Die kleinen Schnitzer und Bugs machen doch ein spiel erst aus, dieser absolute perfektions wahn der bei blizzard herscht ist nicht gut für das spiel!
Wenn es danacht geht wird das spiel nie fertig ...
Ich finde, deine Aussage ist im Kern durchaus zutreffend. Natürlich möchte man ein möglichst fehlerfreies Spiel haben. Aber es sind eben gerade die kleinen Ecken und Kanten, die reizvoll sind. Blizzards Versuch, ein möglichst perfektes und lückenfreies Spielgefühl zu erzeugen, ist zwar grundsätzlich sehr ehrenwert, aber mittlerweile wird das einfach zu weit getrieben. Das hat bereits die Singleplayer-Kampagne von Starcraft II "ruiniert". Man hat dort derart verbissen versucht, möglichst alles perfekt zu machen, etwa in jeder Mission irgendwelche neuen Spielmechaniken oder Wendungen einzubauen, dass sich gerade dadurch schon wieder eine gewisse Monotonie einstellte und man geradezu darauf hoffte, dass endlich mal einfach nur eine ganz normale "Töte alle 5 Gegnerbasen auf der riesengroßen Karte"-Mission im Stil von Starcraft I kommen würde.
Dynamik ist hier das Schlüsselwort. Wenn alles von Anfang bis Ende "perfekt" und komplett glattgeschliffen ist, dann ist es etwa so, als gäbe es jeden Abend ein großes Feuerwerk, statt nur einmal im Jahr an Silvester. Das wäre dann nichts Besonderes mehr, sondern man würde es einfach als alltägliches Ereignis hinnehmen und nicht weiter beachten. Genauso kann es einem Spiel durchaus helfen, wenn es hier oder da ein paar Längen, vielleicht auch mal frustige Abschnitte, oder auch Fehler oder Lücken gibt. Denn so wird man einerseits mehr gefordert und andererseits nimmt man so die hochwertigen Spielmomente erst richtig wahr, weil sie dann auch wirklich herausstechen.
Leider scheint es ja ein Trend zu sein, Spiele, gerade Fortsetzungen, nur noch nach Statistiken zu entwickeln. Wenn die Steam- oder Was-auch-immer-Daten belegen, dass ein Großteil der Spieler einen Abschnitt zu schwer fand, wird der Nachfolger im Schwierigkeitsgrad heruntergesetzt. Wenn eine Fraktion im Mulitplayer öfter gewinnt als eine andere oder ein Zauber öfter genutzt wird als ein anderer, dann werden die Werte sofort angepasst. Klar, das klingt erstmal sinnvoll, aber wenn ein solcher Prozess auf zu mechanische Weise angewendet wird, dann sorgt das nur dafür, dass die Spiele schlichtweg zu gefällig, zu angepasst und damit einfach nur langweilig werden. Denn sie bieten genau das, was man erwartet. Aber ich möchte als Spieler unterhalten und gefordert werden und dazu muss mich das Spiel auch überraschen und sich auch mal gegen meine Erwartungen stellen.
Zu solch einem Thema oder ähnlichen Themen würde ich übrigens gerne mal eine Reportage im Heft lesen
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