Die meisten Bewertungsseiten kann man doch mittlerweile nicht mehr ernst nehmen bzw. muss man deren Wertungen mit sehr viel Vorsicht genießen.
Genau wie viele Gamingzeitschriften sind auch viele von denen gekauft bzw. werden sie teils von denjenigen gesponsort, die sie eigentlich neutral bewerten sollen.
Wie neutral ist eine Bewertung für ein Spiel wie bspw. "Star Wars Outlaws", wenn der Journalist vorher inklusive RundumSorglos-Paket nach Disneyland eingeladen wurde oder wenn eine Zeitschrift Werbung für ein Spiel bzw. einen gewissen Publisher macht und dann seine Spiele bewerten soll?
Ähm...OK MetaCritic nehme ich auch nicht sonderlich ernst - da gibt es meines Erachtens sehr oft unangemessen harte, "verzerrte" Kritiken. Ich glaube es gibt da 2 Wertungen, ein durchschnittlicher Wert professioneller Wertungen (Zeitschriften, Internet-Seiten) und einer von User-Seite. Der erste Durchschnittswert fällt oft niedriger aus, als die Spielerwertung, aber dieser wird dann bei Steam angezeigt.
Da gefallen mir OpenCritic oder die Steamwertungen besser, obwohl letztere auch oft verzerrt sind, z. B. aufgrund von Strafwertungen (z. B. damals Batman Arkham Knight).
Ich vertraue eben nicht nur auf eine Wertung, denn oft spielt der Geschmack eine Rolle u ob das Spiel die von mir erwünschten Erwartungen (so, wie ich es mir vorher vorgestellt habe) erfüllt. Wenn ich einen Film im Kino gucke u. er ist ganz anders, als ich erwartet habe, bin ich quasi automatisch enttäuscht - auch wenn der Film an sich vielleicht gar nicht mal schlecht ist.
Ach ja, daran dass die Computer-Zeitschriften "gekauft" oder beeinflusst sind (so wie es unsere Medien in den Augen mancher heute ja angeblich auch sind), mag ich aber nicht glauben. Dann könnte man sich das Lesen bzw. Kaufen dieser Zeitschriften nämlich gleich ganz schenken. Natürlich wird hier Werbung gemacht. Und eine völlige Freiheit von Beeinflussung gibt es wahrscheinlich ohnehin nicht (Ist man schon gekauft, wenn man eine Tasse Kaffee umsonst kriegt?`Oder wenn die Entwicklerin einen freundlich anlächelt? Wo liegt die Grenze?). Das die Journalisten aber direkt oder indirekt Geld für das Bewerben eines Spiels bekommen, wäre m. E. eine ungeheuerliche Unterstellung. Aber wahrscheinlich bin ja naiv.
Allerdings gab es in den 80er/90er-Jahren eine viel größere Vielfalt bei Gaming-Zeitschriften, die mir persönlich viel besser gefallen hat. Dort wurde oft kurz & knackig über viele verschiedene Spiele berichtet - nicht so professionell wie heute - aber dafür nicht der 75igste ellenlange Aufguss über ein u. dasselbe Spiel bzw. Spielreihe (Preview, Review. Tipps, Review Teil 2, Review Teil 3, Review Teil 4 etc. pp.). Analog zu der mangelnden Vielfalt bei Spielen, wie der Artikel oben berichtet, gibt es einen gravierenden Mangel an Vielfalt bei Computerzeitschriften (Anzahl und Aufbau), weil sich alles eben nur an der Marktmacht orientiert.