BlackBetty466
Anfänger/in
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So, letzte Woche bin ich fertig geworden, hab mich gleich dran gemacht und 'nen Erfahrungsbericht geschrieben, weil ich so enttäuscht war und mich erstmal aufgeregt habe...
Hier nochmal mein Bericht, vllt. gings ja einem von Euch ähnlich wie mir:
+++ Einleitung
Als Gothic 2 auf den Markt kam, wurde ich überhaupt erst auf die Gothic-Reihe aufmerksam. Der erste Teil war nun für kleines Geld zu haben, und so griff ich zu, ohne genau zu wissen, was mich erwarten würde.
Die einmalige Atmosphäre hat mich sofort gepackt, nachdem ich Teil 1 durchgespielt hatte, kaufte ich mir auch gleich den 2. und freute mich über die gelungene Fortsetzung. Auch das Addon (die Nacht des Raben) legte ich mir schnell nach Markteinführung zu, und seitdem wartete ich gespannt, ob eine weitere Fortsetzung der fesselnden Geschichte um den namenlosen Helden in einer rauhen und unfreundlichen, aber dennoch faszinierenden und gern erkundeten Fantasy-Welt erscheinen würde.
Und dann wurde die erhoffte Fortsetzung endlich angekündigt.
Aufgeregt verfolgte ich jede neue Meldung über den aktuellen Stand der Arbeiten an dem ersehnten Werk, jede Verschiebung des Release-Termins nahm ich mit geteilten Gefühlen zur Kenntnis: Einerseits sollte meine Vorfreude noch länger strapaziert werden, andererseits war ich davon überzeugt, dass das fertige Spiel nur umso ausgereifter sein würde, wenn ich es dann endlich spielen dürfte - aber diese "Überzeugung" wurde leider nicht erfüllt.
+++ Die Collector's Edition
Neben der Spiel-DVD finden sich in dem schicken Karton in Metalloptik - laut Angaben auf der Box - eine Weltkarte auf edlem Stoff, das Artbook "The Art of Gothic, ein Amulett "Die Maske des Schläfers" sowie eine Making-Of-DVD mit exklusivem Filmmaterial.
Nun ja, die Weltkarte auf edlem Stoff entpuppt sich als eine Art Stoff-Fetzen, dessen Druck so unscharf und verschwommen ist, dass er als Orientierungshilfe leider überhaupt nicht zu gebrauchen ist. Seine Größe von 45x45 cm fällt auch kleiner aus, als als Weltkarte sinnvoll wäre.
Das Artbook ist sehr interessant, es gibt Einblick in die Gestaltung der Figuren, der Gebäude und Gegenstände bis hin zur gesamten Welt. Von den ersten Entwürfen bis hin zu den Endergebnissen bekommt man Informationen über die Hintergründe der verschiedenen Kulturen und wie sich diese in der Architektur, der Kleidung und der Symbolik widerspiegeln.
Das Amulett entspricht meiner Erwartung, ein schickes Stück Modeschmuck und für mich als grosser Fan von Gothic 1 auch noch ein sehr schönes.
Das exklusive Filmmaterial auf der Making-Of-DVD ist keineswegs exklusiv. Im Laufe der ständigen Verschiebungen des Release-Termins wurden alle Filme schon als Download auf der Homepage angeboten.
+++ Hardware
Da ich bei Verkaufsstart im Herbst 2006 etwas knapp bei Kasse war, schrieb ich Gothic 3 gross an erste Stelle meiner Wunschliste für Weihnachten. Ungeachtet aller Berichte über Bugs und Performance-Probleme, über die in diversen Foren diskutiert wurde, wuchs die Vorfreude weiter und weiter. Als grosser Fan der Teile 1 und 2 freute ich mich dann auch wie ein Schneekönig, als ich schliesslich die Collecters Edition in Händen hielt.
Doch schon kurz darauf stellte sich die erste Ernüchterung ein: Obwohl die Demoversion des Spiels recht passabel auf meinem damaligen System lief (es handelte sich hierbei um einen Athlon 64 3000+ @ 1800MHz, eine Geforce 6600GT mit 128 MB VRAM und 2 GB RAM), wollte das komplette Spiel nicht so recht in Gang kommen.
Und das, obwohl die Mindestanforderungen laut Hersteller lediglich bei einem Intel Pentium 4 mit 2 GHz oder vergleichbarem AMD-Prozessor, einer D3D kompatiblen Grafikkarte mit 128 MB VRAM und Shader Modell 1.4 sowie 1 GB RAM liegen. Die empfohlene Systemkonfiguration ist mit Intel Pentium 4 mit 3 GHz oder vergleichbarer AMD-CPU, ATI 1600 oder Geforce 6800 mit 256 MB VRAM und 1,5 GB RAM angegeben. Ich frage mich ernsthaft, ob diese Werte erwürfelt wurden, oder ob die Daten absichtlich niedriger angegeben wurden, um mehr Käufer zu ködern.
In der aktuellen PC Action (Ausgabe 11 / 2007) wird für Gothic 3 ein Athlon 64 X2 6000+ bzw. Intel Core 2 Duo E 6600 nebst Geforce 7950 GT oder Radeon 1950 Pro und 2 GB RAM empfohlen, was meiner Ansicht nach weit näher an der Realität liegt, als die Angaben auf der Verpackung.
Daher rüstete ich meinen Rechner auf, der schnellere Prozessor allein schaffte jedoch keine zufrieden stellende Verbesserung. Also sparte ich auch noch auf eine neue Grafikkarte.
Über ein halbes Jahr lang lag das Spiel nun schon fast ungenutzt in meinem Schrank als ich im August 2007 endlich folgendes System zur Verfügung hatte: Athlon 64 X2 4200+ (übertaktet von 2200 MHz Standardtakt auf 2600MHz, also auf Niveau eines X2 5000+), ATI Radeon 1950XT mit 512 MB VRAM sowie 3 GB RAM.
Endlich konnte ich die Abenteuer des namenlosen Helden weiter erleben.
Doch trotz des neuen Systems läuft das Spiel nicht richtig flüssig. Laut Rivatuner hatte ich je nach Landschaft und Anzahl der NPCs auf dem Bildschirm manchmal nur 10-15 FPS (bei nativer Auflösung meines 19" TFTs von 1280 x 1024). Anheben oder Absenken der Details hatte so gut wie keinen Einfluss, +/- 3 FPS sind kein weltbewegender Unterschied.
+++ Das Spiel
Trotzdem war ich noch immer glücklich, überhaupt endlich spielen zu können und stürzte mich gleich in die neuen Abenteuer.
Allerdings musste ich feststellen, das der Namenlose im 3 Teil leider kein wirklicher Held mehr ist, sondern eher ein Handlanger, ein "Mädchen für alles".
Die Welt, in der man sich vollkommen frei bewegen kann, ist riesig und wunderschön. Meiner Meinung nach ZU riesig und ZU schön. Die Weitläufigkeit hat unendlich lang scheinende Laufstrecken zur Folge, was anfangs noch Spass macht, aber nach einer Zeit ermüdend wird. Zum Glück gibt es aber Teleportsteine, die - einmal eingesammelt - den "Helden" jederzeit in schon mal besuchte Orte zurückbringt.
Die idyllisch wirkende Landschaft hat leider nichts mehr von dem morbiden Charme, den gerade den ersten Teil der Reihe so ausmachte. Man fühlt sich beinahe wohl und geborgen, von einem erst vor kurzem beendeten Krieg zwischen den eingefallenen Orks und den überrumpelten Menschen ist hier nichts zu spüren.
Ortschaften gibt es eine ganze Menge. Im kalten Nordmar gibt es drei Clans sowie das Kloster der Feuermagier, im gemäßigten Myrtana acht Städte bzw. Dörfer der Paladine, welche allerdings von den Orks besetzt sind. Und im heissen Varant schliesslich finden sich sieben Städte / Dörfer der Assasinen, welche mit den Orks enge Handelsbeziehungen pflegen.
Als erstes Etappenziel (zumindest hielt ich es für ein Etappenziel, doch dazu später mehr...) ging es nun darum, sich für eine Seite zu entscheiden. Entweder man sympatisiert mit den Orks und Assasinen und hilft, die Rebellen in Myrtana bzw. die Nomaden in Varant endgültig zurückzuschlagen.
Oder aber man stellte sich auf die Seite der Unterdrückten und befreit die Siedlungen von den belagernden Orks und Assasinen.
Soweit klingt die Sache ja noch ganz spannend, allerdings bekommt man in sämtlichen Ortschaften stets sehr ähnliche Aufträge von belanglosen NPCs: Suche 5 Schalen/ Becher/ Kelche, bring mir 10 Wolfs-/ Bison-/ Löwenfelle, folge mir hierhin, bring mich dorthin. Da die Reihenfolge, in der die Orte besucht werden können, absolut frei wählbar ist, können all diese Handlangeraufträge gar nicht aufeinander aufbauen, sondern existieren alle gleichwertig nebeneinander. Die erwartete Geschichte um die 3 Götter Adanos, Innos und Beliar bringen sie natürlich kein Stück voran.
Desweiteren hat die Wahl der Auftraggeber absolut keinen Einfluss auf die anderen Parteien, man kann problemlos für die Orks, die Assasinen, die Rebellen und die Nomaden Aufträge erledigen, ohne dass die anderen Fraktionen Misstrauen schöpfen oder gar Aufträge verwehren. Dies geht soweit, dass man sogar zwei Aufträge erledigen kann, die sich eigentlich schon von vornherein gegenseitig ausschliessen sollten. Z.B. gibt es in jedem Ort Myrtanas einen Orkanführer, vor jedem Ort einen Rebellenführer. Von beiden bekommt man den Auftrag, den jeweils anderen zu töten, tötet man beide, bekommt man für beide Aufträge Erfahrungspunkte. Und das, obwohl beim zweiten Auftrag der Questgeber schon tot ist...
Naja, dachte ich, dann nutze ich diesen Umstand einfach, um möglichst viel Erfahrung zu sammeln, damit ich für die spätere "Haupthandlung" gut gerüstet bin.
Generell kann man sagen, dass neben diesen Handlanger-Jobs das Kämpfen einen grossen Raum einnimmt. Die meiste Zeit verbringt man mit hin- und herlaufen oder damit, sich angreifender Tiere, Monster, Orks oder Menschen zu entledigen. Das Lösen von kniffligen Rätseln wie im ersten Teil ist auf ein Minimum beschränkt. Das ganze Spiel machte auf mich den Eindruck, als hätte man das erste Kapitel aus Gothic 1 genommen, es um eine hübsche, Systemleistung fressende Grafik erweitert und dann auf die 20fache Grösse aufgepumpt.
ACHTUNG!
Wer das Spiel noch selbst spielen möchte, sollte diesen Abschnitt überspringen, hier verrate ich Einzelheiten zur Story!!!
Wirkliche Hautstory-Elemente gibt es eigentlich nur zwei.
1. Finde die 12 Feuerkelche
2. Finde die fünf Artefakte Adanos'.
Hat man diese zwei Aufgaben erledigt, steht man vor den einzig wichtigen Entscheidungen im Spiel. Die Feuerkelche übergibt man entweder den Feuermagiern oder den Orks, bei den Adanos-Artefakten hat man drei Wahlmöglichkeiten: Man übergibt sie entweder an Innos oder an Beliar, um die Macht des jeweiligen zu stärken, oder man vernichtet sie, um allen göttlichen Einfluss zu unterbinden.
Hat man die Entscheidung getroffen, wird es richtig spannend: das Vorgeplenkel ist vorbei, der "Held" hat einen angemessenen Level an Erfahrung erreicht und hoffentlich habe ich die Skills richtig verteilt, um für das nun Kommende gut gerüstet zu sein.
Hab ich gedacht...
In Wirklichkeit stehen jetzt noch ein paar Kämpfe auf dem Plan, die sich kaum von allen vorigen unterscheiden. Einzig die Tatsache, dass man - je nachdem, für welche Seite man kämpft - mindestens zwei der drei wichtigsten Männer der Gothic 3-Welt töten muss. König Rhobar und der oberste Assasine Zuben müssen in jedem Fall dran glauben, falls man sich für Beliar entscheidet ist auch noch Xardas' Zeit abgelaufen.
Und dann ist Schluss. Mit einer unspektakulären Aufzählung der Schicksale einiger Freunde des "Helden", u.a. Diego, Milten, Lester und Lee, die je nach eingeschlagenem Weg leicht abweichen, ist der ganze Spuk einfach vorbei.
Inzwischen hat sogar schon jemand einen G3-Speedrun in weniger als einer Stunde geschafft. Dies bedeutet, dass man lediglich der Hauptstory folgen braucht, um das Spiel abzuschliessen. Sämtliche Nebenquests dienen ausschliesslich dem Hochleveln des "Helden" sowie der Belustigung leicht zufrieden zu stellender Spieler.
Hier nochmal mein Bericht, vllt. gings ja einem von Euch ähnlich wie mir:
+++ Einleitung
Als Gothic 2 auf den Markt kam, wurde ich überhaupt erst auf die Gothic-Reihe aufmerksam. Der erste Teil war nun für kleines Geld zu haben, und so griff ich zu, ohne genau zu wissen, was mich erwarten würde.
Die einmalige Atmosphäre hat mich sofort gepackt, nachdem ich Teil 1 durchgespielt hatte, kaufte ich mir auch gleich den 2. und freute mich über die gelungene Fortsetzung. Auch das Addon (die Nacht des Raben) legte ich mir schnell nach Markteinführung zu, und seitdem wartete ich gespannt, ob eine weitere Fortsetzung der fesselnden Geschichte um den namenlosen Helden in einer rauhen und unfreundlichen, aber dennoch faszinierenden und gern erkundeten Fantasy-Welt erscheinen würde.
Und dann wurde die erhoffte Fortsetzung endlich angekündigt.
Aufgeregt verfolgte ich jede neue Meldung über den aktuellen Stand der Arbeiten an dem ersehnten Werk, jede Verschiebung des Release-Termins nahm ich mit geteilten Gefühlen zur Kenntnis: Einerseits sollte meine Vorfreude noch länger strapaziert werden, andererseits war ich davon überzeugt, dass das fertige Spiel nur umso ausgereifter sein würde, wenn ich es dann endlich spielen dürfte - aber diese "Überzeugung" wurde leider nicht erfüllt.
+++ Die Collector's Edition
Neben der Spiel-DVD finden sich in dem schicken Karton in Metalloptik - laut Angaben auf der Box - eine Weltkarte auf edlem Stoff, das Artbook "The Art of Gothic, ein Amulett "Die Maske des Schläfers" sowie eine Making-Of-DVD mit exklusivem Filmmaterial.
Nun ja, die Weltkarte auf edlem Stoff entpuppt sich als eine Art Stoff-Fetzen, dessen Druck so unscharf und verschwommen ist, dass er als Orientierungshilfe leider überhaupt nicht zu gebrauchen ist. Seine Größe von 45x45 cm fällt auch kleiner aus, als als Weltkarte sinnvoll wäre.
Das Artbook ist sehr interessant, es gibt Einblick in die Gestaltung der Figuren, der Gebäude und Gegenstände bis hin zur gesamten Welt. Von den ersten Entwürfen bis hin zu den Endergebnissen bekommt man Informationen über die Hintergründe der verschiedenen Kulturen und wie sich diese in der Architektur, der Kleidung und der Symbolik widerspiegeln.
Das Amulett entspricht meiner Erwartung, ein schickes Stück Modeschmuck und für mich als grosser Fan von Gothic 1 auch noch ein sehr schönes.
Das exklusive Filmmaterial auf der Making-Of-DVD ist keineswegs exklusiv. Im Laufe der ständigen Verschiebungen des Release-Termins wurden alle Filme schon als Download auf der Homepage angeboten.
+++ Hardware
Da ich bei Verkaufsstart im Herbst 2006 etwas knapp bei Kasse war, schrieb ich Gothic 3 gross an erste Stelle meiner Wunschliste für Weihnachten. Ungeachtet aller Berichte über Bugs und Performance-Probleme, über die in diversen Foren diskutiert wurde, wuchs die Vorfreude weiter und weiter. Als grosser Fan der Teile 1 und 2 freute ich mich dann auch wie ein Schneekönig, als ich schliesslich die Collecters Edition in Händen hielt.
Doch schon kurz darauf stellte sich die erste Ernüchterung ein: Obwohl die Demoversion des Spiels recht passabel auf meinem damaligen System lief (es handelte sich hierbei um einen Athlon 64 3000+ @ 1800MHz, eine Geforce 6600GT mit 128 MB VRAM und 2 GB RAM), wollte das komplette Spiel nicht so recht in Gang kommen.
Und das, obwohl die Mindestanforderungen laut Hersteller lediglich bei einem Intel Pentium 4 mit 2 GHz oder vergleichbarem AMD-Prozessor, einer D3D kompatiblen Grafikkarte mit 128 MB VRAM und Shader Modell 1.4 sowie 1 GB RAM liegen. Die empfohlene Systemkonfiguration ist mit Intel Pentium 4 mit 3 GHz oder vergleichbarer AMD-CPU, ATI 1600 oder Geforce 6800 mit 256 MB VRAM und 1,5 GB RAM angegeben. Ich frage mich ernsthaft, ob diese Werte erwürfelt wurden, oder ob die Daten absichtlich niedriger angegeben wurden, um mehr Käufer zu ködern.
In der aktuellen PC Action (Ausgabe 11 / 2007) wird für Gothic 3 ein Athlon 64 X2 6000+ bzw. Intel Core 2 Duo E 6600 nebst Geforce 7950 GT oder Radeon 1950 Pro und 2 GB RAM empfohlen, was meiner Ansicht nach weit näher an der Realität liegt, als die Angaben auf der Verpackung.
Daher rüstete ich meinen Rechner auf, der schnellere Prozessor allein schaffte jedoch keine zufrieden stellende Verbesserung. Also sparte ich auch noch auf eine neue Grafikkarte.
Über ein halbes Jahr lang lag das Spiel nun schon fast ungenutzt in meinem Schrank als ich im August 2007 endlich folgendes System zur Verfügung hatte: Athlon 64 X2 4200+ (übertaktet von 2200 MHz Standardtakt auf 2600MHz, also auf Niveau eines X2 5000+), ATI Radeon 1950XT mit 512 MB VRAM sowie 3 GB RAM.
Endlich konnte ich die Abenteuer des namenlosen Helden weiter erleben.
Doch trotz des neuen Systems läuft das Spiel nicht richtig flüssig. Laut Rivatuner hatte ich je nach Landschaft und Anzahl der NPCs auf dem Bildschirm manchmal nur 10-15 FPS (bei nativer Auflösung meines 19" TFTs von 1280 x 1024). Anheben oder Absenken der Details hatte so gut wie keinen Einfluss, +/- 3 FPS sind kein weltbewegender Unterschied.
+++ Das Spiel
Trotzdem war ich noch immer glücklich, überhaupt endlich spielen zu können und stürzte mich gleich in die neuen Abenteuer.
Allerdings musste ich feststellen, das der Namenlose im 3 Teil leider kein wirklicher Held mehr ist, sondern eher ein Handlanger, ein "Mädchen für alles".
Die Welt, in der man sich vollkommen frei bewegen kann, ist riesig und wunderschön. Meiner Meinung nach ZU riesig und ZU schön. Die Weitläufigkeit hat unendlich lang scheinende Laufstrecken zur Folge, was anfangs noch Spass macht, aber nach einer Zeit ermüdend wird. Zum Glück gibt es aber Teleportsteine, die - einmal eingesammelt - den "Helden" jederzeit in schon mal besuchte Orte zurückbringt.
Die idyllisch wirkende Landschaft hat leider nichts mehr von dem morbiden Charme, den gerade den ersten Teil der Reihe so ausmachte. Man fühlt sich beinahe wohl und geborgen, von einem erst vor kurzem beendeten Krieg zwischen den eingefallenen Orks und den überrumpelten Menschen ist hier nichts zu spüren.
Ortschaften gibt es eine ganze Menge. Im kalten Nordmar gibt es drei Clans sowie das Kloster der Feuermagier, im gemäßigten Myrtana acht Städte bzw. Dörfer der Paladine, welche allerdings von den Orks besetzt sind. Und im heissen Varant schliesslich finden sich sieben Städte / Dörfer der Assasinen, welche mit den Orks enge Handelsbeziehungen pflegen.
Als erstes Etappenziel (zumindest hielt ich es für ein Etappenziel, doch dazu später mehr...) ging es nun darum, sich für eine Seite zu entscheiden. Entweder man sympatisiert mit den Orks und Assasinen und hilft, die Rebellen in Myrtana bzw. die Nomaden in Varant endgültig zurückzuschlagen.
Oder aber man stellte sich auf die Seite der Unterdrückten und befreit die Siedlungen von den belagernden Orks und Assasinen.
Soweit klingt die Sache ja noch ganz spannend, allerdings bekommt man in sämtlichen Ortschaften stets sehr ähnliche Aufträge von belanglosen NPCs: Suche 5 Schalen/ Becher/ Kelche, bring mir 10 Wolfs-/ Bison-/ Löwenfelle, folge mir hierhin, bring mich dorthin. Da die Reihenfolge, in der die Orte besucht werden können, absolut frei wählbar ist, können all diese Handlangeraufträge gar nicht aufeinander aufbauen, sondern existieren alle gleichwertig nebeneinander. Die erwartete Geschichte um die 3 Götter Adanos, Innos und Beliar bringen sie natürlich kein Stück voran.
Desweiteren hat die Wahl der Auftraggeber absolut keinen Einfluss auf die anderen Parteien, man kann problemlos für die Orks, die Assasinen, die Rebellen und die Nomaden Aufträge erledigen, ohne dass die anderen Fraktionen Misstrauen schöpfen oder gar Aufträge verwehren. Dies geht soweit, dass man sogar zwei Aufträge erledigen kann, die sich eigentlich schon von vornherein gegenseitig ausschliessen sollten. Z.B. gibt es in jedem Ort Myrtanas einen Orkanführer, vor jedem Ort einen Rebellenführer. Von beiden bekommt man den Auftrag, den jeweils anderen zu töten, tötet man beide, bekommt man für beide Aufträge Erfahrungspunkte. Und das, obwohl beim zweiten Auftrag der Questgeber schon tot ist...
Naja, dachte ich, dann nutze ich diesen Umstand einfach, um möglichst viel Erfahrung zu sammeln, damit ich für die spätere "Haupthandlung" gut gerüstet bin.
Generell kann man sagen, dass neben diesen Handlanger-Jobs das Kämpfen einen grossen Raum einnimmt. Die meiste Zeit verbringt man mit hin- und herlaufen oder damit, sich angreifender Tiere, Monster, Orks oder Menschen zu entledigen. Das Lösen von kniffligen Rätseln wie im ersten Teil ist auf ein Minimum beschränkt. Das ganze Spiel machte auf mich den Eindruck, als hätte man das erste Kapitel aus Gothic 1 genommen, es um eine hübsche, Systemleistung fressende Grafik erweitert und dann auf die 20fache Grösse aufgepumpt.
ACHTUNG!
Wer das Spiel noch selbst spielen möchte, sollte diesen Abschnitt überspringen, hier verrate ich Einzelheiten zur Story!!!
Wirkliche Hautstory-Elemente gibt es eigentlich nur zwei.
1. Finde die 12 Feuerkelche
2. Finde die fünf Artefakte Adanos'.
Hat man diese zwei Aufgaben erledigt, steht man vor den einzig wichtigen Entscheidungen im Spiel. Die Feuerkelche übergibt man entweder den Feuermagiern oder den Orks, bei den Adanos-Artefakten hat man drei Wahlmöglichkeiten: Man übergibt sie entweder an Innos oder an Beliar, um die Macht des jeweiligen zu stärken, oder man vernichtet sie, um allen göttlichen Einfluss zu unterbinden.
Hat man die Entscheidung getroffen, wird es richtig spannend: das Vorgeplenkel ist vorbei, der "Held" hat einen angemessenen Level an Erfahrung erreicht und hoffentlich habe ich die Skills richtig verteilt, um für das nun Kommende gut gerüstet zu sein.
Hab ich gedacht...
In Wirklichkeit stehen jetzt noch ein paar Kämpfe auf dem Plan, die sich kaum von allen vorigen unterscheiden. Einzig die Tatsache, dass man - je nachdem, für welche Seite man kämpft - mindestens zwei der drei wichtigsten Männer der Gothic 3-Welt töten muss. König Rhobar und der oberste Assasine Zuben müssen in jedem Fall dran glauben, falls man sich für Beliar entscheidet ist auch noch Xardas' Zeit abgelaufen.
Und dann ist Schluss. Mit einer unspektakulären Aufzählung der Schicksale einiger Freunde des "Helden", u.a. Diego, Milten, Lester und Lee, die je nach eingeschlagenem Weg leicht abweichen, ist der ganze Spuk einfach vorbei.
Inzwischen hat sogar schon jemand einen G3-Speedrun in weniger als einer Stunde geschafft. Dies bedeutet, dass man lediglich der Hauptstory folgen braucht, um das Spiel abzuschliessen. Sämtliche Nebenquests dienen ausschliesslich dem Hochleveln des "Helden" sowie der Belustigung leicht zufrieden zu stellender Spieler.