Man darf nicht vergessen, das nur wenige Leute überhaupt einen Office-PC brauchen. Wozu auch? Den meisten reicht ihr Smartphone, dazu haben viele dann ein Tablet. Um zu surfen oder irgendwem eine "Mail" (im Bekanntenkreis ja eher Messenger-Nachricht) zu schicken reicht das den Leuten. In dem Fall ist der Gaming PC natürlich erheblich teurer als die Konsole. Und beim PC kommen dann ja noch extra Monitor, Lautsprecher etc. hinzu.
Auch wurde von anderen schon erwähnt, was ebenso richtig ist, den großen Tower und Schreibtisch haben viele nicht mehr in der Wohnung und wollen das aus Platzgründen auch gar nicht, diese Leute haben dann nur ein Notebook, und das ist eben entweder untauglich zum Spielen oder gleich mal richtig teuer. Ich schaue aktuell nach einem guten Office Notebook, alleine die kosten inzwischen leider mindestens zwischen 700 und 800 Euro, wenn da noch eine gamingtaugliche Karte dazukommt landet man schnell bei 1200 bis weit über 1500.
Ansonsten stimmt es, wie ich es meinte, wer einen Office PC hat (vorausgesetzt der ist aufrüstbar, u.U. passt eine Grafikkarte ja nicht oder er ist generell zu alt oder das Netzteil ist zu schwach usw.), der kriegt halt wahlweise eine Grafikkarte oder Konsole für das gleiche Geld.
Das spielt aber letztlich alles nur eine untergeordnete Rolle, zocken ist ein Hobby und jeder muss wissen, wieviel er bereit ist dafür auszugeben und ob ihm besondere Exklusivspiele, die er nur auf einer bestimmten Plattform bekommt, das extra Geld dann wert ist.
Klar, ich würde keine Konsole extra kaufen, wenn es alle Titel die mich interessieren auch für PC geben würde. Aber ich habe mir z.B. eine Wii U gekauft, weil ich nur dort Bayonetta 2, Tokyo Mirage Sessons FE# oder Xenoblade Chronicles X spielen kann und ich diese Spiele halt unbedingt und wirklich wollte (okay, Bayonetta 2 gibt es inzwischen auch für Switch). Der Witz ist, die Wii U hat dann nicht viel mehr Spiele, die mich dort interessieren, aber diese drei Titel alleine rechtfertigten für mich den Kauf der Konsole. Das ist einfach eine persönliche Abwägung, wie scharf man auf bestimmte Games ist.
Noch krasser ist z.B. die PS3, für die habe ich ca. 80 Games, der Großteil (damals) absolut exklusiv oder einfach schlicht viel besser steuerbar, weil beim PC die Gamepadunterstützung früher noch nicht so pralle war. Dass inzwischen viele der ehemaligen Exklusivspiele auch auf PC erschienen sind, das war damals nicht abzusehen, und es geschieht ja auch erst seit knapp zwei Jahren, dass diese Spiele nachträglich portiert werden, aber auch dann, eben immer noch längst nicht alle und eben auch viele Jahre, nachdem ich sie längst gespielt habe.
Der springende Punkt ist, dass sich heute so gut wie niemand mehr einen Rechner kauft. Nichtmal mehr nen Laptop. Alle nutzen nur noch Smartphone und Tablets. Die Publisher werden ihre AAA-Titel in Zukunft nur noch via Cloud-Gaming an den Mann oder die Frau bringen oder eben gar nicht mehr. Dann müssen sie halt Handy-Games entwickeln. Die werden ja auch immer besser und aufwendiger.
In 10 Jahren wird man AAA-Titel via Sonys Now vermutlich direkt am Fernseher oder Tablet spielen können ohne dass es dafür noch eine vollwertige Station oder überhaupt irgendein Gerät außer nem Controller braucht. Ähnliches erwarte ich für Steam. Die leichtgewichtigen Konsolen mit ihren intuitiven Bedienkonzepten antizipieren diese Entwicklung halt heute schon wesentlich besser als ein teurer Gaming-PC mit einem allumfassenden OS wie Windows. Das braucht niemand mehr. Außer natürlich- im geschäftlichen Umfeld, aber genau da spielt Gaming keine Rolle.
Und wer schon einen PC hat, der kauft sich natürlich trotzdem eine Konsole, weil PCs außer uns paar Dinosauriern heute halt niemand mehr benutzt. Wenn bei Heinz Müller die Windowsmühle alle zwei Wochen mal angeworfen wird, poppen erstmal Tausend Meldungen hoch, weil das System ja die ganze Zeit aus war und wegen allem Möglichen Panik schiebt. Dann die ewige Updaterei. So was braucht kein Mensch. Kann man natürlich alles einstellen. Macht aber kein Mensch. Wird einfach nicht mehr benutzt.
Das ist natürlich alles Quatsch was du schreibst, du wirfst da alle Gruppen in einen Topf, die gibt es aber nicht. Smartphone-Zocker haben mit Gamern soviel am Hut wie Katzen mit Hunden. Die sind eine völlig andere Klientel, die zocken, um sich nebenher zu unterhalten, während sie TV schauen oder zur Arbeit Pendeln.
Der Großteil der Zocker am PC spielt wesentlich intensiver aber eben auch nur selektive Titel. Alleine alle MoBa und MMO (F2P) Spieler dürften weltweit die 300 Millionen locker überschreiten. Und das tun sie am PC und das geht auch nirgendwo anders, auch in Zukunft nicht, weil man dafür nun mal Maus / Tastatur und Headset benötigt. Und Streaming geht bei solchen Spielen auch nicht, weil das nun mal alles Multiplayer-Titel sind, die Latenz würde dem den Garaus machen.
Die Core-Gamer, die Triple A Spiele konsumieren sind sozusagen die Feinschmecker. Eine absolute Minderheit, sieht man doch auch an den Verkaufszahlen der großen Spiele, die erfolgreichsten Titel verkaufen sich zwischen 10 und 30 Millionen Mal, PC und Konsole zusammen wohlgemerkt. Im Vergleich zu Minecraft oder League of Legends ein Witz.
Und diese Minderheit unterteilt sich eben noch mal in extra Freaks, die Wert auf 4k, 140Hz, drei Monitore, 7.1 Sound etc. pp. legen, die wird man nie mit qualitativ immer zwangsweise hinterherhängendem Streaming zufriedenstellen können. Und deswegen wird es für die auch immer Hard- und Software geben, denn diese Freaks sind diejenigen, die Geld ausgeben.
Was natürlich sein kann, durch das Streaming verlieren die Konsolen an Bedeutung, von den 80 Millionen PS4 Käufern sind vielleicht ein Viertel Hardcore-Zocker, der Rest ist mit Fifa oder Call of Duty "ausgelastet". D.h. statt zwei bis drei Konsolensysteme am Markt wird es dann vielleicht nur noch eines geben. Das wissen auch Microsoft und Nintendo, weswegen sie sich ja auch schon in Sonderrollen begeben (haben). Wobei ich den Trend der abnehmenden Konsolenverkäufe schon vor etlichen Jahren vorhergesagt habe, die Hochphase war die PS2 Ära, danach gingen die Verkaufszahlen bergab.