Wenn du einen billigen asiatischen Key bestellst und per Mail ein Foto davon zugeschickt bekommst, würde mal eher davon ausgehen, dass das Spiel regulär auf dem asiatischen Markt/Großmarkt
für wenige Euro legal erworben wurde und Verpackung sowie Datenträger im Müll landen und nur die Keys in Richtung Westen vertickt werden.
Und das ist in Ordnung ? Der Publisher verkauft den Key dort nur für wenige Euro, um kein totales Verlustgeschäft zu fahren.
Wenn er für sein neues AAA-Spiel Vollpreis (=50-60€) verlangt, hat er ne Schwarzkopierate unter aller Sau - Also denkt sich der Publisher
"Lieber wenigstens noch einen kleinen Teil des Geldes reinbekommen, als garkeins wenn alle die Kopie ziehen"
Der Betrag, der durch die Keyverkäufe reinkommt, reicht aber niemals aus, um das Spiel gewinnbringend zu verkaufen, dafür braucht es einen wesentlich höheren Betrag.
Wenn jetzt ein Spieler meint, er könne es mit seinem Gewissen vereinbaren, so assozial zu sein, dass er ehrliche Käufer, lokale Käufer und Publisher schädigen kann, dann bitte - Geiz ist schließlich geil.
Die ehrlichen Käufer werden als blöd dargestellt, weil sie ja deutlich mehr zahlen, als der Keyshopkäufer.
Warum der Publisher Schaden davon trägt, steht oben.
Und wenn der dann die Notbremse zieht, und die Billig-Preise massiv anhebt, um dem Problem Herr zu werden, werden auch die lokalen Käufer geschädigt - Die können sich die Spiele dann [legal] nicht mehr leisten.
(Siehe dazu z.B. die Origin Preiserhöhung in Indien vor ein paar Monaten )
Keyselling (von unseriösen Anbietern - ich rede natürlich nicht über Steam/GoG/Uplay/Origin/GMG/Desura/...) ist nicht ohne Grund umstritten, und wird nicht ohne Grund von den Publishern angegangen.
Ich finde das Urteil absolut in Ordnung.
(Auch wenn die Urteilsbegründung nicht wirklich schlüssig ist)
Im Übrigen hinkt der Vergleich mit der Globalisierung von irgendwo weiter oben, wenn ich mir ein Produkt im Ausland bestellen will, von dem der Hersteller nicht möchte, dass es - generell, oder für den niedrigeren Preis - in der EU angeboten wird, dann haben die Händler i.d.R. die Auflage, nicht in die betreffenden Staaten zu liefern, oder aber der Kunde muss mit Problemen rechnen (Zoll, Garantiefall, abweichende Stromversorgung, kein CE-Zeichen, Importbeschränkungen, etc...).
Im Gegensatz zu Spielen kann ich aber z.B. ein Auto nicht günstig in China kaufen und dann per Download liefern - Ansonsten hätte man das Problem mit allen Waren, nicht nur Digitalen.