Gerade jetzt, da wieder mal einige aktuelle Spiele erscheinen, fällt mir eines ganz besonders auf. Kaum ist die Kohle abgebucht und das Spiel verschickt, kommen die ersten schlechten Kritiken raus. Das ist mir mit Destiny so ergangen, mit Alien: Isolation und nun folgt Drive Club auf dem Fuß. Vor ein paar Wochen und Monaten jedoch waren die Stimmen hier auf der Seite ganz anders. Ich denke, ich lese die Artikel regelmäßig und aufmerksam.
Sowohl Alien: Isolation, als auch Drive Club wurde aus allen erdenklichen Perspektiven angetestet und betrachtet, Videos dazu gezeigt, Level angespielt, Messen besucht, sich mit Entwicklern unterhalten. Beide Spiele wurden bislang in den höchsten Tönen gelobt und beworben. Auch Destiny gehört dazu. Ausführlichst behandelt und angepriesen.
Aktuell nun ist die Kritik hier auf der Site zu Alien nahezu vernichtend und der obige Artikel zu Drive Club läßt auch kein anderes Fazit zu. Und das zu einem Next Gen-Spiel, dass mit zehn Monaten Verspätung grundlegend neu entwickelt wurde. Raus gekommen ist dabei ein mittelmäßiges Rennspiel, wie es dergleichen wie Sand am Meer gibt. Enttäuschend auf ganzer Linie. Leider fragt sich, ob die ach so positiven Tests und Kritiken zu Spielen wie Project Cars in die gleiche Kategorie zu stecken sind. Sprich, ob die viel gelobten Spiele ebenso zum Rohrkrepierer werden, sobald sie in den Regalen stehen.
Alien: Isolation jedenfalls geht von mir ungeöffnet an Amazon zurück. Bei Drive Club bin ich froh, als Erstbesteller nur zwanzig Euro hingelegt zu haben.
Was ich bei allem Frust damit meine ist: Liebe Redaktion. Bitte seid deutlich kritischer in den Vorab-Betrachtungen. Die sind nämlich verantwortlich für die Vorbestellungen. Letztlich seid Ihr es nämlich, die bei den Konsolen-Fans die hohen Erwartungen schürt, die im Endeffekt nicht erfüllt werden! Eine nachträgliche Kritik am fertigen Produkt ist zwar fair und ehrlich, aber da ist bei den meisten Kunden das Kind bereits in den Brunnen gefallen. Viele der Kritikpunkte dieser, als auch der Alien: Isolation-Reviews, wären auch bereits im Vorfeld anzumerken gewesen. Leider habe ich sie vermißt, oder vielleicht nur zu selektiv gelesen. Ihr seid da keine Ausnahme bei der Berichterstattung. Erst den Hype ausrufen und dann nach Erscheinen zurück rudern, so als hätte man nie etwas gesagt. Ganz ehrlich? Nicht eines der ach so hoch gelobten Next Gen-Spiele hat bei mir einen Jubelsturm ausgelöst. Destiny ist von mir gerade erst als höchst durchschnittlicher Shooter verdaut worden und reiht sich somit in die Schlange der 'angesagten' Spiele. Auch hier habt Ihr in den höchsten Tönen angepriesen und gelobt. Was letztlich kam war eher maue Standardkost.
Natürlich könnt Ihr nur das beurteilen, was man Euch gibt, aber die Möglichkeiten der Redaktion sind weit besser als unsere und ich vertraue Eurem Urteil. Da erwarte ich auch strengere Maßstäbe und mehr Objektivität, die ich hier und an anderer Stelle leider wiederholt vermisse. Bedeutet demnächst für mich in der Praxis: Von den Jubelpunkten ziehe ich erstmal die Hälfte ab. Auf den Rest warte ich dann bis zur Veröffentlichung und bestelle, wenn die Kritiken nach Erscheinen akzeptabel bis gut sind. Meine Vorbestellungen bei Amazon sind storniert. Alien kann ich auch noch erwerben, wenn es für die Hälfte bei ebay steht, alle Patches raus sind und ich dann immer noch Bock habe, mich mit dem Titel zu beschäftigen. Die Entwicklerstudios sollten auch langsam wieder anfangen erstmal Tatsachen vorzulegen und dann erst die Awards einzustreichen. Wie z.B. Destiny an die ganzen Awards gekommen ist, ist mir ein Rätsel. Verdient haben sie es, meiner Meinung nach nicht. Vielleicht waren ja auch die Tester und Beführworter nicht ganz neutral. Da wiederum habt Ihr versagt!