Steam hat eine marktbeherrschende Stellung eingenommen und dadurch ist der Retailmarkt nahezu komplett gestorben. In meinen Augen eine negative Entwicklung.
Dass es den PC Markt ohne Steam nicht mehr geben würde halte ich auch für unsinn. Außer als Shop den es nicht bräuchte wenn es noch alles als Retail geben würde hat Steam doch keinen nennenswerten nutzen.
Und die Macht der Nutzer? Keine Ahnung wo du die bei Steam mehr siehst als woanders. Spiele werden überall zerrissen wenn sie scheiße sind. Und trotzdem kommt genug scheiße auf den Markt. Vorallem bei Steam wo ja wirklich jeder Dreck veröffentlicht wird.
Ja, und bei MS habe ich die Befürchtung dass es ähnlich läuft. Eine marktbeherschende Stellung im Abobereich. Noch größere fokusierung auf den Gamepass. Gamepass exklusive Spiele um mehr Leute anzulocken. Steigerung der Preise und Quantität vor Qualität wie man es schon von Netflix und co. kennt.
Natürlich sind das alles nur Spekulationen. Aber das sind die "alles wird toll, MS ist unser Freund" Kommentare auch.
Der Retailmarkt ist aus vielen Gründen nahezu komplett gestorben, maßgeblich des technologischen Fortschritts wegen. Ich sehe ehrlich gesagt diesen riesigen Vorteil von Retailhändlern nicht. Ich war ständig in Elektronikläden und Gamestops. Schlechte Auswahl und häufig überzogene Preise, gerade bei GameStop war und ist das krass.
Ansonsten hat Steam dem PC Markt immens geholfen weil es eben a) "alles" zusammenfasste und b) dabei eben nicht ausschloss, dass man weiterhin eine Auswahl an Bezugsquellen hatte. Das Internet hat den Retailmarkt verdrängt, Steam aber hat nie dazu geführt, dass es keine anderen Shops mehr gibt, die sind eben nur Online, statt Offline. Es gibt wohl keinen Indieentwickler, der leugnen würde, was für eine Auswirkung Steam auf jenen Markt hatte. Steam ist schlichtweg der Hub gewesen, wo alles zusammengefasst war. Es blieb mehr Geld bei Entwicklern, gab ihnen viele Optionen, hat Community Features und selbst Modding mit dem Workshop, ganz zu schweigen von dem Linux-Support. Und klar, Steams Bewertungsystem ist auch ein riesiger Vorteil gewesen, immerhin sind das Nutzerbewertungen, gesammelt von tausenden Spielern und nicht irgendwelche Zeitschriften-Lemminge, die sich von den Entwicklern einladen lassen oder nette Geschenke kriegen.
Ansonsten zum eigentlichen Thema:
Die Anzahl an Spielen von Microsoft sind immer noch ein Witz. Nicht dass ein Call of Duty nicht viel Geld einspielt oder ein Diablo IV aber von der Anzahl her ist das nicht wirklich bedeutend für den gesamten Markt. Daher sieht die FTC eben auch so alt aus. Die Kontrolle ist nicht da. Der Gamepass spielt bisher nicht mal Geld ein und es gibt keinen Grund für Entwickler da raufzuspringen, der Druck ist halt nicht wirklich groß. Dasselbe beim Cloud Gaming, das haben ja schon andere versucht und sind entweder gescheitert oder bleiben in einer Nische.
Ich sehe den Deal daher weder positiv, noch negativ, sondern ziemlich neutral. Persönlich wäre mir lieber, dass es solche Deals nicht gibt aber in so einer Welt leben wir nun Mal nicht.