AW: Zukunftsforschung - Welches Szenario läge euch näher?
Ganz klar Szenario 2. Szenario eins klnigt sehr beängstigend.
Gerade der erstarkte Staat bereitet mir Sorgen, denn wir haben schon heute einen Staat, der sich eine Vielzahl von Kompetenzen aneignet, die ihm nicht zustehen sollten. Dabei nenne ich nur den Wegfall des Bankgeheimnisses oder das neue Antidiskriminierungsgesetz, welches den Bürger in seiner freien Entfalung erheblich beschränken.
In Szenario eins wird dem Menschen vom Staat zwar ein relativer Wohlstand zugesichert, es fehlt allerdings die Erklärung, wo dieser Wohlstand herkommen soll, wenn die Bevölkerung Stagnation und Erlahmen des Fortschrittsgedankens in Kauf nehmen. Denn Wachstum ist eine Voraussetzung zur Kompensation der stetig wachsenden Ausgaben des Staates. Wenn Unternehmen an Einfluß verlieren, dann reduzieren sich zwar die wirtschaftlichen und sozialen Risiken der Unternehmer, gleichzeitig aber auch der potentielle Gewinn. Dieser wäre aber erforderlich, um höhere Gehälter zahlen zu können und entsprechende Steuern abzuliefern, welche den Staat finanzieren.
Wenn der Staat als primärer Versorger der Gesellschaft gilt, dann findet eine große und ungerechte Umverteilung statt, denn der Staat kann nur geben, wenn er woanders nimmt. Leistungsanreize werden vernichtet, denn der Staat muß zwangsläufig von jenen mehr nehmen, die mehr haben, da er die untere Schicht ja begünstigt. Somit bleibt für die obere Schicht kein Anreiz, ihren Wohlstand auszubauen und für die untere Gesellschaft kein Anreiz, aus ihrer Bedürftigkeit zu entkommen, da sie als Angehörige der unteren Schicht mit wenig Leistung den gleichen Lebensstandard haben werden, wie durch viel Leistung.
Da somit die Zahl der potentiellen "Reichen", welche als Geber fungieren, sinken wird, reduziert sich auch das Kapital, über welches der Staat verfügen kann und umverteilen. Damit sinkt auch der Lebensstandard der unteren Schicht.
Alternativ könnte der Staat die ausbleibende Werteschaffung durch eigene Produktion nach stalinistischem Vorbild beginnen. Dies kann aber nur dann funktionieren, wenn alle Menschen dem Staat absolut gehorchen und ein uneingeschränktes Gemeinschaftsdenken pflegen, in welchem jeglicher Individualismus ausbleibt.
Das hieße konkret, wenn der Staat an Ort X eine Fabrik errichtet und dort a Arbeiter benötigt, dann muß jeder Mensch bereit sein, sofort nach Aufforderung und ohne Rücksicht auf etwaige Bindungen, z.B. Frau, Eltern, Kinde, Geschwister, sich an den Ort des Geschehens zu begeben und seine Arbeit zu verrichten, für welche er keinen auserordentlichen Lohn in Anspruch nehmen kann, da sonst das Gleichheitsprinzip ausgehölt würde.
Familie im klassichen Sinne wäre ohnehin undenkbar, da alle Bürger in durch den Staat regulierten Beschäftigungsverhältnissen stehen müssen, und für Bildung und Betreuung von Kindern durch den Staat gewährleistet wird. Der Staat hat so freie Hand zur Indoktrination, Kinder werden zu einer "Ware", die geformt wird, um dann ihren Einsatz verrichten zu können.
Szenario Zwei klingt in manchen Zügen vielleicht hart - aber es belohnt und fördert Leistung eines Jeden und damit der Gesellschaft. Aber es gilt das Prinzip, "Jeder ist seines Glückes Schmied". Denn niemand hat Almosen zu erwarten oder Hilfe ohne Gegenleistung. Unterschiede zwischen dem Wohlstand der Menschen sind nicht zu vermeiden, weil Menschen von Natur aus verschieden sind. Während die einen versuchen, so viel Reichtümer wie möglich anzuhäufen, so sind die anderen zufrieden, wenn sie sich ernähren können und geben sich lieber ihren Neigungen, sei es Kunst, Sport oder Sünde, hin. Aber es gibt auch niemanden mehr, der darüber zu richten hat, denn niemand schadet einem anderen durch sein Nichtstun, da er ja auch nichts dafür erhält.