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Zum Schämen: Reiches Deutschland - arme Kinder

Kevin1965

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Zum Schämen: Reiches Deutschland - arme Kinder

Ich habe es zwar gewußt, dass es Kinderarmut in Deutschland gibt, dass es aber mittlerweile so schlimm geworden ist, dass die Kinder schon in der Schule auf ein Leben in Armut mit einem Hartz IV Unterricht vorbereitet werden, erschreckt mich doch sehr.

Die Diskussion zu diesem Thema kann sich der Interessierte hier ansehen:

http://www.wdr.de/themen/global/webmedia/webtv/getwebtv.phtml?p=4&b=164

Wie glücklich kann ich mich doch schätzen, dass es mir in meiner Kindheit an nichts gefehlt hat und ich fordere die Politiker auf, endlich mal zu handeln und ihren Arsch zu bewegen. Damit unsere Kinder eine lohnende Zukunftsperspektive haben und eine glückliche Kindheit erleben dürfen.
 
AW: Zum Schämen: Reiches Deutschland - arme Kinder

Hartz4-Unterricht statt Mathe. :B *Bericht_anschauen_geh*

Edit: oh, 95 Minuten - dann muß ich mir das später anguggn.
 
AW: Zum Schämen: Reiches Deutschland - arme Kinder

Kevin1965 am 03.09.2007 18:40 schrieb:
Ich habe es zwar gewußt, dass es Kinderarmut in Deutschland gibt, dass es aber mittlerweile so schlimm geworden ist, dass die Kinder schon in der Schule auf ein Leben in Armut mit einem Hartz IV Unterricht vorbereitet werden, erschreckt mich doch sehr.
Ich frage mich ob es wirklich schlimmer geworden ist?
Ich mein Perspektivlose gab es früher ja auch... aber, solange die ihrem Papa später dann unter Tage oder an's Fliessband folgen konnten, hatte es niemanden interessiert wie wenig auf den Tisch kam, oder wieviel Zukunftsperspektive / Aufsstiegschancen jemand hatte :confused:
 
AW: Zum Schämen: Reiches Deutschland - arme Kinder

INU-ID am 03.09.2007 18:52 schrieb:
Hartz4-Unterricht statt Mathe. :B *Bericht_anschauen_geh*

Edit: oh, 95 Minuten - dann muß ich mir das später anguggn.

Du kannst die Themenbereiche an der linken Leiste direkt anwählen. Der Beitrag zum Hartz IV Unterricht geht nur ein paar Minuten.
 
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Aber hallo.
Hab ich früher immer gedacht, dass ich ein riesiges Glück hatte, in einem Land wie Deutschland und nicht zB in Namibia geboren zu sein, scheine ich mich ja jetzt schon glücklich darüber schätzen zu müssen, ein gutes Elternhaus und eine extrem gute Schulbildung erhalten zu haben - im Gegensatz zu anderen IN Deutschland.

edit: Gerade bei Jugendlichen aus der Schule bin ich bisher meist davon ausgegangen, dass eine gewisse Chancengleichheit herrscht. Zwar dachte ich, haben manche den Nachteil, zuhause benachteiligt zu sein, aber wenn das ganze Schulklassen und Schulen betrifft, dann ist irgendwas grundsätzlich nicht in Ordnung.
Meine Familie ist zwar nicht der "High Society" anzurechnen, auch keine Akademiker oder ähnliches sind meine Eltern, aber trotzdem schätze ich meine bisherige Ausbildung als nur leicht verbesserbar ein.

Aber welche Gründe es bei solchen Schulklassen hat, dass niemand einen Ausbildungsplatz bekommt, würde mich doch mal brennend interessieren. Am Umfeld und Sozialstatus kann es doch auch nicht komplett liegen - mit Interesse am Unterricht lässt sich doch idR ein guter Abschluss und Zukunftsaussichten erreichen. Auch wenn man nebenbei eingespannt ist, und evtl noch in der Freizeit und am Samstag arbeiten geht, weil man mit dem Hartz IV Taschengeld nicht auskommt. Auch ich habe auch als Jugendlicher schon recht viel gearbeitet und trotzdem was zustande gebracht. :(
 
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Vielleicht haben diese Jugendliche ja ganz andere Probleme als Schule, z.B. das sich die Eltern getrennt haben oder sich gegenseitig die Köpfe einschlagen oder sie Drogen nehmen oder sonst was... Wenn man aus einer total kaputten Familie kommt, hat man mit Sicherheit andere Sorgen, als "eine kaum verbesserbare Ausbildung" in Anspruch zu nehmen. :rolleyes:
 
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honkgmbh am 03.09.2007 19:47 schrieb:
Vielleicht haben diese Jugendliche ja ganz andere Probleme als Schule, z.B. das sich die Eltern getrennt haben oder sich gegenseitig die Köpfe einschlagen oder sie Drogen nehmen oder sonst was... Wenn man aus einer total kaputten Familie kommt, hat man mit Sicherheit andere Sorgen, als "eine kaum verbesserbare Ausbildung" in Anspruch zu nehmen. :rolleyes:
Angenommen, diese Schule hat 1000 Schüler..
Willst du mir jetzt erzählen, dass es im Einzugsgebiet der Schule 1000 kaputte Familien gibt?
 
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Wo steht, dass 1000 Schüler von einer 1000 Schüler-Schule keine Ausbildungsstelle? Und es gibt durchaus Gebiete, wo nur "kaputte" Familien wohnen, weiß ja nicht wo du wohnst.
 
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honkgmbh am 03.09.2007 19:59 schrieb:
Wo steht, dass 1000 Schüler von einer 1000 Schüler-Schule keine Ausbildungsstelle? Und es gibt durchaus Gebiete, wo nur "kaputte" Familien wohnen, weiß ja nicht wo du wohnst.
Das war eine geschätzte Zahl, da in der Sendung von ganzen Schulen gesprochen wird.

Aber angenommen, es ist nur diese Schulklasse: Wie kann es denn sein, dass KEINER der Schüler eine Ausbildungsstelle bekommt? Haben einfach mal alle pauschal kaputte Familienverhältnisse daheim?

Ich komme übrigens aus der Nähe von Hof - wir haben hier eine Arbeitslosenquote von ca. 10%, wenn ich die letzten Zahlen noch richtig im Kopf habe. Also auch keine paradiesischen Verhältnisse. Aber der Staat hat mir auch hier den Schulbesuch finanziert und ich und viele andere Leute haben ja trotzdem was draus gemacht. Trotz einigen zerrütteten Familienverhältnissen.

Ich finde das irgendwie unbegreiflich. An solchen Schulen muss doch wirklich alles Schlechte zusammenkommen, das einem so passieren kann. Die Politik hat da massiv versagt.
 
AW: Zum Schämen: Reiches Deutschland - arme Kinder

Die WDR Doku ist mehr als lahm...
 
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Meiner meinung nach existiert sowas wie Kinderarmut hier in Deutschland nicht mehr.
Vielmehr gibt es asoziale Eltern, die ihre Kinder nur deshalb haben, weil sie dann mehr Geld bekommen. Deswegen wundert es mich auch nicht, dass der Staat auf den ersten Blick nur wenig Kindergeld gibt, wie im Artikel angesprochen. Würde er mehr geben, würden solche "Menschen" dazu animiert werden, noch mehr Kinder zu bekommen, damit sie noch mehr Geld für sich haben. Es ist jedoch nicht so, dass solche "Familien" zu wenig Geld hätten, die Eltern sind einfach zu gierig, ihren Kindern mal etwas abzugeben.

Meine Lösung des Problems: Kein Geld mehr, sondern nur noch Gutscheine für Kleidung, Essen, Spielzeug, Schulsachen usw. So können sich die Kinder zu einen gewissen Grad individuell einrichten (es fällt also nicht mehr auf, dass sie von Hartz IV leben) und die Eltern können das Geld nicht versaufen. Essen könnte man auch liefern (in den Schulferien), was immerhin ein paar Arbeitsplätze schafft.
Man müsste blos noch dafür sorgen, dass die Gutscheine nicht bei Ebay verscheuert werden.
 
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Hat zwar nichts mit "Hartz IV-Unterricht" zu tun, jedoch mit "reiches Deutschland - arme Kinder". Besonders schlimm an Hartz IV in Verbindung mit Kindern finde ich die Tatsache, dass den Kindern bei Geburtstagen, an Weihnachten oder auch bei der Kommunion/Konfirmation die Geldgeschenke bzw. Wertsachen wie Fahrrad oder Computer weggenommen werden können, damit die Familie davon leben kann. Gut, dass muss der jeweilige Sachbearbeiter in jedem Fall wohl neu entscheiden, ist also nicht unbedingt immer der Fall, aber wenn der mal 'nen schlechten Tag hat...

Das sich unsere Politiker dafür nicht schämen und mal was dagegen tun ist mir echt ein Rätsel. Und den Managern wird der Arsch für's Nichtstun vollgeschoben...
 
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LordTerror270 am 03.09.2007 20:27 schrieb:
Meine Lösung des Problems: Kein Geld mehr, sondern nur noch Gutscheine für Kleidung, Essen, Spielzeug, Schulsachen usw. So können sich die Kinder zu einen gewissen Grad individuell einrichten (es fällt also nicht mehr auf, dass sie von Hartz IV leben) und die Eltern können das Geld nicht versaufen. Essen könnte man auch liefern (in den Schulferien), was immerhin ein paar Arbeitsplätze schafft.
Man müsste blos noch dafür sorgen, dass die Gutscheine nicht bei Ebay verscheuert werden.

ganz abgesehen von deinen übrigen aussagen, denen ich nicht ganz zustimme, fände ich das eine gute lösung, die man mal andenken sollte....
 
AW: Zum Schämen: Reiches Deutschland - arme Kinder

Erinnert mich an eine "Drawn-Together"-Folge, in dem ein Monster namens "Hölzernes Bildungswesen" dafür sorgte, dass die Schwarzen in den Schulen keine Bildung bekamen, damit sie arm+dumm blieben und sich weiterhin unsinnige Produkte kauften.
 
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aph am 04.09.2007 10:31 schrieb:
Erinnert mich an eine "Drawn-Together"-Folge, in dem ein Monster namens "Hölzernes Bildungswesen" dafür sorgte, dass die Schwarzen in den Schulen keine Bildung bekamen, damit sie arm+dumm blieben und sich weiterhin unsinnige Produkte kauften.
Hmm.. da war doch was mit Bleistiften, auf denen sie rumgekaut haben.. *g*
 
AW: Zum Schämen: Reiches Deutschland - arme Kinder

skicu am 03.09.2007 20:04 schrieb:
Wie kann es denn sein, dass KEINER der Schüler eine Ausbildungsstelle bekommt?
.......
Ich komme übrigens aus der Nähe von Hof

Ich bin aus Hof und ich weiß nicht ob du es mitbekommen hast, aber vor ein zwei Jahren hat die Abgangsklasse der Christan-Wolfrum-Schule einen Bericht in der Frankenpost abgeliefert und angeprangert, dass KEINER in der Klasse einen Ausbildungsplatz bekommen hat.

Rausgekommen ist dann dass man in der CWS eine Ganztagsklasse eingeführt hat.
 
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fiumpf am 04.09.2007 11:20 schrieb:
skicu am 03.09.2007 20:04 schrieb:
Wie kann es denn sein, dass KEINER der Schüler eine Ausbildungsstelle bekommt?
.......
Ich komme übrigens aus der Nähe von Hof

Ich bin aus Hof und ich weiß nicht ob du es mitbekommen hast, aber vor ein zwei Jahren hat die Abgangsklasse der Christan-Wolfrum-Schule einen Bericht in der Frankenpost abgeliefert und angeprangert, dass KEINER in der Klasse einen Ausbildungsplatz bekommen hat.

Rausgekommen ist dann dass man in der CWS eine Ganztagsklasse eingeführt hat.

Na ja, das ist eine Grund- und Hauptschule. Wenn man sich dann noch die Integrationspolitik in der BRD anschaut und einen recht hohen Ausländeranteil/Migrantenanteil unterstellt, dann wundert es mich nicht. Mittlerweile werden Hauptschüler doch kaum noch genommen. Das, in Verbindung mit der Bildungspolitik in Deutschland bricht halt den meisten Hauptschülern das Genick.
 
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LordTerror270 am 03.09.2007 20:27 schrieb:
Meiner meinung nach existiert sowas wie Kinderarmut hier in Deutschland nicht mehr.
Mach mal die Augen auf und besuche soziale Brennpunkte in größeren Städten. Düsseldorf, Köln, Duisburg. Wie die Kinder das teilweise rumlaufen, und wie die behandelt werden, kann wohl kaum mit „okay“ bzw. „gesellschaftlich etabliert“ bezeichnet werden. Selbst als ich noch in die Grundschule ging (1991) hatten wir genug Kinder in der Klasse, denen man deutlich die Armut angesehen hat. Und das waren nicht nur Immigranten. Heute ist es doch kaum besser geworden.

Es ist jedoch nicht so, dass solche "Familien" zu wenig Geld hätten, die Eltern sind einfach zu gierig, ihren Kindern mal etwas abzugeben.
2 Kinder + 2 Erziehungsberechtigte mit jeweils 2x Hartz4. Rechne die Hartzbeträge zusammen, summiere den Betrag, den man für DSL, GEZ, Nahrung, Nebenkosten und Kleidung monatlich haben muss. 4 Personen ohne Kindergeld durchzubringen ist fast nicht möglich. Es mag solche und solche Eltern geben, aber ich glaube kaum, dass alle Hartz4-Eltern automatisch Rabeneltern sind, so wie du es versuchst hier darzustellen.

Meine Lösung des Problems: Kein Geld mehr, sondern nur noch Gutscheine für Kleidung, Essen, Spielzeug, Schulsachen usw. So können sich die Kinder zu einen gewissen Grad individuell einrichten (es fällt also nicht mehr auf, dass sie von Hartz IV leben) und die Eltern können das Geld nicht versaufen. Essen könnte man auch liefern (in den Schulferien), was immerhin ein paar Arbeitsplätze schafft.
Das ist mit Verlaub eine debile Idee, und nicht der Bezeichnung „Lösung“ würdig. Dir ist schon klar, dass man damit nicht das Problem hinter der Armut und die gesellschaftlichen Faktoren löst, sondern nur eine fragwürdige Alternative zum Überleben schafft? Essensmarken sind der letzte Schritt, um vollends zum 2 Klassen Staat zu mutieren. Die Faktoren Selbstwertgefühl und Stolz sind dir hoffentlich bekannt? Wie würdest Du dich fühlen, wenn du Nahrung, Kleidung oder Spielzeug mit solchen Marken vor den Augen von anderen Menschen an der Kasse erwirbst?
Dann kann man direkt auch Hartz4-Ghettos schaffen, wo man diese „Menschen“ (wie Du sie so „adäquat“ bezeichnest) verfrachtet, und vor den „echten“ Menschen abschottet, damit sich niemand vom Elend dieser „Kreaturen“ beleidigt fühlt.

EmmasPapa am 04.09.2007 11:43 schrieb:
Mittlerweile werden Hauptschüler doch kaum noch genommen. Das, in Verbindung mit der Bildungspolitik in Deutschland bricht halt den meisten Hauptschülern das Genick.
Bei Realschülern ist es nicht besser. Sah ich selbst bei mir und an Freunden, die ebenfalls den Abschluss für "gehobene Doofe" gemacht haben. Praktisch wollen Betriebe / Firmen nur noch Leute mit Abi, selbst wenn es in der Stellenanzeige nicht gefordert wird, oder der Posten generell niveaulos ist. Dann haben wir noch die Ausbeutung von Studenten, die teils in nicht bezahlten Praktikas einen Fulltimejob aufgedrückt bekommen, tatsächlich Verantwortung übernehmen müssen, aber im Regelfall keine Chance auf Übernahme oder entsprechende Empfehlung haben. Billige Arbeitskräfte für die Sklavenhaltung. Was anderes macht auch die Bundesagentur für Arbeit nicht. 95% der Stellen werden dort von Zeitarbeitsfirmen gestellt, die quasi den Begriff "neue Sklavenhaltung" definieren, und bei der Selektion und Katalogisierung schon fast Nazimethodik anwenden. Scheinbar ist die Agentur sogar noch stolz auf diese Vermittlungstechniken, schreibt sie doch regelmäßig auf der Seite stolz, dass man wieder mit einer Zeitarbeitsfirma einen bedeutenden Deal geschlossen hat. Krebsgeschwüre unserer Gesellschaft, die schnell, hart, und zielsicher ausgerottet gehören. Selbiges gilt für etablierte Firmen wie Henkel und Co, die primär qualifizierte Studenten auf frechste und ekelhafteste Art ausnutzen.

Ich tendiere ja immer stärker zur finalen Lösung für diese Probleme, die ganz einfach „Krieg“ lautet.

Regards, eX!
 
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eX2tremiousU am 04.09.2007 12:17 schrieb:
Nun mal nicht übertreiben :B

Es ist nun mal so, im Vergleich zu anderen Ländern die deutlich besser in der Pisa-Studie da stehen (Scheiß Vergleich, ich weiß), das es in Deutschland einfach viel zu wenige hochqualifizierte Arbeitskräfte gibt. Hauptschulen gehören eigentlich abgeschafft. Nur als Beispiel Kindergarten, Deutschland und meines Wissens Österreich sind die einzigen Länder, die keine Hochschulausbildung für diesen Berufszweig verlangen :haeh: Dabei brauchen die Mitarbeiter genau in diesem Bereich eine fachlich fundierte Ausbildung (und das nicht nur in Bastelarbeit :B ). Solange die Integration und Förderung von ABI/UNI und eine Neuorganisation des Schulsystems nicht stattfindet, solange wird sich auch nichts ändern.
 
AW: Zum Schämen: Reiches Deutschland - arme Kinder

eX2tremiousU am 04.09.2007 12:17 schrieb:
Mach mal die Augen auf...
Ich kann leider nur aus meiner Perspektive Urteilen und will auch nur meine Meinung vertreten. Wenn du es anders erlebt hast, möchte ich dir deine Aussage nicht streitig machen. Nur nach dem, was ich erlebt habe, war solche scheinbare Armut lediglich eine Folge davon, dass sich die Betreffenden gehen lassen haben (z.B. kein Deo benutzt). Allerdings, sind meiner Meinung nach die Eltern die Hauptschuldigen, da diese sich anscheinend nicht wirklich darum kümmern, was ihren Kindern in der Schule (und Umgebung) passiert, solange man genug Geld kassiert.

2 Kinder + 2 Erziehungsberechtigte mit jeweils 2x Hartz4. Rechne die Hartzbeträge zusammen, summiere den Betrag, den man für DSL, GEZ, Nahrung, Nebenkosten und Kleidung monatlich haben muss. 4 Personen ohne Kindergeld durchzubringen ist fast nicht möglich.
Ich empfehle dir dringend, deinen eigenen Ratschlag zu beherzigen, den ich oben zitiert habe. Wenn du DSL tatsächlich zu den lebensnotwendigen Dingen, wie Nahrung und Kleidung, dazurechnest, hast du keine Ahnung was Armut ist. Wenn dann auch noch diverse Handys, Markenklamotten, usw. dazukommen, ist es kein Wunder, wenn man mit dem Geld nicht auskommt.

Dir ist schon klar, dass man damit nicht das Problem hinter der Armut und die gesellschaftlichen Faktoren löst, sondern nur eine fragwürdige Alternative zum Überleben schafft? Essensmarken sind der letzte Schritt, um vollends zum 2 Klassen Staat zu mutieren. Die Faktoren Selbstwertgefühl und Stolz sind dir hoffentlich bekannt? Wie würdest Du dich fühlen, wenn du Nahrung, Kleidung oder Spielzeug mit solchen Marken vor den Augen von anderen Menschen an der Kasse erwirbst?
Man sieht, dass du wirklich keine Ahnung hast, wovon du redest. Bei mir in der Schule waren Essensmarken normal. Es bestand keine (!!!) Möglichkeit herauszufinden, ob die Marken nun vom Staat oder von den Eltern finanziert waren. Ergo, kann dadurch niemals eine zweite Klasse entstehen.
Allerdings gebe ich dir mit den Spielwaren recht, nur ist das wohl eher ein Problem der gekränkten Eltern, als der gekränkten Kinder. Den Kindern wird es wohl egal sein, ob ein bis zwei Vollidioten an der Kasse mal dumm geguckt haben, solange die Frende nichts davon wissen und die ihr Spielzeug haben.

Dann kann man direkt auch Hartz4-Ghettos schaffen, wo man diese „Menschen“ (wie Du sie so „adäquat“ bezeichnest) verfrachtet, und vor den „echten“ Menschen abschottet, damit sich niemand vom Elend dieser „Kreaturen“ beleidigt fühlt.
Das "Menschen" war auf die Asi-Eltern bezogen, denen ihre Kinder egal sind.
Solche leute haben für mich ihren Status als "Mensch" verloren.
Sorry, war vielleicht missverständlich und etwas zu hart.

Zum Abschluss: Es ist ja wirklich nett, wenn du eine heilen Blümchenwelt herbeiwünschst, in der ein Hartz4-Empfänger den selben Lebensstandart haben sollte, wie jemand, der >8 Stunden am Tag arbeitet. In so einer Welt würde ich auch gerne leben.
Aber leider gibt es in unserer Gesellschaft "Klassen". Dies ist nicht so negativ, wie es sich anhört, es wird jedoch immer jemanden geben der ärmer oder reicher ist, ergo wird sich auch immer jemand darüber beschweren. Die Frage ist nur, wie man diesen Zustand auf ein Niveau bringt, in dem alle die Chance haben, glücklich leben zu können.
 
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