen wie z.B. Gesichter des Todes (den Älteren unter uns müßte diese Filmreihe etwas sagen) so "erfolgreich" gewesen ist. Diese gab es in Deutschland afaik nie im Laden zu kaufen (lag aber bei uns in der Videothek in der FSK 18-Abteilung als VHS in den Regalen drin), aber wer halt "In" sein wollte mußte das Ganze halt kennen. Vom Motorradfahrer ohne Kopf in der Leitplanke über Überfall zu Hause mit der Pumpgun, Unfall im Freizeitpark (Sturz aus zig m Höhe) usw. Das sind noch so die Eckpunkte/Vorfälle die ich aus der Zeit noch in Erinnerung habe. Gesichter des Todes 2000 war dann schon gefühlt etwas entschärft gewesen und danach war die Serie auch schon vorbei. Dann kamen aber auch schon kurze Zeit später auch die ersten Teile von Final Destination raus, die ähnliches fiktiv im Film verarbeitet haben (allerdings hier auch etwas "harmloser" dargestellt als bei o.g. Serie). Jemand entkam den Tod und die wurden dann der Reihe nach später bei Unfällen getötet.

Auch "Rotten....." war vorher auch so eine Seite die solche Videos im Angebot hatte bis die sich dann irgendwann mal umgestellt hatten und nun harmloses Material anbieten.

Heutzutage werden solche Videos dank LTE und WLAN überwiegend in Foren oder über Whatsapp geteilt.

Das ist doch ähnlich wie bei den ganzen Unfall-Spannern. Es ist schlichtweg die Neugier und fehlende Empathie derjenigen die sich an den Unfallszenen aufgeilen. Und dann behindern sie dabei noch die Rettungskräfte und die Polizei. Hauptsache ihr ganz nah Dran Video ist zuerst bei Facebook, Instagram und Co. hochgeladen. :$ Da muß imho deutlich härter durchgegriffen werden. Aber das ist ein Sinnbild unserer mittlerweile verrohten Gesellschaft. Warum soll das dann bei Videos von unbekannten im Netz anders sein ?

Ich verstehe die Faszination für solche Videos auch nicht, aber die Synapsen derjenigen funken halt anders als "normal". Es ist für mich immer noch ein riesengroßer Unterschied ob ich mir einen fiktiven Horrorfilm anschaue wo es ähnliche Szenen gibt oder ob ich mir ein Video von realen Vorfällen anschaue. Und selbst eine Filmreihe wie SAW wäre nichts für mich. Ich verstehe auch nicht die Faszination der Guinea Pig-Filmserie aus Japan (Splatterfilm). Das ist einfach zu viel für meine Begriffe.

Die Unfall- und Todesfallspanner lassen sich auch nicht "umpolen". Wichtig ist nur daß diese Sorte von Menschen sich nicht bei realen Unfällen aufgeilt und dabei den Verkehr oder gar Rettungskräfte behindert nur um ein Video zu bekommen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich glaube, es gab bereits entsprechende Studien. Gerade bei Jugendlichen und Heranwachsenden mag es da schon einen Einfluss auf die Sozialisation geben; wenn bestimmte Kids es nicht anders kennen.
https://www.focus.de/digital/internet/echte-bilder-noch-schlimmer-als-horrorfilme-psychologe-warnt-gewaltvideos-sind-wie-eine-psychodroge_id_7826421.html
https://www.dasgehirn.info/aktuell/frage-an-das-gehirn/was-passiert-im-gehirn-wenn-wir-einen-horrorfilm-anschauen

Klar, Erziehung und Co kommt immer dazu. Wenn sie es nicht anders kennen UND man viel zu früh anfängt, die Kids dann denken, krasse Gewalt als Lösung sei ganz normal, mag es Unterschiede geben. Aber ganz ehrlich: solche eher verwahrlosten Kids erleben und sehen sowieso haufenweise reale Gewalt. Wer sich schon in der Grundschulde echte Tötungsvideos anschaut, der stumpft natürlich ab. Deswegen schrieb ich auch "als NORMALER Mensch" - ich gehe von einer halbwegs normalen Erziehung aus. DANN kann ich nicht nachvollziehen, warum jemand bei echter vs. gespielter/gestellter Gewalt das gleichermaßen abstumpfen sollte.

Das Thema hier ist ja sicher auch vor allem eher die Frage, warum normale, Erwachsene Menschen sich ebenfalls so was anschauen UND warum sie das überhaupt hochladen/teilen.
 
Wie gesagt hier spielen sicher viele Faktoren eine Rolle. Robertius hat schon eine ganze Menge an Möglichkeiten aufgeführt warum man so etwas anschaut. Hauptfaktoren wie Voyeurismus/Neugierde, innerliche Gewaltphantasien, Haß auf XY usw. Oder auch Machtphantasien über Leben und Tod die man selbst in der Realität nicht ausleben kann und/oder es will. Wer weiß. Ich erinnere da nur an die Jugendlichen die mal jemanden sterben sehen wollten und ein junges schwangeres Mädchen (eine Bekannte) einfach grundlos abgestochen haben (war das auf Usedom oder Rügen ?). Diese Typen haben vorher höchstwahrscheinlich auch diverse Gewaltvideos konsumiert und sind dann diesen großen Schritt weitergegangen mit dem sie zum Täter geworden sind. Weil sie das aus erster Hand selbst erleben wollten,

Das ist daher meiner Meinung nach durchaus vergleichbar mit dem Thema Pädophilie und der Konsumierung von entsprechendem Video-/Fotomaterial. Derjenige der so etwas anschaut muß selbst (noch?) nicht selbst die Grenze persönlich überschritten haben und sich selbst an Kindern vergangen haben, aber er ist krank und gehört entsprechend behandelt. Aber für einige/viele? Leute die sich in diesem Milieu bewegen (vorerst vielleicht erst einmal nur virtuell) ist so etwas aber auch der erste Schritt in diese Richtung und man geht dann irgendwann mit kleinen Schritten immer mal doch weiter als bisher bis man selbst zum aktiven Täter wird, weil einem irgendwann vielleicht der reine Konsum von Video/Fotomaterial nicht mehr ausreicht. Das ganze kann man bei Gewaltvideos durchaus auch annehmen. Je nach Psyche und persönlicher innerer Hemmschwelle des Konsumenten. Fakt ist jedenfalls, daß solche Leute (Pädophile) krank sind und in Behandlung gehören. Egal ob diese das Material nur passiv konsumieren oder gar kurz davor stehen selbst zum Täter zu werden. Täter dann sowieso.

Ohne daß ich jetzt generell unterstellen will, daß alle Konsumenten oder der Großteil der Zuschauer die solches Material konsumieren später selbst dazu oder eben bezogen auf diese Gewaltvideos zu Gewalttätigkeiten neigen weil sie vorher viele Videos in der Richtung angesehen haben. Hierzu wäre mal eine aussagekräftige Statistik interessant.

Ich verstehe jedenfalls nicht wie man an so etwas wie Gewaltvideos oder auch Pädophilie irgendwie "Gefallen" finden kann.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Warum guckt man sich sowas an?
Als Jugendliche haben wir uns diese eine Seite angeschaut.
Die war voll mit dem Zeugs und wir fanden es wohl "cool", wir Bonkic schon sagte.

Ansonsten hat Robertius die für mich den richtigen Erklärungsansatz.
Es kann so viele Gründe wie Konsumenten geben.


Wobei ich mir auf Youtube öfter einen Channel anschaue, der sich "Police Activity" nennt. Da werden eben Polizeieinsätze gezeigt. Meist amerikanisch, mit Bodycam Footage.
Da ist im gewissen Sinne schon ein Informationsgehalt dabei, da es teilweise hilft, die aktuelle Lage besser zu verstehen. Also in Bezug auf Polizeigewalt in Amerika.
Allerdings spielt da sicher immer Voyeurismus mit rein.

Früher gingen sie in die Gladiatorenarena, heute schaut man Youtube. :B
 
Voyeurismus hat viele Gesichter, dazu gehört es ja z.B. auch, bei Unfällen zu glotzen. Natürlich bin ich ebenfalls ein Neugieriger Mensch, allerdings bezieht sich meine Neugier nicht darauf, fremdes Leid oder Tote zu beobachten. Diese Angelegenheiten lösen in mir nur Unbehagen aus, Quälereien kriegen das sogar in fiktiver Form sehr gut hin. Die Bilder im Kopf sind unangenehm genug, davon will ich wirklich nicht noch mehr sehen. Je surrealer das ganze wird, desto interessanter finde ich es wieder, weshalb ich beim Gucken von vielen Horrorfilmen viel zu Lachen habe, nicht so wiederum bei Torture Porn wie "Hostel", den ich bis heute nicht geguckt und dies auch nicht vor habe. Selbst in Thrillern kann ich kaum hinsehen bei Folterszenen. ;)
Selbstverständlich bin auch ich nicht ganz frei von voyeuristischen Gelüsten. Da kommt mir z.B. ein Youtube-Kanal in den Sinn, der sich um echte Verhörsituationen mit Mördern dreht und diese auch aus der Sicht eines Spezialisten kommentiert werden. Auch gut gemachte Dokus über Serienmörder finde ich total spannend, weil sich die Psyche dieser Menschen eben so weit ausserhalb der Norm bewegt.
Was die Wirkung angesprochener Videos auf potentielle Täter angeht, denke ich, dass es ein wenig komplexer ist, aber ich bin kein Psychologe, bloss interessiert am Thema. Dass ein "gesunder" Geist durch den Konsum von Gewalt- oder Kinderpornographischen Videos ohne weiteres zu einem Täter werden kann, bezweifle ich. Ein nicht so stabiler, nicht sozial gefestigter junger Mensch, vielleicht sogar mit einer sich erst langsam manifestierenden Persönlichkeitsstörung, die bisher nicht auffiel und möglicherweise noch länger unterdrückt, oder aber auch erfolgreich behandelt werden könnte, kann sich unter bestimmten Umständen aber offenbar daran aufgeilen und dadurch ein grösseres Verlangen entwickeln, selber zum Täter zu werden. Oft dürften Vorbilder aber auch nur der Inspiration dienen, was die Art und Weise der Ausführung eines Verbrechens angeht.
 
Habe kein Interesse an solchen Videos und bekomme sie (zum Glück?) auch nicht vorgeschlagen. Also nichtmal als Standbild präsentiert. Mein Kommilitone und Mitbewohner guckte öfter solche Snuff-Videos. Manches mag fake gewesen sein, keine Ahnung. Hab ihn nicht gefragt warum und keinen Kontakt mehr. Der war aber generell etwas schräg düster unterwegs. Mit schwarzer Wirbelsäule auf die Wirbelsäule tätowiert.

Neu ist daran aber gar nichts. Was Bonkic schon als Beispiel brachte, Gesichter des Todes, war in meiner Kindheit auf dem Spielplatz schon Thema. Vielleicht wollten sie prahlen, sowas krasses geguckt zu haben?

Voyeurismus ist sicher ein Grund, und ganz tief verankert. Ich könnte regelmäßig kotzen, wenn bei einem Unfall auf der Autobahn ein Stau auf der Gegenseite entsteht. Ich schaue da ganz bewusst nichtmal hin. Ja, die Verlockung ist da. Aber der will ich nicht nachgeben. Schon aus Trotz nicht.

Bei mir um's Eck gab es an einer Kreuzung mal einen kleinen Verkehrsunfall, an dem ich vorbei radelte. Da schon Notarzt und Feuerwehr da war musste ich mich nicht darum kümmern, oder genauer hinsehen. Es floss wohl etwas Blut.
Meinen Fotoapparat habe ich immer dabei, aber damals verfluchte ich, dass gerade da der Akku leer war. Wollte ein Foto machen und "Der Unfall" nennen. Nicht vom Ort des Geschehens, sondern vom Hochhaus genau gegenüber. Etwa 20 Stockwerke und fast hundert Meter breit waren fast alle Balkone besetzt. Alle haben gegafft.

Ja, der Drang ist da. Aber ich finde sowas zum :$

Ist es Spektakel? Hier passiert was Außergewöhnliches? Guck mal, wie schrecklich. Bin so betroffen und echte Anteilnahme...
Zum Glück ist mir nichts passiert? Weiß nicht, warum uns sowas anzieht. Aber ich weigere mich da mitzuspielen.
 
Bei mir um's Eck gab es an einer Kreuzung mal einen kleinen Verkehrsunfall, an dem ich vorbei radelte. Da schon Notarzt und Feuerwehr da war musste ich mich nicht darum kümmern, oder genauer hinsehen. Es floss wohl etwas Blut.
Meinen Fotoapparat habe ich immer dabei, aber damals verfluchte ich, dass gerade da der Akku leer war. Wollte ein Foto machen und "Der Unfall" nennen. Nicht vom Ort des Geschehens, sondern vom Hochhaus genau gegenüber. Etwa 20 Stockwerke und fast hundert Meter breit waren fast alle Balkone besetzt. Alle haben gegafft.

Ja, der Drang ist da. Aber ich finde sowas zum :$
also, wenn man zufällig irgendwo vorbeikommt, wo etwas ungewöhnliches passiert, dann schaut man es sich halt an, weil man wissen will, was da los ist. Und auch, um anderen davon erzählen zu können. Denn das macht uns Menschen doch auch aus: Freunden und der Familie erzählen, was man gemacht und erlebt hat. Oft ist das Ungewöhnliche etwas schönes oder kurioses - und manchmal ist das Ungewöhnliche eben auch etwas, das nicht schön ist. Ein Unfall, eine Schlägerei, ein Missgeschick mit großer Auswirkung wie z.B. depperter Lieferant lässt 3 Bierkisten fallen und verursacht einen Bier-See und schneidet sich dann zu allem Übel auch noch an einer Scherbe...

Solange man nicht sowieso aktiv helfen kann und dann "nur" Zuschaut und beim Hinsehen aber keinen behindert oder stört (auch evlt. Opfer, die sich durch ein Gaffen gestört fühlen), finde ich das völlig in Ordnung. Ich persönlich, falls ich überhaupt Zeit habe, schaue dann nur kurz und verschaffe mir einen Eindruck, dann geh ich weiter. Da ich in Köln wohne, komme ich halt RELATIV oft an Unfällen vorbei - zu >90% simple Blechschäden. Bei mir um die Ecke knallt es zB oft an einer Kreuzung. Dann schau ich mir das halt 1-2 Minuten an, wenn ich es mitbekomme. Mit Abstand, ohne einen zu stören. Und wäre einer schwer verletzt und ich sehe es, dann geh ich direkt wieder bzw weiter. Das ist zwar an dieser Kreuzung noch nicht passiert, dass jemand ernsthaft verletzt wurde, aber ich hab mal an einer anderen Stelle einen Unfallort schon von weitem gesehen, ich musste da per Rad vorbei. Eigentlich wollte ich dann kurz anhalten, um zu schauen, was passiert war. Aber als ich schon auf 50m Entfernung eine Plane auf der Straße sah, die offenbar einen Körper abdeckte, bin ich an der Stelle weitergefahren, ohne noch mal genauer hinzusehen.


Dass man sich dafür interessiert, was bei einem Unfall geschehen ist, finde ich also normal und verständlich. ABER: davon dann Bilder und Videos zu machen und sie an die ganze Welt zu verteilen, das ist ein ganz anderes Kaliber. Ein Foto, das man Freunden zeigt und wo nur der Schaden an den Autos zu sehen ist: ok. Aber verteilen oder gar Leid oder Tod zeigen? Das geht echt gar nicht, außer man tut es aus journalistischen Gründen - und in dem Fall gibt es dann strenge Regeln für Veröffentlichungen. U.a. auch, dass es einen Unterschied macht, ob es um einen "unbekannten Bürger" oder um einen Prominenten geht. Den Unfalltod eines Formel 1-Rennfahrers zB darf man eher zeigen als den eines Pizzaboten, weil der Rennfahrer in der Öffentlichkeit stand und es ein "historisches Ereignis" ist, wenn er verunglückt.

Ganz allgemein will man eben auch vor allem "böse" Dinge weitererzählen - das macht einem klar, in welchen Gefahren man selber womöglich stets schwebt und warnt auch die, denen man davon erzählt. So sind Menschen nun mal gestrickt. Niemand erzählt abends beim Bierchen "Hey, heute war ich per Fahrrad einkaufen, und alle Autos haben brav geblinkt, die Fahrer auf mich geachtet, an der Kasse hat mich eine Frau vorgelassen, da ich nur 3 Kleinigkeiten hatte, und der bellende Hund, den ich auf der Rückfahrt sah, bellte nur vor Freude und wurde von einem kleinen Mädchen in den Arm genommen" - nein, wir wollen Dinge erzählen bzw. auch hören wie".... mich haben mal wieder innerhalb von 10 Minuten Fahrzeit drei Autos beim Abbiegen die Vorfahrt genommen, und zwei davon haben nicht mal geblinkt. Und im Supermarkt drängelt sich eine Oma mit nem vollen Einkaufswagen vor und sucht beim Bezahlen dann noch 3 Minuten nach Kleingeld. Und dann hat auch noch ein Hund einen anderen Radfahrer bellend verfolgt, so dass er in Panik den Lenker verriss und böse stürze" - das ist nun mal in den Genen der Menschen, dass sie sich für Gefahren interessieren.

Dass man dann aber bei Dingen, über die man auch in Ruhe nachdenken kann, sich anders verhalten sollte, das steht außer Frage. Man kann das nicht mit "das ist doch menschlich" erklären, wenn man sogar Absperrungen ignoriert, um Fotos eines Verletzten zu machen und sie direkt zu "teilen". Denn das ist einfach nur widerlich. Ebenso wie das Weiterteilen von Videos und Bildern, bei denen man selber meint, das sei echtes Leid oder echter Tod.
 
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