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Quarks&Co - WDR Killerspiele

Caravaggio am 06.12.2007 02:21 schrieb:
Vor allem wenn man Forumsbeiträge wie "ich knall schon seit 10 Jahren virtuellen Menschen die Birne von Kopf und mach trotzem Abi" liest.
Das erinnert mich an "Mein Opa hat noch mit 80 geraucht!" Toll!

mit dem unterschied, dass die (negativen) auswirkungen des rauchens erwiesen sind.


Tatsache ist, dass in diesem Moment tausende von Teenagern gewaltverherrlichende Shooter-Spiele spielen und dabei Beavis und Butthead-mässig "Höhöhö" machen.

das ist eine tatsache?
um das zu belegen, müssten wir erstmal klären, was denn genau unter "gewaltverherrlichend" zu verstehen ist.

wenn wir "gewaltverherrlichend" im rein strafrechtlichen sinne verstehen, dann liegst du mit deinem -angeblichen- faktum schon mal falsch.

und was die teenager vor ihren rechnern für laute von sich geben, weisst du wohl auch kaum, oder?

Das ist ein riesen Problem und "die Eltern sind schuld" oder "jeder soll machen, was er will" ist als Antwort einfach nicht ausreichend".

da stimme ich durchaus zu.
 
ruyven_macaran am 04.12.2007 23:01 schrieb:
ganz ehrlich: imho eine sehr berechtigte frage.
die tatsache, dass sich millionen von menschen jeden tag mit töten amüsieren, steht schon im klaren gegensatz zum wertekanon dieser gesellschaft.
also: warum muss es solche spiele geben? warum wollen wir solche spiele? warum haben wir spaß an solchen spielen?
imho gute frage, auch wenn sie einige zu falschen reaktionen reizen mag.
sicher, das ist eine sehr wichtige frage. sie zielt im prinzip auf dasselbe ab wie "warum spielen kinder mit holzgewehren?" oder "warum nehmen kinder einfach einen stock, wenn man ihnen das holzgewehr verbietet?". das ist nämlich so, also scheint es ganz tief in uns zu stecken und man kann es nicht einfach wegreden.
mir haben die eltern auch nie spielzeugwaffen gekauft, als ich klein war. aber ich wollte welche, also hab ich sie mir selbst gekauft, als ich das geld dazu hatte. und vorher wurde improvisiert. ;)

andererseits habe ich auch nach meinen erfahrungen mit dem militär (echtem schiessen, sogar handgranaten werfen usw.) keine lust, in einen echten krieg zu ziehen oder jemanden wirklich zu erschiessen (oder ein paar splitter zu verpassen). das gewehr und die munition dazu hätte ich gehabt und ich war sogar froh, als ich es wieder abgeben durfte.
 
HanFred am 06.12.2007 09:01 schrieb:
"je brutaler, desto dümmer werden die spieler".

umkehrt klingts sinnvoller.


@bonkic:
ich würde mal sagen, "gewaltverherrlichend" im weiteren sinne sind wohl zumindest alle spiele, bei dem die gewaltdarstellung teil des unterhaltungskonzepts ist, soll heißen: wann immer der spieler gewalt als etwas positives wahrnimmt, wird sie verherrlicht. (sogar in erheblichem maße, denn gewalt hat eigentlich überhaupt nichts positives, sondern verdammt viel negatives)
damit ist also z.b. jedes element "gewaltverherrlichend", bei dem sich die spieler aufregen, wenn es (z.b. im rahmen der deutschen version) entfernt wird.
und mal ehrlich: das sind verdammt viele leute, die es verdammt toll finden, wenn sie möglichst viel gewalt geboten bekommen.

im prinzip kann man das ganze sogar noch weiter ausdehnen:
da 99% der shooter NUR gewalt beinhalten, unterscheiden sie sich auch nur in der art und weise der gewaltdarstellung von z.b. älteren spielen.
dieser unterschied ist positiv, also verherrlichend (siehe oben: moralisch sollte "mehr"/"besser dargestellte" gewalt negativ besetzt sein, bestenfalls neutral wenn man keinen bezug zur realen welt sieht - dann dürfte aber auch "echtere darstellung" kein kriterium sein), zumindest bei spielen, die sich verkaufen.
(leicht provozierendes) fazit: das einzige, was uns davon abhält, heute noch quake zu zocken, ist die stärkere verherrlichung von gewalt in neueren spielen.



p.s.:
mir scheint, ich lag mit meiner einschätzung, dass diese frage sehr interessant ist, goldrichtig :B
 
@ruyven_macaran und HanFred -volle Zustimmung zu euren Aussagen.

Was meiner Meinung nach in diesen Diskussionen viel zu wenig berücksichtigt wird ist die Tatsache,dass Eltern bis zum 18 Ljahr ihrer Kinder eine gesetzlich verankerte Aufsichtspflicht haben.Diese wird allzuoft aber sträflich vernachlässigt;es scheint einfacher zu sein sich auf die Couch zu fleezen und das Feierabendbier zu trinken anstatt mal zu hinterfragen,was der Sohnemann hinter verschlossener Tür denn so anstellt,ja ggfs. mit ihm eine Diskussion darüber zu führen,dass man auf Grund seiner elterlichen Fürsorgepflicht dem Zocken von Gewaltspielen absolut nicht zustimmen kann.

Da wird zwar lauthals ein Verbot dieser Spiele verlangt,sie würden die Jugendlichen schädigen (was nachvollziehbar ist)-es sagt aber kein Politiker :Hallo Eltern-wisst ihr was eure Kinder so für Spiele haben?
Zu der Auffassung,dass diese Spiele schädlich sind,komme ich auf Grund folgender Beobachtungen .
In unserem Wohnviertel ist die Bevölkerung Deutsche /Ausländer stark gemischt (NEIN_es geht NICHT gegen Ausländer!!!):
Während Kinder (unter 10 J) südländischer /türkischer Herkunft emsig beim Spielen Tekken und diverse andere Kampfspiele nachspielen,ist es bei russischen Jungen gleichen Alters der "Grabenkampf im Sandkasten" incl. Plastik MP und Plastikflaschen als Handgranaten :B
Etwas drollig ist es schon zu sehen wenn sie im Nahkampf mit Stöcker aufeinander losgehen und der ein oder andere furchtbar losheult wenn er feststellt,das ein Stock im Gesicht nicht grade angenehme Gefühle hervorruft bzw. ein südländischerischer Ninjakämpfer nach einem beherzten Tritt ins Gemächt lauter Glöckchen im Kopf hört.

Ich habe mit Vätern beider "Völkergruppen" gesprochen und erfahren,dass es ihnen absolut scheissegal ist,was ihre Sprösslinge zocken oder gucken.
Gleiches Verhalten gibt es in deutschen Familien logischerweise auch-also liegt in der elterlichen Pflicht doch wohl der Hase im Pfeffer.
Ein Verbot seitens der Politik macht in meinen Augen kaum Sinn-Erwachsene haben halt das Recht solche Games zu zocken,Jugendliche kommen via Internet dran wenn sie wollen-sie müssen aber die Möglichkeit haben solche Games dann auch zu installieren.
 
iakchos am 06.12.2007 21:07 schrieb:
Hat jemand einen Youtube-Link?


muss nicht immer youtube sein. ;)
auf der quarks und co. seite gibts die sendung als stream:
http://www.wdr.de/themen/homepages/webtv.jhtml?projekt=70
 
Gwallt hat schon immer zur Unterhaltung gedient, von Gladiaorenkämpfen bis zum heutigen Boxen. Warum schaun wir wie sich 2 leute beim WWF Catchen gegenseitig mit Stühlen vermöbeln- sie könnten doch auch Schach spielen oder Wettrennen machen um zu sehen wer der bessere von beiden ist. Gewallt ist einfach am unterhaltsamsten, so traurig es nun einmal ist, tief im Instinkt isses halt numal so.
 
Witzige Frage: Brauchen wir Gewaltspiele? Logische Antwort: Nein.

Gegenfragen: Brauchen wir Gewaltfilme? Gewaltbücher? Gewaltmusik? Brauchen wir Pornos? Brauchen wir Komödien? Brauchen wir Dramen? Brauchen wir Schlager? Brauchen wir Internet?

Jedesmal ist die Antwort ein einfaches Nein. Denn wir BRAUCHEN es nicht. Aber ist es schlimm, dass wir es haben?
 
ruyven_macaran am 04.12.2007 23:01 schrieb:
satchmo am 04.12.2007 21:28 schrieb:
Dass er das Thema mit der Aussage "Warum müsse es in unserer Gesellschaft Spiele geben bei denen man seine Feine tötet..." muss man wohl dulden - der größte Teil der etwas älteren Gesellschaft wird das eben nicht mehr verstehen lernen - müssen sie auch nicht...

ganz ehrlich: imho eine sehr berechtigte frage.
die tatsache, dass sich millionen von menschen jeden tag mit töten amüsieren, steht schon im klaren gegensatz zum wertekanon dieser gesellschaft.
also: warum muss es solche spiele geben? warum wollen wir solche spiele? warum haben wir spaß an solchen spielen?
imho gute frage, auch wenn sie einige zu falschen reaktionen reizen mag.
sehe ich ganz genauso. ;) :top:
 
TheGameMC am 19.12.2007 18:18 schrieb:
ruyven_macaran am 04.12.2007 23:01 schrieb:
satchmo am 04.12.2007 21:28 schrieb:
Dass er das Thema mit der Aussage "Warum müsse es in unserer Gesellschaft Spiele geben bei denen man seine Feine tötet..." muss man wohl dulden - der größte Teil der etwas älteren Gesellschaft wird das eben nicht mehr verstehen lernen - müssen sie auch nicht...

ganz ehrlich: imho eine sehr berechtigte frage.
die tatsache, dass sich millionen von menschen jeden tag mit töten amüsieren, steht schon im klaren gegensatz zum wertekanon dieser gesellschaft.
also: warum muss es solche spiele geben? warum wollen wir solche spiele? warum haben wir spaß an solchen spielen?
imho gute frage, auch wenn sie einige zu falschen reaktionen reizen mag.
sehe ich ganz genauso. ;) :top:
Ich nicht. Die Frage ist unfair gestellt. Wie ich oben schon schrieb, MUSS es sie ja nicht geben. Hätte Schiller Kabale und Liebe nicht geschrieben, würde es jemand vermissen? Würde sich jemand nach Romeo und Julia sehnen, wenn Shakespeer nicht gelebt hätte? Würde irgendjemand "Großer Bruder" singen, wenn Slatko damals nicht im BigBrotherHaus gelandet wäre? So gesehen muss es nämlich kaum etwas geben, was es aber defakto nunmal gibt. Wenn man es ganz nüchtern betrachtet, muss es weder Musik noch Theater oder Lyrik geben.
 
die frage ist doch "woher kommt die vorlage für gewaltspiele?".
die antwort ist ganz einfach aus der natur des menschen und seiner verhaltensweisen zu nehmen. unser wertekanon ist doch nur eine dünne tünche über dem barbarentum. in spielen kann sich dieser barbar dann mal austoben ohne das jemand auch nur im geringsten schaden nimmt.
die politiker die sich heute darüber aufregen das jugendliche "killerspiele" zocken
heften morgen vieleicht schon soldaten orden an die brust weil sie so tapfer getötet und gekämpft haben. heute kommt einer in eine situation, ein verbrecher vieleicht, in der er menschen tötet und wird von der gesellschaft verurteilt.
morgen kommt ein normaler familienvater vieleicht in eine situation in der er gegen seinen willen eingezogen wird und von der gesellschaft für genau das belohnt wird wo der verbrecher von gestern noch für verurteilt wird.
diese ganze schizophrenie spiegelt sich natürlicherweise in den unterhaltungsmedien wieder.
 
kaishakunin am 21.12.2007 13:27 schrieb:
heute kommt einer in eine situation, ein verbrecher vieleicht, in der er menschen tötet und wird von der gesellschaft verurteilt.
morgen kommt ein normaler familienvater vieleicht in eine situation in der er gegen seinen willen eingezogen wird und von der gesellschaft für genau das belohnt wird wo der verbrecher von gestern noch für verurteilt wird.
diese ganze schizophrenie spiegelt sich natürlicherweise in den unterhaltungsmedien wieder.
Verzeihung, aber du vergleichst wirklich einen Soldaten, der kaum eine andere Wahl hat, als zu töten, mit einem bewussten Mörder? Ein Soldat verteidigt sein Land mit seinem Leben, ein Zivilist tut das nicht. So oder so ähnlich sagte es Rico im Unterricht bei Herrn Raicheck (falls er sich so schreibt) in StarShipTroopers. Und so ist es auch. Ein Soldat steht mit seinem Leben zwischen dem vermeindlichem Feind und seiner Heimat, seiner Familie. Ein Soldat hat die Pflicht, alles daran zu setzen, dass sein Land beschützt bleibt. Er hat die Pflicht, Befehlen zu gehorchen. Sonst landet er hinter Gittern. In Russland wäre er sogar erschossen worden.
Ein Mörder hingegen hat nur das innerliche Verlangen zu töten. Er hat weder Befehl noch das Recht zu morden. Dennoch tut er es. Ohne wirklichen Grund.

Mit den vorangegangenen Worten lagst du jedoch verdammt richtig. Der Mensch ist ein Jäger und Sammler. Dieses Bedürfnis ist es, was Diablo damals und heute so erfolgreich macht. Deswegen ist WoW so ein riesiger Erfolg geworden. Beide Spiele bieten auf einfachste und schnellste Weise das, was wir uns am sehnlichsten wünschen: Schnellen Erfolg bei der Jagd und viele nützliche Dinge.
Bei Shootern ist die Lage geringfügig anders. Shooter befriedigen nämlich nur einen Teil dieser Bedürfnisse. Gut, man sammelt Munition, aber das ist einfach nicht das Selbe. Deswegen sind Shooter auch selten so erfolgreich wie Rollenspiele. Oder spielt heute noch jemand stundenlang HalfLife1? Oder Jediknight? Sicherlich ist die Anzahl recht gering. Shooter sind nur am Anfang interessant. Der Wiederspielwert ist meistens gleich Null. Rollenspiele wie Diablo, Sacred oder Gothic hingegen spielt man imemr und immer wieder. Einerseits sieht man bei einmaligem Spielen längst nicht alles, andererseits will man dieses Gefühl, ein neues Item gefunden zu haben, wieder haben.
 
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