Weder Jedi: Fallen Order noch dessen Nachfolger sind Open-World Spiele. Open Schlauch vielleicht, aber nicht Open-World.
Also, ich weiß ja nicht. Als ich letztens mit Merrin auf einem Spamel durch die Wüste geritten bin hätte ich jetzt unbedingt den visuellen Eindruck eines Schlauchlevels gehabt. Klar sind die Zonen begrenzt, aber zur Wahrheit gehört auch, dass die Planeten und Gebiete in Jedi Survivor zum Erkunden ausgelegt sind - etwas was für Schlauchlevels eher untypisch ist.
Man kann sicher sagen, dass Jedi Survivor keine ganzen Planeten abbildet, aber das wird Outlaws auch nicht schaffen. Vielleicht hat Outlaws größere Gebiete, aber ich würde einschätzen dass man hier eher an Größenordnungen von Wildlands oder verschiedenen Assasines Creed Spielen ran reicht. Obwohl man also sicher von größeren Gebieten sprechen kann, fände ich es abwegig bei einer frei begehbaren Welt im Fall von Jedi Survivor von Open Schlauch zu sprechen, nur weil sie nicht in der größtmöglichen Fläche daherkommen. Wenn dann in Outlaws halt 50 % der Welt nur öde Wüste ist, nützt einen ja die Größe der Gebiete auch nichts. Als Spieler muss einen schon der Anlass zur Entdeckung geboten werden.
Der größte Problemfaktor für den Erfolg oder Misserfolg von Outlaws wird sicher Ubisoft selbst sein, denn deren Entwickler-Studios hatten zuletzt nicht gerade geglänzt. Shitstorm wegen den schwarzen Samurai im nächsten Assasines Creed, Skull & Bones war eine Totgeburt, davor war Breakpoint unterdurchschnittlich und das Extraction-Spiel aus der Rainbow Six Reihe hatte einem Monat nach dem Release wegen der geringen Spielerzahlen keine Perspektive mehr für weitere Entwicklungen. Watch Dogs Legion wurde auch nicht gut aufgenommen und Fenyx Rising kennt man nur vom hören-sagen. Von letzen Siedler-Teil wollen wir mal lieber nicht sprechen. Dazu kommt noch dass die regelmäßig geschönte Trailer raus geben, die nicht dem Endprodukt entsprechen. Woher also den Optimismus nehmen?
Und irgendwelche 10 Minuten sagen gar nichts über die Qualität aus.
Die Wasseranimationen in den gezeigten Szenen sagen mir zumindest mal aus, dass man die Grafik-Engine nicht im Griff hat. Die Szene mit der Granate, die Kay Vess fast erwischt, wirkt im Video so als hätte man sie 2010 erstellt. Die gezeigte Quest zeigte auch noch unerwarte Schwächen im Leveldesign und Gegner KI.
Also ja, die 10 Minuten sagen so einiges über die Qualität aus. Vielleicht nicht über das gesamte Spiel, aber wenn dass das beste ist, was der Entwickler zu präsentieren vermag, dann hatte der Chef der Marketing-Abteilung wahrscheinlich gerade frei.