Neawoulf
Nerd
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World of Warcraft - Das Ende einer schönen Welt ...
Als vor vielen Jahren (noch vor dem ersten Command & Conquer Teil) der erste Warcraft Teil erschien, war das Genre der Echtzeitstrategie noch in den Kinderschuhen. Nach "Magic" of Endoria" und "Dune 2" war es das dritte Spiel dieser Art, das erschien. Damals war die Story noch nicht wirklich so durchdacht, man rechnete auch nicht wirklich mit einem allzu großen Erfolg.
Aber das Genre der Echtzeitstrategiespiele wurde immer beliebter und schließlich erschien 1996 "Warcraft II - Tides of Darkness". Das Spiel hatte eine epische Story mit interessanten Charakteren, die zwar nur durch wenige Renderfilme und eine Menge Text erzählt wurde, aber dennoch irgendwie fesselte. Etwas später kam dann das AddOn und setzte die Story von Warcraft II fort, indem neue Charaktere (z. B. stärkere Heldeneinheiten) eingefügt wurden und man die Horde bis in ihre Heimatwelt Draenor zurückverfolgen konnte.
Dann wurde es lange still um die Welt von Warcraft. Ein dritter Teil der Reihe wurde zwar früh angekündigt, kam jedoch erst vor wenigen Jahren auf den Markt. Das alte Warcraft Flair blieb jedoch und die Story wurde immer komplexer und spannender. Neue Charaktere, neue Rassen, neue Orte und Ereignisse und ein fantastisches Addon, dass all diese Punkte noch weiter verbesserte.
Die Warcraft-Reihe war derart erfolgreich, dass sich einige Autoren daran wagten, die Geschichte von Warcraft in Büchern weiter zu erzählen und ihr noch mehr Tiefe zu geben, indem man z. B. den Weg Thralls zur zur Horde erzählte (war ursprünglich als Warcraft Adventure geplant).
Dann wurde World of Warcraft als Massive Multiplayer Online Roleplaying Game angekündigt. Ich war nie ein Fan von Online-Spielen, aber in diesem Fall war etwas anderes. Die Geschichte um Azeroth hat mich ungeheuer gefesselt und ich wollte mehr in dieser Welt erleben. Ich wollte selbst ein Teil dieser Welt werden und World of Warcraft war in meiner Vorstellung die beste Möglichkeit, zusammen mit anderen Fans der Reihe in dieser Welt Abenteuer zu erleben.
Ich habe also blind zugegriffen und bin ins Spiel eingestiegen. Die ersten Stunden, Tage und Wochen waren ungewohnt, ich hatte damit gerechnet, dass der Rollenspielanteil und auch die Motivation der anderen Spieler, viel höher sein würde.
Stattdessen gab es am Anfang zwar durchaus sympathische Quests, diese wurden jedoch immer einfallsloser und unzusammenhängender. Dazu kamen dann noch die Instanzen, die von Level zu Level immer größer und länger wurden. Ich hatte mir gedacht: Mit vier oder fünf Freunden am Tag mal ein oder zwei Stunden zocken, die Welt erleben und eine neue spannende Story erleben ... und war einfach nur maßlos enttäuscht. Später war es nur noch ein besseres Diablo mit 3D-Grafik und mit kleinen Gruppen, die vielleicht mal 1 oder 2 Stunden am Tag spielen, hat man keine Chance mehr, irgendeine Art von Erfolgserlebnis im Spiel zu haben. Den Spaß an der Story haben mir dann noch diverse Powergamer verdorben und bereits beschriebene Schwächen im Spiel- und Questdesign.
Die Faszination, die die Warcraft-Welt einmal besaß, ging für mich irgendwie verloren. Blizzard hat die Story (sofern überhaupt vorhanden) immer undurchsichter und unlogischer gemacht, immer weiter zerschnipselt und angepasst ... die blicken vermutlich selbst nicht einmal mehr durch.
Enttäuscht vom Spiel und von der Entwicklung des Warcraft-Universums habe ich am Anfang des Jahres meinen Account gekündigt und gehofft, dass es vielleicht Patches und neuen Content für GelgenheitsROLLEN-Spieler geben würde ... kam jedoch nie. Jetzt ist das Addon angekündigt und das Spiel wird noch weiter vereinfacht und dem Massenmarkt angepasst ... zwei Rassen aus Warcraft III (Blutelfen und Drenai) werden einfach mal willkürlich der Allianz und der Horde zugeordnet, dabei kriegen noch die Allianzler Schamanen (was ja noch einigermaßen logisch ist) und die Blutelfen bekommen Paladine ... sowas von unpassend. Da wird natürlich ein weiteres Mal die Story umgeschrieben, bis das wieder passt.
Ich finde es einfach nur traurig, was Blizzard aus dieser rollenspieltauglichen Welt gemacht hat. Das Ganze hatte so viel Potential als Plattform für weitere spannende Geschichten und Abenteuer im Warcraft Universum ... sogar eine Filmumsetzung im Stil von Herr der Ringe hätte sicher gut gepasst. Aber stattdessen zerstört Blizzard durch das ständige Umschreiben der Story alles, was diese Welt einmal ausgemacht hat.
Bin ich der Einzige, der so denkt? Ich hoffe nicht ...
Grüße
Neawoulf
Als vor vielen Jahren (noch vor dem ersten Command & Conquer Teil) der erste Warcraft Teil erschien, war das Genre der Echtzeitstrategie noch in den Kinderschuhen. Nach "Magic" of Endoria" und "Dune 2" war es das dritte Spiel dieser Art, das erschien. Damals war die Story noch nicht wirklich so durchdacht, man rechnete auch nicht wirklich mit einem allzu großen Erfolg.
Aber das Genre der Echtzeitstrategiespiele wurde immer beliebter und schließlich erschien 1996 "Warcraft II - Tides of Darkness". Das Spiel hatte eine epische Story mit interessanten Charakteren, die zwar nur durch wenige Renderfilme und eine Menge Text erzählt wurde, aber dennoch irgendwie fesselte. Etwas später kam dann das AddOn und setzte die Story von Warcraft II fort, indem neue Charaktere (z. B. stärkere Heldeneinheiten) eingefügt wurden und man die Horde bis in ihre Heimatwelt Draenor zurückverfolgen konnte.
Dann wurde es lange still um die Welt von Warcraft. Ein dritter Teil der Reihe wurde zwar früh angekündigt, kam jedoch erst vor wenigen Jahren auf den Markt. Das alte Warcraft Flair blieb jedoch und die Story wurde immer komplexer und spannender. Neue Charaktere, neue Rassen, neue Orte und Ereignisse und ein fantastisches Addon, dass all diese Punkte noch weiter verbesserte.
Die Warcraft-Reihe war derart erfolgreich, dass sich einige Autoren daran wagten, die Geschichte von Warcraft in Büchern weiter zu erzählen und ihr noch mehr Tiefe zu geben, indem man z. B. den Weg Thralls zur zur Horde erzählte (war ursprünglich als Warcraft Adventure geplant).
Dann wurde World of Warcraft als Massive Multiplayer Online Roleplaying Game angekündigt. Ich war nie ein Fan von Online-Spielen, aber in diesem Fall war etwas anderes. Die Geschichte um Azeroth hat mich ungeheuer gefesselt und ich wollte mehr in dieser Welt erleben. Ich wollte selbst ein Teil dieser Welt werden und World of Warcraft war in meiner Vorstellung die beste Möglichkeit, zusammen mit anderen Fans der Reihe in dieser Welt Abenteuer zu erleben.
Ich habe also blind zugegriffen und bin ins Spiel eingestiegen. Die ersten Stunden, Tage und Wochen waren ungewohnt, ich hatte damit gerechnet, dass der Rollenspielanteil und auch die Motivation der anderen Spieler, viel höher sein würde.
Stattdessen gab es am Anfang zwar durchaus sympathische Quests, diese wurden jedoch immer einfallsloser und unzusammenhängender. Dazu kamen dann noch die Instanzen, die von Level zu Level immer größer und länger wurden. Ich hatte mir gedacht: Mit vier oder fünf Freunden am Tag mal ein oder zwei Stunden zocken, die Welt erleben und eine neue spannende Story erleben ... und war einfach nur maßlos enttäuscht. Später war es nur noch ein besseres Diablo mit 3D-Grafik und mit kleinen Gruppen, die vielleicht mal 1 oder 2 Stunden am Tag spielen, hat man keine Chance mehr, irgendeine Art von Erfolgserlebnis im Spiel zu haben. Den Spaß an der Story haben mir dann noch diverse Powergamer verdorben und bereits beschriebene Schwächen im Spiel- und Questdesign.
Die Faszination, die die Warcraft-Welt einmal besaß, ging für mich irgendwie verloren. Blizzard hat die Story (sofern überhaupt vorhanden) immer undurchsichter und unlogischer gemacht, immer weiter zerschnipselt und angepasst ... die blicken vermutlich selbst nicht einmal mehr durch.
Enttäuscht vom Spiel und von der Entwicklung des Warcraft-Universums habe ich am Anfang des Jahres meinen Account gekündigt und gehofft, dass es vielleicht Patches und neuen Content für GelgenheitsROLLEN-Spieler geben würde ... kam jedoch nie. Jetzt ist das Addon angekündigt und das Spiel wird noch weiter vereinfacht und dem Massenmarkt angepasst ... zwei Rassen aus Warcraft III (Blutelfen und Drenai) werden einfach mal willkürlich der Allianz und der Horde zugeordnet, dabei kriegen noch die Allianzler Schamanen (was ja noch einigermaßen logisch ist) und die Blutelfen bekommen Paladine ... sowas von unpassend. Da wird natürlich ein weiteres Mal die Story umgeschrieben, bis das wieder passt.
Ich finde es einfach nur traurig, was Blizzard aus dieser rollenspieltauglichen Welt gemacht hat. Das Ganze hatte so viel Potential als Plattform für weitere spannende Geschichten und Abenteuer im Warcraft Universum ... sogar eine Filmumsetzung im Stil von Herr der Ringe hätte sicher gut gepasst. Aber stattdessen zerstört Blizzard durch das ständige Umschreiben der Story alles, was diese Welt einmal ausgemacht hat.
Bin ich der Einzige, der so denkt? Ich hoffe nicht ...
Grüße
Neawoulf