Ein Artikel, der mir voll und ganz aus dem Herzen spricht!
Für die Unzufriedenheit in vielen Spielen sorgen nicht die Designer der Spiele, sondern wir Spieler mit dem immer weiter fortschreitenden Optimierungswahn. Das bezieht sich nicht nur auf Spiele, sondern betrifft ja mittlerweile auch das normale Leben. Wenn man sich einmal anschaut, wie viele Jugendliche bzw. junge Erwachsene sich unter das Messer legen um "schöner" auszusehen, kann man nur mit dem Kopf schütteln.
Genau das Gleiche erlebe ich in meinen mittlerweile über 25 Jahren als leidenschaftlicher Zocker fast wöchentlich in Spielen. Dabei ist der perfekte Build, DAS eine Item oder die vermeintlich perfekte Spielweise eben nicht alles. Ja, man ist damit vermutlich weitaus erfolgreicher als ich N00b in so manchen Spielen. Aber schöpft man damit das gesamte Glückspotenzial in Spielen aus?
Wer sich nicht die Zeit nimmt, auch die oftmals liebevoll gestaltete Spielewelt zu bestaunen, über kuriose Misserfolge gemeinsam zu lachen oder einfach nur das gemütliche Beisammensitzen mit Ingamefreunden zu genießen, der verpasst in meinen Augen definitiv etwas vom Gesamtpaket Zocken.
Ich spiele jetzt seit Ende 2001/Anfang 2002 Anarchy Online, habe zwischendurch Pause gemacht und bin seit 2 Monaten rückfällig geworden. Meine Charaktere sind nicht perfekt aber ich habe heute wie damals unglaublich unterhaltsame und sehr befriedigende Momente im Spiel.
Wie sagte so schön Appius Claudius Caecus im 3. Jahrhundert vor Christus - Jeder ist seines Glückes Schmied. Diese Aussage hat bis heute Bestand und bevor wir über etwas Rumnörgeln, sollten wir vielleicht darüber nachdenken, wie wir aus eigenen Mittel unser Glück erreichen können. Sollten wir das nicht mit einem akzeptablen Einsatz von Zeit und Mühe erreichen, ist es vielleicht das falsche Ziel?!