AW: Zum Schämen: Reiches Deutschland - arme Kinder
eX2tremiousU am 04.09.2007 12:17 schrieb:
Mach mal die Augen auf...
Ich kann leider nur aus meiner Perspektive Urteilen und will auch nur meine Meinung vertreten. Wenn du es anders erlebt hast, möchte ich dir deine Aussage nicht streitig machen. Nur nach dem, was ich erlebt habe, war solche scheinbare Armut lediglich eine Folge davon, dass sich die Betreffenden gehen lassen haben (z.B. kein Deo benutzt). Allerdings, sind meiner Meinung nach die Eltern die Hauptschuldigen, da diese sich anscheinend nicht wirklich darum kümmern, was ihren Kindern in der Schule (und Umgebung) passiert, solange man genug Geld kassiert.
2 Kinder + 2 Erziehungsberechtigte mit jeweils 2x Hartz4. Rechne die Hartzbeträge zusammen, summiere den Betrag, den man für DSL, GEZ, Nahrung, Nebenkosten und Kleidung monatlich haben muss. 4 Personen ohne Kindergeld durchzubringen ist fast nicht möglich.
Ich empfehle dir dringend, deinen eigenen Ratschlag zu beherzigen, den ich oben zitiert habe. Wenn du DSL tatsächlich zu den lebensnotwendigen Dingen, wie Nahrung und Kleidung, dazurechnest, hast du keine Ahnung was Armut ist. Wenn dann auch noch diverse Handys, Markenklamotten, usw. dazukommen, ist es kein Wunder, wenn man mit dem Geld nicht auskommt.
Dir ist schon klar, dass man damit nicht das Problem hinter der Armut und die gesellschaftlichen Faktoren löst, sondern nur eine fragwürdige Alternative zum Überleben schafft? Essensmarken sind der letzte Schritt, um vollends zum 2 Klassen Staat zu mutieren. Die Faktoren Selbstwertgefühl und Stolz sind dir hoffentlich bekannt? Wie würdest Du dich fühlen, wenn du Nahrung, Kleidung oder Spielzeug mit solchen Marken vor den Augen von anderen Menschen an der Kasse erwirbst?
Man sieht, dass du wirklich keine Ahnung hast, wovon du redest. Bei mir in der Schule waren Essensmarken normal. Es bestand keine (!!!) Möglichkeit herauszufinden, ob die Marken nun vom Staat oder von den Eltern finanziert waren. Ergo, kann dadurch niemals eine zweite Klasse entstehen.
Allerdings gebe ich dir mit den Spielwaren recht, nur ist das wohl eher ein Problem der gekränkten Eltern, als der gekränkten Kinder. Den Kindern wird es wohl egal sein, ob ein bis zwei Vollidioten an der Kasse mal dumm geguckt haben, solange die Frende nichts davon wissen und die ihr Spielzeug haben.
Dann kann man direkt auch Hartz4-Ghettos schaffen, wo man diese „Menschen“ (wie Du sie so „adäquat“ bezeichnest) verfrachtet, und vor den „echten“ Menschen abschottet, damit sich niemand vom Elend dieser „Kreaturen“ beleidigt fühlt.
Das "Menschen" war auf die Asi-Eltern bezogen, denen ihre Kinder egal sind.
Solche leute haben für mich ihren Status als "Mensch" verloren.
Sorry, war vielleicht missverständlich und etwas zu hart.
Zum Abschluss: Es ist ja wirklich nett, wenn du eine heilen Blümchenwelt herbeiwünschst, in der ein Hartz4-Empfänger den selben Lebensstandart haben sollte, wie jemand, der >8 Stunden am Tag arbeitet. In so einer Welt würde ich auch gerne leben.
Aber leider gibt es in unserer Gesellschaft "Klassen". Dies ist nicht so negativ, wie es sich anhört, es wird jedoch
immer jemanden geben der ärmer oder reicher ist, ergo wird sich auch
immer jemand darüber beschweren. Die Frage ist nur, wie man diesen Zustand auf ein Niveau bringt, in dem
alle die Chance haben, glücklich leben zu können.