Wir leben aber in der Gegenwart und nicht in den 80ern. Und in der Gegenwart wird immer wieder behauptet, dass kurze SP-Titel ohne Wiederspielwert keine Zukunft hätten. Und das kommt nicht nur von den Publishern (die bei solchen Titeln vor allem Angst vor Raubkopierern bzw. Gebrauchtkäufern haben), sondern wird auch so von den vielen Gaming-Publikationen und Reviewern propagiert, die immer wieder kräftig mitmischen bei Diskussion um die Spielzeit und deren Einfluss auf die Qualität und die Bewertung von Spielen. 14 Stunden sind durchaus nicht schlecht für ein lineares Actionspiel (Tomb Raider hat man nach der Hälfte der Zeit durch...), allerdings ist das natürlich nichts im Vergleich zur Spielzeit in aktuellen Open World Titeln ala GTA V, Witcher 3, Fallout 4 oder Far Cry 4 usw. Der Open World Größen- bzw. Längenfetisch hat ja einen guten Grund für die Publisher. Zum einen verhindert man damit, dass sich Konsolenspieler den Titel gebraucht kaufen (im Einklang mit DLCs usw) und zum anderen wird das wohlwollend von der Masse der Reviewer aufgenommen, wenn man vor allem VIEL bietet. Warum also auf kurze SP-Spiele setzen, die beides nicht bieten können (aber durch geile Inszenierung, viele Cutscenes, super Setpieces usw genauso aufwändig und teuer zu produzieren sind)?
Ich persönlich finde das super, dass solche Titel immer noch produziert werden, dem Gegenwind zum Trotz. Und ich finde es auch gut, dass man sie nicht an ihrer Spielzeit misst. Allerdings würde ich auch begrüßen, dass man dann die gleichen liberalen Bewertungsmaßstäbe anlegt, wenn man andere "kurze" Spiele bewertet, die nicht Uncharted heißen (und nein, dass ist nicht explizit auf die PCGH bezogen).