• Aktualisierte Forenregeln

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    Forenregeln


    Vielen Dank

Musiker, die ihr (aus welchem Grund auch immer) verehrt

Worrel am 29.07.2009 23:06 schrieb:
Wegen seiner einzigartigen Gesangstechnik (wie macht der das, daß beim Singen so eine Art rauchige Oberstimme mitschwingt ... !?)
naja, was heißt "machen" ? der hat halt ne leicht rauchige stimme ^^ :]

so was in der art hat die eine sugababes-sängering ja auch, die erste direkt: http://www.youtube.com/watch?v=x-VS20-Aq_4&feature=related


ich frag mich eher, wie peter Heppner (Wolfsheim) so konstant LEICHT dezenz angehaucht schief singen kann, dass es sich aber nicht falsch anhört, sondern eher, als ob er kurz vor nem heulkrampf steht, zB http://www.youtube.com/watch?v=qWbGk5isCV4&feature=related naja, aber das is halt auch einfach nur seine stimme ;)


und bei "einstürzende nuebauten" musste ich an den auftritt der ich sag mal "marschtechno"-combo feindflug vor 10 tagen auf nem festival in köln denken, da kam nämlich 2m² von der decke beim auftritt runter... :B http://www.youtube.com/watch?v=HlllI7GM5WU der "vorfall" is leider nicht zu sehen.
 
SoSchautsAus am 28.07.2009 04:50 schrieb:
Ausser Söllner hat es noch keiner geschafft mich mit seiner Musik so zu berühren, dass ich feuchte Augen bekomme. Für mich ist dieser Mensch ein absolutes Vorbild was Weltanschauung und Idealismus betrifft.

Hier mal zwei beispielhafte Lieder, die er auf Konzerten nur sehr selten spielt, weil sie halt so emotional und persönlich sind:

Hans Söllner - Manchmoi wenn i aufwach

Hans Söllner - Für Marianne und Ludwig

SSA

Habs mir mal angehört, aber ich fürchte,. dazu muss man Bayer sein.
 
Rage1988 am 28.07.2009 16:12 schrieb:
John Petrucci

Ein Gitarrengott =)

Es gibt nur einen Musiker, der den Namen Gitarrengott verdient, und das ist Jimi Hendrix. Wie der mit der Gitarre umgegangen ist - einfach Wahnsinn.


Ansonsten kann ich vor allem dem zustimmen, was über Johnny Cash gesagt wurde.
 
"Verehren" tue ich keinen Musiker (oder anderen Menschen), aber bewundern: Vor allem Beethoven. Er schrieb wundervolle Musik, als er sie schon gar nicht mehr hören konnte. Er hat diese wundervollen Stücke geschrieben und sie nur "in seinem Kopf" gehört, als er die bloßen Noten sah und aufschrieb. Eine für mich unvorstellbare Leistung, vor der ich allergrößten Respekt habe! :top:
 
Herbboy am 29.07.2009 23:37 schrieb:
Worrel am 29.07.2009 23:06 schrieb:
Wegen seiner einzigartigen Gesangstechnik (wie macht der das, daß beim Singen so eine Art rauchige Oberstimme mitschwingt ... !?)
naja, was heißt "machen" ? der hat halt ne leicht rauchige stimme ^^ :]
Mag sein, daß es so einfach ist, aber es hört sich für mich schwieriger an =)
Grundsätzlich hat er ja dieselben "Bauteile" zur Tonerzeugung im Hals wie wir alle und ein Stimmenimitator müßte theoretisch diese Stimme nachstellen können.

Die Frage "Wie macht er das?", splittet sich dann wahrscheinlich in Fragen auf wie: "Wieviel Luft verbraucht er pro Gesangszeile?", "Wie oft und wie tief atmet er?", "Hat er eine spezielle Gesangstechnik?", "Wo wird der Ton geformt?" ...

Bei Marianne Faithful's "Broken English"* kann ich das alles recht gut nachvollziehen - bei Peter Gabriel nicht. :|

*Gott, was für eine miese Performance - wenigstens ist das Songplayback gut ^^
 
Denis10 am 30.07.2009 08:50 schrieb:
Rage1988 am 28.07.2009 16:12 schrieb:
John Petrucci

Ein Gitarrengott =)

Es gibt nur einen Musiker, der den Namen Gitarrengott verdient, und das ist Jimi Hendrix. Wie der mit der Gitarre umgegangen ist - einfach Wahnsinn.


Ansonsten kann ich vor allem dem zustimmen, was über Johnny Cash gesagt wurde.


jimi hendrix war nach heutigen maßstäben bestenfalls unterer durchschnitt. bestenfalls.

leute die anfangen gitarre zu lernen können nach 1-2 wochen jedes stück von ihm spielen wenn sie sich reinknien. um aber petrucci, vai oder wie sie alle heissen halbwegs hinzubekommen braucht man gut 10-20 jahre.... :)

Das wäre dasselbe, wie wenn man die Gebrüder Wright als erstklassige Flieger bezeichnen würde und sie dann in eine F-15 steckt... :)
 
Boesor am 30.07.2009 02:20 schrieb:
SoSchautsAus am 28.07.2009 04:50 schrieb:
Ausser Söllner hat es noch keiner geschafft mich mit seiner Musik so zu berühren, dass ich feuchte Augen bekomme. Für mich ist dieser Mensch ein absolutes Vorbild was Weltanschauung und Idealismus betrifft.

Hier mal zwei beispielhafte Lieder, die er auf Konzerten nur sehr selten spielt, weil sie halt so emotional und persönlich sind:

Hans Söllner - Manchmoi wenn i aufwach

Hans Söllner - Für Marianne und Ludwig

SSA

Habs mir mal angehört, aber ich fürchte,. dazu muss man Bayer sein.

wegen des Dialektes? das gibt sich wenn man mal mehr von ihm kennt.
zu empfehlen wenn man mal herzhaft lachen will ist die "fahrzeugkontrolle"
 
Wildchild666 am 30.07.2009 13:57 schrieb:
jimi hendrix war nach heutigen maßstäben bestenfalls unterer durchschnitt. bestenfalls.

leute die anfangen gitarre zu lernen können nach 1-2 wochen jedes stück von ihm spielen wenn sie sich reinknien.
du verwechselst da glaub ich songwriting und spielfähigkeit ^^

soll nicht heißen, dass es keine besseren gibt, ich bin da kein experte ;) , aber wenn SO viele leute falsch liegen, dass hendrix ein großer gitarrist war, das wär schon seltsam... ^^
 
Herbboy am 30.07.2009 14:13 schrieb:
Wildchild666 am 30.07.2009 13:57 schrieb:
jimi hendrix war nach heutigen maßstäben bestenfalls unterer durchschnitt. bestenfalls.

leute die anfangen gitarre zu lernen können nach 1-2 wochen jedes stück von ihm spielen wenn sie sich reinknien.
du verwechselst da glaub ich songwriting und spielfähigkeit ^^

soll nicht heißen, dass es keine besseren gibt, ich bin da kein experte ;) , aber wenn SO viele leute falsch liegen, dass hendrix ein großer gitarrist war, das wär schon seltsam... ^^


Naja, er war halt somit der erste richtige "Rocker"... klar, dass er bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Deswegen sagen auch genausoviele Leute älterer Generation, dass Led Zeppelin, Uriah Heep oder Konsorten total harte Musik machen.
Hört man dann aber mal rein, fragt man sich teilweise schon was denn daran so "hart" gewesen sein soll :)

So ähnlich verhält sich das mit Hendrix. Er war Vorreiter, aber nicht mal ansatzweise ein Virtuose an der Gitarre :)

Die Maßstäbe liegen heute einfach anders bei Saiteninstrumenten.
Ist aber schon seltsam... auf dem Klavier oder auf Geigen wurde schon immer total auf höchstem Niveau gespielt (auch vor Jahrhunderten!), auf Gitarren aber erst seit den 80ern, obwohl es ebenfalls seit Eeeeewigkeiten Saiteninstrumente gibt...

ich finde das faszinierend *g*


/edit : Achja, nicht falsch verstehen : Ich mag Hendrix :)
 
PiusQuintus am 30.07.2009 08:58 schrieb:
Beethoven. Er schrieb wundervolle Musik, als er sie schon gar nicht mehr hören konnte. Er hat diese wundervollen Stücke geschrieben und sie nur "in seinem Kopf" gehört, als er die bloßen Noten sah und aufschrieb. Eine für mich unvorstellbare Leistung, vor der ich allergrößten Respekt habe! :top:
Vielleicht hat er ja was völlig anderes im Kopf gehabt und die Stücke waren Zufallsprodukte.
:-D :B


Die einzigen Musiker, bei denen ich so etwas wie "Verehrung" gespürt hatte war die Brasilianische Thrash-Metal Band Sepultura.
Aber nur bis 1996 bis zum Album "Roots" und nachdem Max Cavalera ausgestiegen ist und seine eigene (scheiß) Band namens "Soulfly" gegründet hat, wurde Sepultura nur noch schlecht. Sepultura waren die 4 (Max und Igor Cavalera, Andreas Kisser, Paulo Jr) zusammen, oder garkeiner.
Angefangen zu hören habe ich die schon als Kind. Als sie sich gesplittet haben war ich 16. Bis zu diesem Zeitpunkt haben die bei mir jeden Tag gerockt. Hatte Poster, Fan-Shirts, alle Alben (+ inoffizielle vom Polenmarkt) ... hab die wirklich geliebt.
1996 war ich in Berlin im Club Huxley's Neue Welt auf dem letzten Sepultura-Konzert in Deutschland (oder mindestens in Berlin^^) in "alter" Besetzung. Ich habe noch nie etwas Krasseres und Intensiveres erlebt, als diese Konzert.
Ich bin Brillenträger und wollte mir die 10 Min die Band reinziehen, bevor ich mich ins Getümmel stürze.
Aber der Club war so voll, dass die Meute bis zum Eingang gereicht hat und man sofort nur Sekunden nach den ersten Tönen von der Meute mitgerissen wurde. Es hat keine Minute gedauert, da war meine Brille flöten. Aber das war mir in dem Moment dann auch scheiß-egal.
Am Ende des Konzertes wurde dann die Brillen zusammengefegt und da war ein Haufen, der fast so hoch war, wie der Kreuzberg selbst. :B
 
Wildchild666 am 30.07.2009 14:19 schrieb:
..., auf Gitarren aber erst seit den 80ern, obwohl es ebenfalls seit Eeeeewigkeiten Saiteninstrumente gibt...

ich finde das faszinierend *g*

ups da würde ich aber nochmal besser recherchieren.
Napoléon Coste, 17. Jahrh. hat Gitarrenspiel, wie es heute ist überhaupt erst ermöglicht. Die ganzen Tabellen, Partituren und Skalen, die es heute gibt, stammen meist aus dem Barock oder früher.
Vielleicht wurde damals noch nicht so extrem gefuddelt, aber speed ist eben nicht alles.

Und dann gibt es da noch die Flamenco-Gitarre - ich weiß jetzt nicht wie alt es da zurück geht, aber Paco de Lucia hat z.B. schon in den 60ern seine erste Solo-Platte rausgebracht und eine neue Meisterklasse eingeführt. Und auch er spielt zum Teil extrem.

Btw. ich bin kein Gitarrist, hab nur mitbekommen, womit mein Bruder sich beschäftigt hat, aber in der Klassik gibt es durchaus alte, fingerverknotende Gitarrenstücke. Und da gabs noch keine E-Gitarren mit extrem niedrigem Seitenabstand zum Griffbrett...

Der Jimi Hendrix des Schlagzeugs ist übrigens Billy Cobham - auch er hat das Schlagzeug revolutioniert. Auch wenn er technisch vielleicht nicht mehr der beste von allen ist, hat er das Schlagzeug in Frage gestellt und über den Tellerrand hinausgeblickt.
Leute wie Hendrix oder Cobham muss unsere Zeit erst noch hervorbringen und seit den 60ern gibt es da keinen Nachfolger mehr.
 
Wildchild666 am 30.07.2009 14:19 schrieb:
Die Maßstäbe liegen heute einfach anders bei Saiteninstrumenten.
Ist aber schon seltsam... auf dem Klavier oder auf Geigen wurde schon immer total auf höchstem Niveau gespielt (auch vor Jahrhunderten!), auf Gitarren aber erst seit den 80ern, obwohl es ebenfalls seit Eeeeewigkeiten Saiteninstrumente gibt...
:confused:

???? Klassik: Romanze http://www.youtube.com/watch?v=3qzVTQyjkEw&feature=related
1969 Ten Years After : I'm going home http://www.youtube.com/watch?v=XNPX-9QXgGM
1969 The Who : Underture http://www.youtube.com/watch?v=EUSD7tccbis
1970 Mason Williams : Classical Gas http://www.youtube.com/watch?v=mguzKze1sYo
1975 Steve Howe : The Clap http://www.youtube.com/watch?v=YgmYNi5Nnsk&feature=related

... von dem kompletten 70er Jahrzehnt mal abgesehen, in welchem u.a. Deep Purple, Yes, AC DC, Queen, Frank Zappa, Genesis, The Who und Led Zeppelin Meisterstücke des Gitarrenhandwerks ablieferten ...
 
Das ist es ja, die Schlagzeug und Gitarrenstücke, die bis jetzt hier kamen, basieren alle auf einem System, das in den 60ern (oder früher) mal einer so gemacht hat, der einzige Unterschied ist, dass das heute extrem schnell gespielt wird.
Die Musiker erfinden dabei aber nichts neues, weil sie nichts in Frage stellen. Und genau das unterscheidet sie von den wahren Größen in der Geschichte.
Hendrix oder Cobham kennt man noch in 150 Jahren, den Nitro-Gitarristen vielleicht auch, (wegen der 4-halsigen Gitarre), aber den Rest der hier vorgestellten wird man leider vergessen.

Die Musik an sich hat sich vom Barock bis heute sowieso nicht verändert - nur der Klang einzelner Instrumente. Die Tonleitern, Skalen, theoretische Partituren heutiger Musik: alles alt. Vielleicht ein bisschen variiert, aber alt.
Ein paar Leute haben (wenig erfolgreiche) Dinge versucht, etwas neues einzuführen. Das meist unter der Rubrik Experimentalmusik ein paar wenige Anhänger hat so wie die Zwölftonmusik z.B.

Aber wirklich was neues, etwas noch nie dagewesenes in der Musik, das gibt es schon seit ca. 400 Jahren nicht mehr.

btw. Hendrix war nicht der erste Rockstar der Geschichte. Ich würde sagen, das war Mozart.
 
unterseebotski am 30.07.2009 15:40 schrieb:
Aber wirklich was neues, etwas noch nie dagewesenes in der Musik, das gibt es schon seit ca. 400 Jahren nicht mehr.
Wenn du in den letzten 400 (!) Jahren nichts Neues in der Musik siehst, hast du eine merkwürdige Auffassung von "Neu" ... :-o

Gab's vor 400 Jahren denn schon atonale Toncollagen, Musiker, die leere 10 Liter Olivenöl Blechkanister über die Bühne zogen, Orgelstücke, deren Ton schon mal 7 Jahre gehalten wird, bevor der nächste gespielt wird und die knapp 640(!) Jahre dauern(!!) ( http://de.wikipedia.org/wiki/ORGAN%C2%B2/ASLSP ), Musiker, die ihre Instrumente beim Auftritt zerstörten und die dabei entstehenden Klänge zur musikalischen Darbietung gehörten, Partituren, bei denen eine Notenanweisung in etwa lautet "Spiele fünf Noten auf dem Weg vom E bis zum hohen C, egal, welche, hauptsache, der Rhythmus stimmt" (Frank Zappa, Approximate), Stücke, die Publikumsbeteiligung hatten, minutenlange Solodarbietungen eines einzelnen Musikers über eine repitative Bandbegleitung, verzerrte Gitarren, schnarzende Keyboard Sounds, Doublebass spielende Schlagzeuger, Slappende Bassisten, Musiker, die ein mehrstimmiges Solo mit ihrem eigenen Echo begleiten (Queen, Brighton Rock) oder solche, die mit einem Bohrer auf einem Stein "spielen" ?

Von der Entwicklung der verschiedenen Musikstile innerhalb der letzten 50 Jahre mal ganz abgesehen.
 
Worrel am 30.07.2009 15:20 schrieb:
Wildchild666 am 30.07.2009 14:19 schrieb:
Die Maßstäbe liegen heute einfach anders bei Saiteninstrumenten.
Ist aber schon seltsam... auf dem Klavier oder auf Geigen wurde schon immer total auf höchstem Niveau gespielt (auch vor Jahrhunderten!), auf Gitarren aber erst seit den 80ern, obwohl es ebenfalls seit Eeeeewigkeiten Saiteninstrumente gibt...
:confused:

???? Klassik: Romanze http://www.youtube.com/watch?v=3qzVTQyjkEw&feature=related
1969 Ten Years After : I'm going home http://www.youtube.com/watch?v=XNPX-9QXgGM
1969 The Who : Underture http://www.youtube.com/watch?v=EUSD7tccbis
1970 Mason Williams : Classical Gas http://www.youtube.com/watch?v=mguzKze1sYo
1975 Steve Howe : The Clap http://www.youtube.com/watch?v=YgmYNi5Nnsk&feature=related

... von dem kompletten 70er Jahrzehnt mal abgesehen, in welchem u.a. Deep Purple, Yes, AC DC, Queen, Frank Zappa, Genesis, The Who und Led Zeppelin Meisterstücke des Gitarrenhandwerks ablieferten ...

Da ist eben doch ein GEWALTIGER (Spieltechnischer) Unterschied zwischen diesen Stücken und der Entwicklung der Gitarre seit den 80ern.
Für die zeit mögen es "Meisterstücke" gewesen sein, aber die Meßlatte liegt heute eben nochmal 20 Stufen höher. Wohingegen es bei anderen Instrumenten nicht diese "Steigerung" zu einem bestimmten Zeitpunkt gab.
 
Wildchild666 am 30.07.2009 16:29 schrieb:
Worrel am 30.07.2009 15:20 schrieb:
Wildchild666 am 30.07.2009 14:19 schrieb:
Die Maßstäbe liegen heute einfach anders bei Saiteninstrumenten.
Ist aber schon seltsam... auf dem Klavier oder auf Geigen wurde schon immer total auf höchstem Niveau gespielt (auch vor Jahrhunderten!), auf Gitarren aber erst seit den 80ern, obwohl es ebenfalls seit Eeeeewigkeiten Saiteninstrumente gibt...
:confused:

???? Klassik: Romanze http://www.youtube.com/watch?v=3qzVTQyjkEw&feature=related
1969 Ten Years After : I'm going home http://www.youtube.com/watch?v=XNPX-9QXgGM
1969 The Who : Underture http://www.youtube.com/watch?v=EUSD7tccbis
1970 Mason Williams : Classical Gas http://www.youtube.com/watch?v=mguzKze1sYo
1975 Steve Howe : The Clap http://www.youtube.com/watch?v=YgmYNi5Nnsk&feature=related

... von dem kompletten 70er Jahrzehnt mal abgesehen, in welchem u.a. Deep Purple, Yes, AC DC, Queen, Frank Zappa, Genesis, The Who und Led Zeppelin Meisterstücke des Gitarrenhandwerks ablieferten ...

Da ist eben doch ein GEWALTIGER (Spieltechnischer) Unterschied zwischen diesen Stücken und der Entwicklung der Gitarre seit den 80ern.
Für die zeit mögen es "Meisterstücke" gewesen sein, aber die Meßlatte liegt heute eben nochmal 20 Stufen höher. Wohingegen es bei anderen Instrumenten nicht diese "Steigerung" zu einem bestimmten Zeitpunkt gab.
Meßlatte wofür?
Wer spielt am schnellsten?
Oder sollte es doch um die Qualität des Gespielten gehen?

Markante Gitarrenriffs sind heute wie damals häufig geniale Simplizitäten. (Gibt's das Wort überhaupt? :B )

Und Griffbettwi**er sind heute wie damals schnell und fideln die Tonleiter rauf und runter.
Mal spielen sie dabei die falsche Tonleiter und nennen das Ganze dann mixolydisch, um vor Unwissenden angeben zu können. :B

Btw: was ALvin Lee von Ten Years After in obigem Video 1969 (!) (Intro + 5:30 ff) loslässt - abgesehen von dem auf dem Bluesschema basierenden Song, mit dem man heute keinen mehr hinter dem Ofen hervorlocken könnte - haben andere Gitarristen erst in den von dir genannten 80ern gespielt.

Bevor wir diese Diskussion vertiefen, solltest du vielleciht etwas genauer darauf eingehen, was du mit " auf dem Klavier oder auf Geigen wurde schon immer total auf höchstem Niveau gespielt " meinst, denn Keyboarder, die möglichst schnell mixolydische Tonleitern spielen ;) gibt es ja auch seit den 70/80ern ...
 
Worrel am 30.07.2009 16:06 schrieb:
unterseebotski am 30.07.2009 15:40 schrieb:
Aber wirklich was neues, etwas noch nie dagewesenes in der Musik, das gibt es schon seit ca. 400 Jahren nicht mehr.
Wenn du in den letzten 400 (!) Jahren nichts Neues in der Musik siehst, hast du eine merkwürdige Auffassung von "Neu" ... :-o

Gab's vor 400 Jahren denn schon atonale Toncollagen, Musiker, die leere 10 Liter Olivenöl Blechkanister über die Bühne zogen, Orgelstücke, deren Ton schon mal 7 Jahre gehalten wird, bevor der nächste gespielt wird und die knapp 640(!) Jahre dauern(!!) ( http://de.wikipedia.org/wiki/ORGAN%C2%B2/ASLSP ), Musiker, die ihre Instrumente beim Auftritt zerstörten und die dabei entstehenden Klänge zur musikalischen Darbietung gehörten, Partituren, bei denen eine Notenanweisung in etwa lautet "Spiele fünf Noten auf dem Weg vom E bis zum hohen C, egal, welche, hauptsache, der Rhythmus stimmt" (Frank Zappa, Approximate), Stücke, die Publikumsbeteiligung hatten, minutenlange Solodarbietungen eines einzelnen Musikers über eine repitative Bandbegleitung, verzerrte Gitarren, schnarzende Keyboard Sounds, Doublebass spielende Schlagzeuger, Slappende Bassisten, Musiker, die ein mehrstimmiges Solo mit ihrem eigenen Echo begleiten (Queen, Brighton Rock) oder solche, die mit einem Bohrer auf einem Stein "spielen" ?

Von der Entwicklung der verschiedenen Musikstile innerhalb der letzten 50 Jahre mal ganz abgesehen.
Das alles beruht eben auf einer Musiktheorie oder Lehre, die sich etwa zur Zeit des 15. / 16. Jahrhunderts gebildet hat.
Noch heute schreiben Musiker von den alten Komponisten ab, auch die Art der Instrumente hat sich kaum geändert, ein Keyboard ist auch nur ein Klavier mit anderen Tönen, die Hammond-Orgel nur eine Variante der Gebläse-Orgel, die Saiten-Instrumente beruhen noch auf der gleichen Technik, werden z.T. elektronisch verstärkt/verzerrt.
Ein Schlagzeug ist auch heute nur ein (meist Holz)Kessel mit Fell bespannt, die Becken werden sogar auch heute hergestellt wie vor 500 Jahren.
Klar gibt es scheinbar neue Musikstile, aber Rock oder Heavy Metal und Konsorten sind auch nur Varianten von alten klassischen Werken, die selbe alte Einteilung nach Intro, Hauptteil, Schluss - ich bleibe dabei: Im wesentlichen hat sich da nichts geändert, die Basis für das alles ist 400-500 Jahre alt.

Ich spreche davon, dass niemand bis jetzt diese Basis in Frage gestellt hat!
 
unterseebotski am 30.07.2009 20:30 schrieb:
Klar gibt es scheinbar neue Musikstile, aber Rock oder Heavy Metal und Konsorten sind auch nur Varianten von alten klassischen Werken, die selbe alte Einteilung nach Intro, Hauptteil, Schluss - ich bleibe dabei: Im wesentlichen hat sich da nichts geändert, die Basis für das alles ist 400-500 Jahre alt.

Ich spreche davon, dass niemand bis jetzt diese Basis in Frage gestellt hat!

Also das ist schon sehr allgemein gefasst. Sonatenhauptsatzform wirst du wohl eher selten in Pop, Rock, Metal, Blues etc. finden.
Auch kenne ich einige Stücke die beispielsweise gar kein Intro haben und auch der Schluss kommt sehr "überraschend". Also nach deinem Schema bestehen diese Musikstücke nur aus einem Hauptteil. Auch das wäre sehr oberflächlich.

Wenn du was mit eher offener Struktur und nicht in einfacher Liedform hören willst, dann hör mal bei Protest the Hero rein


btw: Chopin hat geniale Musik geschrieben - vor allem für Klavier :X
 
unterseebotski am 30.07.2009 20:30 schrieb:
Ich spreche davon, dass niemand bis jetzt diese Basis in Frage gestellt hat!
John Cage verpasst?
"4:33" - ein Stück, das aus 4:33 Stille besteht - und das sogar mal von einem kompletten Orchester "gespielt" wurde: http://www.youtube.com/watch?v=hUJagb7hL0E
Ein Stück für ein präpariertes Klavier: http://www.youtube.com/watch?v=VYsx5Di3bso&feature=related

Mal davon abgesehen, daß bei Sitar, Tabla, dieser chinesischen/japanischen Hawaiigitarrenversion und ähnlichen Instrumenten auch Töne zwischen der 12 Ton Skala verwendet werden - deine "Forderung", mal endlich die Grenzen der Musik zu sprengen ist in etwa so, als würde man einem Maler die Leinwand und die Pinsel wegnehmen oder einem Bildhauer vorschlagen, er solle doch mal eine Statue aus Grashalmen bauen.

Was soll man denn deiner Meinung nach zum Musikmachen verwenden, wenn nicht altbewährte Instrumente?
Wie soll ein Stück denn anfangen, wenn nicht mit einem "Anfang"?
Und wer würde sich denn auf Dauer Musik anhören, die auf Jahrhunderte bewährter Harmonielehre pfeift und für jeden schräg klingt?
 
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