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[Kino] Drag Me To Hell

The_Final

Nerd
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Trailer
Ich hab den Trailer zufällig gesehen, als ich mir "My Bloody Valentine 3D" angesehen habe, und finde, dass er ganz nett aussieht. Was meint ihr, wird der Film halten, was der Trailer verspricht?
 
Also auf imdb kommt er bis jetzt richtig gut weg. Aber das kann sich natürlich noch ändern.
Ich werde ihn eventuell angucken. Auf jeden Fall gut möglich. :)
 
So, komme gerade aus dem Kino. Der Film hatte einige richtig gute Schockmomente, schafft es aber nicht wirklich, eine konstante Atmosphäre der Bedrohung zu suggerieren. Was ich positiv fand war das Setting: ob im trauten Heim, am Arbeitsplatz oder im Elternhaus des Freundes, der böse Geist kann jederzeit zuschlagen und niemand kann dir helfen. Einige Szenen, die wohl Ekel hervorrufen sollten, waren eher witzig als abstoßend, einige waren auch absichtlich witzig (der Auftritt des Lamia bei der Seance :-D ). Bei der Positionierung der Mrs. Ganusz scheint man sich nicht ganz sicher gewesen zu sein, einige Szenen lassen sie eher wie eine schrullige Exzentrikerin denn eine "böse Hexe" erscheinen und der Film verkommt kurzzeitig zu einer Horrorkomödie. Das Ende ist eine Geschmacksfrage, einige werden es mögen, andere nicht. Der allgemeine Tenor jener, die mit mir im Saal waren, war eher negativ. Für mich ein Pluspunkt: unnütze Gewalt und Splatterszenen wurden vermieden, Blut in relevanten Mengen kommt in lediglich 2 Szenen vor.

Wertung: 6,5/10
 
ACHTUNG! DERBSTE SPOILER! Wer den Film noch unvoreingenommen sehen will, der sollte hier NICHT WEITERLESEN.

Aus Gründen der Lesbarkeit habe ich den Spoiler-Tag weggelassen. Ich gehe davon aus, dass der gemeine Foren-User von oben nach unten liest.^^



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Drag me out of cinema .. please

Hat man es im Internet mit nervigen Pop-Ups zu tun, dann wird rasch ein kostenloser Pop-Up-Blocker installiert und das Problem ist alsbald Geschichte.
Wird man hingegen als Protagonist in einem Horrofilm von nervigen Geister-Pop-Ups penetriert, dann muss man schon mindestens 10.000 Dollar aufbringen, um diese loszuwerden.
Diese Information zumindest hat der Film eindeutig vermitteln können. Ob man damit jemals etwas anfangen kann ... "man weiß es nicht", um es mal mit Stefan Raab zu sagen.

Was mich eigentlich an dem Film "Drag me to Hell" erschreckt hat ist dessen Einfallslosigkeit.
Zugegeben: Der Film hatte einige "Schockmomente", bei welchen man reflexartig eine körperliche Defensivhaltung eingenommen hat ... auch bekannt als Fötus-Stellung.
Aber insgesamt war jede einzelne Szene zu vorhersehbar. Und die besagten "Schockmomente" beschränkten sich in gefühlten 99,9 Prozent aller Fälle auf die Geister-Pop-Ups.
Und mit "Geister-Pop-Up" meine ich keine Werbung aus dem Jenseits, sondern eine aus dem Nichts unter lauten Geräuschen auftauchende ekelhafte Geister-Fratze,
die in diesem Film mit unfassbarer Zuverlässigkeit stets auf dem Siedepunkt der Spannung "aufpoppt" und den sensibleren Teil unter den Zuschauern in die Fötus-Stellung befördert.
Hat man sich aber nach dem dritten Geister-Pop-Up daran gewöhnt und sich "geistig" darauf eingelassen, dann können einen Geister-Pop-Up 4 bis 27 auch nicht mehr erschrecken.

Woher kommen die Geister-Pop-Ups?
Eine junge Bank-Angestellte versagt einer alten, kränklich wirkenden Frau einen weiteren Aufschub für die Rückzahlung eines Kredites und veranlasst dadurch die Pfändung des Hauses und der Gegenständer der Alten.
Allerdings - so hat es den Aschein - ist der fiese Chef der Angestellen schuld an der Ablehnung.
Die Alte ist natürlich nicht "begeistert" (was ist denn hier los?^^) und spricht kurzerhand einen fiesen Fluch aus, der bewirkt, dass die Bankangestellte von einem Dämon verfolgt wird, der versuchen wird sie in die Hölle zu ziehen.
Daher der sinnige Titel "Drag me to Hell".
Zu diesem Zwecke hat die Alte der Bankangestellten einen Knopf von der Jacke gerissen und diesen verflucht. Da der Knopf zu ihr gehört, geht er Fluch auf sie über.

Der Versuch der jungen Frau - nachdem der Fluch seine ersten Auswirkungen zeigt - mit der Alten zu reden und sie dazu zu bringen, den Fluch rückgängig zu machen, scheitert daran, dass die Alte mittlerweile verstorben ist.
Na so ein Pech.

Nun also, so verflucht, wie sie ist, wird die junge Dame von den Geister-Pop-Ups verfolgt. Um diese loszuwerden und um zu verstehen was mit ihr geschieht, sucht sie also einen "Esoteriker" auf.
Dieser hilft ihr - gegen einen geringen Obolus - herauszufinden, was Sache ist und wie man dagegen ankommen kann.
Schließlich werden sie versuchen mit Hilfe eines weiblichen Mediums (welche die 10.000 Dollar verlangt, obwohl sie angeblich Jahrzehnte auf die Rache an dem Dämon wartet) den Dämon in eine Ziege zu bannen und die Ziege dann zu töten.
Dass das gnadenlos scheitert, liegt er der Natur des Horrofilms und dürfte niemanden überraschen.

Schließlich stellt sich heraus, dass die einzig wirkliche Möglichkeit den Dämon endgültig loszuwerden ist, den Knopf in dem der Fluch schlummert zu verschenken.
Also wird der Knopf in einen Briefumschlag gesteckt und so einfach weiter gegeben.
Was sich so einfach anhört ist für die gewissenhafte, sozial engagierte und stest freundliche Protagonistin natürlich ein schweres Problem. Wem gebe ich meine Last weiter?
Denn derjenige, der den Knopf empfangen wird, der wird die unvorstellbartsen Qualen durchleiden und von dem Dämon in die Hölle gezogen.
Als Zuschauer ist man geneigt zu sagen "Nimm deinen fetten Chef, der am Anfag des Film so fies war!" oder "Nimm deinen Kollegen, der versucht dich beim Chef auszustechen!".

Letztendlich kommt ihr aber die Idee, den Knopf doch einfach der toten Alten, die ja alles erst verursacht hat, zu schenken.
Nachdem der angeheurte Esoteriker (warum sind das eigentlich immer Araber in solchen Filmen?) ihr bestätigt hat, dass das eine plausible Möglichkeit wäre, macht sie sich auf zum Friedhof...

... dass sie auf dem Weg dahin - unter unglücklichen Umständen im Auto ihres reichen Freundes - den Briefumschlag mit dem Knopf mit einem anderen Briefumschlag vertauscht, merkt sie natürlich nicht.
Der STINOZU (Stinknormale Zuschauer) sollte das wohl auch nicht merken.

Aber ich. Und genau zu diesem Zeitpunkt wusste ich auch, wie der Film endet, annähernd exakt, wie die Schlussszene aussieht, bzw. die Pointe.
Das war zwar eine nette Idee, aber einfach etwas zu offensichtlich.

Die ganze Szene auf dem Friedhof war zwar nett anzuschauen, aber irgendwie sinnlos, wenn man genau wusste, dass sie der Leiche der Alten da gerade den falschen Briefumschlag oral verabreicht und sich völlig umsonst auf neue Freiheit freut.


Also fasse ich mal zusammen:
Die Schockmomente sind im Grunde immer die selben standardisierten Effekte.
Die eigentliche Pointe, der "Gag" des Filmes erschließt sich einem zu früh.
Vom (übrigens beabsichtigtem) Witz des Filmes habe ich nicht viel bemerkt. Die Szenen, die offensichtlich als witzig geten sollten, haben mich nicht mal zum Schmunzeln gebracht.
Also, wenn man ganz fies ist, dann kann man sagen:
Der Film ist mal wieder nichts Halbes und nichts Ganzes und scheint selbst nicht genau zu wissen, wo er stehen will.
Und der Esoteriker ist Araber.
 
werde ihn mir garantiert noch anschauen , hab mir beim runterscrollen auch extra die augenzugehalten :-D
 
omasmumu am 12.06.2009 19:08 schrieb:
werde ihn mir garantiert noch anschauen , hab mir beim runterscrollen auch extra die augenzugehalten :-D
Mmh..kann ihn leider nicht bearbeiten, sonst würde ich noch fix einen Spoiler-Tag dranhängen.
:|

done
 
Wie jeder horrorfilm is auch drag me to hell einfach n stück weit geschmackssache. Wer sich sowas generell nur selten mal reinzieht, wirds wohl als ziemlichn schmarrn empfindn, meiner meinung nach gehört der film aber auf jeden fall zu den besten horrorstreifen, die in letzter zeit im kino gelaufen sind.
Endlich mal kein 08/15-böser-killer-mit-messer&axt-schlachtet-naive-teenager-ab-film, sondern n genrevertreter, der sich auf des wesentliche konzentriert. Auf unnötige splatter-szenen wird verzichtet, stattdessen stehen die schockmomente und die ständige angespannte atmosphäre im vordergrund - man weiß nie wann und wo lamia zuschlagen wird.
Kann den film nur allen empfehlen, die n bissle was für horrorstreifen übrigen haben - meiner meinung nach der beste kinofilm im genre seit the strangers.
 
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