Ca. 12.000, d.h. wir sprechen da von etwa 18.000 € + 5.000 € Gesamteinnahme für das Album. Hurra. 23.000 / 5 = 4.600 € pro Nase für etwa 1 - 1,5 Jahre Arbeit. Das Album wurde für Preise zwischen 9,99 € und 13 € vertrieben, wenn man da also vom Mittelwert ausgehen will für 11,50 € = 138.000 € Umsatz. Das Album wurde nicht in Mediamarkt oder Ähnlichem vertrieben, von Großhandelsmargen sind wir da also weit entfernt, das Ganze fand i.d.R. über wenige auf die Szene spezialisierte Läden statt oder aber eben über das Label selbst direkt (Digitalvertrieb etc.). Dazu kommen noch Einnahmen für das Label über diverse Compilations und Gratiswerbung durch zwei namhafte Szenemagazine auf denen die erste Single dem Magazin beigelegt war.
Wollen wir also großzügig und zu Gunsten eines angenommen netten labels rechnen, blieben dem Label da mit Sicherheit gut und gerne 80.000+ Euronen und das ist, wie gesagt, noch eher konservativ und "nett" gerechnet. Vermutlich war es durchaus noch etwas mehr.
Das stimmt sicherlich, aber davon muss nun mal in der Tat auch alles rund um den Vertrieb und Werbung mitbezahlt werden UND auch andere Bands "subventioniert" werden, bei denen ein Album nicht so gut ankam. UND das Geld muss auch versteuert werden. Und falls die Band die Produktion, also Studio&co nicht selber bezahlt hat, kommt das auch noch dazu. Man sollte da nicht so tun, als würden sich Labels stets eine goldene Nase verdienen.
Und wenn das 10 Jahre her ist, dann muss man sich auch klar sein, dass man heutzutage vermutlich nicht mal halb so viele CDs verkauft hätte. Das Musikgeschäft ist einfach in den letzten Jahren extrem schwer geworden, das ist einfach so. Für alle Beteiligten außer denen, die die Top-Stars vertreten.
In der Regel aber würde ich mich selbst vermarkten über social media, bandcamp und Co. und die wahre Kohle auf dem Gig machen, so wie das heute üblich ist. Dazu ein paar kreative Ideen und schon kann man durchaus was damit machen... wenn... ja.. wenn denn die Fans mitspielen.
ja, da gibt es heutzutage mehr Optionen. Aber selbst da stellt sich die Frage, ob es nicht doch besser sein kann, wenn man in einen halbwegs fairen Label-Vertrag einwilligt. Denn social media, bandcamp usw.: das geht doch in der Masse unter, da musst du schon irre viel Glück haben. Ein Label aber kann - und das IST nun mal wirklich auch wahr - mit seinen Connections und dem finanziellen Rückhalt eine Band einfacher bekannt machen als wenn man es selber versucht, und es kann auch Deine Dinge professioneller umsetzen. Dafür muss man dann eben einen Teil der Einnahmen abtreten - da muss jeder selber wissen, womit er meint, mehr verdienen zu können.
Ich zB mache selber viele Jahre hobbymäßig Musik, und allein schon um die Musik am Ende so abzumischen, dass man sie ruhigen Gewissens auf CD "verkaufen" könnte, müsste ich trotzdem einen Profi bezahlen, der das für mich macht. Oder einen Partner (Label) finden, der mir das finanziert, und dafür verdient der eben mit, falls ich was verkaufe. So ist das halt.
Und so oder so kann man auf KEINEN Fall eine musikalische Karriere planen, wenn man EIGENE Musik machen will. Man kann zwar als zb Sänger "planen", dass man Engagements bekommt, oder als Profi-Gitarrist im Studio arbeiten usw. - aber dann halt "aufgezwungene" Musik,