AW: News - Die Story hinter dem Spiel: Die Kunst des Geschichtenerzählens
In Heavy Rain sehe ich ein gutes Beispiel dafür, wie eine Geschichte erzählt werden sollte und das, obwohl ich es noch gar nicht beendet habe.
Bevor ich anfing es zu spielen war ich skeptisch, vor allem, da es sich ja eher um einen interaktiven Film handelt und mit dem üblichen Adventuregenre nicht viel gemeinsam hat, aber ich denke mittlerweile, dass es die guten Wertungen verdient hat.
Vielleicht ist es ein wenig leichter, das Publikum durch das Erzählen einer Tragödie emotional einzubinden, jedenfalls gelingt das in HR sehr gut.
Nie hätte ich gedacht, dass ich mal nicht peinlich berührt wäre bei einer, in manchen Genre ja obligatorischen, "Protagonist kniet auf einer vom Regen nassen Straße und schreit sich die Verzweiflung vom Leib"- Szene, aber hier hat sie funktioniert.
Allerdings lebt das gute Storygrundgerüst auch von einer gelungenen Inszenierung, die man vor allem dann erlebt, während man Ethan begleitet. Es verstärkt natürlich auch den Druck, wenn man die Anspannung der Figur dadruch nahe gebracht bekommt, dass Texteinblendungen zittrig verzerrt sind oder der Controller in der Hand vibriert.
Dass Figuren eine Geschichte auch "retten" können, sehe ich bei Mass Effect 2.
Die Gesamtgeschichte der Reihe mag faszinieren, aber Teil 2 ist nun einmal "nur" ein Bindeglied zwischen dem ersten Auftreten der Bedrohung und dem Finale, kann also nicht schon zu viel vorwegnehmen.
Dennoch habe ich selten bei der Endsequenz eines Spieles derartig angespannt vor dem Monitor gesessen und gehofft, dass sich alles so fügt, wie ich es geplant hatte, weil mir beinahe das komplette Team irgendwie wichtig geworden war.
Und das in einem Spiel, in dem es primär darum geht, Leute einzusammeln, ihre Loyalität zu gewinnen und einen Gegner zu bekämpfen, von dem man aber eigentlich ahnt, dass er nur eine Etappe darstellt.
Bei Alan Wake fand ich es übrigens interessant, dass man den Spielverlauf durch die zu findenden Manuskriptseiten bereits erahnen konnte. Klingt erstmal nicht so spannend, war es dann aber doch.
Und um mal Bücher und Spiele zusammenzu bringen: die Hexer- Reihe von Sapkowski ginde ich erstaunlich gut (auch wenn der zweite Teil stellenweise arg politisch ist). Viele Elemente, die dennoch kurzweilig zusammen gefügt sind.