• Aktualisierte Forenregeln

    Eine kleine Änderung hat es im Bereich Forenregeln unter Abschnitt 2 gegeben, wo wir nun explizit darauf verweisen, dass Forenkommentare in unserer Heftrubrik Leserbriefe landen können.

    Forenregeln


    Vielen Dank

Und wieder Stoiber

bardioc

NPC
Mitglied seit
06.10.2005
Beiträge
7
Reaktionspunkte
0
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,422107,00.html

Gibt ja auch sonst nichts Wichtiges zu tun in diesem Land. Oder werden dann wenigstens Arbeitsplätze durch Gründung einer Religionspolizei geschaffen?

*kopfschüttel*


mfG
bardioc
 
ich finde den gesetzestext ok und sehe da null handlungsbedarf.
aber hey, der vorschlag kommt von einem erzkonservativen spinner, da wundere ich mich auch nicht. dass der noch öffentlich die partei vertreten darf, das wundert mich schon eher.
 
Rückfall ins Mittelalter

Was reden sie nicht allesamt über die Angst vor einem islamischen Gottestaat. Doch wie weit sind die deutschen Politiker davon entfernt, Deutschland wieder in einen christlichen Gottestaat zu verwandeln?! Stoiber möchte nun 3 Jahre Gefängnis für den "Straftatbestand" der "Gotteslästerung", um damit die "religiösen Gefühle" zu schützen. Man könnte nun abermals eine Grundsatzdiskussion lostreten, die zum Inhalt hätte das rationelle Atheisten (das sind diejenigen, die eine Existenz Gottes abstreiten) mit ihrer ketzerischen Meinung gefälligst die Klappe halten sollten. Genau genommen bezieht sich die "Religionsfreiheit" auch nur auf Menschen, die eine Religion haben.

Dennoch klingt eine solche Forderung für mich wie eine (vorerst!!!) kleine Neuauflage der Inquisition, zudem würde damit die Grenze zwischen Kirche und Staat fliessend. Wie weit sollte also die staatliche Unterstützung der "Gläubigen" gehen, ohne das wir dem neu aufgebauten Feindbild des islamischen Gottestaates zu nahe kommen?!
 
AW: Rückfall ins Mittelalter

Trancemaster am 19.06.2006 10:05 schrieb:
Was reden sie nicht allesamt über die Angst vor einem islamischen Gottestaat. Doch wie weit sind die deutschen Politiker davon entfernt, Deutschland wieder in einen christlichen Gottestaat zu verwandeln?!

Im Grunde genommen hast du absolut Recht, allerdings sind wir hier, wenn man Deutschland beispielsweise mit dem Iran vergleicht, immer noch weit von einem Gottesstaat entfernt. Klar, unsere Gesetze haben ihre Wurzeln in den 10 Geboten, aber wenn man unsere Gesetze mit der Scharia vergleicht, dann wird deutlich, dass Deutschland säkularisiert ist. Hier herrscht größtenteils die Geschlechtergleichberechtigung vor, und auf Handlungen, die in krassem Gegensatz zu religiösen Grundsätzen stehen (Ehebruch, Prostitution, Blasphemie) wird hier doch ganz anders reagiert als in stark religiös geprägten Staaten.

MfG Jimini
 
AW: Rückfall ins Mittelalter

Trancemaster am 19.06.2006 10:05 schrieb:
... Genau genommen bezieht sich die "Religionsfreiheit" auch nur auf Menschen, die eine Religion haben...

Falsch, die Religionsfreiheit beinhaltet auch das Recht, nicht zu glauben.

Entsprechend stellt sich mir die Frage, wer mich eigentlich vor den Religionsfanatikern beschützt, die meinen, mich mit ihrem Glauben belästigen zu dürfen. Da sollten Sie mal lieber eine strafrechtliche Regelung gegen einführen.

Ping2
 
AW: Rückfall ins Mittelalter

Trancemaster am 19.06.2006 10:05 schrieb:
Was reden sie nicht allesamt über die Angst vor einem islamischen Gottestaat. Doch wie weit sind die deutschen Politiker davon entfernt, Deutschland wieder in einen christlichen Gottestaat zu verwandeln?! Stoiber möchte nun 3 Jahre Gefängnis für den "Straftatbestand" der "Gotteslästerung", um damit die "religiösen Gefühle" zu schützen. Man könnte nun abermals eine Grundsatzdiskussion lostreten, die zum Inhalt hätte das rationelle Atheisten (das sind diejenigen, die eine Existenz Gottes abstreiten) mit ihrer ketzerischen Meinung gefälligst die Klappe halten sollten. Genau genommen bezieht sich die "Religionsfreiheit" auch nur auf Menschen, die eine Religion haben.

Dennoch klingt eine solche Forderung für mich wie eine (vorerst!!!) kleine Neuauflage der Inquisition, zudem würde damit die Grenze zwischen Kirche und Staat fliessend. Wie weit sollte also die staatliche Unterstützung der "Gläubigen" gehen, ohne das wir dem neu aufgebauten Feindbild des islamischen Gottestaates zu nahe kommen?!
Es geht hier nicht um das Mundtot-Machen von Religionskritikern, sondern um ein Abwägen der Pressefreiheit gegenüber der Religionsfreiheit und dem ungestörten Ausüben einer Religion- das umfasst natürlich auch Juden und Muslime! Dass das ein heikles Thema ist, dürfte klar sein.
Und bitte: Lass diese Vergleiche mit der Inquisition, die sind unangebracht und dümmlich. Es besteht nicht die geringste Parallele zwischen der gewaltsamen Verfolgung Andersdenkener in der frühen Neuzeit und dem Schutz religiöser Symbole/ Gefühle in der heutigen Zeit.
 
AW: Rückfall ins Mittelalter

Im Grunde genommen hast du absolut Recht, allerdings sind wir hier, wenn man Deutschland beispielsweise mit dem Iran vergleicht, immer noch weit von einem Gottesstaat entfernt. Klar, unsere Gesetze haben ihre Wurzeln in den 10 Geboten, aber wenn man unsere Gesetze mit der Scharia vergleicht, dann wird deutlich, dass Deutschland säkularisiert ist. Hier herrscht größtenteils die Geschlechtergleichberechtigung vor, und auf Handlungen, die in krassem Gegensatz zu religiösen Grundsätzen stehen (Ehebruch, Prostitution, Blasphemie) wird hier doch ganz anders reagiert als in stark religiös geprägten Staaten.

"Wehret den Anfängen" - heisst es so schön. Sind solche Grundlagen wie Stoiber sie fordert ersteinmal geschaffen, wird es Wasser auf die Mühlen derjenigen sein, die wieder zu mehr "christlichen Werten" aufrufen (was grundsätzlich nicht falsch ist - allein es hapert wieder an der Umsetzung), die Kirche mit dem Staat vermischen wollen und unter Umständen der Glaube abermals eine tragende Rolle in der Gesellschaft spielen soll - mit der entsprechenden Ausgrenzung von anders Gläubigen oder nicht Gläubigen.
 
AW: Rückfall ins Mittelalter

Ping2 am 19.06.2006 10:26 schrieb:
Trancemaster am 19.06.2006 10:05 schrieb:
... Genau genommen bezieht sich die "Religionsfreiheit" auch nur auf Menschen, die eine Religion haben...

Falsch, die Religionsfreiheit beinhaltet auch das Recht, nicht zu glauben.

Entsprechend stellt sich mir die Frage, wer mich eigentlich vor den Religionsfanatikern beschützt, die meinen, mich mit ihrem Glauben belästigen zu dürfen. Da sollten Sie mal lieber eine strafrechtliche Regelung gegen einführen.

Ping2

Allerdings. Ich gestehe den Christen, Muslimen etc. ja auch zu zu glauben was sie wollen. Allerdings fordere ich für mich das Recht ein an nichts (oder zumindest nicht an das gleiche wie sie) zu glauben und mich gegebenenfalls über ihren Glauben lustig zu machen.

Nur weil ich mich beispielsweise durch Fronleichnamsprozessionen belästigt oder in meinen Atheistischen Gefühlen verletzt fühle fordere ich ja auch nicht gleich ein Verbot der Religionsausübung.

Der Paragraph 166 ist in meinen Augen obsolet geworden und vor allem mit dem im Grundgesetz garantierten Recht auf freie Meinungsäußerung nicht vereinbar.

Alles was Religionsgemeinschaften an Schutz nötig haben ist in meinen Augen in anderen Gesetzen bereits enthalten.

Mit dem Gleichen Recht könnte man als Bayern München Fan ja auch ein Verbot von "Vereinslästerung" fordern wenn wieder einmal gebrüllt wird: "Zieht den Bayern die Lederhosen aus!".

Damit Disqualifiziert sich der Stoiber und die CSU wieder einmal als unwählbar für einen aufgeklärten ,liberal denkenden Menschen.
 
AW: Rückfall ins Mittelalter

Es geht hier nicht um das Mundtot-Machen von Religionskritikern, sondern um ein Abwägen der Pressefreiheit gegenüber der Religionsfreiheit und dem ungestörten Ausüben einer Religion- das umfasst natürlich auch Juden und Muslime! Dass das ein heikles Thema ist, dürfte klar sein.
Und bitte: Lass diese Vergleiche mit der Inquisition, die sind unangebracht und dümmlich. Es besteht nicht die geringste Parallele zwischen der gewaltsamen Verfolgung Andersdenkener in der frühen Neuzeit und dem Schutz religiöser Symbole/ Gefühle in der heutigen Zeit.

Pressefreiheit = ungeingeschränkt in jedweder Richtung (das absichtliche verbreiten von Lügen ausgenommen - das ist meiner Meinung nach ein Straftatbestand)

Religionsfreiheit = uneingeschränkt - solange keine nervenden Konvertierungsversuche unternommen werden, solange kein Schaden an anderen Menschen durch den Glauben verursacht werden

Inwiefern Vergleiche mit der Inquisition unangebracht sind, hängt wohl allein von der Sichtweise ab. Für mich ist jegliche "Einschränkung" die auf einen Glauben beruhen, und vom Gesetzgeber mit "Strafe" bedacht werden, eine Art der Inquisition - denn Nicht- oder Andersgläubigen wird hier suggeriert: Als Nichtgläubiger kannst Du Dich im Knast wiederfinden, und wenn Dir die Religion nicht behagt - ebenso. Ich sehe da wenige Unterschiede zum Mittelalter. Ich drücke es mal so aus: Vor 500 Jahren waren die Menschen noch nicht so verbal geschult, wären sie es gewesen würde der Satz "Schutz religiöser Symbole und Gefühle" als Begründung für die Inquisition heute in den Geschichtsbüchern stehen.
 
AW: Rückfall ins Mittelalter

Allerdings. Ich gestehe den Christen, Muslimen etc. ja auch zu zu glauben was sie wollen. Allerdings fordere ich für mich das Recht ein an nichts (oder zumindest nicht an das gleiche wie sie) zu glauben und mich gegebenenfalls über ihren Glauben lustig zu machen.

Nur weil ich mich beispielsweise durch Fronleichnamsprozessionen belästigt oder in meinen Atheistischen Gefühlen verletzt fühle fordere ich ja auch nicht gleich ein Verbot der Religionsausübung.

Der Paragraph 166 ist in meinen Augen obsolet geworden und vor allem mit dem im Grundgesetz garantierten Recht auf freie Meinungsäußerung nicht vereinbar.

Alles was Religionsgemeinschaften an Schutz nötig haben ist in meinen Augen in anderen Gesetzen bereits enthalten.

Mit dem Gleichen Recht könnte man als Bayern München Fan ja auch ein Verbot von "Vereinslästerung" fordern wenn wieder einmal gebrüllt wird: "Zieht den Bayern die Lederhosen aus!".

Damit Disqualifiziert sich der Stoiber und die CSU wieder einmal als unwählbar für einen aufgeklärten ,liberal denkenden Menschen.

Wo wir schon dabei sind: Am Sonntag morgen um 10 werde ich jedesmal durch Glockengebimmel geweckt - das stört mein Recht auf ausschlafen, welches ich nur einmal die Woche habe... ;)
 
AW: Rückfall ins Mittelalter

Trancemaster am 19.06.2006 11:46 schrieb:
Wo wir schon dabei sind: Am Sonntag morgen um 10 werde ich jedesmal durch Glockengebimmel geweckt - das stört mein Recht auf ausschlafen, welches ich nur einmal die Woche habe... ;)
fang mir nicht mit gebimmel an, ich hab hier in 200m entfernung eine kirche und kaum häuser dazwischen. :S
die fenster isolieren den schall ja ganz gut, aber jetzt im sommer schlafe ich schon lieber mit ein wenig frischer luft. gebimmel sowie muezzins sind doch eigentlich ruhestörungen. hier bimmelt's btw. auch die ganze nacht, k.a. wie das bei dir aussieht. zu jeder viertelstunde, klassisch halt. >:|
unser mietshaus hat eine aussentür, zeugen jehovas muss ich also gar nicht ins haus lassen, soweit ok. aber auf der strasse wird man ja auch angequatscht, das sollte man IMO verbieten. ein missionierungsverbot würde auch niemandem schaden.
scientology-hirnis sind ja oft gut getarnt - meistens führen sie intelligenztests oder tests zu krisenmanagement durch... natürlich ohne hinweise auf scientology, wobei aber meistens irgendwo ein Hubbard-buch in der nähe ist. ich mache mir immer wieder einen spass daraus, sehr laut "SCIENTOLOGY" zu rufen beim vorbeigehen. das hat keinen grossen effekt, das bin ich mir bewusst, ich wäre ja auch dafür, so etwas komplett zu verbieten. denn gerade dieser idiotenverein versteckt sich hinter der glaubensfreiheit, obwohl er kaum etwas mit religion zu tun hat (ausser dass viele dumme leute einem nicht ganz so dummen mann hinterherlaufen).
 
AW: Rückfall ins Mittelalter

Trancemaster am 19.06.2006 11:44 schrieb:
Pressefreiheit = ungeingeschränkt in jedweder Richtung (das absichtliche verbreiten von Lügen ausgenommen - das ist meiner Meinung nach ein Straftatbestand)
Das ist eben heiß diskutiert- darf z.B. der Journalist unter dem Deckmantel der Pressefreiheit wirklich alles schreiben? Überwiegt das Recht auf freie Meinungsäußerung das der freien Religionsausübung? Darüber wird noch sehr lange gestritten werden.

Religionsfreiheit = uneingeschränkt - solange keine nervenden Konvertierungsversuche unternommen werden, solange kein Schaden an anderen Menschen durch den Glauben verursacht werden
Definiere "nervende Konvertierungsversuche". Darunter wird wohl jeder etwas anderes verstehen.

Inwiefern Vergleiche mit der Inquisition unangebracht sind, hängt wohl allein von der Sichtweise ab. Für mich ist jegliche "Einschränkung" die auf einen Glauben beruhen, und vom Gesetzgeber mit "Strafe" bedacht werden, eine Art der Inquisition - denn Nicht- oder Andersgläubigen wird hier suggeriert: Als Nichtgläubiger kannst Du Dich im Knast wiederfinden, und wenn Dir die Religion nicht behagt - ebenso. Ich sehe da wenige Unterschiede zum Mittelalter. Ich drücke es mal so aus: Vor 500 Jahren waren die Menschen noch nicht so verbal geschult, wären sie es gewesen würde der Satz "Schutz religiöser Symbole und Gefühle" als Begründung für die Inquisition heute in den Geschichtsbüchern stehen.
Die Inquisition war eine vornehmlich gewaltsame Verfolgung Andersdenkener durch den Staat. Inwieweit das mit dem Paragraphen 166 zusammenhängt, ist mir nach wie vor schleierhaft. Nochmal: Es geht doch nicht darum. Religionen vor jeglicher Kritik zu schützen! Es soll darauf geachtet werden, in welcher Form Kritik geübt wird.
 
AW: Rückfall ins Mittelalter

Doc_Holiday am 19.06.2006 12:00 schrieb:
Definiere "nervende Konvertierungsversuche". Darunter wird wohl jeder etwas anderes verstehen.
an der tür klingeln, anrufen, auf der strasse anquatschen. missionieren eben. sollte man komplett verbieten und unter strafe stellen meiner meinung nach.
 
AW: Rückfall ins Mittelalter

HanFred am 19.06.2006 12:06 schrieb:
Doc_Holiday am 19.06.2006 12:00 schrieb:
Definiere "nervende Konvertierungsversuche". Darunter wird wohl jeder etwas anderes verstehen.
an der tür klingeln, anrufen, auf der strasse anquatschen. missionieren eben. sollte man komplett verbieten und unter strafe stellen meiner meinung nach.
Okay, ich sehe ein, dass diese Form der Mission nervig ist, bestenfalls.
 
AW: Rückfall ins Mittelalter

Doc_Holiday am 19.06.2006 12:10 schrieb:
Okay, ich sehe ein, dass diese Form der Mission nervig ist, bestenfalls.
und ich finde, dass ich das recht habe, davon verschont zu bleiben. ohne mich zuhause verkriechen zu müssen.
 
AW: Rückfall ins Mittelalter

HanFred am 19.06.2006 12:16 schrieb:
Doc_Holiday am 19.06.2006 12:10 schrieb:
Okay, ich sehe ein, dass diese Form der Mission nervig ist, bestenfalls.
und ich finde, dass ich das recht habe, davon verschont zu bleiben. ohne mich zuhause verkriechen zu müssen.

Dann will ich aber auch keine Parteiwerbung in Fußgängerzonen, Unterschriftenaktionen gegen Tierversuche oder Werbung für Gewinnspiele oder Produkttests mehr!

Das fällt für mich alles unter eine Kategorie, entweder man schaut weg bzw. daran vorbei, oder man verbietet es - das Erste ist die elegantere Lösung.
 
AW: Rückfall ins Mittelalter

Das ist eben heiß diskutiert- darf z.B. der Journalist unter dem Deckmantel der Pressefreiheit wirklich alles schreiben? Überwiegt das Recht auf freie Meinungsäußerung das der freien Religionsausübung? Darüber wird noch sehr lange gestritten werden.

Ich muss mich nicht streiten: Die Pressefreiheit überwiegt die Religion bei weitem! Ob ein Journalist ALLES schreiben darf, deute ich mal mit den Worten eines amerikanischen Präsidenten während des 2. WKs: "Der Verleger muss entscheiden, ob sein Druck unter Pressefreiheit oder Verrat fällt..."
Geht es allerdings um Falschinformationen welche die Regierungspolitik betrifft, und welche nur dazu dient die Bevölkerung aufzuwiegeln, sind mehrere Straftatsbestände erfüllt.

Definiere "nervende Konvertierungsversuche". Darunter wird wohl jeder etwas anderes verstehen.

Ein "Zeuge Jehovas" der mit seinem "Wachturm" auf der Strasse steht - stört niemanden - ein "Zeuge Jehovas" der alle Sonntag morgende klingelt, um mit Dir über "Gott zu sprechen" ist absolut nervig! Eine Moschee die ihre Gebete über Lautsprecher nach außen trägt, ist ebenso nervig.

Die Inquisition war eine vornehmlich gewaltsame Verfolgung Andersdenkener durch den Staat. Inwieweit das mit dem Paragraphen 166 zusammenhängt, ist mir nach wie vor schleierhaft. Nochmal: Es geht doch nicht darum. Religionen vor jeglicher Kritik zu schützen! Es soll darauf geachtet werden, in welcher Form Kritik geübt wird.

Ja - NOCH! Das bestreite ich gar nicht. Die Geschichte zeigt jedoch, wie solch "kleine Entgegenkommen" immer wieder ausgenutzt werden um eine repressive Gesellschaftsform zu etablieren.
 
AW: Rückfall ins Mittelalter

TBrain am 19.06.2006 12:38 schrieb:
Das fällt für mich alles unter eine Kategorie, entweder man schaut weg bzw. daran vorbei, oder man verbietet es - das Erste ist die elegantere Lösung.
ok, werbung und wegschauen, der ist nicht schlecht. man wird ja regelrecht bombardiert, man kommt um so einiges nicht wirklich rum, wenn man sich auch ab und zu in öffentlichem raum bewegt.
mission ist ja im prinzip dasselbe, werbung. niemand fragt danach, aber alle müssen es ertragen. prima.
 
AW: Rückfall ins Mittelalter

Trancemaster am 19.06.2006 12:39 schrieb:
ein "Zeuge Jehovas" der alle Sonntag morgende klingelt, um mit Dir über "Gott zu sprechen" ist absolut nervig!
ok, so einer würde von mir ohne vorwarnung einen kübel wasser oder sonstwas (tomatensauce hab ich meistens da) über die birne kriegen. mein küchenbalkon ist praktischerweise direkt über der eingangstür zum gebäude, hehe.
aber das haben sie sich hier noch nicht getraut. sie waren nur mal nachmittags da. auf der anderen seite bin ich noch kein jahr in dieser wohnung, mal sehen, was da noch kommt.
 
AW: Rückfall ins Mittelalter

HanFred am 19.06.2006 12:40 schrieb:
ok, werbung und wegschauen, der ist nicht schlecht. man wird ja regelrecht bombardiert, man kommt um so einiges nicht wirklich rum, wenn man sich auch ab und zu in öffentlichem raum bewegt.
mission ist ja im prinzip dasselbe, werbung. niemand fragt danach, aber alle müssen es ertragen. prima.

Es ist doch nicht die Aufgabe des Staates sowas zu verbieten, egal was ob Werbung für Religion, für Politik oder Produkte.

Das wäre ja der Schritt in eine "repressive Gesellschaftsform" wovor Trancemeister hier schon wieder Angst hat.

Aber ich seh wirlich keinen Unterschied ob mir jetzt jemand nen "Wachturm" in die Hand drückt oder ob mir jemand nen Handyvertrag verkaufen will oder mit Abos an die Haustür kommt. (Das mit dem Wachturm ist mir bis jetzt einmal passiert und war weniger aufdringlich die Handyverkäufer die ständig vorm Supermakt stehen)
 
Zurück