Strukturelle Nachteile, sind nicht in Gesetzen verankert, aber es geht zum Beispiel darum, dass Frauen, dadurch, dass sie Kinder bekommen, sich strukturell in Berufen sammeln, wo sie keine Nachteile haben, wenn sie ausfallen (deswegen sind viele Frauen, die studiert haben, Lehrerinnen und im öffentlichen Dienst tätig).
Die Benachteiligung ist die gleiche, wie Leute im Osten benachteiligt werden. Es geht um lang eingesessene Strukturen, Vernetzungen von Leuten, die Männer und Menschen aus dem Westen nun einmal bevorteilen. Dem wird mit Quoten nachgegangen. Diese "Lösung" ist sicherlich streitbar, dem widerspreche ich auch gar nicht.
Ich bezweifel deine Statistiken zu Männern auch nicht, aber dass es für diese Seite der Medaille schlimm ist, macht doch die andere nicht besser.
Bei Naturkatastrophen sterben sehr viel mehr Frauen
https://www.sueddeutsche.de/panoram...ne-katastrophe-noch-schlimmer-macht-1.1792537
Trotzdem macht es das für die Obdachlosen nicht besser. Und was auch Suizid angeht, ist das doch auch das, was ich angesprochen habe: Männer werden in der Regel viel schlechter aufgefangen von Freunden, Familie, Umfeld, etc.
Woran das liegt, kann man streiten. An systematischer Ungerechtigkeit, dass Männern beigebracht wird, alles in sich hineinzufressen und sie als starkes Geschlecht im Zweifel tatsächlich gesagt bekommen "komm halt klar" .... Vermutlich eine Mischung.
Aber die Benachteiligung von Menschen und die verschiedenen Herausforderungen, denen sie sich stellen müssen, nur weil sie ein bestimmtes Geschlecht haben (oder Hautfarbe, Größe, etc.) ist doch kein Wettkampf.
Ich muss Kashban allerdings auch zustimmen, dass es in Teilen wiederum zu systematischer Benachteiligung kommt (siehe z. B. das Frauenmanifest der Grünen etc.). Ich habe meine Zweifel daran, dass damit der Gesellschaft gedient ist.
Ich habe das Manifest nicht mitbekommen^^ Ich würde behaupten, wenn Vorteile für manche Gruppen geschaffen werden, dann geht es aber auch nicht um "unsereins", die relativ sicher sind, eine Anstellung haben, etc., sondern um die Fälle, in denen es eben anders ist. Wir haben in unserem System leider keine Handhabe, alle auf das gleiche Level zu heben, ohne jemandem künstlich eine Hand zu reichen.
Was ich als besorgniserregend betrachte, ist, dass Männer (besonders weiße Männer) gerne komplett als eine Gruppe behandelt werden und tatsächlich wenige Ausgleiche für sie existieren, die sich an anderen Werten orientieren, wie zum Beispiel der gesellschaftlichen und finanziellen Schicht.
Das ist sicherlich auch ein Problem, weil solche Personen, die ebenfalls benachteiligt sind (nehmen wir die 75 Prozent der Obdachlosen Männer) eine systematische Abneigung gegen Frauen entwickeln, weil sie übervorteilt werden. Zu recht oder zu unrecht, aber Ablehnung und schlimmstenfalls Hass gegen ganze Gruppen hat uns noch nie sonderlich weit gebracht.