Spassbremse hat mit seiner Einschätzung absolut recht, wie ich finde. Bereits in TOS ging es unter Roddenberrys Fuchtel herrlich “plump” zu, zumindest wenn Kirk mal wieder in der Falle saß, und das mahnende Element “Spock” verhindert war. Da sprachen dann auch immer die Fäuste und die Waffen, Ähnlichkeiten zu damaligen, zeitgenössischen Filmen, waren natürlich rein zufälliger Natur. *g*
Ich denke, hätte es die Technik möglich gemacht, so hätten wir auch damals größere Raumschlachten gesehen.
Mit “TNG” bewies Roddenberry dann mehr Geschick und ließ mit Picard einen “Denker” ans Steuer der ENT-D. Einen Diplomaten, einen besonnenen Mann der klar denken kann, geschickte psychologische Manöver im Petto hat, aber auch “Fire at will” befehlen kann wenn es wirklich nicht anders geht. Imho der beste Star-Trek-Captain in der ganzen Geschichte / Saga.
Doch die militärische “Entschlossenheit” der Sternenflotte (die eben das militärische Instrument, bzw. die “Exekutive” der Föderation ist), konnte man bereits in den TMP-Filmen sehen, wo man langsam realisierte, dass der Schutz der expandierenden Föderation vor den Klingonen und Orion-Piraten nicht mehr mit herkömmlichen Einheiten der “Miranda-” “Akula-Refit-” und “Constitution-Refit-Class” zu bewerkstelligen war. Oder anders formuliert: Das Excelsior-Experiment. Ein neuartiger Prototyp der eine modifizierte, verstärkte Hüllenstruktur bot und ehrgeizig als Transwarp-Einheit konzipiert war. Der definitive Ersatz für die Constitution-Klasse. Besonders deutlich wurde dies dann in Star Trek 6 “Das unentdeckte Land”, wo die vor Waffen strotzende Excelsior den Bird of Prey im Torpedohagel begrub.
Dann kam TNG, eine ganze Generation wurde ausgelassen (geschichtlich bedeutend mit dem Ignorieren der “Enterprise-C”), und es gab ausreichend “Stoff” für neue Feindbilder. Die Romulaner, die Kardassianer und, dank Q, die BORG. Nach dem ersten Kontakt mit den Borg der durch Q möglich gemacht wurde, realisierte die Sternenflotte wie “schwach” ihre Schiffe waren. Eine Umrüstung der Excelsior-, Miranda- und Nebula-Klassen begann. Verstärkte Waffen, verstärkte Hüllenstruktur, verbesserte Schildleistung. Doch es brachte alles nichts. WOLF 359 resultierte in einer vernichtenden Niederlage für die Flotte. 39 zerstörte Kreuzer, 11000 tote Crewmitglieder. Eine elementare Schwächung der Verteidigungskapazitäten der Flotte. AB HIER begann der “New Way Of Starship Design”.
Die Defiant-Klasse wurde geboren, zumindest auf dem Zeichenbrett. Kein Luxus, keine Holodecks, keine wissenschaftlichen Einrichtungen. Es zählte nur eins: Effektivität im Kampf gegen die Borg, die zweifellos zurück kommen würden. Doch das Projekt misslang und wurde aufgrund der stetig schwindenden Bedrohung durch die Borg auf Eis gelegt. Es gab nur einen Prototypen, und dieser funktionierte nicht einmal mehr. Anstatt “Kriegsschiffe” zu bauen, rüstete man nun “Forschungsschiffe” konsequent und effektiv um. Die Nebula-Klasse (eigentlich ein pures Forschungsschiff) erhielt additionale Waffensysteme, und die Produktion von Schiffen der Galaxy-Klasse wurde erhöht.
Es folgte der Konflikt bzw. die Bedrohung durch das Dominion. Man stellte die Defiant in den Dienst, rüstete sich so weit möglich um, und hatte nun ein, dank der Romulaner, ein Schiff welches man tarnen konnte, und so perfekt für Infiltrationsmissionen war. Doch die Defiant war nicht sonderlich effektiv gegen die kleinen Jem’Hadar Jäger. Auch die Galaxy-Klasse kam aufgrund der schwachen Schilde nicht gegen eine kleine Staffel dieser Schiffe an. Wer die DS9-Folge in Erinnerung hat, weiß was ich meine.
Starfleet regierte nun konsequent und wurde langsam darauf aufmerksam, was sich am Horizont langsam ankündigen zu schien. Die Defiant-Klasse wurde erneut umgerüstet, Schiffe der übrigen Segmente bekamen erneut ein “Refit” spendiert und so gab es plötzlich alte Kreuzer der Excelsior-Klasse die mit Quanten-Torpedos und neuen Phasersystemen ausgerüstet waren. Siehe die “USS Lakota”, welche damals gegen die Defiant kämpfte. Doch man ging weiter und wollte mehr, es sollte kein zweites WOLF 359 geben, weder mit dem Dominion, noch mit den Borg. Neue Klassen wurden konzipiert und in Dienst gestellt. Saber, Steamrunner, Akira, Norway, Sovereign, Defiant MARK 2, Intrepid und modifizierte Schiffsdesigns wie z.B. die Centaur-Class. Alle Schiffe waren aktuell, stark und boten hinreichende Forschungssysteme. Als Kriegsschiff wurde aber weiterhin nur die Defiant-Klasse geführt. Dann kam die zweite Borg-Invasion (First Contact) und der Kampf gegen das klingonische Reich (DS9). Es gab wieder herbe Verluste, welche aber darin resultierten, dass die Flotte die Wichtigkeit dieser neuen Schiffsdesigns begriff, und beim neuen Kurs blieb. Es folgte der verlustreiche Krieg gegen das Dominion. Die Produktion der Defiant-Klasse wurde erhöht und gleichzeitig ein neues Schiffsmodell eingefühlt: Die Prometheus-Klasse. Ein pures Kriegsschiff welches für taktische Aufgaben im tiefen Raum konzipiert war, und entsprechende Waffensysteme bot.
Man sieht also, Starfleet hat eigentlich immer seinen Kurs gehalten, und sich nur an die herrschenden Rahmenbedingungen angepasst. Bis jetzt gibt es eigentlich nur 2 bekannte Kriegsschiffe aus TV und Kino welche auch so geführt werden: Defiant-Klasse, Prometheus-Klasse.
Die Dunkelziffer dieser Schiffe liegt allerdings, aufgrund der Spiele die nicht immer “Canon” waren, erheblich höher. Besonders im TMP-Segment gibt es einige Kriegsschiffe, die man jedoch niemals im Kino gesehen hat, welche da wären: “Ulysses-”, “Yamato-” und “Missouri-Klasse”. Diese Schiffe sind nur “offiziell”, weil es Spiele mit der Star-Trek-Lizenz gab, welche es dem Entwickler gestattete eigene Schiffsideen umzusetzen.
Ich bedanke mich für das Lesen, und hoffe einen kleinen Einblick in die militärische Entwicklung der Föderation gegeben zu haben.
Regards, eX!