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Meta Quest 3: Neues VR-Headset angekündigt - Preis, Release und mehr

Da zu dem Thema nichts mehr kam gebe ich hier einfach mal meinen Ersteindruck nach ca. zwei Wochen Quest 3: Ich bin beeindruckt und enttäuscht.

Was mir gefällt:
- Die Displayauflösung und die neuen Pancakelinsen sind unglaublich gut. Ich hatte ja schon einige VR Headsets von denen die Valve Index wohl das fortschrittlichste war. Die Quest 3 ist in Sachen Bildqualität um Welten besser. Gerade durch den hohen Preis ist die Index meiner Meinung nach auch keine Option mehr. Tracking ist super, Linsen und Komfort hab ich eher als schlecht empfunden. Da gefällt mir die Quest 3 deutlich besser und auch die Rift S hat mir besser gefallen (mehr dazu weiter unten).

- Die Leistung ist für ein Standalonegerät echt gut und auch bei rechenintensiven Spielen wird es nicht warm unter dem Headset. Ich hab noch nicht viele Standalone-Titel gespielt (paar Demos, Into the Radius, Synth Riders, Beat Saber, aber was ich bisher gesehen habe ist für ein Mobilberät schon ziemlich gut mit einer Ausnahme (weiter unten).

- Komfort ist gut, allerdings nur mit dem optionalen Elite Strap. Out of the Box ohne kostenpflichtiges Zubehör ist die Quest 3 relativ kopflastig. Meiner Meinung nach sollte ein Elite Strap ohne Akku im Basispaket enthalten sein.

- Der Sound ist überraschend gut. Klar ist ein gutes Paar Kopfhörer besser, vor allem was die Bässe angeht, aber insgesamt kann man das Headset auch ohne separate Kopfhörer gut nutzen, was z. B. bei der Rift S nicht der Fall war.


Was nur okay ist:
- Die Passthroughfunktion (= echte Welt durch die Kamera sehen und virtuelle Elemente a la Mixed Reality einfügen) ist qualitativ nicht so gut, wie ich's mir erhofft hatte. Die Kameras brauchen sehr viel Licht, damit die Qualität gut wird und es gibt Bildverzerrungen. Kann man nutzen, aber ich hatte mir da in Sachen Bildqualität mehr erhofft. Damit ich durch die Kameras den Handybildschirm lesen kann, muss ich schon ziemlich nah dran. Trotzdem ist die Präzision, wie virtuelle Elemente in die reale Welt integriert werden schon ziemlich cool. Dazu soll es wohl noch Softwareupdates geben, die die Qualität verbessern.


Was mir nicht gefällt:
- Die Verbindung zum PC (Hauptgrund warum ich das Headset gekauft habe) ist bei mir ne Katastrophe: Mit dem Link Kabel stellt sich die Oculus Software am PC extrem an das Headset überhaupt zu erkennen. Oft sind diverse Neustarts von Headset und PC nötig, Kabel ziehen, wieder anstecken, Funktionen aus- und wieder einschalten, bis überhaupt eine Verbindung funktioniert. Manchmal fehlt auch "nur" der Sound.
Aber wenn die Verbindung einmal da ist, dann funktioniert's ziemlich gut. Aber in dem Punkt war ich mit Rift CV1, Rift S und Valve Index deutlich zufriedener. Und mit den Standardeinstellungen ist auch die Bildkomprimierung nicht gut. Dazu muss ich erst das (relativ gut versteckte) Debug Tool am PC öffnen und die Bitrate manuell erhöhen. Nicht sehr userfreundlich. Ebenfalls enttäuschend: Die Passthrough-Kameras funktionieren weder per Linkkabel, noch per Airlink. Das ging bei der Oculus Rift S und der Valve Index besser. Dazu ist kostenpflichtige 3rd Party Software (Virtual Desktop) nötig, die allerdings nur kabellos, nicht mit dem Linkkabel funktioniert.
Generell scheint Meta nicht viel für die PCler übrig zu haben, denn die ganze Software hat sich seit Rift CV1 Zeiten (2016) kaum verbessert. Der Support für kabellose Headsets (Quest 1, 2, Pro und 3) fühlt sich generell sehr improvisiert an.

- Ich schrieb ja weiter oben schon, dass ich die Leistung beeindruckend finde. Ausgerechnet Beat Saber, das wohl mit die niedrigsten Systemanforderungen aller VR-Spiele hat, ist im Standalone Modus leider eine Ausnahme: Das Spiel ruckelt sich einen zusammen, dass es keinen Spaß macht bzw. unnötig schwer wird. Das ähnliche Synth Riders und dass sehr viel aufwendigere Into the Radius laufen da deutlich besser. Aber Beat Saber scheint noch kein Quest 3 Update bekommen zu haben. Ich hoffe, das wird noch besser.

- Zubehör ist grundsätzlich zu teuer: Link Kabel für den PC 100 Euro, Zusatzakku 150 Euro, Ladestation 150 Euro etc. Ist in meinen Augen nicht gerechtfertigt. Zumindest der Elite Strap ohne Zusatzakku sollte eigentlich als Zubehör schon mitgeliefert werden.


Fazit: Abgesehen vom wirklich guten Display und den wirklich guten Linsen bin ich als PCler nicht 100%ig überzeugt. Hauptgrund sind die Verbindungsprobleme und die Oculus Software, die für die Verbindung zum PC nötig ist. Mit den PC-only Headsets hat die immer prima funktioniert, aber mit der Quest 3 hab ich bisher viele Probleme. Und das liegt auch weder am Headset selbst oder am Kabel: Denn wenn die Verbindung stabil ist, dann läuft das ganze ja auch gut. Das muss irgendein Softwareproblem sein. Reddit & Co. sind auch voll von Leuten, die ähnliche Probleme mit dem Link Kabel haben. Airlink soll wohl besser funktionieren, kann ich aber nicht nutzen, da ich keinen Wifi 6 Router habe und die Wifi 5 Verbindung bei mir nicht stabil ist. Das liegt aber am Router, nicht an der Quest 3.

Insgesamt bleibt es bei mir subjektiv dabei, dass von allen VR Headsets, die ich bisher hatte (Oculus Dev Kits, Oculus Rift CV1, Rift S, Valve Index und Meta Quest 3) die Rift S immer noch das problemloseste Headset und das beste PCVR Gesamtpaket war. Eine Rift S2 mit dem Display und den Linsen der Quest 3, aber direkter Verbindung zum PC würde ich sofort kaufen. Standalone brauche ich nicht, aber leider gibt es als PCVRler nicht viele Alternativen.
 
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