Der Artikel ist wirklich sehr gut getroffen und der Vergleich auch im Bild von Original vs. Spiel finde ich super gemacht. Vielleicht wäre es möglich, daß man das gleiche noch einmal bei New York machen könnte.
Ich war im Sommer 2008 im Urlaub in New York und auch ungefähr zur gleichen Zeit (wenige Tage danach) in Washington und habe bei dem Vergleich vieles aus meinem damaligen Aufenthalt wiedererkannt. Wie damals bereits schon bei Teil 1 von New York.
Daß die Umsetzung der Originallandschaft und -gegend in einem Spiel nicht sklavisch 1:1 erfolgen kann, auch was Größenverhältnisse und Entfernungen innerhalb der Stadt betrifft (nicht nur Washington, auch New York); weil sonst spielerisch (z.B. allein aufgrund der fehlenden Mobilität durch die z.B. nicht vorhandenen/nicht nutzbaren Fahrzeuge/S-Bahn oder ähnliche Transportmittel etc.) gar nicht vernünftig umsetzbar. Daß sich Spieleentwickler in gewissem Rahmen auch künstlerische Freiheiten bei den Umsetzungen erlauben ist mir auch klar und auch durchaus verständlich.
Weil zum Beispiel allein schon aus Gameplaysicht/Gründen der Gameplaymechaniken z.B. einige reale Landschaftsverhältnisse der Spielfähigkeit und dem Spielspaß stellenweise halt auch einmal konträr entgegenstehen (wie im Fall von Washington sehr gut begründet und erwähnt zig Hunderte Meter 0 Deckungsmöglichkeiten usw.) Das wäre z.B. spielerisch absolut nicht umsetzbar, weil man auf diesem Wege 0 Chance gegen die Feinde hätte. Da knipst einen z.B. ein gegnerischer Sniper schon locker aus 1 km Entfernung die Lichter aus ohne jegliche Chance einer Abwehr. Aber sonst ist Ubisoft sehr detailverliebt. Da kann man bei diesen Punkten echt nicht meckern. Es wäre auch unfair wenn man dies täte.
Es ist halt nur wirklich etwas schade, daß die originalen Gedenkstätten/Kriegsdenkmäler in Washington (z.B. das Denkmal zum Vietnamkrieg) im Spiel fehlen oder eben nur rudimentär (Umfeld) vorhanden sind. Als ich die Vietnam-Gedenkstätte damals besucht habe war das für mich schon sehr beeindruckend und man hatte auch einen Kloß im Hals wo man die ganzen Namen der Gefallenen und Vermißten auf den schwarzen Steinwänden gelesen hat.
Der Militärfriedhof von Arlington wäre z.B. auch ein sehr interessanter/immersiver Ort, dieser ist in The Division 2 aber sicher auch nicht mit von der Partie (er liegt aber auch etwas außerhalb von Washington südwestlich davon und ist schon aus dem Grund wahrscheinlich nicht mit dabei). Wo ich den Friedhof damals besucht habe, habe ich sogar das Grab von Colonel Winters (Band of Brothers) auf diesem Friedhof entdeckt. Aber der Obelisk in der Nähe der Vietnam-Gedenkstätte z.B. ist unübersehbar. Vielleicht wurde aber auch aufgrund der Ethik/Respekt vor den Gefallenen auf eine Implementierung dieser Orte in dem Shooter einfach verzichtet (meine Vermutung). Ich weiß nämlich nicht, wie sich die Angehörigen der dort Beerdigten fühlen würden, wenn sich in einem Spiel Schießereien auf diesen Standorten abspielen würden.
Ich finde es aber generell schön gelöst, daß Ubisoft im Spiel eine "Sehenswürdigkeiten-Funktion" eingebaut hat. Daß man diese im Logbuch sammeln kann.
Mir gefällt auch der morbide Charme des "ausgestorbenen" Washington DC, das Verwahrlosen der städtischen Areale aufgrund fehlender Pflege von Pflanzen, fehlender Unkrautbeseitigung, die leerstehenden Gebäude usw. Z.B. auch der gesunkene Wasserpegel bei dem riesigen Becken vor dem Obelisk. Wie es teils auch im realen Fall geschehen wäre, wenn sich die Natur das Gebiet zurückerobert.
Daß Ubisoft bei einigen diesbezüglichen Punkten (z.B. dem Thema Bäumen) aber stellenweise auch einmal übertreibt ist geschenkt. Das zähle ich mit zu den getroffenen Gameplayentscheidungen wie z.B. auch den Punkt, auf der Vietnam-Gedenkstätte das Camp zu platzieren. Wenn ich das auch bedaure.
Insgesamt gesehen ergibt sich für mich unter dem Strich trotzdem ein sehr immersives, intensives und atmosphärisches Bild der US-Hauptstadt. Ubisoft hat hier wieder einmal großartige Arbeit geleistet. Das hat das Team von Ubisoft einfach drauf, reale Locations/Orte in ihre Spiele zu implementieren und deren Atmosphäre und Immersion dabei zu erhalten und den Spielern auch entsprechend immersiv herüberzubringen.
Ob nun in AC (Florenz, Konstantinopel, das industrielle London Ende des 19. Jahrhunderts, Paris Ende des 18. Jahrhunderts, das Amerika des ausgehenden 18. Jahrhunderts, das alte Ägypten was auch immer) oder halt in The Division (New York, Washington). Ubisoft schafft es jedes mal wieder grandiose Atmosphäre und Immersion zu erzeugen.
Wenn ich mir auch innerlich gewünscht/erhofft hätte, daß Massive mit diversen DLC die noch fehlenden Stadtteile/Gebiete von New York nachgeliefert hätte. Denn diese fehlenden Stadtteile enthalten auch noch sehr interessante Areale und Gebäude. Aber allein schon die bereits implementierten Areale und Gebäude (z.B. der Timesquare, das Flatironbuilding von New York) waren für mich Highlights in The Division 1. Ähnliches ist auch bei TD 2 der Fall was Washington betrifft.