Meh.
Fear the Walking Dead Staffel 1+2:
Was'n das? Nein, jetzt im Ernst: Was soll das denn sein?
Johnny Depp sieht auf 'nem Drogentrip, wie ein Untoter einen Menschen auffrißt und logischerweise glaubt ihm erst mal keiner.
Der Hauptprotagonist der Serie spielt sich selbst als Holzklotz, der zwischen seiner Ex und seiner aktuellen Frau und den drei auf beide Frauen verteilten Kindern dumm rumsteht und charismatisch gesehen langweilt wie eine leere Chipstüte. Eine Chipstüte könnte man allerdings durch lautstarkes Zerknittern wenigstens noch benutzen, um Zombies anzulocken, aber er ist so uninteressant, daß nicht mal die Untoten was von ihm wissen wollen.
Geschickterweise sind drei der weiblichen Rollen vom Aussehen her so ähnlich, daß man Schwierigkeiten hat, diese auseinanderzuhalten.
Die Handlung macht keinen Sinn oder ist zutiefst fragwürdig. Und zwar nicht auf die "gute" Art.
Subplots werden abrupt völlig vernachlässigt beendet.
Und als sich dann im Finale der ersten Staffel doch tatsächlich mal sowas wie Charakterentwicklung anbahnt, ist das a) viel zu unvermittelt oder wird b) von Mr. Holzklotz mit einem "Was ist hier los?" unterbrochen.
Und wieso gibt es in einer Serie über eine Zombie Apokalypse in 5/6 Folgen insgesamt nur eine Handvoll Zombies zu sehen - teilweise sogar 0 pro Episode?
Immerhin sind bei den bisher 7 Folgen der 2. Staffel ein bis zwei interessante Plots dabei gewesen. Aber irgendwie haben die Macher kein Gefühl fürs Timing. Teilweise wird man mit Dialogen gelangweilt, daß man lieber ein paar Minuten überspringt, als diesen Gähn Initiatoren weiter ausgesetzt zu sein, dann werden aber recht entscheidende Handlungsabschnitte fast gar nicht ausgearbeitet und man hat das Gefühl, die versuchen gerade, Handlung für einen abendfüllenden Spielfilm mit Überlänge in eine 22 Minuten Serienfolge zu pressen.
Beispiel (Spoiler zu Staffel 2, Folge 6+7):
Die Überlebenden finden einen sicheren Zufluchtsort. Natürlich ist dort nicht alles, wie es scheint. Aber anstatt jetzt die Mißstände dort aufzuklären und die Charaktere mit der Situation zu konfrontieren und sich dafür Zeit zu nehmen (Herschel's Farm hatte in TWD ganze 7 Folgen Zeit für das, was hier in 2 Folgen abgehandelt wird), macht man das nur bei ein, zwei Charakteren und der Rest spinnt lieber völlig abstrus vor sich hin. Im wahrsten Sinn des Wortes.
Einer halluziniert seine verstorbene Frau herbei und brennt die komplette Zuflucht nieder, um wieder bei ihr zu sein, der nächste schleicht sich nachts mit einem Messer in das Zimmer seiner Stiefmutter und ihrer Tochter, um die umzubringen und läuft dann weg. Der Vater glaubt das nicht und läuft hinterher.
Der nächste ist der ehemalige(?) Junkie Sohn Nick, der ja schon immer "anders als die anderen" war. Er findet den weggelaufenen Vater und den Messerheini, der Vater trägt ihm aber auf, seiner Frau zu sagen, daß Nick die beiden nicht gefunden hätte. (Weil er jetzt lieber mit einem definitiven Nichts an notwendiger Ausrüstung mitten im Nirgendwo als Seelenklempner für seinen Sohn tätig werden will)
Nach dem Überbringen dieser Nachricht entscheidet sich Nick dafür,
lieber unter dem Zombies weiter zu leben.
Obwohl: Bei dem gewürfelten Schwachsinn, den die Handlung hier darstellt, ist das wahrscheinlich tatsächlich noch die bessere Alternative ...
Um nicht zuviel zur Zukunft von FotWD zu spoilern, kann ja eigentlich nur Mr. Holzklotz derjenige sein, der auf Rick & Co trifft.
Hmpf, hoffentlich bleibt das ein kurzes Intermezzo.