Ich denke nicht, dass das Satire ist. Der Typ meint das bitter ernst. Und ich muss zugeben, soviel Schwachsinn der netter Onkel Erzkapitalist auch von sich gibt (mehr dazu weiter unten), in einem Punkt hat er nicht unrecht: Es ist immer produktiver und effizienter (und am wichtigsten natuerlich auch angenehmer), einem Beruf nachzugehen, der einem auch tatsaechlich Spass bereitet. Gerade wenn Kreativitaet gefragt ist ist eine Passion fuer die eigene Arbeit besonders wichtig. Und gerade bei Entertainment-Produkten, wie Spielen spuert man mMn sehr oft, ob Herzblut in der Enticklung steckt oder nicht. Man sieht oft, dass kleine Studios die mit tollen Hit-Titeln gross werden, dann frueher oder spaeter an ihrer eigenen Groesse zugrunde gehen, wenn aus einem Team, dass wirklich hinter ihrem Projekt steht eines wird, dass jetzt noch das 5te uninspirierte Sequel raushaut, weil die Serie halt Kohle einbringt. Ich glaube, das ist einer der wichtigsten Gruende, warum grosse Publisher wie EA immer kleine Studios kaputtmachen, wenn sie sie schlucken. Sie verwandeln (sicher nicht gewollt aber unvermeidlich) einen Haufen Kuenstler in Arbeitsdrohnen, die innerhalb der grossen Konzernstruktur funktionieren muessen.
Und darin sehe ich auch das grosse Problem, den grossen Fehler in St. John's Artikel: Spiele, in der Form wie sie heutzutage entwickelt werden, mit teams die hunderte Leute umfassen brauchen nicht nur die Ausnahme Kuenstler, sie brauchen einen ganzen Haufen Support Staff, Programmierer, technische Mitarbeiter, die eben tatsaechlich einen Job machen, sicher einen wichtigen Job fuer das Gesamtkunstwerk Spiel aber eben doch sehr viel Arbeit, die eher technisch als kuenstlerisch einzuordnen ist.
In einem Team, dass so viele Facetten abdecken muss und das so gross wird sind geregelte Arbeitsverhaeltnisse und gutes Management ein absolutes Must-Have. Andernfalls wird man das Team nicht zu einer kohaerenten Leistung bewegen koennen und wenn man die Grenzen seiner Leute nicht ausloten kann richtet man mehr Schaden an, sowohl am Projekt sekbst asl auch an den Leuten die daran arbeiten, als dass man etwas tolles auf die Beine stellt.
Und wenn er dann anfaengt, seine Kindheit in Alaska auf alle anderen zu projizieren ist das nunmal wirklich fuer niemanden hilfreich.