Star Trek widerspricht sich ständig. Innerhalb der Serien und serienübergreifend. Man funkt per "Subspace Communication" (was immer der Subraum sein soll... sicher was mit Quantenfeldern oder so) in Echtzeit über viele Lichtjahre hinweg, von der Enterprise zur Erde und retour. Naturgesetz: nichts ist schneller als das Licht. Behalten wir im Kopf. In SNW Episode 2-9 ("Subspace Rhapsody) experimentiert Spock mir einer "natürlich vorkommenden Subraumfalte", die dabei helfen könnte die Kommunikation zu beschleunigen, da der Status Quo doch "Wochen" an Übertragungszeit bedeutet. Aha. Haben wir bisher anders gesehen.
Wenn das Away Team (oder Landing Party) auf einer Planetenoberfläche erreicht werden soll, kann man zwar weiter über Lichtjahre hinweg funken, 500 km zu den Weggebeamten gehts aber wegen "Ionensturms" oder sonstwas gerade mal nicht, weil es das Drehbuch so will.
Reisen mit (Über-) Lichtgeschwindigkeit? Nein, für alle Zeiten nein, da ... (schon wieder) Naturgesetz. Wenn es gelingen sollte, eine ultraleichte Minisonde auf 5 bis 10% von c zu bescbleunigen mittels "Breakthrough Starshot", dann war es das. Bemannte Raumschiffe? Never. Zu schwer, so groß, und nie genügend Energie. Der Warpantrieb beschleunigt nicht das Schiff, er staucht den Raum. Ursprünglich war Warp nur erlaubt wenn kein Planet in der Nähe, weil es für alles in der Umgebung gefährlich wäre. Inzwischen ist auch das egal - weil Drehbücher es wollen. Da schießen zig Schiffe nacheinander flupp-flupp von Zero auf Warp, die nur hunderte Meter Abstand voneinander hatten und immer gern im Orbit um Planeten. Mir ist nicht bekannt, dass es jemals erklärt wurde. Der Podcast Weltraum-Wagner behandelt das Thema umfassend und sehr unterhaltsam. "Interstellare Raumfahrt - Wie reisen wir zu anderen Sternen?"
Beamen? Leider nein, für alle Zeiten, weil (wir ahnen es) Naturgesetze. Man muss dazu wissen, dass Beamen ein Geldspartrick der Desilu-Studios waren. Als TOS gedreht wurde, wären Shuttle-Landeszenen zu aufwändig und zu teuer gewesen. Beamen kann man mit billigem Filmtrick hinzaubern, bisschen Glitzer in Wasserstrudel ins Standbild reinkopiert, fertig. Technisch bedeutet das Beamen die Zerlegung des lebenden Menschen oder jedes Gegenstandes in ein Plasma. Atomkerne werden also von Elektronen getrennt. Dafür brauch es mehr als 10,000 Grad. Zuerst muss der gesamte Körper gescannt werden, jedes Atom mit Koordinaten, dazu Bewegungsrichtung, bestehende Bindung, jene Bindungen die sich bilden, jene die sich lösen, jede Reizleitung jeder Synapse inklusive Aktionspotenzialen u.v.m. Was könnte diese Datenmenge in Sekunden ermitteln und speichern? Was könnte all dieses Plasma dann irgendwo hin senden? Bei Star Trek wird keine Beamkopie erschaffen, sondern die Materie als Plasma zum Zielort geschickt. Was sorgt dafür, dass sich alles am Zielort wieder zusammensetzt? Was könnte diese Datenmenge so schnell auslesen? Wie bekommt man jedes Atom dazu just wieder das zu tun was es in der Nanosekunde seiner Zerlegung tat? Und wenn es dann mehr als 10.000 Grad heiß ist, wie schnell kühlt denn das Ganze dann ab und kann dann wieder leben? Ist jemandem mal aufgefallen, dass beim Beamen das heiße Plasma in wenigen Metern Entfernung den ganzen Transporterraum inkl. Anwesende in Sekundenbruchteilen verdampft? Mir nicht.
Es wird nichts mit Beamen, denn Naturgesetze gelten seit 13,82 Mrd. Jahren und auch in 350 Jahren. Die Unschärferelation nach Heisenberg allein, das wissen auch die Filmschaffenden, steht dem entgegen, und vieles mehr. Daher haben sie den "Heisenberg-Kompensator" erfunden. Dessen Erfinder M. Okuda wurde vom Time Magazin gefragt wie der denn funktioniere. Antwort war: "Danke, gut."
Wir sollten anerkennen, dass Science Fiction neben realistischen technischen Möglichkeiten auch völlig absurde (aber schöne) Phantasien erzählt, und wir sollten uns davor hüten solche Utopien für umsetzbar zu halten. Manche fordern tatsächlich bei der Energieversorgung auf Kernfusion zu setzen, statt auf Erneuerbare. Windturbinen, Solarzellen funktionieren, bei Fusion ist das alles andere als sicher. Sich auf Utopien zu verlassen würde bedeuten das Essenzielle im Jetzt zu vernachlässigen, was uns so gefährlich werden könnte, dass es uns die Existenz als Spezies kostet. Zur Zeit tun wie alles dafür dass wir das 24. Jahrhundert nicht erleben. Dann müssen wir uns auch nicht um die geldlose Gesellschaft sorgen... ein weiteres Konstrukt, das bei Star Trek nie logisch hergeleitet wird. Wie wir wissen, gibt es Handel zwischen den Planeten der Föderation und darüber hinaus. Die Ferengi kassieren in Latinum, aber wie zahlen die anderen? Von UFC (Universal Federation Currency) nix gehört.
Ich finde Star Trek wunderbar, als visionäre Unterhaltung mit gewissen ethischen Betrachtungen des Menschen und seiner Gesellschaften, aber es taugt nicht als Blaupause für eine realistische Zukunft.