• Aktualisierte Forenregeln

    Eine kleine Änderung hat es im Bereich Forenregeln unter Abschnitt 2 gegeben, wo wir nun explizit darauf verweisen, dass Forenkommentare in unserer Heftrubrik Leserbriefe landen können.

    Forenregeln


    Vielen Dank

Korruption

M

Meai

Gast
Mal von einer anderen Sichtweise, probiert bitte Selbstreflexion zu üben:
Ich verstehe die Diskussion und konstante öffentliche Negativberichterstattung über Korruption nicht. Wer ist denn dafür verantwortlich? Die Einzelperson ist meiner Meinung nach nur sehr peripher für derartige Ausfälle in Verantwortung zu nehmen. Zb.: Wenn ein Unternehmer korrupt ist, und Gelder veruntreut, dann ist ganz und gar nicht primär er als Einzelperson schuldig sondern die Menschen die Raum für solch eine Ausnützug des Systems überhaupt erst offen gelassen haben. Also Politiker und die Gesellschaft die sie unterstützt.
Jetzt werden die ersten Leser gähnen, weil das Anprangern der Gesellschaft ein beliebtes Mittel zum Verwässern einer Argumentation ist, aber denkt mal darüber nach.
Was wird schlimmer aufgefasst, ein Unternehmer der viel Geld mit Methoden aus dem Graubereich macht, oder ein Arbeitsloser?
Meiner Meinung nach sollte man viel stärker regulieren, anstatt sich im Nachhinein über lasche Formulierungen im Gesetzestext zu echauffieren.
Analoges Beispiel dazu: Jeder regt sich über Raser und Drängler auf. Offensichtlich sind die Strafen für Raser zu niedrig und Rasen gesellschaftlich weitgehend als Kavaliersdelikt anerkannt und geachtet. Gäbe es Strafen von mehreren Tausend Euro für geringe und geringste Überschreitungen, würde KEINER zu schnell fahren. Oder nur einmal.
Jetzt bin ich leider etwas ausgeschweift, und gehe nochmal präziser auf den Titel dieses Beitrags ein: Wenn du die Wahl hättest, mit geringem oder akzeptablen Risiko, dich und deine Nachkommen für lange Zeit finanziell abzusichern, würdest du das dann wirklich nicht machen?
 
Also ich erkenne hier gleich mehrere Themen (und nur eines hat mehr oder weniger direkt mit Korruption zu tun), worüber genau möchtest du sprechen?
 
korruption ungleich veruntreuung

in manchen ländern is bakshish gang und gebe, versteh den aufstand nicht. is ja nur ne form der rabatzahlung an den kunden, wenn er ein kleines köfferlein als dank für seine entscheidung bekommt.

ich meine, ich zahl ja im caffee auch trinkgeld, und lufthansa, real und wie sie alle heisen, belohnen mich auch mit meilen, swops,treuepunkten,digits und wie sie alle heisen, wenn ich bei ihnen kunde bleibe.

der markt ist hart, und ob ich jetz rabat gewähre, oder bakshish zahle, is ja wurst.
 
Boesor am 15.07.2009 10:39 schrieb:
Also ich erkenne hier gleich mehrere Themen (und nur eines hat mehr oder weniger direkt mit Korruption zu tun), worüber genau möchtest du sprechen?
Welche Themen siehst du denn hier? Ich seh nur Korruption. Zb. Spesenaffäre in England: Jeder nutzt doch Spesen aus wie nur geht, wenn die Regelungen nicht strenger sind, dann darf man sich nicht beschweren. Die Masse an negativer Berichterstattung erstaunt mich in solchen Fällen einfach.
Und Veruntreuung ist eine Form der Korruption.
 
Meai am 15.07.2009 11:35 schrieb:
Und Veruntreuung ist eine Form der Korruption.
nicht so direkt. höchstens im allerweitesten sinne.
Korruption bezeichnet Bestechung und Bestechlichkeit, Vorteilsannahme und Vorteilsgewährung.
quelle

bei veruntreuung steht der geschädigte i.d.r. klar fest, während das bei bestechung, schmiergeld o.ä. nicht unbedingt der fall sein muss, obwohl dabei ebenfalls unzweifelhaft jemandem ein schaden entsteht. allerdings nicht unbedingt ein materieller.
 
Meai am 15.07.2009 10:36 schrieb:
Ich verstehe die Diskussion und konstante öffentliche Negativberichterstattung über Korruption nicht. Wer ist denn dafür verantwortlich? Die Einzelperson ist meiner Meinung nach nur sehr peripher für derartige Ausfälle in Verantwortung zu nehmen. Zb.: Wenn ein Unternehmer korrupt ist, und Gelder veruntreut, dann ist ganz und gar nicht primär er als Einzelperson schuldig sondern die Menschen die Raum für solch eine Ausnützug des Systems überhaupt erst offen gelassen haben. Also Politiker und die Gesellschaft die sie unterstützt.
Also verantwortlich ist in meinen Augen natürlich in erster Linie der, der sich korrupt verhält. Klar gibt es Systeme, in denen Korruption und ähnliches leichter möglich sind als in anderen- dann muss man eben die Regeln verbessern und eventuelle Schlupflöcher stopfen. Das heißt aber noch lange nicht, dass Einzelpersonen, die anderen bewußt Schaden zufügen, deshalb weniger Schuld trifft. An erster Stelle sollte immer die Eigenverantwortung stehen- das ist doch die Basis einer jeden Gesellschaft.
 
Fraggerick am 15.07.2009 10:53 schrieb:
korruption ungleich veruntreuung

in manchen ländern is bakshish gang und gebe, versteh den aufstand nicht. is ja nur ne form der rabatzahlung an den kunden, wenn er ein kleines köfferlein als dank für seine entscheidung bekommt.

In der regel läuft Korruption aber wohl eher so ab, dass ein Entscheidungsträger Bestechungsgeld bekommt und dafür sein Arbeitgeber die zeche in Form eines höheren preises zahlt.
 
KONNAITN am 15.07.2009 11:56 schrieb:
Meai am 15.07.2009 10:36 schrieb:
Ich verstehe die Diskussion und konstante öffentliche Negativberichterstattung über Korruption nicht. Wer ist denn dafür verantwortlich? Die Einzelperson ist meiner Meinung nach nur sehr peripher für derartige Ausfälle in Verantwortung zu nehmen. Zb.: Wenn ein Unternehmer korrupt ist, und Gelder veruntreut, dann ist ganz und gar nicht primär er als Einzelperson schuldig sondern die Menschen die Raum für solch eine Ausnützug des Systems überhaupt erst offen gelassen haben. Also Politiker und die Gesellschaft die sie unterstützt.
Also verantwortlich ist in meinen Augen natürlich in erster Linie der, der sich korrupt verhält. ...
... An erster Stelle sollte immer die Eigenverantwortung stehen- das ist doch die Basis einer jeden Gesellschaft.
[/quote]
Sehe ich genauso.
Also der Korrumpierende und der Korrumpierte zu gleichen Teilen. Wichtig dabei ist zum Beispiel, dass, obwohl durchaus die Möglichkeit besteht, nicht jeder in gleichem Maße korrupt ist. Wer das System also ausnutzt ist der Buhmann und nicht der Staat, der auf strikte Regulierung verzichtet, sonst müsste man jeden Schritt, jeden Pups und jede Eventualität reglementieren und damit wäre man schon mitten drin in der Beschneidung persönlicher Freiheiten, da es doch tatsächlich Menschen geben soll, deren ethische Ansprüche über dem schnöden Mammon stehen oder die auf persönliche Vorteile verzichten.
:)
 
Zurück