Das grundlegende Problem mit dem Verbot der Meinungsfreiheit ist nicht, dass sie jemand verbietet, aber man mittlerweile durchaus rechtlich dafür in Haftung genommen wird. Der Effekt der daraus entsteht, ist damit vergleichbar mit dem Verbot der Meinungsfreiheit. Würde ich hier z.B. die Meinung vertreten, dass ... ehrlich gesagt, ich weiß nicht ob ich das einfach so schreiben kann .... sagen wir einfach, es hat was mit dem zu tun was man früher mal Geschlechtsidentitätsstörung nannte, dann zückt auch der PCGames Forenmoderator seine rote Karte und wird den Beitrag oder meinen Account sperren. Das ist aber eigentlich kein guter Vergleich, denn hier gelten Hausregeln und die Hausregeln von Twitter würden ja nicht dafür sorgen, dass so eine Meinungsäußerung zum Bann führt, wohl aber, dass eine NGO sich dem annimmt, einen Anwalt dran setzt und dann sowas wie Volksverhetzung als Anklage raus haut.
Kurz noch zu deinen restlichen aufgegriffen Punkten. Mit den Wahnvorstellungen war nicht der Klimawandel per se gemeint. Damit war gemeint, dass diese Menschen glauben, dass wenn sie sich auf die Straße kleben das dazu führt, dass Deutschland CO2 ausstoßfrei wird, was gemäß dem Fall es würde wirklich über Nacht passieren, nichts entscheidendes dazu beitragen würde, ob sich das Klima wandelt oder nicht. Deutschlands Emissionen sind weniger als 2 % am Weltanteil.
Der Ursprungsort von Covid gilt nicht als offiziell bestätigt - wird auch nie passieren, wegen Schadenersatzansprüchen, aber mit Blick auf den Ausbruchsort und Aufbau des Virus gilt das momentan als wahrscheinliste These, wenn gleich, wie du sagst, sie nicht gänzlich unumstritten ist. Wird sie wohl auch nie sein.
Thema Beleidigung bezog sich wie bereits geschildert weniger auf die Gesetzmäßigkeit dahinter, sondern welche drakonischen Strafen daraus resultieren. Damit meine ich nicht mal die Geldstrafe vor Gericht, sondern allein dass man morgens von einer Heerscharr von Polizisten die Wohnung gestürmt bekommt und diese alle internetfähigen Geräte mitnimmt. Und das allein ist ja schon ein massiver finanzieller Verlust, denn diese Geräte bekommt man vieleicht in 2-3 Jahren wieder ... oder auch nie. So lange kann kaum jemand auf solche Geräte verzichten. Oftmals liegen darauf ja auch persönliche Daten, auf die man dann keinen Zugriff hat. Dies werte ich schon als bedenklich und zu einer Tendenz hin zum Faschismus, denn wenn nicht die Strafe mehr die eigentlich Strafe ist, sondern die Maßnahme zur Ermittlung der Strafe, dann wirkt sich dass auch wieder potentiell darauf aus, was Leute sich überhaupt noch trauen zu sagen. Es ist vor allem unverhältnismäßig, wenn man sich fragt, für was für "Verbrechen" hier massiv Polizisten abgestellt werden, während man in bestimmten Supermärkten schon gar nicht mehr erscheint, wenn man dort einen Dieb gefasst hat.
Ich stimme aber zu, dass eine Diskussion nur dann Sinn ergibt, wenn man Positionen hat, durch die ein Erkenntnisgewinn möglich ist. Ich mag SethWinterstein und fand seine Sicht interessant, weil man sie selten so gut ausformuliert zu sehen bekommt, aber manches macht mich auch wütend und letztendlich ist für mich klar, dass für ihn im Zweifel der Zweck die Mittel heiligt und damit eigentlich alle Ansichten ausgetauscht sind.