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Wie Videospiele zur neuen Propaganda-Plattform werden - Reportage

Das ist ja alles schön und gut aber viel schlimmer ist die Propaganda für bestimmte Menschengruppen. Die Diskussionen um Aloy zeigen das ja ganz klar. :B
 
??? McTrevor. Offensichtlich hast du den Text nicht gelesen.. Wer würde denn hinter dieser "Propaganda" stehen? Die übermächtige Quere-Lobby, die mit Gesetzen und Regelungen die Games Industrie zwingt Games so zu machen? Das ist doch großer Quatsch. Wir haben hier doch explizit keine strengregulierte Games Industrie. Vor allem nicht durch eine benachteiligte und quasi machtlose Gruppe von Menschen.
Der Text erklärt warum genau sowas eben keine Propaganda ist.
 
Gerade weil Videospiele mittlerweile technisch so weit fortgeschritten und in unserer Gesellschaft verankert sind, muss man Entwicklern auch zugestehen, dass sie politische Messages einbauen. Die Frage ist überhaupt nicht, ob ein Spiel politisch sein sollte. Die Frage ist eher, WAS propagiert wird und vor allem WIE.

Ich denke mal, wir sind uns alle einig, dass ein Spiel, das z.B. das NS-Regime glorifiziert und den Holocaust verharmlosen oder gar leugnen würde, zurecht nicht gehen würde. Da braucht man, denke ich, gar nicht erst darüber debattieren. Natürlich sieht es bei Diversität anders aus. Mehr Diversität ist nötig, wichtig und richtig. Die Frage ist nur, wie man es vermittelt.

z.B. sehe ich die Diversität in TLoU Part 2 nicht der Diversität wegen kritisch, sondern wie man mit ihr umgeht. Wir hätten hier Ellie, die lesbisch ist und wir hätten Lev, der Transgender ist. In Ellies Fall wird die Thematik zwar aufgegriffen und behandelt. Man erfährt, dass sie aufgrund ihrer Sexualität auch mal angegangen wird. Hätte man ruhig vertiefen können, aber stattdessen kriegen wir eine weirde Teenager-Romanze zu sehen, deren Dialoge so cringe sind, dass ich die Hände eher an der Stirn, als am Controller hatte. Und im Endeffekt wird Ellie auf zwei wesentliche Merkmale reduziert: Rachsüchtig und lesbisch.

Levs Situation wird quasi gar nicht behandelt. Seine Situation wird in zwei kurzen Dialogen kurz abgehandelt und damit abgehakt. Fertig. Der Verlauf seiner Storyline wäre im Endeffekt die gleiche, wäre er einfach nur ein Junge, der rebelliert und kein Transgender.

Und auch Abby ist letztlich nur deshalb muskulös, weil man hier mit Schönheitsidealen brechen wollte. Inwiefern es aber möglich sein soll, eine solche Muskelmasse in so einer Welt aufrecht zu erhalten, wird nicht beleuchtet. Ich bezweifle, dass die alle im Überfluss hinsichtlich Nahrungsmittel stehen, die nun mal nötig ist, um überhaupt die Nährstoffe dafür zu bekommen, um derart Muskelmasse aufbauen zu können.

Dina ist bisexuell, jüdisch und ihre ethnischen Wurzeln liegen im Nahen Osten. Auch erledigt.

The Last of Us Part 2 wirkt, als hätte man Diversität in einer Checkliste abgehakt, nur um sich dann selbst auf die Schulter zu klopfen, um zu sagen "Jo, guckt mal. Wir sind divers!". Eine nähere Betrachtung hielt man offensichtlich entweder nicht für nötig oder man wusste nicht, wie.

Kleiner Fun Fact: Wieso wird heterosexueller Sex zwischen Owen und Abby ziemlich offen gezeigt, der Sex zwischen Ellie und Dina aber nicht? Im Sinne der Gleichbehandlung hätte man auch den heterosexuellen Sex nicht so offen zeigen sollen.

Aktuell spiele ich auch wieder Horizon: Forbidden West. Hier gilt ähnliches. Das Spiel will divers sein, schlägt einem damit förmlich ins Gesicht und gleichzeitig klatscht es einem mit der anderen Hand ein Klischee nach dem anderen hinterher. Es gibt sogar eine "Pride"-Gesichtsbemalung zu kaufen. Wow... Wobei ich hier aber anmerken muss, dass ich es durchaus glaubwürdig finde, wenn innerhalb der unterschiedlichen Stämme auch unterschiedliche Phänotypen erkennbar sind. Immerhin spielt das Spiel "nur" 1000 Jahre in der Zukunft und es ist unwahrscheinlich, dass sich Phänotypen in der vergleichsweise kurzen Zeit so sehr verändern würden.

God of War: Ragnarök bot ein Lagerfeuer in...Regenbogenfarben! Und Angrboda war eine dunkelhäutige Riesin, die mit Regenbogenfarben gekämpft hat. All das ist überaus plakatik und in den meisten Fällen nicht glaubhaft umgesetzt. Sony ist hier Spitzenreiter geworden, was plakative Diversität angeht.

Dagegen stehen Spiele wie die The Witcher-Trilogie, die zutiefst politisch sind. Hier wird Xenophobie und Rassismus ganz klar thematisiert und kritisch behandelt. Aber auf eine Art und Weise, die sehr glaubhaft rüber kommt. Diese Unsitten sind Teil einer erbarmungslosen Welt, in die uns die Spiele hinein führen. Und die Spielfigur ist als Hexer selbst davon betroffen. Armut, Klassismus usw. werden ebenso behandelt und glaubwürdig rübergebracht.

Auch Mass Effect war schon aufgrund seines Settings geradezu prädestiniert für Diversität. Anders als Horizon, in denen die Menschen primitiver sind und damit völlig andere Gesellschaftsformen pflegen, als in der Vergangenheit, sind die Menschen hier technisch und gesellschaftlich fortschrittlicher geworden. Und es gibt Aliens. Ich könnte die Liste an guten Beispielen, in denen politische Themen gut behandelt und dargestellt wurden, sicher noch weiter führen. Aber ich denke, das sollte reichen.
 
Der Verlauf seiner Storyline wäre im Endeffekt die gleiche, wäre er einfach nur ein Junge, der rebelliert und kein Transgender.
Als Junge hätte er die Probleme garnicht. Ich bezweifle das er wegen einer rebellischen Phase von seinem Clan ausgestoßen wird und seine Mutter ihn töten will.
 
Als Junge hätte er die Probleme garnicht. Ich bezweifle das er wegen einer rebellischen Phase von seinem Clan ausgestoßen wird und seine Mutter ihn töten will.
Why not? Die Mutter sieht man nicht mal und was man von ihr erfährt, basiert auf weitestgehend einseitigen Aussagen. Was man weiß ist, dass sie zutiefst gläubig und religiös ist und sehr an den Werten der Scars hängt. Es ist also durchaus denkbar, dass seine Mutter ihn also auch aufgrund anderer Gründe töten wollen würde.

So oder so wäre der eigentliche Plot rund um Lev und Abby der gleiche. Der gleiche Ablauf. Oder anders ausgedrückt: Levs Situation tut im Endeffekt nichts zur Sache, ist nicht relevant und wird einfach in wenigen Szenen abgehakt. Und das ist schlecht gelöst.

PS: Zum Verständnis möchte ich aber noch anmerken, dass die von mir genannten Punkte kein Ausschlusskriterium für mich sind. Ich hab die von mir genannten Spiele sehr gern gespielt. Aber Story und Darstellung von Diversität gehören nicht zu deren Stärken.
 
Ich weiß nicht wie seriös ich einen Text über Propaganda von einem Autor nehmen kann, der darin den Gender-Sprech anwendet. Immerhin ist man damit ja bereits selbst Opfer eines Narrativs geworden, bei dem man Menschen glauben lässt, man würde eine bestimmte Personengruppe nicht ansprechen, wenn man den generischen maskulinum verwendet.

Insgesamt ist das aber auch kein neues Phänomen, denn schon in Action-Filmen aus Hollywood, die Deutschland in den letzten 60-70 Jahren erreichten, schwang ja oft der Unterton mit, dass der Russe oder der Iraker oder gegen wen man auch immer gerade im kalten oder aktiven Krieg war, der Böse ist. Man ist ja quasi im Alltag bereits solchen Einflüssen ausgesetzt und es wäre naiv zu glauben dass man so etwas nicht auch in Computerspielen wiederfinden würde. Im letzten Battlefield fragte man den Spieler gar nicht erst, ob man das Gendersprech aktiviert haben wollen würde, man baute es als einzige Anzeigeoption ein.
 
Gerade weil Videospiele mittlerweile technisch so weit fortgeschritten und in unserer Gesellschaft verankert sind, muss man Entwicklern auch zugestehen, dass sie politische Messages einbauen.
Spiele sind doch schon immer politisch. Sei es jetzt vom Wolfenstein-Setting oder von Gameplay-Entscheidungen wie Taktiken Gegner und Untergebene betreffend:
Sind mir zB die Schicksale der Untergebenen egal und nur Kanonenfutter, oder versuche ich mein möglichstes, daß so viele wie möglich überleben?

In Starcraft 1998 gab es völlig verschiedene Gesellschaftsformen, die zu unterschiedlichsten Bündnissen von diversen Splittergruppen selbiger geführt haben.

Und schon knapp 20 Jahre vorher konnte man in Wizardry Gesinnungen für seinen Charakter festlegen - eine tief politische Entscheidung.

Überhaupt: Wie viele "Rebellen" gegen ein "unterdrückendes System" habt ihr in eurer Spiellaufbahn schon gespielt?
Wie viele Intrigen aufgedeckt?
Wie viele Verschwörungen?
Und wie oft habt ihr andere bekämpft, ohne euch groß Gedanken über deren Sicht auf die Ereignisse zu überdenken?

Ja, auch Ignoranz und unbedenkliches Akzeptieren von Quests ist politisch.

Mehr Diversität ist nötig, wichtig und richtig.
Nein.

Mehr Akzeptanz für Diverse und deren Belange im Alltag sind wichtig.

Wenn man hingegen einfach jedes Franchise mit lauter queeren Inhalten vollstopft, ist das eher ein Bärendienst, wenn diese Inhalte nicht sinnvoll eingebracht sind, sondern nur eine Checkliste abhaken. ("schwules Handwerker-Paar in WoW: Dragonflight implementiert: Check")

Mitunter sind auch gerade die Medien die besten, in denen das zwar vorkommt, aber gar nicht zum Thema gemacht wird.
klassisches Beispiel ist Hitchcocks Film "Rope", in dem zwei junge Männer einen Mord begehen, einfach, um zu sehen, ob sie damit durchkommen. Die beiden geben dann noch eine Party, und es wird oft darüber geredet, daß die beiden demnächst zusammen an den See fahren wollen, aber das ist schon alles. Es ist jedem klar, daß die beiden schwul sind, aber es wird überhaupt nicht thematisiert, weil das in deren gesellschaftlichen Umkreis zu 100% akzeptiert wird.

Auch wenn das nicht-Aussprechen des Offensichtlichen sicher auch dem damaligen Zeitgeist geschuldet ist, in dem man über so was nicht offen geredet hat, finde ich das Ergebnis genauso, wie es sein sollte: Wenn jemand so ist, ist es einfach derart normal, daß man gar nicht darüber reden muß.
 
Propaganda (und ich gebrauche das Wort neutral), lässt sich zu einem gewissen Grad gar nicht vermeiden. Egal ob in Videospielen oder in anderen Medien. Oft verursacht allein schon der Zeitgeist, dass Unternehmen auf einen bestimmten Meinungszug aufspringen. Siehe z.B. eine Vielzahl an Actionfilmen aus den 80ern, in denen die Soviets immer die böse Bedrohung waren. Red Dawn, Red Scorpion, Rambo 3 usw.

Das ist imo auch per se erst mal nicht verwerflich. Es muss nur ein guter Gegenpol existieren durch Bildung, Medienkompetenz und faktenbasierte, nichtfiktive Nachrichten. Wenn dies fehlt, dann entstehen die tatsächlichen Probleme.

P.S. am Rande: Die Leute von The Pod haben sich erst kürzlich mal eine Studie speziell zu rechtsextremer Propaganda in Spielen angeschaut. Und die Studie kommt dabei echt nicht gut weg. Wirklich interessant zu hören, wie schwer es für uns Laien ist handwerklich echt miese Studien zu erkennen. Leider hinter der Paywall.

 
Spiele sind doch schon immer politisch.
"schon immer" nein. Meistens ja.

Die Sache ist halt nur die, dass immer wieder von vielen gesagt wird, Spiele sollen ja nur unterhalten und nicht politisch sein. Das funktioniert natürlich nicht und dass Entwickler politische Botschaften einbauen, muss man ihnen natürlich entsprechend zugestehen.
Nein.

Mehr Akzeptanz für Diverse und deren Belange im Alltag sind wichtig.
Das widerspricht doch meiner Aussage überhaupt nicht. Ganz im Gegenteil. :confused: Da Medien - in diesem Fall Spiele - natürlich auch Einfluss haben und eine breite Masse erreichen können, sind sie wichtig dafür, mehr Akzeptanz zu schaffen. Ob man will oder nicht, aber Medien tragen einen großen Teil zur Sozialisation bei.
Wenn man hingegen einfach jedes Franchise mit lauter queeren Inhalten vollstopft, ist das eher ein Bärendienst, wenn diese Inhalte nicht sinnvoll eingebracht sind, sondern nur eine Checkliste abhaken. ("schwules Handwerker-Paar in WoW: Dragonflight implementiert: Check")
Genau das hab ich ja aber auch in meinem vorherigen Post kritisiert. ;) Checklisten abarbeiten führt natürlich nicht zu mehr Akzeptanz. Wie es besser geht, politische Themen zu verarbeiten, hab ich auch anhand eines Beispiels genannt.
Mitunter sind auch gerade die Medien die besten, in denen das zwar vorkommt, aber gar nicht zum Thema gemacht wird.
Auch das habe ich in meinem Post anhand von Beispielen kritisiert.
klassisches Beispiel ist Hitchcocks Film "Rope", in dem zwei junge Männer einen Mord begehen, einfach, um zu sehen, ob sie damit durchkommen. Die beiden geben dann noch eine Party, und es wird oft darüber geredet, daß die beiden demnächst zusammen an den See fahren wollen, aber das ist schon alles. Es ist jedem klar, daß die beiden schwul sind, aber es wird überhaupt nicht thematisiert, weil das in deren gesellschaftlichen Umkreis zu 100% akzeptiert wird.

Auch wenn das nicht-Aussprechen des Offensichtlichen sicher auch dem damaligen Zeitgeist geschuldet ist, in dem man über so was nicht offen geredet hat, finde ich das Ergebnis genauso, wie es sein sollte: Wenn jemand so ist, ist es einfach derart normal, daß man gar nicht darüber reden muß.
Das bewusste nicht Erwähnen kann natürlich auch ein wirksames Stilmittel sein, um einen gewissen Interpretationsspielraum zu lassen.

Erwähnt man es aber recht explizit, arbeitet das Thema dann aber in ein, zwei Sätzen ab, - wie in The Last of Us Part 2 hinsichtlich Lev - ist das natürlich äußerst schlecht gelöst. Entweder man thematisiert es und bereitet es entsprechend auf, oder man lässt es ganz bleiben. So bleibt der ganze Schnodder, den ich oben genannt habe, natürlich nur ein Haken in einer Checkliste.

Ich weiß nicht wie seriös ich einen Text über Propaganda von einem Autor nehmen kann, der darin den Gender-Sprech anwendet. Immerhin ist man damit ja bereits selbst Opfer eines Narrativs geworden, bei dem man Menschen glauben lässt, man würde eine bestimmte Personengruppe nicht ansprechen, wenn man den generischen maskulinum verwendet.
Als jemand, der selbst kein Freund des Genderns ist: Gendern hin oder her, inhaltlich ist der Text aufschlussreich und durchaus korrekt. Letztlich ist der Punkt, dass wir uns vermehrt mit dem beschäftigen sollten, was wir da konsumieren und gewisse Inhalte auch mal kritisieren und hinterfragen. Gerade weil gewisse Stereotype ja immernoch gepflegt werden. Da kann man gendern oder nicht gendern, wie man will. Am eigentlichen Inhalt ändert das nichts.

Da du aber die Seriosität des Textes (und damit des Autors) allein aufgrund des Genderns anzweifelst, würde ich sagen, dass du ebenfalls Opfer eines Narrativs geworden bist, bei dem man Menschen glauben lässt, dass jemand, der gendert, "nicht ganz dicht" sein kann.

Aber mal ernsthaft...jemanden als "Opfer" zu bezeichnen, ist schon arg herablassend. Damit sagt man ja automatisch aus, dass die Person nicht selbst denken und keine eigenen Entscheidungen treffen kann.
 
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Da du aber die Seriosität des Textes (und damit des Autors) allein aufgrund des Genderns anzweifelst, würde ich sagen, dass du ebenfalls Opfer eines Narrativs geworden bist, bei dem man Menschen glauben lässt, dass jemand, der gendert, "nicht ganz dicht" sein kann.
Um das noch mal hervorzuheben. Ich denke durchaus, dass der Text gerade mit Blick auf China einige sehr gute Aspekte aufzeigt. Es ist mehr der moralische Konflikt andere Leute über Propaganda aufzuklären oder diese darzulegen, wenn man selbst aktiv davon beeinflusst ist und zwar auf eine Art und Weise, dass man diese weiter betreibt. Die Aussage, dass jemand der gendert nicht ganz dicht sein kann, habe ich nicht getroffen und wird von dir herbeigeleitet. Das wollte ich auch nicht zum Ausdruck bringen.

Aber mal ernsthaft...jemanden als "Opfer" zu bezeichnen, ist schon arg herablassend. Damit sagt man ja automatisch aus, dass die Person nicht selbst denken und keine eigenen Entscheidungen treffen kann.

Nein, die Phrase "Opfer eines Narrativs" ist gängig und hat nichts mit einer Herabwürdigung zu tun. Es hat eher damit zu tun, dass man auf etwas hereingefallen ist. Vielleicht gibt es eine bessere Analogie dazu, aber diese ist mir in dem Moment nicht eingefallen.
 
Um das noch mal hervorzuheben. Ich denke durchaus, dass der Text gerade mit Blick auf China einige sehr gute Aspekte aufzeigt. Es ist mehr der moralische Konflikt andere Leute über Propaganda aufzuklären oder diese darzulegen, wenn man selbst aktiv davon beeinflusst ist und zwar auf eine Art und Weise, dass man diese weiter betreibt.
ALLE äußeren Reize (Propaganda und Medien gehören dazu) beeinflussen uns. Gendern ist per se nichts schlechtes. Nur eben nicht ganz durchdacht. Der Gedanke, der dem ganzen zugrunde liegt, dass Sprache inklusiv sein sollte, ist jedoch absolut erstrebenswert.

Die Aussage, dass jemand der gendert nicht ganz dicht sein kann, habe ich nicht getroffen und wird von dir herbeigeleitet. Das wollte ich auch nicht zum Ausdruck bringen
Das war natürlich übertrieben, aber allein deswegen die Seriosität eines ganzen Textes infrage zu stellen, ist halt schon irgendwie grenzwertig.

Nein, die Phrase "Opfer eines Narrativs" ist gängig und hat nichts mit einer Herabwürdigung zu tun. Es hat eher damit zu tun, dass man auf etwas hereingefallen ist. Vielleicht gibt es eine bessere Analogie dazu, aber diese ist mir in dem Moment nicht eingefallen.
Man ist auch nicht zwingend auf etwas hereingefallen. Wie kommt man denn bitte auf diesen Schwachsinn? Man kann sich einige Dinge durchaus bewusst machen und entscheiden, ob man etwas annimmt oder nicht.
 
Sinnvoller wäre vielleicht mal eine Reportage über Propaganda der Medien. PC Games aber nicht nur PC Games haben mittlerweile nur noch dem Namen nach mit ihren Ursprüngen als Fachpresse für Videospiele zutun. Stattdessen geht es maßgeblich um Clickbaits und um Stimmungsmache. Ich klicke daher auch gar nicht auf den Artikel, da ich keinen Grund sehe, warum ich dieser Plattform Werbegeld spendieren sollte (wobei zugegebenermaßen der Adblocker dafür auch hilft).

Ansonsten ist ein Journalist der gendert genauso unseriös wie ein Arzt, der einem Homöopathie verschreibt oder irgendein Wissenschaftler, der ein Flat-Earth T-Shirt trägt. Das A und O des Journalismus ist Objektivität und sich korrekt zu artikulieren, damit man von seinen Lesern oder Zuhörern verstanden wird. Gendern ist genau das Gegenteil davon.

Lange Rede kurzer Sinn, es wäre sinnvoll mit der Selbstreflexion zu starten. Die Videospielfachpresse ist es, die erhebliche Probleme mit journalistischer Ethik und Standards hat.
 
ALLE äußeren Reize (Propaganda und Medien gehören dazu) beeinflussen uns. Gendern ist per se nichts schlechtes. Nur eben nicht ganz durchdacht. Der Gedanke, der dem ganzen zugrunde liegt, dass Sprache inklusiv sein sollte, ist jedoch absolut erstrebenswert.
Propaganda ist einseitig, sie vermittelt immer nur einen bestimmten, manchmal sogar unwahren Aspekt einer Sache. Beim Gendern ist das ähnlich. Hier wird unter der Banner einer erstrebenswerten Sache etwas positives zu bewirken, ignoriert welchen Nachteil es hat und ob es gesellschaftlich überhaupt akzeptiert ist.

Man ist auch nicht zwingend auf etwas hereingefallen. Wie kommt man denn bitte auf diesen Schwachsinn? Man kann sich einige Dinge durchaus bewusst machen und entscheiden, ob man etwas annimmt oder nicht.
Ich denke schon dass man sich einreden kann, ein guter Mensch zu sein oder ein besseres Gewissen zu haben, wenn man sich einer Sache verschreibt, man aber bei Betrachtung aller Umstände feststellen würde, dass man sich zu etwas hat verleiten lassen, was effektiv nicht dem Ziel dient, das man eigentlich wollte.
 
Propaganda ist einseitig, sie vermittelt immer nur einen bestimmten, manchmal sogar unwahren Aspekt einer Sache. Beim Gendern ist das ähnlich. Hier wird unter der Banner einer erstrebenswerten Sache etwas positives zu bewirken, ignoriert welchen Nachteil es hat und ob es gesellschaftlich überhaupt akzeptiert ist.
Dass die Mehrheit gegen das Gendern ist, sollte nach diversen Umfragen jedem klar sein. Ignoriert wird das auch nicht. Deswegen gibt es ja auch den Diskurs. Und es gibt auch keine Vorschrift, dass man gendern muss. Das steht jedem frei. Es sollte also eigentlich völlig egal sein, ob es gesellschaftlich akzeptiert ist oder nicht.

Ich sehe übrigens keinen Nachteil im Gendern, der sich negativ auf die Gesellschaft auswirken würde. Ich sehe lediglich rein praktische Nachteile, etwa die deutlich erschwerte Leserlichkeit bei Auswüchsen wie "der/die Mitarbeiter*in, der/die [beliebige Tätigkeit und weiterführung einfügen]".

Aber gendern oder nicht, es hat erstmal eine Signalwirkung und die Forderung nach inklusiver Sprache ist sichtbar. Insofern hat es auch einen langfristigen Effekt, ganz gleich, ob sich Gendern in seiner jetzigen Form durchsetzt oder eben nicht.

Lange Rede, kurzer Sinn:
Gendern = doof und schlecht
Inklusive Sprache = nicht doof, sondern gut

Und ähnlich sehe ich es auch mit Diversität in Film und Spiel.
Ich denke schon dass man sich einreden kann, ein guter Mensch zu sein oder ein besseres Gewissen zu haben, wenn man sich einer Sache verschreibt, man aber bei Betrachtung aller Umstände feststellen würde, dass man sich zu etwas hat verleiten lassen, was effektiv nicht dem Ziel dient, das man eigentlich wollte.
Dieses Verhalten kenne ich allerdings eher von einer anderen gewissen politischen Ecke. Nebenbei bemerkt sind vor allem Gegner des Genderns, die den "Diskurs" suchen. Meist auf herablassende Art.

Allerdings ändert das nichts daran, dass es unglaublich anmaßend ist, dass man einem Individuum bescheinigt, "Opfer" von irgendwas zu sein, ohne wirklich mit eben dieser Person ausführlich darüber gesprochen zu haben. Du siehst nur, dass die Person gendert, und gehst automatisch davon aus, dass diese Person Opfer einer Narrative wäre, auf diese rein gefallen ist und sich irgendwas einredet.
 
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Ich sehe übrigens keinen Nachteil im Gendern, der sich negativ auf die Gesellschaft auswirken würde. Ich sehe lediglich rein praktische Nachteile, etwa die deutlich erschwerte Leserlichkeit bei Auswüchsen wie "der/die Mitarbeiter*in, der/die [beliebige Tätigkeit und weiterführung einfügen]".
Der Nachteil ist dass diese Sprache mit der deutschen Grammatik nicht vereinbar ist, man aber so tut als wäre das nicht so schlimm. Eine gewisse Spaltung in der Gesellschaft ist auch nicht abzustreiten, denn nicht jeder ist gerne mit dieser Art der Sprache konfrontiert. Ein Gespräch mit einer Person zu führen, die Gender-Sprech verwendet, wird dann schon sehr anstrengend.
Darüberhinaus verbreitet es indirekt den Irrglauben, dass der generische maskulinum nicht inklusiv wäre sowie das Frauen in unserer Gesellschaft nicht ausreichend repräsentiert wären.
Ich sehe darin einen Nachteil.
Dieses Verhalten kenne ich allerdings eher von einer anderen gewissen politischen Ecke.

Allerdings ändert das nichts daran, dass es unglaublich anmaßend ist, dass man einem Individuum bescheinigt, "Opfer" von irgendwas zu sein, ohne wirklich mit eben dieser Person ausführlich darüber gesprochen zu haben. Du siehst nur, dass die Person gendert, und gehst automatisch davon aus, dass diese Person Opfer einer Narrative wäre, auf diese rein gefallen ist und sich irgendwas einredet.
Diese Art der Selbsttäuschung kann jedes politische Lager erwischen.

Die Phrase "Opfer des Narrativs" hatte ich übrigens zuletzt im Aufwachen Podcast mit Tilo Jung und Stefan Schulz vernommen als es bei der Betrachtung mehrer Beiträge eines Journalisten um mögliche Panzerlieferungen in die Ukraine ging. Dort stellte es der Journalist so dar als wäre Olaf Scholz isoliert mit seiner Verweigerungshaltung gegenüber anderen europäischen Ländern. Dumm nur, dass dies nicht den Tatsachen entsprach, aber statt sich selbst zu korrigieren oder zu spiegeln hat sich der Journalist stets weiter unter dieser selbst vorgegebenen Prämisse Beiträge zum Thema gemacht, woraufhin Hans Jessen meinte, dass besagter Reporter da Opfer des eigenen Narrativs wurde. Nichts anderes habe ich mit dieser Phrase zum Ausdruck bringen wollen.

Natürlich ist das eine Einschätzung meinerseits, eine Vorverurteilung gegenüber dem Autor wenn du so willst. Diese beruht auf Erfahrungswerten, die ich bisher mit Leuten gesammelt hatte, die gegendert haben. Es mag dem Autor tatsächlich unrecht tun, da ich es nicht besser weiß, aber ist es wirklich so schäbig, diesen Vorwurf auf dieser Grundlage in den Raum zu stellen? Ich muss diesen ja nicht um jeden Preis aufrecht erhalten, wenn ich denn eines besseren belehrt werden würde.
 
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