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Raser-Spiele verbieten!

ElBorbah

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Der Amokläufer von Winnenden hat 16 Menschen und aschliessend sich selbst getötet. Das ist eine schreckliche und erschütternde Sache die ich sicher nicht herunter spielen will. Aber es ist wieder einmal so, dass die Presse das Ganze breit tritt. So ein schockierender Amoklauf eines Jugendlichen weckt natürlich das öffentliche Interesse und steigert entsprechend die Zeitungsauflagen und Einschaltquoten. Wenn man aber versucht das nüchtern zu betrachten, handelt es sich dabei "nur" um eine seltene Randerscheinung. Natürlich muss nach Ursachen gesucht werden und es muss diskutiert werden wie man sowas in Zukunft möglicher Weise verhindern kann. Aber wie gesagt spielt bei so einem Fall die "Sensations-Geilheit" eine große Rolle.
Jetzt ist es aber so, dass alleine in Deutschlad täglich (!) im Schnitt mehr als 10 Menschen im Strassenverkehr sterben. Für diese Opfer interessiert sich die Öffentlichkeit kaum - höchstens in regionalen Medien werden Verkehrsunfälle mit Todesopfern erwähnt, und auch nur dann, wenn es sich um einen spektakulären Fall handelt. Also über 4000 Todesopfer Jahr für Jahr in Deutschland. Man nimmt es einfach so hin. Das ist nunmal der Preis für die Mobilität die Kraftfahrzeuge ermöglichen. Hier wird so gut wie nicht öffentlich über Ursachen diskutiert. Man setzt Richtlinien für Sicherheitsstandards bei Fahrzeugen und baut auf sporadische Alkohol- und Geschwindigkeitskontrollen.

Wieso mutmaßt hier keiner der eifrigen Politiker einen Zusammenhang zwichen "Raser-Spielen" und tödlichen Unfällen die von Fahranfängern verursacht werden? Laut Statisik ist erhöhte Geschwindigkeit Hauptursache für tödliche Verkehrsunfälle. Könnte da nicht der Konsum von Spielen wie "Need for Speed" negativen Einfluss haben? In diesem und ähnlichen Spielen geht es darum sein Auto aufzumotzen um damit auf öffentlichen Straßen Rennen zu gewinnen. In dichtem Verkehr muss man Kontrahenten abdrängen und den Ordnungshütern entkommen nur um Preisgelder einzuheimsen mit denen man anschliessend sein Gefährt noch schneller machen kann. Während bei Killer-Spielen der steigende Realismus der Gewaltdarstellung für Argwohn sorgt, müsste man bei Raser-Spielen eher den Mangel an Realismus kritisieren: Eine ungebremste Kollision mit einer Betonwand bei 200 Km/h hat so gut wie keine Auswirkungen auf Fahrzeug und Fahrer. Sofort kann man seine Fahrt fortsetzen und als einzige Konsequenz gilt es die verlorene Zeit aufzuholen. Die tatsächlichen Auswirkungen die so ein Unfall hätte, werden verharmlost. Dem Spieler wird suggeriert er könne bedenkenlos in Ortschaften aufs Gaspedal treten ohne mit Schlimmerem als einem Lackschaden rechnen zu müssen.


Anmerkung: Selbstverständlich bin ich nicht dafür "Raser-Spiele" verbieten zu lassen, falls dieser Eindruck entstanden sein sollte. Ich will hier nur mal zum Nachdenken anregen.
 
ElBorbah am 15.03.2009 19:48 schrieb:
Der Amokläufer von Winnenden hat 16 Menschen und aschliessend sich selbst getötet. Das ist eine schreckliche und erschütternde Sache die ich sicher nicht herunter spielen will. Aber es ist wieder einmal so, dass die Presse das Ganze breit tritt. So ein schockierender Amoklauf eines Jugendlichen weckt natürlich das öffentliche Interesse und steigert entsprechend die Zeitungsauflagen und Einschaltquoten. Wenn man aber versucht das nüchtern zu betrachten, handelt es sich dabei "nur" um eine seltene Randerscheinung. Natürlich muss nach Ursachen gesucht werden und es muss diskutiert werden wie man sowas in Zukunft möglicher Weise verhindern kann. Aber wie gesagt spielt bei so einem Fall die "Sensations-Geilheit" eine große Rolle.
Jetzt ist es aber so, dass alleine in Deutschlad täglich (!) im Schnitt mehr als 10 Menschen im Strassenverkehr sterben. Für diese Opfer interessiert sich die Öffentlichkeit kaum - höchstens in regionalen Medien werden Verkehrsunfälle mit Todesopfern erwähnt, und auch nur dann, wenn es sich um einen spektakulären Fall handelt. Also über 4000 Todesopfer Jahr für Jahr in Deutschland. Man nimmt es einfach so hin. Das ist nunmal der Preis für die Mobilität die Kraftfahrzeuge ermöglichen. Hier wird so gut wie nicht öffentlich über Ursachen diskutiert. Man setzt Richtlinien für Sicherheitsstandards bei Fahrzeugen und baut auf sporadische Alkohol- und Geschwindigkeitskontrollen.

Wieso mutmaßt hier keiner der eifrigen Politiker einen Zusammenhang zwichen "Raser-Spielen" und tödlichen Unfällen die von Fahranfängern verursacht werden? Laut Statisik ist erhöhte Geschwindigkeit Hauptursache für tödliche Verkehrsunfälle. Könnte da nicht der Konsum von Spielen wie "Need for Speed" negativen Einfluss haben? In diesem und ähnlichen Spielen geht es darum sein Auto aufzumotzen um damit auf öffentlichen Straßen Rennen zu gewinnen. In dichtem Verkehr muss man Kontrahenten abdrängen und den Ordnungshütern entkommen nur um Preisgelder einzuheimsen mit denen man anschliessend sein Gefährt noch schneller machen kann. Während bei Killer-Spielen der steigende Realismus der Gewaltdarstellung für Argwohn sorgt, müsste man bei Raser-Spielen eher den Mangel an Realismus kritisieren: Eine ungebremste Kollision mit einer Betonwand bei 200 Km/h hat so gut wie keine Auswirkungen auf Fahrzeug und Fahrer. Sofort kann man seine Fahrt fortsetzen und als einzige Konsequenz gilt es die verlorene Zeit aufzuholen. Die tatsächlichen Auswirkungen die so ein Unfall hätte, werden verharmlost. Dem Spieler wird suggeriert er könne bedenkenlos in Ortschaften aufs Gaspedal treten ohne mit Schlimmerem als einem Lackschaden rechnen zu müssen.


Anmerkung: Selbstverständlich bin ich nicht dafür "Raser-Spiele" verbieten zu lassen, falls dieser Eindruck entstanden sein sollte. Ich will hier nur mal zum Nachdenken anregen.

Leider keine neue Idee von dir, das hatten wir schon )
 
Welche Idee meinst du? Der Beitrag beschränkt sich nicht nur auf die Sache mit den Raser-Spielen.

(In anderen Foren bekommt man eine Verwarnung für überflüssige Volltext-Zitate.)
 
ElBorbah am 16.03.2009 19:16 schrieb:
Welche Idee meinst du? Der Beitrag beschränkt sich nicht nur auf die Sache mit den Raser-Spielen.

(In anderen Foren bekommt man eine Verwarnung für überflüssige Volltext-Zitate.)
Er meinte wohl das das alles nix neues ist was du da schreibst, alles schon mal gelesen die letzten paar Tage.
 
Memphis11 am 16.03.2009 19:21 schrieb:
Er meinte wohl das das alles nix neues ist was du da schreibst, alles schon mal gelesen die letzten paar Tage.

Nicht nur die letzten paar Tage. Beim Thema "Killerspiele" ist immer jemand dabei der einen ähnlichen Text verfasst. Habe grad eben nur die Überschrift gelesen und weiß schon was in dem Text steht. :P
 
Nur so nebenbei:
- es gab eine Studie, die belegt hat, dass Raser-Spiele keine Auswirkung auf Fahrverhalten auswirken
- gerade die Fahranfänger fahren deutlich sorgsamer als die, die schon den Führerschein länger haben. Ich fahre gerade mal 7 Monate und darf mit Entsetzen feststellen, wie Leute, meistens zwischen 30-50, solche Sachen auf der Straße abziehen, dass das Fahrverbot für sie als Strafe, in meinen Augen, harmlos erscheint
 
Chemenu am 16.03.2009 20:08 schrieb:
Memphis11 am 16.03.2009 19:21 schrieb:
Er meinte wohl das das alles nix neues ist was du da schreibst, alles schon mal gelesen die letzten paar Tage.

Nicht nur die letzten paar Tage. Beim Thema "Killerspiele" ist immer jemand dabei der einen ähnlichen Text verfasst. Habe grad eben nur die Überschrift gelesen und weiß schon was in dem Text steht. :P

Hast ihn trotzdem durchgelesen?


Naja, wie gesagt gehts mir nicht nur um den konstruierten Zusammenhang zwichen Raser-Spielen und Fahrverhalten im Strassenverkehr, sondern eher um das Aufbauschen von spektakulären Geschehnissen durch die Presse bei gleichzeitigem Verdrängen des alltäglichen Sterbens auf der Strasse. Man muss sich das halt mal vor Augen halten: Über Winnenden wird wochenlang stündlich in den Nachrichten berichtet, nach möglichen Motiven und Ursachen geforscht und Gedenkgottesdienste abgehalten, obwohl es ja eigentlich "nur" um 16 Todesopfer geht. Die über 4000 jährlichen Toten auf Deutschlands Strassen nimmt man einfach als unvermeidlich hin.


Was ich für viel bedenklicher halte als "Gewalt-Spiele" und brutale Action-Filme, sind Internetvideos die reale (!) Gewalt zeigen. Videos in denen zu sehen ist wie Menschen von Autos angefahren und anschliessend durch die Luft geschleudert werden oder Videos in denen gezeigt wird wie jemand hingerichtet wird (z.B. Saddam Hussein) findet man problemlos auf bekannten Video-Portalen. Dort wir reale Gewalt in Videos konsumiert als wäre es eine Unterhaltungsform. Brutale Unfälle bei denen Jemand schwer verletzt oder sogar getötet wird stehen scheinbar auf einer Stufe mit sogenannten "Fun-Videos".
Hier sehe ich echten Handlungsbedarf. Der regelmäßige Konsum solcher Videos, egal ob durch Kinder, Jugendliche oder Erwachsene, kann in meinen Augen nur zum Verlust der Mitleidsfähigkeit führen.
 
ElBorbah am 16.03.2009 23:09 schrieb:
Naja, wie gesagt gehts mir nicht nur um den konstruierten Zusammenhang zwichen Raser-Spielen und Fahrverhalten im Strassenverkehr, sondern eher um das Aufbauschen von spektakulären Geschehnissen durch die Presse bei gleichzeitigem Verdrängen des alltäglichen Sterbens auf der Strasse. Man muss sich das halt mal vor Augen halten: Über Winnenden wird wochenlang stündlich in den Nachrichten berichtet, nach möglichen Motiven und Ursachen geforscht und Gedenkgottesdienste abgehalten, obwohl es ja eigentlich "nur" um 16 Todesopfer geht. Die über 4000 jährlichen Toten auf Deutschlands Strassen nimmt man einfach als unvermeidlich hin.

Kapierst du das echt nicht?
Erstens ist etwas alltägliches naja, eben alltäglich und somit ist der nachrichtenwert eher gering.
Zweitens ist bei etwas alltäglichem wie einem Autounfall die ursache in der regel klar, so dass entsprechende Spekulationen müssig sind.
Drittens und das ist das wichtigste, sind Autounfälle eben Unfälle. Und das ist ein ganz gewaltiger Unterschied zu einem geplanten Schulmassaker.

Und ich kann auch nicht sehen, dass man die 4000 Toten auf Deutschlands Straßen als unvermeindlich hinnimmt. Dagegen spricht zumindest die kontinuierliche Verbesserung der Sicherheitstechnik an Autos, Geschwindigkeitsbegrenzungen und deren Kontrolle durch radaranlagen und mobile messwagen, der Umbau von Unfallschwerpunkten etc.

Und übrigens, wenn es Unfälle mit vielen Todesopfern gibt gibt es durchaus ein entsprechendes medienecho, sowie seinerzeit hier: http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,489256,00.html
 
Deine Ideen sind echt nicht verkehrt, und besonders die Anmerkung mit den horrenden Gewaltvideos. Sie zeigen auf jeden Fall von einer sehr morbiden Neugier und Abstumpfung. Ich habe mir z. B. die Hinrichtungsvideos nicht angesehen - weil mir der Gedanke reicht, ich muss das nicht sehen.

Die meisten deiner Ansätze sind hier im Forum in der Tat nicht neu, daher vielleicht auch die wenigen Antworten (zudem Herbboy ja schon einen Thread zum Massaker aufgemacht hat).

Vielleicht postest du deine Gedanken dort nochmal...? :)
 
Boesor am 16.03.2009 23:37 schrieb:
Kapierst du das echt nicht?
Erstens ist etwas alltägliches naja, eben alltäglich und somit ist der nachrichtenwert eher gering.
Zweitens ist bei etwas alltäglichem wie einem Autounfall die ursache in der regel klar, so dass entsprechende Spekulationen müssig sind.
Drittens und das ist das wichtigste, sind Autounfälle eben Unfälle. Und das ist ein ganz gewaltiger Unterschied zu einem geplanten Schulmassaker.

Und ich kann auch nicht sehen, dass man die 4000 Toten auf Deutschlands Straßen als unvermeindlich hinnimmt. Dagegen spricht zumindest die kontinuierliche Verbesserung der Sicherheitstechnik an Autos, Geschwindigkeitsbegrenzungen und deren Kontrolle durch radaranlagen und mobile messwagen, der Umbau von Unfallschwerpunkten etc.

Und übrigens, wenn es Unfälle mit vielen Todesopfern gibt gibt es durchaus ein entsprechendes medienecho, sowie seinerzeit hier: http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,489256,00.html

Das ist doch genau das was ich anspreche und was du offensichtlich nicht kapierst. Menschenleben werden nach ihrem Nachrichten-Wert gemessen. Und die Anteilnahme steigert sich proportional zum Medieninteresse. Die vielen Verkehrstoten sind im öffentlichen Bewusstsein kaum oder garnicht existent.
Es darf aber nicht sein, dass ein Menschenleben mehr Gewicht hat als ein anderes, nur weil die Umstände dramatischer sind. Wegen den 16 Toten (wie gesagt will ich nichts herunsterspielen) von Winnenden unternimmt man größte Anstrengungen (zumindest erscheint das so) damit sowas sich nicht wiederholt. Über 4000 Verkehrstote sind dagegen hinnehmbar.

Die Maßnahmen die von der Autoindustrie getroffen werden, sind gesetzlich vorgegeben und sicher keine Handlungen die aus Nächstenliebe resultieren.

Der Fall im Spiegel-Artikel ist eben spektakulär und nur deshalb einer Behandlung wert.


Mir ist nicht ganz klar wohin du die Diskussion lenken willst.
 
ElBorbah am 16.03.2009 23:53 schrieb:
Das ist doch genau das was ich anspreche und was du offensichtlich nicht kapierst. Menschenleben werden nach ihrem Nachrichten-Wert gemessen. Und die Anteilnahme steigert sich proportional zum Medieninteresse. Die vielen Verkehrstoten sind im öffentlichen Bewusstsein kaum oder garnicht existent.
Es darf aber nicht sein, dass ein Menschenleben mehr Gewicht hat als ein anderes, nur weil die Umstände dramatischer sind.

Sie sind nicht als Einzelschicksale präsent,sondern eher als Statistik, stimmt, aber hier muss man unterschieden.
Der nachrichtenwert bestimmt nicht den Wert eines Menschenlebens. Um jedes Opfer, ob jetzt Verkehrstoter durch Unfall oder Opfer eines Amoklaufs werden die Angehörigen trauern, aber nicht durch, wegen oder trotz der medien.

Wegen den 16 Toten (wie gesagt will ich nichts herunsterspielen) von Winnenden unternimmt man größte Anstrengungen (zumindest erscheint das so) damit sowas sich nicht wiederholt. Über 4000 Verkehrstote sind dagegen hinnehmbar.

Das zweite sind die Konsequenzen, die daraus gezogen werden. Und da habe ich denke ich aufgezeigt, dass sich entgegen deinem Empfinden sehr wohl um die verkehrstoten gesorgt wird, auch wenn davon keine explizites öffentliches bewustsein bekannt ist.
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wie du darauf kommst, dass nichts zur vermeidung von verkehrstoten getan wird.

Die Maßnahmen die von der Autoindustrie getroffen werden, sind gesetzlich vorgegeben und sicher keine Handlungen die aus Nächstenliebe resultieren.
:confused: Ja natürlich nicht, aber zählen Maßnahmen des Staates zur vermeidung von Verkehrsopfern nicht, oder wie?
Übrigens sind längst nicht alle Maßnahmen von Autoherstellern gesetzlich vorgeschrieben, ich glaube kaum, dass es eine Vorschrift gibt das mein Auto 8 Airbags benötigt.
Sicherheit ist aber ein Kaufargument für viele, womit Verkehrssicherheit, als das vermeiden von Opfern durchaus präsent ist.
 
ElBorbah am 16.03.2009 23:53 schrieb:
Es darf aber nicht sein, dass ein Menschenleben mehr Gewicht hat als ein anderes, nur weil die Umstände dramatischer sind. Wegen den 16 Toten (wie gesagt will ich nichts herunsterspielen) von Winnenden unternimmt man größte Anstrengungen (zumindest erscheint das so) damit sowas sich nicht wiederholt. Über 4000 Verkehrstote sind dagegen hinnehmbar.


du siehst keinen unterschied zwischen, egal wie vielen, verkehrstoten und den opfern eines "amoklaufes"?
ich geb dir mal einen denkanstoß: der tod der ersten gruppe wurde in aller regel maximal fahrlässig herbeigeführt und nicht selten auch durch eigenes "verschulden".

das hat rein gar nix damit zu tun, dass man das leben des einen oder anderen mehr oder weniger wertschätzen würde.
 
ElBorbah am 16.03.2009 23:53 schrieb:
Es darf aber nicht sein, dass ein Menschenleben mehr Gewicht hat als ein anderes, nur weil die Umstände dramatischer sind. Wegen den 16 Toten (wie gesagt will ich nichts herunsterspielen) von Winnenden unternimmt man größte Anstrengungen (zumindest erscheint das so) damit sowas sich nicht wiederholt. Über 4000 Verkehrstote sind dagegen hinnehmbar.
Es geht nicht um das Gewicht eines Menschenlebens, sondern um die Ursache für seinen Tod.

Unfällte können per definitionem nicht verhindert werden, da sie ohne Absicht geschehen und vom Zufall beeinflusst sind. Hinter einem Amoklauf steht eine klare Absicht, dementsprechend muss es (nach Auffassung vieler Menschen) möglich sein diesem Vorhaben entgegenzuwirken.

Das erklärt die unterschiedliche Media Coverage - mit dem einen hat man sich abgefunden weil so gut wie alle Vorsichtmaßnahmen ergriffen wurden (wer etwas anderes behauptet verkennt die bundesdeutsche Realität), mit dem anderen will man sich nicht abfinden da man es für ein vermeidbares Ereignis hält.


Die Frage ist jetzt natürlich, ob es diese "Stellschraube" wirklich gibt (imho ja, und zwar das Waffenrecht - damit könnte man zumindest Amokläufe mit Schusswaffen verhindern, und andere Amokläufe sind derzeit noch nicht üblich), aber nach ihr suchen muss man. Fatalismus ist im Abendland nämlich nicht sehr verbreitet - zum Glück!
 
Bonkic am 17.03.2009 00:03 schrieb:
ElBorbah am 16.03.2009 23:53 schrieb:
Es darf aber nicht sein, dass ein Menschenleben mehr Gewicht hat als ein anderes, nur weil die Umstände dramatischer sind. Wegen den 16 Toten (wie gesagt will ich nichts herunsterspielen) von Winnenden unternimmt man größte Anstrengungen (zumindest erscheint das so) damit sowas sich nicht wiederholt. Über 4000 Verkehrstote sind dagegen hinnehmbar.


du siehst keinen unterschied zwischen, egal wie vielen, verkehrstoten und den opfern eines "amoklaufes"?
ich geb dir mal einen denkanstoß: der tod der ersten gruppe wurde in aller regel maximal fahrlässig herbeigeführt und nicht selten auch durch eigenes "verschulden".

das hat rein gar nix damit zu tun, dass man das leben des einen oder anderen mehr oder weniger wertschätzen würde.
..und nicht nur das,
es ist ja auch eine Sinn_Frage,
welchen Sinn haben Autos (eben neben Umweltverschmutzung und Todesfahrten)
und welchen Sinn haben Gewaltspiele.

Ich spiel ja selbst, und vieleicht entdecke ich auch irgendwann den "Sinn" eines Shooters :B
wenn ich fündig werde, werde ich berichten :-D

EDIT: und ich glaube er meint das eher so;
schafft die Autos ab, und es können keine Unfälle mehr damit gemacht werden ;)
welche anderen Auswirkungen hat sieht er eben nicht!
 
SCUX am 17.03.2009 00:10 schrieb:
Bonkic am 17.03.2009 00:03 schrieb:
ElBorbah am 16.03.2009 23:53 schrieb:
Es darf aber nicht sein, dass ein Menschenleben mehr Gewicht hat als ein anderes, nur weil die Umstände dramatischer sind. Wegen den 16 Toten (wie gesagt will ich nichts herunsterspielen) von Winnenden unternimmt man größte Anstrengungen (zumindest erscheint das so) damit sowas sich nicht wiederholt. Über 4000 Verkehrstote sind dagegen hinnehmbar.


du siehst keinen unterschied zwischen, egal wie vielen, verkehrstoten und den opfern eines "amoklaufes"?
ich geb dir mal einen denkanstoß: der tod der ersten gruppe wurde in aller regel maximal fahrlässig herbeigeführt und nicht selten auch durch eigenes "verschulden".

das hat rein gar nix damit zu tun, dass man das leben des einen oder anderen mehr oder weniger wertschätzen würde.
..und nicht nur das,
es ist ja auch eine Sinn_Frage,
welchen Sinn haben Autos (eben neben Umweltverschmutzung und Todesfahrten)
und welchen Sinn haben Gewaltspiele.

Ich spiel ja selbst, und vieleicht entdecke ich auch irgendwann den "Sinn" eines Shooters :B
wenn ich fündig werde, werde ich berichten :-D

EDIT: und ich glaube er meint das eher so;
schafft die Autos ab, und es können keine Unfälle mehr damit gemacht werden ;)
welche anderen Auswirkungen hat sieht er eben nicht!

Mich jetzt bitte nicht als Trottel hinstellen.
Man kann durchaus differenzierter herangehen wenn man mir Gedankengänge unterstellt.
Ich bin bestimmt nicht dafür Autos abzuschaffen - ich will schliesslich selber schnell und bequem zur Arbeit kommen können. Aber vielleicht könnte man ja 300-PS-Autos abschaffen oder man könnte vielleicht auch ein generelles Tempolimit einführen. Aber da will der Staat dann doch nicht so weit eingreifen um die Freiheit des Bürgers zu beschneiden. Die Autobahn ist ein heiliger Ort und man sollte niemandem das Recht nehmen die Grenzen des Motors auszutesten.


Bei den Toten geht es mir um Individuen. Um einzelne Personen. Es ist klar, dass die Todesumstände für das Interesse eine große Rolle spielen. Wenn jemand an Altersschwäche stirbt, ist das nunmal der Lauf der Dinge. Ein Verkehrstod scheint aber ebenfalls ein natürlicher Vorgang zu sein.

Wenn ein Autohersteller beim Autobau besondere Sicherheitsvorkehrungen berücksichtigt, dann mit 100prozentiger Sicherheit nur wegen der Nachfrage. Es sind rein wirtschaftliche Interessen. Airbags hätten es niemals zur Serienreife gebracht, könnte man mit ihnen kein Geld verdienen.


Vielleicht ein anderes Beispiel damit es klarer wird worum es mir geht:
Die Krebsforschung verwendet große Geldsummen um im Kampf gegen den Krebs voran zu kommen. Gleichzeitig macht die Tabakindustrie Milliardenumsätze - laut statistischem Bundesamt starben 2006 in Deutschland über 40.000 Menschen an Lungen-, Kehlkopf- oder Luftröhrenkrebs.
Schätzungsweise sterben weltweit täglich 30.000 Menschen den Hungertod.
So, was ist jetzt von größerem Interesse oder was hat die höhere Dringlichkeit? Der Kampf gegen den Krebs, die Versorgung mit Tabakwaren oder der Welthunger? Hängt wohl davon ab was es kostet.
 
ElBorbah am 17.03.2009 00:48 schrieb:
Ein Verkehrstod scheint aber ebenfalls ein natürlicher Vorgang zu sein.

Nein, nur kein sonderlich spektakulärer. Wie lang wären überregionale Nachrichten wohl, wenn über all das berichtet werden würde?

Wenn ein Autohersteller beim Autobau besondere Sicherheitsvorkehrungen berücksichtigt, dann mit 100prozentiger Sicherheit nur wegen der Nachfrage. Es sind rein wirtschaftliche Interessen. Airbags hätten es niemals zur Serienreife gebracht, könnte man mit ihnen kein Geld verdienen.

logisch, bestreitet doch auch keiner, ich erkenne allerdings nicht die relevanz dieser erkenntnis für dieses thema.


Vielleicht ein anderes Beispiel damit es klarer wird worum es mir geht:
Die Krebsforschung verwendet große Geldsummen um im Kampf gegen den Krebs voran zu kommen. Gleichzeitig macht die Tabakindustrie Milliardenumsätze - laut statistischem Bundesamt starben 2006 in Deutschland über 40.000 Menschen an Lungen-, Kehlkopf- oder Luftröhrenkrebs.
Schätzungsweise sterben weltweit täglich 30.000 Menschen den Hungertod.
So, was ist jetzt von größerem Interesse oder was hat die höhere Dringlichkeit? Der Kampf gegen den Krebs, die Versorgung mit Tabakwaren oder der Welthunger? Hängt wohl davon ab was es kostet.

jetzt verstehe ich ehrlich gesagt überhaupt nicht mehr, worum es dir geht, bzw. hat das jetzt noch was mit deinem eingangsthema zu tun?
 
ElBorbah am 17.03.2009 00:48 schrieb:
Vielleicht ein anderes Beispiel damit es klarer wird worum es mir geht:
Die Krebsforschung verwendet große Geldsummen um im Kampf gegen den Krebs voran zu kommen. Gleichzeitig macht die Tabakindustrie Milliardenumsätze - laut statistischem Bundesamt starben 2006 in Deutschland über 40.000 Menschen an Lungen-, Kehlkopf- oder Luftröhrenkrebs.
naja, sieh es so, der Staat verdient von den Mrd immer 19% (oder sind es 7%?), naja jedenfalls scheiß viel Geld :-D davon bezahlt er dann die Krebsforschung %)

aber wenn du für richtigen Irrsinn ein Beispiel willst nimm doch sowas;
die EU zahlt viele Millionen € an die Tabakindustrie als Subventionen....
und zahlt ebenfalls viele Millionen für die Anti-Rauch-Kampagne
:B
das ist Irrsinn
aber zu offtopic
;)
Mich jetzt bitte nicht als Trottel hinstellen.
Man kann durchaus differenzierter herangehen wenn man mir Gedankengänge unterstellt.
nee nee, darum geht es nicht,
aber das Fundament deiner Aussage ist;
man soll ein Problem nicht behandeln weil es andere, vieleicht größere, Probleme gibt.
:| und das geht so halt nicht....

mit Tempo 100&Co geb ich dir ja Recht! die AutoLobby ist zu mächtig, und Frau Merkel fehlen buchstäblich die Eier ( :B ) um sowas an zu gehn =)
 
SCUX am 17.03.2009 01:01 schrieb:
....

nee nee, darum geht es nicht,
aber das Fundament deiner Aussage ist;
man soll ein Problem nicht behandeln weil es andere, vieleicht größere, Probleme gibt.
:| und das geht so halt nicht....

Ich verlange nicht, dass das Amokläuferproblem nicht behandelt werden soll. Ich kritisiere nur die Diskrepanz zwichen dem Aufwand den man wegen 16 Opfern betreibt und dem den man wegen 4000 Opfern betreibt. Oder dass ein Ereignis mit 16 Todesopfern viel grausamer erscheint als das tägliche Sterben im Strassenverkehr. Man muss versuchen nüchtern die Zahlen zu betrachten.

mit Tempo 100&Co geb ich dir ja Recht! die AutoLobby ist zu mächtig, und Frau Merkel fehlen buchstäblich die Eier ( :B ) um sowas an zu gehn =)
[/quote]

Ich glaube nichtmal, dass es wegen der Autoindustrie ist. Ein allgemeines Tempolimit auf Autobahnen würde der Regierung viel zu viele Wählerstimmen kosten.
 
ElBorbah am 17.03.2009 10:20 schrieb:
Ich verlange nicht, dass das Amokläuferproblem nicht behandelt werden soll. Ich kritisiere nur die Diskrepanz zwichen dem Aufwand den man wegen 16 Opfern betreibt und dem den man wegen 4000 Opfern betreibt. Oder dass ein Ereignis mit 16 Todesopfern viel grausamer erscheint als das tägliche Sterben im Strassenverkehr. Man muss versuchen nüchtern die Zahlen zu betrachten.

Was genau meinst du jetzt mit Aufwand?
Wenn du damit den Aufwand zur Verhinderung meinst verstehe ich echt nicht, wie du diese Meinung noch aufrecht erhalten kannst.
 
Ich verlange nicht, dass das Amokläuferproblem nicht behandelt werden soll. Ich kritisiere nur die Diskrepanz zwichen dem Aufwand den man wegen 16 Opfern betreibt und dem den man wegen 4000 Opfern betreibt. Oder dass ein Ereignis mit 16 Todesopfern viel grausamer erscheint als das tägliche Sterben im Strassenverkehr. Man muss versuchen nüchtern die Zahlen zu betrachten.


Hey ihr,
bin mal vorbeigeflogen und fand diese Aussage "merkwürdig".
Aus dem großen Kontext heraus,ja vielleicht,denn dann würde ich davon ausgehen,das du mit "Aufwand" hier das bemühen der Medien meinst, möglichst viel Geld zu scheffeln.
Was sich auch auf vorherige Anspielungen (siehe Auto-Branche) bezieht.
Ansonsten wäre diese Behauptung absolut lächerlich, da so viel Arbeit hinter 4000 Unfalltoten steckt,das glaubste gar nicht.
Also du hast die Wahl.;)
 
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