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Koch Media / Square Enix setzt spanische Spieleseite unter Druck?

F

Frullo

Gast
Eine spanische Gaming-Website behauptet, Square Enix wird ihnen keine Rezensionsexemplare mehr schicken, weil sie angeblich Square Enix-Spiele niedriger bewerten würden als der Durschnitt, z.B. eine 7,5 / 10 für das kürzlich veröffentlichte Final Fantasy XV.

AreaJugones, eine Website mit Sitz in Spanien welche rund 700.000 Menschen pro Monat erreicht, sagte in einem Blog-Post letzte Woche, sie sei über diese Entscheidung von einem Vertreter des Verlages Koch Media informiert worden. Nach der Veröffentlichung ihrer Rezension von Final Fantasy XV letzte Woche erhielt AreaJugones Herausgeber Juan Alberto Linares einen Anruf von einem Koch-Vertreter, der ihm mitteilte, dass Koch Media und Square Enix AreaJugones aufgrund der schlechten Wertungen keine Vorab-Kopien ihrer Spiele mehr schicken würden.

Quelle: Spanish Website Says Square Enix PR Cut Off Their Review Copies For Giving Out Low Scores

Liebe PC-Games-Redis,

Bitte greift wenn möglich das Thema auf. Es kann nicht sein, dass Verlage ungeschoren / unbemerkt solche Praktiken ausüben dürfen - selbst wenn es im "fernen" Spanien ist.
 
Doofe Sache, aber ganz ehrlich: an sich würde ich sogar eher auf eine Wertung vertrauen, die NICHT schon im Vorfeld als "Gratisexemplar" an die Redaktion ging ^^ Vor allem wegen Dingen, die per Day1Patch vielleicht eh geregelt werden oder auch umgekehrt: erst dann auftauchen, wenn Massen an Spielern das Game haben. Aber dem sollte man nachgehen, auch was denn wirklich die Gründe sind, ob es nur die Wertung per se ist oder ob bestimmte Dinge im Test zu Unrecht bemängelt wurden.

Ich denke aber nicht, dass die PCG das Thema öffentlich aufgreifen wird, denn wenn KochMedia wirklich so restriktiv ist, wie es scheint, würde man die Beziehungen zu denen auch klar verschlechtern.
 
Ich denke aber nicht, dass die PCG das Thema öffentlich aufgreifen wird, denn wenn KochMedia wirklich so restriktiv ist, wie es scheint, würde man die Beziehungen zu denen auch klar verschlechtern.

Ich weiss nicht... hat man als Journalist nicht einen gewissen Ethos? Muss man sich da nicht für Berufskollegen einsetzen - schon nur um zu vermeiden, dass so etwas Schule macht und man selbst plötzlich das Opfer solchen Verhaltens wird?
 
Dein Idealismus in allen Ehren, aber wir befinden hier uns in einem Randgebiet des Journalismus, in dem der journalistische Ethos mit dem Produktmarketing und seinen Zielen aufeinander trifft. Redakteure, die Produkte testen bzw. bewerten, sind immer auch Teil des Marketings eines Produkts und sie stehen in einem besonderen gegenseitigen Abhängigkeitsverhältnis zum Hersteller der Produkte, die sie bewerten. Für die Produzenten hat diese Form des Journalismus nur einen Zweck, nämlich positiv über die eigenen Produkte zu berichten. Geschieht dies nicht, dann zieht der Produzent keinen Gewinn mehr aus der Beziehung und hat auch deutlich weniger Motivation, die Produkte gratis zur Verfügung zu stellen. Das ist ein völlig nachvollziehbares Verhalten und ich denke auch nicht, dass die Redaktion hier ein Opfer ist. Die Redaktionen nehmen Gratisexemplare der Produkte, die sie testen sollen, meist dankbar an, alleine schon aus Kostendruck. Stell dir nur mal vor, die PCGH müsste die ganze Hardware, die sie testen, selbst beschaffen. Man kann hier also nur schwer die gleichen Maßstäbe anlegen wie etwa beim politischen oder gesellschaftlichen Investigativjournalismus. Vielmehr sollte man dazu übergehen, den journalistischen Stellenwert von Produktbewertungen generell in Zweifel zu ziehen. Dabei geht es nicht um "gekaufte" Reviews oder miese Qualität, sondern um das generelle Verständnis dafür, wie dieser Markt funktioniert und welche gegenseitigen Abhängigkeiten es gibt. Professionelle Produktbewertungen, vor allem in aggregierter Form, sind keine neutrale Informationsquelle sondern eine Informationsquelle, die sorgsam von den Produzenten gesteuert wird.
 
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Uh, bei Juan Alberto Linares und seinen Aussagen wäre ich vorsichtig. Der macht sich seit Monaten bei den Spielern sehr unbeliebt, indem er User beleidigt, Beiträge und ganze Threads einfach gelöscht werden, weil eine andere Meinung nicht passt.
 
Zuletzt bearbeitet:

Für mich als Informationssuchenden ist die Qualität der Information schlussendlich entscheidend, ob eine Informationsquelle für mich etwas taugt oder eben nicht. Wenn sich meine Meinung über 10 unterschiedliche Spiele 8 mal mit der eines Spielemagazins deckt, dann ist es eine gute Quelle, deckt sie sich nur 5 mal eher nicht.

Es ist ja nicht nur Idealismus, sondern durchaus ein pragmatischer Gedanke der mich - als Informationssuchenden - antreibt. Desto mehr Quellen, desto höher die Wahrscheinlichkeit dass darunter eine ist, die meinen Bedürfnissen entspricht. Wird eine Quelle durch Repressalien abgewürgt (auch wenn ich mich, ehrlich gesagt, eher selten auf spanisches Website verirre), dann werde ich um eine potentielle Quelle beraubt.

Es muss auch im (pragmatischen und nicht nur im idealen) Interesse des Magazins liegen, Bewertungen möglichst unabhängig abgeben zu können. Überspitzt: Lobt ein Magazin ein Spiel in den Himmel obschon es eine bugverseuchte Hölle auf Erden ist, schaufelt es sich letztendlich nur das eigene Grab. Denn wenn ich die Info die ich brauche nicht hier kriege, dann kriege ich sie woanders.

Meines Erachtens hilft Transparenz. Sie baut Vertrauen auf. Darum sollten solche Geschichten ausgeleuchtet werden. Auch - oder gerade weil - mein Vorposter diesen Juan Alberto Linares als dubios bezeichnet.
 
Es muss auch im (pragmatischen und nicht nur im idealen) Interesse des Magazins liegen, Bewertungen möglichst unabhängig abgeben zu können. Überspitzt: Lobt ein Magazin ein Spiel in den Himmel obschon es eine bugverseuchte Hölle auf Erden ist, schaufelt es sich letztendlich nur das eigene Grab.
Wieso soll ein Magazin denn das bitte tun? ^^ Jeder Tester kann das Spiel auch anderweitig anschaffen und es dann völlig unabhängig bewerten, er ist nicht auf die "Gnade" des Publishers angewiesen. Und gerade in Zeiten von 1stDayPatches&co ist das vielen Nutzern sogar lieber als ein Test basierend auf einer Vorab-Journalistenversion. Schon um 0h am Releasetag einen Test online schalten zu können ist heutzutage kein echter Vorteil mehr.

Zudem würde sich ein Journalist MAXIMAL den Weg verbauen, vom Entwickler "Insider"-Infos zu bekommen - nur da muss dann jeder selber die Frage beantworten, was ihm wichtiger ist: nur um dem Entwickler zu gefallen riskieren, dass die Leser nach dem Kauf merken, dass das Magazin Mist geschrieben hat und damit dann Leser verlieren, oder bei den Lesern einen guten Ruf haben und im Zweifel einfach auf die "insiderinfos" verzichten?

zB hier bei der PCG ist es schon oft passiert, dass ein Redakteur zu Besuch war und das Spiel dann lobte, beim Test aber das Spiel schlecht bewertet wurde, weil es Bugs gab und/oder die Dinge, die in der Entwicklungsphase noch zu verzeihen sind, nicht verbessert wurden.


Es wäre aber sehr gewagt, wenn man irgendeinen "Kollegen" in Schutz nimmt ohne zu wissen, was genau vorgefallen ist und ob das "Opfer" nicht vielleicht sogar selber nicht die Wahrheit erzählt und es am Ende doch nicht stimmt, dass man nur bei guten Wertungen künftig auch Vorab-Versionen erhält. Da wäre ich sehr vorsichtig... wenn jetzt es klare Beweise geben würde "XY hat eine email vom Publisher Z bekommen, dass er 5000€ erhält, wenn er das Spiel mit mind 80% bewertet und ansonsten nie wieder mit ihm zusammengearbeitet wird", okay: dann sollte man drüber berichten. Aber ansonsten? ^^ Selbst dann könnte man sogar sagen, dass man das als Journalisten-"Verbund" gemeinsam INTERN löst und nicht eine Firma an den Pranger stellt.
 
Bitte greift wenn möglich das Thema auf. Es kann nicht sein, dass Verlage ungeschoren / unbemerkt solche Praktiken ausüben dürfen - selbst wenn es im "fernen" Spanien ist.

Ist doch Sache des Publishers, wen er unterstützen will. Wozu sollte ein Publisher jemanden mit kostenlosen Testmustern versorgen, wenn er am Ende nichts von hat, weil der Tester alle seine Spiele nach seinem Empfinden zu schlecht bewertet? Würde doch keiner machen. Die Publisher sehen solche Tests ja als Werbung.

Die Stiftung Warentest kauft auch alle Produkte selbst, um sich ja nicht in Abhängigkeiten zu begeben. Und die müssen da teilweise richtig Geld in die Hand nehmen. Spiele sind dagegen doch nun wirklich nur Peanuts.
 
Schon um 0h am Releasetag einen Test online schalten zu können ist heutzutage kein echter Vorteil mehr.

Da sind wir wohl unterschiedlicher Meinung.

zB hier bei der PCG ist es schon oft passiert, dass ein Redakteur zu Besuch war und das Spiel dann lobte, beim Test aber das Spiel schlecht bewertet wurde, weil es Bugs gab und/oder die Dinge, die in der Entwicklungsphase noch zu verzeihen sind, nicht verbessert wurden.

Wohl weil die PCG gross genug ist (bzw. eine weitaus grössere Leserschaft als die "mickrigen" 700'000 Leutchen erreicht), um sich nicht vor Repressalien fürchten zu müssen.


Es wäre aber sehr gewagt, wenn man irgendeinen "Kollegen" in Schutz nimmt ohne zu wissen, was genau vorgefallen ist und ob das "Opfer" nicht vielleicht sogar selber nicht die Wahrheit erzählt und es am Ende doch nicht stimmt, dass man nur bei guten Wertungen künftig auch Vorab-Versionen erhält.

Ein Grund mehr, der Sache auf den Grund zu gehen. Irgendwer hat ja offenbar Mist gebaut, ist nur noch zu klären wer.
 
Ist doch Sache des Publishers, wen er unterstützen will. Wozu sollte ein Publisher jemanden mit kostenlosen Testmustern versorgen, wenn er am Ende nichts von hat, weil der Tester alle seine Spiele nach seinem Empfinden zu schlecht bewertet? Würde doch keiner machen. Die Publisher sehen solche Tests ja als Werbung.

Die Stiftung Warentest kauft auch alle Produkte selbst, um sich ja nicht in Abhängigkeiten zu begeben. Und die müssen da teilweise richtig Geld in die Hand nehmen. Spiele sind dagegen doch nun wirklich nur Peanuts.

Entgegen Herbboys Meinung bin ich eben der Ansicht, dass ein zeitlicher Vorsprung bei der Bewertung (meinetwegen sogar Vorab-Bewertung) für ein Spielemagazin ein Wettbewerbsvorteil ist. Hat nichts damit zu tun, wie teuer die Anschaffung des Produktes ist.
 
Wohl weil die PCG gross genug ist (bzw. eine weitaus grössere Leserschaft als die "mickrigen" 700'000 Leutchen erreicht), um sich nicht vor Repressalien fürchten zu müssen.
Meinst du das jetzt ironisch? ^^ ich glaube nämlich nicht, dass die PCG so viele Stammleser hat. Bei YouTube zB sind es ca 80.000 Abonnenten, Heftverkäufe lt. Wikipedia um die 35.000 (Gamestar etwas mehr), Reichweite laut Mediaanalyse knapp 1Mio.
 
Entgegen Herbboys Meinung bin ich eben der Ansicht, dass ein zeitlicher Vorsprung bei der Bewertung (meinetwegen sogar Vorab-Bewertung) für ein Spielemagazin ein Wettbewerbsvorteil ist. Hat nichts damit zu tun, wie teuer die Anschaffung des Produktes ist.

Sicher ist ein zeitlicher Vorsprung ein Vorteil, eben für den Tester in monetärer Hinsicht (mehr Klicks, mehr Geld) nur inzwischen ist es so, es gibt Embargos, vor denen nichts veröffentlicht werden darf (die fallen spätestens automatisch, wenn das Produkt im freien Handel erhältlich ist).
Und wie die Erfahrung zeigt, Tests, die vorab erscheinen, sind oftmals Jubelarien (weil das Embargo z.B. den Passus erhält, wenn ihr mind. 88 Prozent gibt, dann dürft ihr 24 Stunden vor den anderen veröffentlichen) und alles solche Scherze. Als mündiger Konsument weiß man so etwas inzwischen und wartet, sofern man wirklich an den Testberichten interessiert ist, bis zwei, drei Tage nach Release, bis auch die letzten (unabhängigen) Tests erschienen sind und macht sich dann ein Bild.

Ansonsten denke ich, Tests sind als Kaufberatung inzwischen relativ unwichtig. Ich glaube, es sind mehr die Fans dieser Titel, die sie lesen wollen, obwohl sie das Spiel da vielleicht sogar schon selbst haben. Jeder vernunftbegabte Konsument weiß doch heute längst, dass man besser wartet, bis die Day 1 Patches raus sind oder ggf. noch weitere usw. und wartet mind. ein paar Tage mit dem Kauf. Entsprechend kann man dann auch auf einen Test noch ein, zwei Tage warten, der dann vielleicht schon die neusten Patches berücksichtigt. Der Rest, wie gesagt, die Fans, die kaufen eh unbesehen.

700.000 Leute (nicht Hits, einzelne Besucher) wären übrigens für eine nicht englischsprachige Spieleseite gigantisch. Da darf man sich nichts vormachen, die lokalen Märkte sind von Spieleseiten überflutet und so viele Zocker, die regelmäßig auf Spieleseiten surfen gibt es dann am Ende auch nicht in einem Land.
 
Meinst du das jetzt ironisch? ^^ ich glaube nämlich nicht, dass die PCG so viele Stammleser hat. Bei YouTube zB sind es ca 80.000 Abonnenten, Heftverkäufe lt. Wikipedia um die 35.000 (Gamestar etwas mehr), Reichweite laut Mediaanalyse knapp 1Mio.

Hätte jetzt mehr gedacht, aber ok.
 
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