• Aktualisierte Forenregeln

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    Vielen Dank

Jahrhunderflut die 2.

alexmartens

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Hi

Ich persönlich finde es einfach nur traurig, wie über diese Naturkatastrophen berichtet wird bzw. die Titulierungen sind dermaßen reißerisch, es ist einfach nicht angebracht. 2002, an sich schon makaber genug, wurde zu Beginn eines Jahrhunderts von einer Jahrhundertflut gesprochen, jetzt haben wir sozusagen die Jahrhundertflut 2.0, in ein paar Jahren folgt dann wohl schon die 3.

Von CNN und dergleichen, meinetwegen RTL, ist man nichts anderes gewohnt, auch nicht von Bildzeitung und Konsorten, aber in den Öffentlich Rechtlichen muss das nicht sein. Diese Flutkatastrophen, Dammbrüche und Überflutungen von ganzen Ortschaften sind schlimm genug, da muss man nicht auch noch solche Namen dafür bringen, um die Leute bei der Stange zu halten (Seher, Leser). Ohne "Super", "Mega", "Jahrhundert" und beliebten Superlativen geht offensichtlich gar nichts mehr.

Angesichts der Katastrophe mag das kleinkariert wirken, wenn man sich über so etwas aufregt, aber es stört mich halt, auch bei anderen Berichterstattungen und menschlichen Tragödien. Natürlich wäre es interessanter, mal zu diskutieren, wie man dem entgegen wirken kann. In Bayern wird ja an und für sich in die richtige Richtung gearbeitet, Zwangsenteignung ist halt ein Weg, den ich nicht tragbar halte, um Abflussgebiete zu erzeugen. Das Problem ist ja mitunter, dass seit Jahrzehnten die Flüsse verbaut werden, was dazu führt, dass sich das Wasser schneller bewegt, aber auch keinen Platz hat, abzulaufen. Damit werden die Problemzonen nur Flussabwärts verlagert. In Österreich, was mich ein wenig befremdet, werden Grundstücke veräußert, die in den sogenannten roten Zonen liegen, sprich die absolut gefährdet sind für Überflutungen... da weiß ich nicht genau, was schlimmer ist, dass diese Grundstücke von Staat und Ländern verkauft werden oder dass tatsächlich jemand darauf ein Haus errichtet und dort wohnt.

Weniger Polemik, weniger Superlative, mehr konstruktive und zukunftsorientierte Ideen und Diskussionen, wäre auch in den Medien nicht schlecht...
 
Angesichts der Katastrophe mag das kleinkariert wirken, wenn man sich über so etwas aufregt, aber es stört mich halt, auch bei anderen Berichterstattungen und menschlichen Tragödien.
Ich finde das nicht kleinkariert, sondern richtig, dass du dir darüber Gedanken machst und das kritisch siehst.
 
Ich finde das überhaupt nicht schlimm, wenn man das "Jahrhundertflut" nennt - damit ist ja auch nicht gemeint, dass es die schlimmste Flut dieses Jahrhundert sein wird und bleibt und dass man deswegen nun dran bleiben soll am Fernseher nach dem Motto "in etwa 10 Minuten erwarten wir die Flutung des Kraftwerkes XY - gleich nach der Werbung!", sondern es ist nur gemeint, dass es die schlimmste ist, die man in den letzten 100 Jahren (vermutlich) erlebt hat, und/oder dass es eine Flut ist, die man erfahrungsgemäß nur alle 100 Jahre erlebt. Das schließt ja nicht aus, dass es in kommenden Jahren noch schlimmer kommen kann.

Wenn so was dann irgendwann alle 2-3 Jahre passiert, wird man es sicher auch nicht mehr so nennen. Aber wenn ein Ereignis NOCH ungewöhnlich ist, dann ist so ein Ausdruck völlig naheliegend. Da würd ich mir also keinen solchen Kopf wegen der Bezeichnung machen, zumal im Zweifel ein dramatisierender Ausdruck viel mehr Unbeteiligte dazu anregt, Hilfe zu leisten und den Druck auf die Verantwortlichen für die Flutschutzmaßnahmen zu machen. Würde man in den Medien das Thema klein halten, dann gäb es weniger öffentlichen Druck, und das will man sicher auch nicht...



wegen der Maßnahmen: Enteignung ist sehr wohl eine Maßnahme, aber natürlich mit angemessener Entschädigung. Natürlich hat man in der Planung in zahlreichen Regionen Fehler gemacht mit vielen Bauten, die Flüsse begradigen usw., oder dass die Region X etwas veränderte zu ihren Gunsten und eine ganz andere Region Y darunter leidet, WENN eine Flut kommt - aber nur deswegen kann man nicht sagen "Staat/Gemeinden sind selber schuld, sucht euch ne andere Lösung oder lasst halt die Städte überfluten"

Nun weiß man halt, dass man (wieder) mehr Platz braucht als Flutungsflächen. Und wenn sich dann zB irgendwelche Bauern sich da weigern, OBWOHL sie entschädigt würden, und deswegen dann ein ganzes Dorf weiter nördlich absäuft, dann muss man Zwang anwenden. Was Hausbesitzer in evlt Flutungs-Gebieten betrifft: denen muss man eben ein neues Haus anbieten, welches gleichwertig ist, bzw- Geld für einen Neubau, und wer sich nicht drauf einlässt, dem muss man halt sagen: okay, dann bleibst Du hier wohnen, aber dann auch auf den Kosten eines Flutsachadens sitzen, denn wir werden das Gebiet rund um Dein Haus als Flutungsbereich deklarieren.

Was aber auch nicht geht ist, dass manche sich Häuser kaufen, alle Dammmaßnahmen verweigern mit Bürgerinitiativen "wegen der schönen Aussicht", und DANN vom Staat Geld wollen, wenn deren Häuser absaufen. Solche Fälle gibt es nämlich auch.
 
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Wir leben eben mittlerweile in einer Welt der Inszenierung. Alles muss besonders klingen, meist mit irgendeinem Anglizismus, weil man dann denkt, dass man mehr Aufmerksamkeit bekommt. Darunter leidet natürlich dann die Seriösität und der Journalismus. Gerade digitale Medien sind dafür sehr anfällig, weil oft alles auf Klicks statt Qualität ausgerichtet ist. Früher machte sowas nur die Bild, mittlerweile ziehen aber viele nach, selbst Spiegel und Focus berichten mittlerweile in dieser Art.
 
Ich zitiere mich mal selbst:

Mich nervt dieser Hochwasserscheiss langsam. Ständig wird man 24/7 auf allen Kanälen damit versorgt. Und dann noch diese dämlichen "Experten"runden, wo Kluggeschissen wird von Typen mit Schlips, die selber nie nen Sandsack in die Hand genommen haben.....graaa!!

Und dann hat die EU noch angeblich zu wenig Geld in diesem Katastrophen-Fonds....aber Hauptsache ständig den ausländischen griechischen Banken die Milliarden in den Arsch blasen. Leute, die Opfer der Flut sind und ne unpassende Versicherung hatten, stehen jetzt vor dem nichts. Kotzen könnte man. Nur der Zusammenhalt der Bevölkerung ist stark. Da kann sich die Politik mal eine Scheibe abschneiden.
 
Ohne jetzt auf den Rest einzugehen sei gesagt, dass "Jahrhunderthochwasser" im Endeffekt nur die umgangssprachliche Version einer statistischen Bewertung eines Hochwassers ist. Weicht ein Hochwasser derart deutlich vom Mittelwert ab, dass es in einem beliebigen Jahr eine Eintrittswahrscheinlichkeit von 1/100 hat, so spricht man vom Jahrhunderthochwasser. Klingt auch besser als das 1%-Hochwasser. ;)

Und natürlich kann es dementsprechend auch mehrere davon in kurzer Folge geben. Es muss nichtmal ein neuer Rekord aufgelegt werden, sondern es reicht, wenn der Erfahrungswert weit genug überschritten wird.
 
Ohne jetzt auf den Rest einzugehen sei gesagt, dass "Jahrhunderthochwasser" im Endeffekt nur die umgangssprachliche Version einer statistischen Bewertung eines Hochwassers ist. Weicht ein Hochwasser derart deutlich vom Mittelwert ab, dass es in einem beliebigen Jahr eine Eintrittswahrscheinlichkeit von 1/100 hat, so spricht man vom Jahrhunderthochwasser. Klingt auch besser als das 1%-Hochwasser. ;)

Und natürlich kann es dementsprechend auch mehrere davon in kurzer Folge geben. Es muss nichtmal ein neuer Rekord aufgelegt werden, sondern es reicht, wenn der Erfahrungswert weit genug überschritten wird.
Richtig - aber wenn es dann doch immer öfter vorkommt, dann ist die Wahrscheinlichkeit nicht mehr nur 1/100, und DANN wird es irgendwann kein "Jahrhunderthochwasser" mehr :-D


btw: wenn es einen Fluss gäbe, der "Jahrhundert" hieße, gäb es wohl jedes Jahr Jahrhunderthochwasser ^^



ps. nicht falsch verstehen: viele Sender/Zeitungen übertreiben es mit der Häufigkeit/Intensität an Meldungen. Aber DASS viel berichtet wird und dass die Vokabel Jahrhunderthochwasser benutzt wird, ist IMHO nicht zu beanstanden.
 
Richtig - aber wenn es dann doch immer öfter vorkommt, dann ist die Wahrscheinlichkeit nicht mehr nur 1/100, und DANN wird es irgendwann kein "Jahrhunderthochwasser" mehr :-D
Neben dem steigenden Mittelwert werden sie durch die Klimaveränderungen wahrscheinlich auch mal die Varianz neu berechnen müssen, wenn es immer öfter statistische Ausbrecher gibt. Dann gäbe es in der Tat deutlich seltener ein Jahrhunderthochwasser, obwohl die Brühe trotzdem noch im Wohnzimmer steht. ;)

Für die Versicherungen dürfte das von Interesse sein, und auch für den Hochwasserschutz, was gesetzliche Verpflichtungen angeht.
 
wegen der Maßnahmen: Enteignung ist sehr wohl eine Maßnahme, aber natürlich mit angemessener Entschädigung. Natürlich hat man in der Planung in zahlreichen Regionen Fehler gemacht mit vielen Bauten, die Flüsse begradigen usw., oder dass die Region X etwas veränderte zu ihren Gunsten und eine ganz andere Region Y darunter leidet, WENN eine Flut kommt - aber nur deswegen kann man nicht sagen "Staat/Gemeinden sind selber schuld, sucht euch ne andere Lösung oder lasst halt die Städte überfluten"

Da wird halt wirklich die Frage sein, wie werden die entschädigt? Bekommen die erwähnten Bauern ein vergleichbares Grundstück, dass gleiche Erträge abwirft, oder werden sie mit etwas Bargeld abgespeist? Bauern leben von ihren Feldern, und das nicht nur 10 Jahre lang, sondern über Generationen hinweg. Sollten sie mit Geld entschädigt werden, kann ich mir nicht vorstellen, dass es in angemessenem Rahmen erfolgt und somit würde man sie beschei... und ihnen über kurz oder lang die Lebensgrundlage entziehen - da würde ich mich auch aufregen und weigern.

Daher finde ich Zwangsenteignung eher unangebracht, weil es wohl kaum eine adäquate Entschädigung geben wird. Zumal ja teilweise munter in diesen gefährdeten Gebieten, die dann unter Wasser stehen, gegen jede Vernunft gebaut und verbaut wurde.... Da kann der Bauer, dem sein Feld neben dem Fluss verläuft nichts dafür und er muss trotzdem drauf zahlen und für die Fehler anderer herhalten. Daher finde ich diese Lösung nicht gerecht... Ich lasse mich aber auch überraschen, vielleicht werden betroffene Personen ja passend abgegolten, ich kann es nur nicht glauben...

Interessant wäre natürlich auch zu wissen, wie lange man den schon weiß, dass genau so etwas passieren kann, dass die Dämme brechen, dass Flächen zum abfluten benötigt werden, wie lange man schon verbaut und verbaut und das Problem weiter schiebt, ohne eine Lösung des Problems anzustreben. Ich glaube, da würde erschreckendes zu Tage kommen.... Und nein, ich bin kein Verschwörungstheoretiker....:)

Wenn es ein Jahrhunderthochwasser ist, dann darf man das auch in meiner Welt so sagen, mich stört viel mehr die Berichterstattung darum herum, wie reißerisch das teilweise abläuft, wie schon Tage vorher davon gesprochen wird, wie praktisch stündlich ein Update kommt - jetzt noch 5 cm und wir haben da und dort einen Jahrhundertpegelstand usw.

Das stört mich, aber es ist mittlerweile ja ein generelles Problem der Medien, es fällt aktuell vielleicht mehr ins Gewicht, weil man selbst auch betroffen ist, sei es nur indirekt oder weil Bekannte oder Verwandte direkt betroffen sind.
 
Da wird halt wirklich die Frage sein, wie werden die entschädigt? Bekommen die erwähnten Bauern ein vergleichbares Grundstück, dass gleiche Erträge abwirft, oder werden sie mit etwas Bargeld abgespeist? Bauern leben von ihren Feldern, und das nicht nur 10 Jahre lang, sondern über Generationen hinweg. Sollten sie mit Geld entschädigt werden, kann ich mir nicht vorstellen, dass es in angemessenem Rahmen erfolgt und somit würde man sie beschei... und ihnen über kurz oder lang die Lebensgrundlage entziehen - da würde ich mich auch aufregen und weigern.
Ich würde da den Bauern die Wahl lassen; wenn es Ausweichflächen gibt, dann bekommen die Bauern diese Flächen bzw. genug Geld, um diese zu kaufen, wenn sie dies wollen. Wenn es keine gibt oder die Bauern partout ihr Land nicht hergeben wollen, bekommen die Bauern halt Schadenersatz für die verdorbene Ernte, da könnte man zB einen Durchschnittsertrag der letzten 5 Jahre ansetzen plus evlt. Wiederherrichtung der Böden. Das ist immer noch billiger, als wenn man ganze Dörfer sanieren muss.


Daher finde ich Zwangsenteignung eher unangebracht, weil es wohl kaum eine adäquate Entschädigung geben wird.
Naja, den Schaden an den Häusern zuzulassen nur mit der Begründung, dass man den armen Bauern verschonen will, ist im Grunde auch eine Art der Enteignung.... ;)

Zumal ja teilweise munter in diesen gefährdeten Gebieten, die dann unter Wasser stehen, gegen jede Vernunft gebaut und verbaut wurde.... Da kann der Bauer, dem sein Feld neben dem Fluss verläuft nichts dafür und er muss trotzdem drauf zahlen und für die Fehler anderer herhalten.
Das ist korrekt, da sag ich ja auch, dass die Leute, die dort trotz bekannter Hochwassergefahr gebaut haben selber schuld sind. Aber die meisten sind unverschuldet da reingeraten, entweder weil an den betroffenen Stellen selbst Experten nie mit Hochwasser gerechnet hätten oder weil durch Flussumbauten ein sicheres Gebiet plötzlich zum Flutgebiet wird.

Daher finde ich diese Lösung nicht gerecht... Ich lasse mich aber auch überraschen, vielleicht werden betroffene Personen ja passend abgegolten, ich kann es nur nicht glauben...
"gerecht" kann es nicht geben - gerecht wäre, wenn die Leute, die gewisse Umbauten in Auftrag gegeben haben oder die Baugenehmigungen in Gebieten gegeben haben, die nun betroffen sind, privat dafür einstehen müssten, und das geht natürlich nicht. Und selbst das wäre trotzdem nicht "gerecht", denn selbst da kannst Du in den wenigstens Fällen beweisen, dass es an sich klar war, dass Überflutungen die Folge sein werden... ich finde es aber viel gerechter, wenn eine Bauernfamilie mit einer adäquaten Entschädigung "enteignet" wird, als wenn hunderte Leute schwerste Schäden an Haus und Gut erleiden. Ich würde sogar behaupten: die Entschädigungen für entgangene Ernte-Einnahmen, wenn man genügen Flutland geschaffen hätte, sind geringer als die Kosten, die allein dadurch entstehen, dass nun für 1-2 Wochen tausende Leute NICHT normal arbeiten gehen...

Es ist halt ein irre komplexes Thema: da baut eine Gemeinde vlt nen neuen kleinen Hafen, und deswegen gibt es dann 50km flussabwärts eine Überflutung, die es ohne den Hafen nicht gegeben hätte. Dann heißt es wiederum "hätte man vor 30 Jahren nicht das Weideland 20km flussabwärts verkauft, dann würde man das Wasser dahinleiten können und alles wäre gut" - auf dem Land sitzt aber nun ein Bauer, der sieht nicht ein, das Land wieder herzugeben, und ist so stur, dass er auch nicht bereit ist, einen Schadenersatz anzunehmen FALLS mal das Land als Flutland gebraucht würde... dann heißt es wieder "baut doch Dämme in der Stadt", da kommen wieder Bürger "seit 40 Jahren wohnen wir hier und lieben unser Stadtbild, da wollen wir keine Mauer!" usw usw usw. => wer ist da nun "schuld" ? Wer muss handeln?

IMHO sollte es die Lösung sein, die am wenigsten Kosten verursacht und die wenigsten Leute betrifft, und das wären dann nun mal ein paar Bauern (es ist ja bei weitem nicht jedes Weideland geeignet... ) - und eben keine klassische "Enteignung", sondern eine Entschädigung für die Ernte. Vor allem hätte man so was auch kurzfristig machen können.
 
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Ich würde da den Bauern die Wahl lassen; wenn es Ausweichflächen gibt, dann bekommen die Bauern diese Flächen bzw. genug Geld, um diese zu kaufen, wenn sie dies wollen. Wenn es keine gibt oder die Bauern partout ihr Land nicht hergeben wollen, bekommen die Bauern halt Schadenersatz für die verdorbene Ernte, da könnte man zB einen Durchschnittsertrag der letzten 5 Jahre ansetzen plus evlt. Wiederherrichtung der Böden. Das ist immer noch billiger, als wenn man ganze Dörfer sanieren muss.

Mit so einer Lösung könnte ich sehr gut leben... nur ob die den Betroffenen angeboten wird?
Meiner Meinung nach wird die Politik die für sich günstigste Lösung suchen, wenn sich dann wer weigert, dann ist es ganz einfach diesen den schwarzen Peter zu zuschieben, dann ist der der böse, der Schuld daran ist, wenn woanders die Häuser im Wasser versinken. Kein Wort mehr dann darüber, dass das Angebot oder die Entschädigung ein Witz war oder das von Seiten der Politik ein Versäumnis gegeben ist und war.... ich befürchte halt, dass es so läuft. Dein Vorschlag gefällt mir sehr gut, wäre schön, wenn es so laufen würde.

Und natürlich, da gebe ich dir auch recht, gibt es immer diese verzwickten Einzelfälle, wo es einfach nur Pech ist, wo man nicht damit rechnen konnte, das mal was passiert...

Das mit dem "gerecht" bezog sich wirklich nur auf den Fall, dass die Enteigneten bluten werden müssen (vermutlich), für Fehler anderer, für Fehler der Politik, um es mal beim Namen zu nennen. Gerecht wäre, wenn die Entscheidungsträger, die es (wohl nicht in allen Fällen) in vielen Fällen versäumt haben, frühzeitig oder vor Jahren(zehnten) entsprechende Maßnahmen zu treffen. Mir kann niemand erzählen, dass man vor 20 Jahren (Hausnummer) nicht wusste, dass Flussverbauungen dazu führen, dass sich die Wassermassen schneller weiter wälzen und anderen Orts zu noch höheren Pegeln führen und das eben in kürzerer Zeit. Gerecht wäre, du hast es eh auch angesprochen, wenn die, die Grundstücke in gefährdeten Gebieten veräußern, zahlen müssten, für die Schäden der Betroffenen, denen gesagt wurde, da gibt es keine Probleme und umgekehrt auch die selbst dafür zahlen müssten, die wider besserem Wissens dort gebaut haben - sehe ich genau so wie du.

Aber es wird nicht passieren und die Deppen sind die Betroffenen (größtenteils ja absolut unschuldig) und einige, denen halt die Felder abgenommen werden.

cy
 
Es ist in der Tat schwer. Aber schau auch mal auf Bergbau hier bei mir in NRW: da ist es sogar aus rein (volks)wirtschaftlichen Gründen gesetzlich erlaubt/gewollt, dass ganze Dörfer evakuviert und abgerissen werden, und dann woanders "neu aufgebaut" werden, damit das Kohleabbau-Gebiet erweitert werden kann. Dagegen wäre ein ich sag mal "Zwangsverkauf" von Feldern Kinderkram ;)

Langfrsitig muss man ne Mischung finden: 1) Rückbau von Dämmen, die zu nah am Wasser sind, in Gebieten, in denen dann später kein Eigentum von Bürgern stark gefährdet ist 2) neue Dämme an "intelligenten" Stellen 3) Kanäle und Gebiete, die zur Not überflutet werden können, ohne einen großen Schaden zu verursachen, eben zB Felder. Dort natürlich dann inkl. Entschädigung, falls es zu einem Schaden kommt.


Aber nachher labern wir uns zu Tode, und in den nächsten 60 Jahren kommt nicht mal ansatzweise eine Flut wie derzeit... :-D
 
Aber nachher labern wir uns zu Tode, und in den nächsten 60 Jahren kommt nicht mal ansatzweise eine Flut wie derzeit...

Sehe ich auch so, ich hoffe nur, dass sich unsere Würdenträger nicht zu Tode labern und reagieren :)
 
Der Begriff "Jahrhundertflut" ist kein Neologismus der Medien sondern mehr oder weniger auch wissenschaftlich geprägt. Er bezeichnet schlicht die Pegelhöhe eines Flusses oder im übergeordneten Kontext eines Gewässers welche alle 100 Jahre nur einmal vorkommt.

Es ist gut möglich, dass diese Schwelle mehrmals innerhalb eines Jahrhunderts überschritten wird, da es sich hier lediglich um einen statistischen Mittelwert handelt.

Daher finde ich die Benutzung dieses Begriffs legitim =)
 
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