das hat nix mit dem alter zu tun. es gibt nunmal leute, auch jüngere, die keinerlei "töten" gutheißen, auch nicht wenn es ein held in einem film oder einem buch tut.satchmo am 04.12.2007 21:28 schrieb:Der Teil über "Killerspiele" war endlich einmal (naja, sagen wir mal habwegs) aufklärend und absolut nicht verurteilend. Habe aber auch nichts anderes von Ranga Yogeshwar erwartet.
Dass er das Thema mit der Aussage "Warum müsse es in unserer Gesellschaft Spiele geben bei denen man seine Feine tötet..." muss man wohl dulden - der größte Teil der etwas älteren Gesellschaft wird das eben nicht mehr verstehen lernen - müssen sie auch nicht...
für mich auch nicht, aber wenn man bei nicht wenigen leuten hört, dass schönviel spltter besser ist, dann ist die frage eines "pazifisten", warum die gesellschaft solche spiele/filme will, zumindest verständlich.satchmo am 04.12.2007 22:16 schrieb:Für mich als toleranten Menschen stellt das kein Problem da - ich konsumiere frei!
satchmo am 04.12.2007 21:28 schrieb:Dass er das Thema mit der Aussage "Warum müsse es in unserer Gesellschaft Spiele geben bei denen man seine Feine tötet..." muss man wohl dulden - der größte Teil der etwas älteren Gesellschaft wird das eben nicht mehr verstehen lernen - müssen sie auch nicht...
ruyven_macaran am 04.12.2007 23:01 schrieb:satchmo am 04.12.2007 21:28 schrieb:Dass er das Thema mit der Aussage "Warum müsse es in unserer Gesellschaft Spiele geben bei denen man seine Feine tötet..." muss man wohl dulden - der größte Teil der etwas älteren Gesellschaft wird das eben nicht mehr verstehen lernen - müssen sie auch nicht...
ganz ehrlich: imho eine sehr berechtigte frage.
die tatsache, dass sich millionen von menschen jeden tag mit töten amüsieren, steht schon im klaren gegensatz zum wertekanon dieser gesellschaft.
also: warum muss es solche spiele geben? warum wollen wir solche spiele? warum haben wir spaß an solchen spielen?
imho gute frage, auch wenn sie einige zu falschen reaktionen reizen mag.
Herbboy am 04.12.2007 22:43 schrieb:.ür mich auch nicht, aber wenn man bei nicht wenigen leuten hört, dass schönviel spltter besser ist, dann ist die frage eines "pazifisten", warum die gesellschaft solche spiele/filme will, zumindest verständlich.
ruyven_macaran am 04.12.2007 23:01 schrieb:ganz ehrlich: imho eine sehr berechtigte frage.
die tatsache, dass sich millionen von menschen jeden tag mit töten amüsieren, steht schon im klaren gegensatz zum wertekanon dieser gesellschaft.
also: warum muss es solche spiele geben? warum wollen wir solche spiele? warum haben wir spaß an solchen spielen?
imho gute frage, auch wenn sie einige zu falschen reaktionen reizen mag.
ich glaube eher, dass es auch zu einem großteil damit zu tun hat, dass die menschen ganz einfach geschichten und erlebnisse faszinieren, die von etwas "böesem" handlen. es ist die spannung und das schaurige gefühl. und eben weil filme und spiele nicht real sind, ist das ganze dann unterhaltung und hat rein gar nichts damit zu tun, dass man selber jemals gewalt ausüben würde. viele leute schauen auch horrorfilme, finden das ganze grausam und gruselig, aber eben dieses gefühl zu durchleben ist der "spaß" an der sache.satchmo am 05.12.2007 10:42 schrieb:Weil der Mensch - und hier gibt es nichts zu leugnen - ein gewaltbestimmtes Wesen ist. Das zeigt die evolutionäre Entwicklung unserer Art. Vieleicht sind wir irgendwann einmal darüber hinaus. Einige Menschen sind es bereits, auch ich als ehemaliger Zivi bin schon immer pazifistisch geprägt und eingestellt.
Diese, im Übrigen auch in der Wissenschaft weit verbreitete These, beweist sich jeden Tag im weltgeschehen neu. Ein weiterer Beweise ist eben auch der freiwillige Konsum von Gewalt in Kino und Computerspiel.
ja, so ähnlich geht es mir auch. neulich haben wir mit 4 mann diesen britischen film der "shawn of the dead"-macher gesehen von dem dorfpolizisten in england, ist ne art krimi-kömodie für erwachsene, da stirbt einer, weil ihm eine stein-zinne von einem kirchdach auf den kopf fällt - und man sieht das ganze wirklich extrem detailliert - da haben wir uns fast schlappgelacht, weil das so grotesk und gleichzeitig "brutal" war, aber eben trotzdem eben fiktiv, es ist der reiz der "schauermärchen". nach dem film kurz nachrichten geschaut "unfall auf A3", wo sanitäter einen eingeklemmten betreuten und man auch etwas blut sah - da waren dann alle ruhig im zimmer...EmmasPapa am 05.12.2007 13:00 schrieb:Ich liebe Splatterfilme und je mehr Blut fliesst Aber wenn ich jemanden sehe der blutet (oder auch nur eine Dokumentation im Fernsehen in der echtes Blut fliesst), dann wird mir schlecht.
Herbboy am 05.12.2007 13:10 schrieb:EmmasPapa am 05.12.2007 13:00 schrieb:was ich aber schon bemerke ist, dass zB kriegsnachrichten mit brutalen bildern und "terror"-nachrichten so häufig kommen, dass man da in der tat langsam abstumpft. die öfftl. rechtlichen zB dosieren die bilder ganz bewußt und zeugen nur bei besonders krassen vorkommnissen auch "brutale" bilder, aber trotzdem hab ich das gefühl, dass man vor 4-5 jahren noch schockiert war über "20 tote bei anschlag in bagdad", und inzwischen kommen alle 2 tage 10-50 tote irgendwo auzf der welt eher als randnotiz, und auch die bilder schockieren nicht mehr so sehr...
Ich finde nicht, dass man abstumpft, vielmehr glaube ich, dass man - durch die Quantität der Bilder und vor allem Ereignisse im Geist eher abschaltet.
Lasse ich mich auf die Nachrichtenmeldung ein, empfinde ich durchaus den eiskalten Schauer, der mich daran denken lässt, dass die Toten Menschen waren mit eigener Geschichte, eigenem Denken, Freude, Schmerz, Familie, Freunde, Hoffnung und Zuversicht! Bewusst kann ich mich emotional sehr daran binden!
Ich denke aber, es ist eben ein Selbstschutz, nicht jedes Ereignis zu reflektieren. Da der Tod für jeden von uns - das liegt in der Natur der Sache - das tiefgreifenste und bedrohlichste Szenario darstellt.
Und genau hier liegt auch die voyeuristische Faszination der Menschen...
Das Thema ist sehr komplex. Fest steht allerdings für mich, dass kein Killerspieler durch das Spielen zum Killer wird, sehr wohl aber der Killer das Killerspiel sucht.
Es kann auch sein, dass es Jugendliche gibt, die bei einem solchen Spiel den letzten Anstoß zu Taten finden. Da dies aber in einem Promillebereich liegt, kann dem einfach nicht mit einem Verbot Rechung getragen werden.
Letztlich müssten wir uns dann auch das Autofahren verbieten. Neben den allgemein bekannten Gefahren im Straßenverkehr gibt es Menschen, die ihr Fahrzeug als Waffe gegen sich und andere richten...
Ansonsten fällt mir noch fogendes viel zitiertes Zitat von Benjamin Franklin ein:
Wer grundlegende Freiheiten aufgibt, um vorübergehend ein wenig Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit
Schon wieder soviel Text geworden - jedesmal will ich nur kurz antworten
DirtyLizard am 06.12.2007 01:27 schrieb:Das verhält sich wie mit den Rauchern die angesäuert sind das es ihrer "Leidenschaft" an den Kragen geht und die fordern, man solle doch mit solchen Maßnahmen mal bei dem Alkohol anfangen, der sei ja sogar noch schlimmer.
Herbboy am 04.12.2007 21:36 schrieb:die frage wäre vielmehr: warum "muss" ein spiel das ganze auch noch mit splattereffekten darstellen...? warum emfpinden das einige als "cooler"...?
die gewalt in den spielen ist aber weniger das problem als die tatsache, dass viele jugendliche viel zuviel zeit mit videogames verbringen und vie zuwenig anderes tun.Caravaggio am 06.12.2007 02:21 schrieb:Dieses "Rauchen"-Thema ist mir auch schon öfter beim Lesen der Forums-Beiträge in den Sinn gekommen. Vor allem wenn man Forumsbeiträge wie "ich knall schon seit 10 Jahren virtuellen Menschen die Birne von Kopf und mach trotzem Abi" liest.
Das erinnert mich an "Mein Opa hat noch mit 80 geraucht!" Toll!
Tatsache ist, dass in diesem Moment tausende von Teenagern gewaltverherrlichende Shooter-Spiele spielen und dabei Beavis und Butthead-mässig "Höhöhö" machen. Das ist einfach krank.
Je eher die Spiele-Industrie und die Zocker-Community darauf reagiert, desto besser. Vor diesem Problem kann man nicht einfach die Augen verschliessen, und ich denke, der gesellschaftliche Druck wird eher noch zunehmen. Das ist ein riesen Problem und "die Eltern sind schuld" oder "jeder soll machen, was er will" ist als Antwort einfach nicht ausreichend".
mir geht's genauso. sobald das blut echt ist, finde ich nichts daran lustig und ich kann teilweise nicht einmal hingucken. somit haben mich brutale filme und games auch nicht "abgestumpft", das haben sie nur gegenüber unterhaltungsmedien getan.Herbboy am 05.12.2007 13:10 schrieb:nach dem film kurz nachrichten geschaut "unfall auf A3", wo sanitäter einen eingeklemmten betreuten und man auch etwas blut sah - da waren dann alle ruhig im zimmer...