Stuttgart 21 wurde über mehrere Legislaturperioden hinweg geplant und somit gab es genug Möglichkeiten für die "Mehrheit" dagegen abzustimmen.
Mit dem Protestieren haben 80% erst angefangen, als die Baumaschinen schon vorgefahren waren.
Die Proteste haben sich hochgeschaukelt und plötzlich klingen die Anti-Argumente für alle sinnvoll, obwohl es (außer den Kosten) keine neuen Entwicklungen gibt. Und die Kosten sind nunmal nötige Modernisierungskosten, die man überall hat, Autobahnen, Innenstädte, Stromnetze, Kanalisationen. Es kann nunmal nicht alles bleiben wie es seit 100 Jahren ist.
Ah wie ich das liebe... es wurde doch bereits oben geschrieben, dass schon lange vor den Bauarbeiten ein Bürgerentscheid mit über 60000 Stimmen eingereicht wurde, der allerdings mit fadenscheinigen Ausreden der Gerichte, als nicht zulässig abgelehnt wurde. Der ganze Widerstand der hier entsteht, kommt nur daher, weil eben schon so Viele etwas bewegen wollten und einfach stiefmütterlich behandelt wurden. Der Bürger wird hier von der Politik für dumm verkauft und das funktioniert offenbar nicht mehr.
Zur Polizeigewalt: Ein bekannter von mir war selbst an besagtem Tag bei der Demonstration und er konnte persönlich keine übertirebene Gewaltbereitschaft seitens der Demonstranten feststellen (von der üblichen schwäbischen Zeterei mal abgesehen). Der hat sogar gesagt, dass das schlimmste was der Schwarze Block, den solche Großkundgebungen leider immer mit anziehen, eine Polonnaise vor der Polizei war. Eine weiter Bekannte aus meiner Umgebung, die auch vor Ort war, sagte, dass sie einen jungen Polizisten gesehen hat, der seinen Helm auf den Boden geworfen hat und meinte, er sehe es nicht ein auf Schüler einprügeln zu müssen, was natürlich zu seinem Abzug führte.
Auffällig momentan, bei den gestern von der Polizei veröffentlichen Videos, auf denen ein Demonstrant Pfefferspray sprüht, ist, dass dieser der EINZIGE weit und breit ist, der vermummt ist. Desweiteren fällt bei dem Video auf, dass der Polizeieinsatz bereits in vollem Gange ist, hier kann also keine Erstprovokation gegeben sein.
Mal im Ernst, ein Einsatz bei dem es derart viele Verletzte, mitunter Schwerverletzte, gibt kann in einem solchen Zusammenhang nicht gerechtfertigt werden.
Achja die Bekannte ist Rentnerin und hat aufgrund eines Kommentars ihrerseits ("Mensch, des sind doch nur Kinder warum macht ihr das?") einen Kinnhaken abbekommen. (Strafanzeige ist gestellt und auch beweisbar, da auf Video aufgezeichnet)
Ich habe heute auch in meiner Lokalzeitung gelesn, dass ein Tübinger Strafrichter wohl ebenfalls Anzeige erstattet hat und das wird auch so schnell nicht aufhören.
Zur Wirtschaftlichkeit: Der heutige Kopfbahnhof hat 16 Gleise, der neue hat 4 Zufahrten und 4 Ausfahrten. Dazu brauch ich nun Wirklich kein Mathegenie sein, um mir ausmalen zu können, was das für ein Nadelöhr wird. Der viel gepriesene Güterverkehr kann laut Transportunternehmen auf diese Strecke offenbar auch nicht vorgenommen werden, da diese erst gar nicht dafür gebaut wird.
Und um Kosten zu senken, sollen Tunnelwände dünner gebaut werden und die Anzahl von Notausgängen reduziert werden? Ich bitte euch, wo sowas hinführen kann, hat man in Köln gesehen.
Die Verträge für das Projekt wurden vor 15 Jahren abgeschlossen, müssen jetzt aufgrund veränderter Gesichtspunkte und neuen Sachlagen völlig umgeworfen werden. Eine Neudiskussion ist nötig, mehr wollen viele der Gegner, wie ich, gar nicht.
Zugegeben unser Hbf ist wirklich hässlich, allerdings kann man sowas kostengünstiger auch einfach mal renovieren. Mal abgesehen davon, war er meiner Erinnerung nach vor 15 Jahren noch nicht so ekelhaft, wie jetzt.