Ich finde es extrem schwierig für ein Spiel, diesen schmalen Grat "Herausforderung" zwischen recht leicht und zu hart zu treffen. Umsomehr, wenn man diese Zone für viele Spieler treffen will, obwohl die Ansprüche und Fähigkeiten unterschiedlich sind. Ich spiele die Souls Reihe selber nicht, gucke aber alles als Lets Play. Und es sieht schon auf eine faire Art "schwer" aus, weil man eben mit der richtigen Taktik und Waffe gut klar kommt, aber wenn man einmal leichtsinnig wird auch bei normalen Gegnern schnell sterben kann. Ich bin nicht so sehr Fan davon, wenn man sich bei Bossen das Wissen über Angriffe und wie die sich ankündigen erst ersterben muss. Das sind dann ja Tode wegen Unwissen. Aber es erfüllt seinen Zweck als Lerntode und wenn man es dann im xten Anlauf schafft, weil man den Dreh raus hat, hat man den Erfolg. Ich habe Dark Souls 2 noch nicht fertig geguckt, aber da scheint es schon manchmal die Tendenz zu gefühlt unfair zu geben, wenn es zu viele Gegner gibt oder zu viele Fallen. Das ist dann keine Schwierigkeit mehr durch Gameplay und anspruchsvolle Gegner sondern nur durch Überforderung und Masse. Aber manchmal ist es dann auch gut designt, wenn der Dreh z.B. in der Positionierung liegt, dass man viele Gegner in einen Engpass bringen kann oder so etwas.
Grundsätzlich suche ich zu Feierabend auch mehr das Vergnügen als den Frust, aber ich mag auch die Herausforderung und das Gefühl einer erbrachten Leistung. Am ehesten mag ich Herausforderung in Kombination mit guten Checkpoints. Und da ist Dark Souls 2 manchmal übel. Manchmal ist der Weg zum Boss doch etwas weit und man muss nochmal durch zig Stellen durch. Klar kann man sagen der Weg gehört zur Schwierigkeit, wenn man vorher schon seine Heilungen verheizt schafft mans nachher nicht. Aber ich möchte eigentlich, dass sich meine Wiederholungen dann auf die aktuelle Hürde konzentrieren und ich nicht ein paar Minuten wieder und wieder spielen muss, die mich nur aufhalten. Und dadurch, dass man seine Seelen verlieren kann, wird es auch nochmal etwas schwerer. Da denk ich mir noch, ok, das gehört zur Abwägung im Spiel, investiere ich mein Guthaben noch oder riskiere ich, dass ich weiter gehe. Problem ist dabei, dass man nicht immer so genau weiß, was vor einem liegt. Manchmal fänd ichs schöner, wenn ich ahnen kann, dass etwas schweres kommt. Aber auch da kann man wieder sagen, die ewige Ungewissheit über das Risiko gehört zum Charme des Spiels.
Und das muss ich Dark Souls lassen, dem nehme ich das alles ab, das passt irgendwie. Es hat eben diese Herausforderungen auf verschiedenen Ebenen und es funktioniert in der Summe seiner Teile.
Das Problem wird halt sein, dass es eine Nische ist und bleiben wird. Das ist nur was für Core Gamer, die knabbern wollen, die sich mit Werten und Waffen befassen wollen und die auch ein paar mal sterben wegstecken können. Der Casual Spieler der nur mal ne Stunde am Feierabend schnell Spaß sucht wird das nie spielen. Ich hoffe, dass die Nische ausreicht, um weiter anspruchsvolle Spiele zu unterstützen auf dem Markt.
-Smoke