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Regierung will Ministerien verkaufen

A

aph

Gast
Siehe hier.

Was haltet ihr von solchen Sale&Lease-Back Aktionen, mit denen Hessens Koch schon seine hohen Schuldenaufnahmen gedrückt hat. Für mich sind das nichts weiter als ebenfalls Schulden. Du kriegst kurzfristig viel Geld und zahlst ab da für ewig zurück.

Sollte die neue Regierung dermaßen unseriös starten? Und was sagt uns das über den angeblichen Finanz-"Experten" Roland Koch?
 
Das ist genau das, was der BVB mit seinem Stadion gemacht hat...
Und bei denen hats auch nicht geklappt obwohl der BVB noch Fans hat, was man von der Politik nicht gerade behaupten kann :|
 
aph am 18.11.2005 10:29 schrieb:
Siehe hier.

Was haltet ihr von solchen Sale&Lease-Back Aktionen, mit denen Hessens Koch schon seine hohen Schuldenaufnahmen gedrückt hat. Für mich sind das nichts weiter als ebenfalls Schulden. Du kriegst kurzfristig viel Geld und zahlst ab da für ewig zurück.

Sollte die neue Regierung dermaßen unseriös starten? Und was sagt uns das über den angeblichen Finanz-"Experten" Roland Koch?


Das bestätigt nur wieder meine übelsten Befürchtungen.
Meine Meinung: Die neue Regierung ist eine Schande für Deutschland.
 
aph am 18.11.2005 10:29 schrieb:
Was haltet ihr von solchen Sale&Lease-Back Aktionen, mit denen Hessens Koch schon seine hohen Schuldenaufnahmen gedrückt hat. Für mich sind das nichts weiter als ebenfalls Schulden. Du kriegst kurzfristig viel Geld und zahlst ab da für ewig zurück.
Gleich schwachsinnig finde ich die Privatisierungen von einigen profitablen österreichischen Unternehmen die das Nulldefizit vom Hernn Grasser zumindest kurzfristig in greifbare Nähe gerückt haben. :rolleyes:
Gut das wir nicht gleich die Goldreserven der Nationalbank verkaufen, damit geht sich ein Nulldefizit ein paar Jährchen aus.
 
aph am 18.11.2005 10:29 schrieb:
Und was sagt uns das über den angeblichen Finanz-"Experten" Roland Koch?
Das er keine Ahnung hat und dieses Vorgehen selbst in der Wirtschaft nur bedingt sinnvoll ist. Sinnvoll ist es dann, wenn man abschätzen kann, dass der Erlös der zu verkaufenden Sache langfristig mehr Geld bringt, als sich danach 'einzumieten'.

Es ist mir unbegreiflich warum diese Regierung das Tafelsilber von Deutschland verkauft, vorallem in der jetzigen Zeit wie die Immobilienpreise eh im Keller sind. :confused:
 
aph am 18.11.2005 10:29 schrieb:
Siehe hier.

Was haltet ihr von solchen Sale&Lease-Back Aktionen, mit denen Hessens Koch schon seine hohen Schuldenaufnahmen gedrückt hat. Für mich sind das nichts weiter als ebenfalls Schulden. Du kriegst kurzfristig viel Geld und zahlst ab da für ewig zurück.

Sollte die neue Regierung dermaßen unseriös starten? Und was sagt uns das über den angeblichen Finanz-"Experten" Roland Koch?

Naja Sale&Lease-Back ist in der Wirtschaft absolut üblich. Der Vorteil ist halt, dass man kurzfristig Geld bekommt und langfristig die Lasten und laufenden Kosten, Verwaltungskosten nicht tragen muss. Außerdem trägt man das Risiko für den Untergang der Mietsache nicht. Bei Immobilien ist das imo aber nur begrenzt sinnvoll, da zwar die Gebäude über die Zeit an Wert verlieren, Grundstücke aber in der Regel an Wert gewinnen, man also langfristig Gewinn macht. Auch ist das Untergangsrisiko nicht so groß wie bei Mobilien. Üblich ist das eigentlich eher bei Kraftfahrzeugen oder Maschinen. Baufahrzeugflotten sind häufig zum Großteil geleast.
 
archwizard80 am 18.11.2005 10:41 schrieb:
Naja Sale&Lease-Back ist in der Wirtschaft absolut üblich. Der Vorteil ist halt, dass man kurzfristig Geld bekommt und langfristig die Lasten und laufenden Kosten, Verwaltungskosten nicht tragen muss. Außerdem trägt man das Risiko für den Untergang der Mietsache nicht. Bei Immobilien ist das imo aber nur begrenzt sinnvoll, da zwar die Gebäude über die Zeit an Wert verlieren, Grundstücke aber in der Regel an Wert gewinnen, man also langfristig Gewinn macht. Auch ist das Untergangsrisiko nicht so groß wie bei Mobilien. Üblich ist das eigentlich eher bei Kraftfahrzeugen oder Maschinen. Baufahrzeugflotten sind häufig zum Großteil geleast.


Geistiger Dünnpfiff...
Nicht dein Absatz, sondern der Gedanke hinter "Sale&Lease Back"

Sollte sich ein "Vermieter" finden, wird er so hohe Mieten nehmen, dass die Kosten für die Immobilie UND die laufenden Kosten damit abgedeckt sind.
Am Ende kostet das mehr, als die bestehende Struktur aufrecht zu erhalten.

Die Gebäude werden wahrscheinlich "ewig" vom Ministerium genutzt, Autos sind aber durchschnittlich nach 10 Jahren schrottreif.
Die Leasingkosten sind ebenfalls höher, als der eigentliche Marktwert, der innerhalb der Leasingzeit am Auto verfällt.
Die Leasingagentur macht nachher noch einen Bonus gut, wenn das Auto dann endgültig verkauft wird.
Die Gebäude werden wohl später kaum wegen Werteverfall an "Bauer Kunz" verkauft, weil wegen des schlechten Zustandes nur noch Schweine darin gehalten werden können... :rolleyes:

Alleine für den Gedanken des Verkaufs der Ministeriumsgebäude, müssten diese Halsabschneider schon in den Knast.
 
@aph: Ich weiß nicht, ob´s an meinem PC liegt, aber irgendwie funzt der Link nicht so richtig. Habe hier mal den Link wiederholt, falls jemand das gleiche Prob hat wie ich.

EDIT: Jetzt funktioniert er wieder ... mmhhh ... komisch, aber egal. ;)

@Ricco: Genau das (BVB-Stadion) war auch mein erster Gedanke. Diese "Lösung" mag zwar anfangs profitabel und sein, aber langfristig gesehen ist sie IMO weniger sinnvoll. Irgendwann holen die Mieten den Erlös einfach ein. Aber mit dieser Aktion will die jetzitge und wohl auch noch die nächste Regierung den eigenen Kopf retten und das Schuldenloch verringern.

Aber wenn dann die Reserven aufgebraucht sind und die hohen Mieten voll einschlagen, ist das Geschrei wieder groß und es wird mit dem Finger auf die vorherige Regierung gezeigt, die diesen Fehler verursacht hat ... ein Teufelskreis!! :rolleyes:
 
Jupp war bei unserer Behörde auch mal im Gespräch. Aber natürlich nur die jenigen die Geld bringen: Grundbuchamt, Handelsregister....

Und was ist mit der Strafverfolgung? Tja, scheint doch zuviel minus zu machen :B
 
archwizard80 am 18.11.2005 10:41 schrieb:
Üblich ist das eigentlich eher bei Kraftfahrzeugen oder Maschinen. Baufahrzeugflotten sind häufig zum Großteil geleast.
Bitte nicht pauschalisieren. Aus steuerlicher Hinsicht bzw. auf die Bewertung der Unternehmen nach Basel II ist das Anschaffen von Gütern dem Leasen / Mieten vorzuziehen. Darum rate ich auch den meisten, da wo es natürlich aus finanzieller Betrachtungsweise Sinn macht, Anlagegüter zu kaufen, nicht zu leasen.
 
memphis76 am 18.11.2005 10:52 schrieb:
Aber mit dieser Aktion will die jetzitge und wohl auch noch die nächste Regierung den eigenen Kopf retten und das Schuldenloch verringern.

Ich schätze mal, der Trick besteht darin, dass das keine neuen Schulden sind. Denn du verkaufst ja etwas. Die Neuverschuldung ist dann auf dem Papier nicht ganz so hoch. Im Grunde ist es aber genau dasselbe, als hätte man neue Schulden aufgenommen. Die Tilgungsraten dürften in etwa dieselbe Höhe haben wie die Lease-Back-Mieten. Denn in beiden Fällen wird ein Käufer/Gläubiger das ja nur machen, wenn er damit seinen Verwaltungsaufwand plus Profit finanzieren kann.

Ich habe bisher schon nichts von Koch gehalten (wegen seiner Lügen damals). Wenn ihn jemand als Finanzexperte bezeichnete, hab ich mir gedacht: Ok, steckste jetzt nicht so im hessischen Haushalt drin, dass de dir da ein Urteil erlauben kannst. Aber jetzt wo ich die Aktion kenne und lese, dass er das in Hessen bereits mehrfach gemacht hat (auch mit Polizeipräsidien), ist er für mich als "Experte" endgültig unten durch. Gebt bloß nie Deutschland in die Hände von Roland Koch!
 
Rabowke am 18.11.2005 11:06 schrieb:
archwizard80 am 18.11.2005 10:41 schrieb:
Üblich ist das eigentlich eher bei Kraftfahrzeugen oder Maschinen. Baufahrzeugflotten sind häufig zum Großteil geleast.
Bitte nicht pauschalisieren. Aus steuerlicher Hinsicht bzw. auf die Bewertung der Unternehmen nach Basel II ist das Anschaffen von Gütern dem Leasen / Mieten vorzuziehen. Darum rate ich auch den meisten, da wo es natürlich aus finanzieller Betrachtungsweise Sinn macht, Anlagegüter zu kaufen, nicht zu leasen.

Ich meinte auch nur, dass sich das Verfahren bei Immobilien nicht unbedingt anbietet. Wenn ich meine Fahrzeugflotte "outsource" und dadurch Verwaltungsaufwand spare, kann das Sinn machen. Ich habe dann ja auch jemand, der mir kurzfristig Ersatzfahrzeuge zur Verfügung stellt bei Defekten etc. Die Mehrkosten bei den Leasingraten hole ich dann über eine verbesserte Wertschöpfung und Rationalisierungseffekte rein, weil ich immer Fahrzeuge habe und keine Ausfälle mir das Geschäft bei dringenden Kundenaufträgen versauen. Bei Immobilien habe ich da kaum Vorteile außer halt das ich kurzfristig Geld kriege.
 
:confused: Wie meinst denn des? Wenn der BVB sein Stadion verkauft hat wars wohl angebracht bei der Finanzlage. Und die anderen Geldvereine haben ihre auch mit Sponsoren gebaut. Deshalb muß ich jetzt in die Allianzarena zum kucken gehen....

Solang ich deshalb nicht bei der Allianz sein muss ist mir wurscht :B
 
Das ist wohl der größte Schwachsinn von dem ich je gehört habe :S

Leider hat man genau das gleiche in Österreich auch schon mal gemacht, hat mir meine Mutter erzählt und es soll sich als ziemlicher Bumerang erwiesen haben.
 
Rabowke am 18.11.2005 11:06 schrieb:
archwizard80 am 18.11.2005 10:41 schrieb:
Üblich ist das eigentlich eher bei Kraftfahrzeugen oder Maschinen. Baufahrzeugflotten sind häufig zum Großteil geleast.
Bitte nicht pauschalisieren. Aus steuerlicher Hinsicht bzw. auf die Bewertung der Unternehmen nach Basel II ist das Anschaffen von Gütern dem Leasen / Mieten vorzuziehen. Darum rate ich auch den meisten, da wo es natürlich aus finanzieller Betrachtungsweise Sinn macht, Anlagegüter zu kaufen, nicht zu leasen.

Mag sein, der ganz große Vorteil ist jedoch die Variabilität der Kostenbestandteile. Gerade in der heutigen Zeit ist Flexibilität für Unternehmen immer wichtiger und genau das passiert durch Sale-and-Lease-back. Wenn man auf Absatzschwankungen reagieren muss kommt man aus Leasingverträgen viel schneller raus und wieder rein als wenn man einen Vermögenswert an oder Abschaffen muss.

Aber ihr habt alle Recht für die Regierung kann dass nur kurzfristig gesehen vorteilhaft sein langfristig ist das nur von Nachteil.
 
archwizard80 am 18.11.2005 11:25 schrieb:
Ich meinte auch nur, dass sich das Verfahren bei Immobilien nicht unbedingt anbietet.

Kommt natürlich auch auf die Art der Immobilie an, wenn ein Unternehmen z.B. eine Lagerhalle least kann es sinnvoll sein, eben aus dem Grund, dass man sie (relativ) schnell abstoßen könnte falls Beschäftigungsschwankungen auftreten.
 
TBrain am 18.11.2005 11:34 schrieb:
Aber ihr habt alle Recht für die Regierung kann dass nur kurzfristig gesehen vorteilhaft sein langfristig ist das nur von Nachteil.

Vielleicht sind wir auch alle nur dumm? Auf Spiegelonline erschien ausgerechnet heute eine Einschätzung vom tollen, loyalen Koch, den alle loben und der ein guter Verhandlungsführer sei. Vielleicht kapieren wir ja nur irgendwas nicht an diesem tollen Vorschlag zur "Sanierung" der Haushalte?

Kann man da nicht das Verfassungsgericht anrufen, weil es ja nichts weiter als eine Schuldenaufnahme ist (versüßt für den Gläubiger mit ner Immobilie) ?
 
TBrain am 18.11.2005 11:38 schrieb:
archwizard80 am 18.11.2005 11:25 schrieb:
Ich meinte auch nur, dass sich das Verfahren bei Immobilien nicht unbedingt anbietet.

Kommt natürlich auch auf die Art der Immobilie an, wenn ein Unternehmen z.B. eine Lagerhalle least kann es sinnvoll sein, eben aus dem Grund, dass man sie (relativ) schnell abstoßen könnte falls Beschäftigungsschwankungen auftreten.

Ja ist klar. Wenn der Staat für kurzfristige Projekte Gebäude anmietet und nach 2-3 Jahren wieder abgibt, weil nicht mehr benötigt, dann macht Miete Sinn. Nur bei Bundesministerien und Polizeipräsidien ist ja wohl damit zu rechnen, dass die auch in 20 Jahren noch dort sind und auch kaum räumlicher Veränderungsbedarf besteht. Daher macht es keinen Sinn die Immobilien zu mieten, denn bei sehr langer Nutzungsdauer fahre ich mit dem Kauf kostenmäßig immer besser. Sprich es ist Quatsch die Dinger jetzt zu verkaufen, wenn ich weiß, dass ich sie jedenfalls für absehbare Zeit dauerhaft nutzen will.
 
aph am 18.11.2005 11:53 schrieb:
Vielleicht sind wir auch alle nur dumm? Auf Spiegelonline erschien ausgerechnet heute eine Einschätzung vom tollen, loyalen Koch, den alle loben und der ein guter Verhandlungsführer sei. Vielleicht kapieren wir ja nur irgendwas nicht an diesem tollen Vorschlag zur "Sanierung" der Haushalte?
Hab mal geschaut, den Artikel kann man bei Interesse hier lesen.

Ich schau ihn mir jetzt auch mal genauer an ... ;)
 
TBrain am 18.11.2005 11:34 schrieb:
Rabowke am 18.11.2005 11:06 schrieb:
archwizard80 am 18.11.2005 10:41 schrieb:
Üblich ist das eigentlich eher bei Kraftfahrzeugen oder Maschinen. Baufahrzeugflotten sind häufig zum Großteil geleast.
Bitte nicht pauschalisieren. Aus steuerlicher Hinsicht bzw. auf die Bewertung der Unternehmen nach Basel II ist das Anschaffen von Gütern dem Leasen / Mieten vorzuziehen. Darum rate ich auch den meisten, da wo es natürlich aus finanzieller Betrachtungsweise Sinn macht, Anlagegüter zu kaufen, nicht zu leasen.

Mag sein, der ganz große Vorteil ist jedoch die Variabilität der Kostenbestandteile. Gerade in der heutigen Zeit ist Flexibilität für Unternehmen immer wichtiger und genau das passiert durch Sale-and-Lease-back. Wenn man auf Absatzschwankungen reagieren muss kommt man aus Leasingverträgen viel schneller raus und wieder rein als wenn man einen Vermögenswert an oder Abschaffen muss.
Genau das ist der Punkt. Der Bund braucht die Immobilien ja in jedem Fall, und das praktisch auf Lebenszeit. Leasing ist in der Wirtschaft recht verbreitet, weil es den Unternehmen Flexibilität bringt, was teilweise auch die Bilanzpolitik miteinschließt. Oft rentiert sich Leasing, weil man dadurch Steuervorteile nutzen kann. Kann der Bund selber die auch nutzen? Natürlich nicht.

Deshalb halte ich das auch für völligen Quatsch. Langfristig zahlen wir nämlich kräftig drauf. Das Problem ist, dass unsere Politiker so langfristig aber nicht mehr leben. ;)
Ich sehe es so wie Du, aph, letztlich ist es eine versteckte Schuldenaufnahme. :hop:
 
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