ThomasPutzo
NPC
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Glaubwürdigkeitsverlust der Spieletesterpresse (Might and Magic X)
Ich bin jemand, der - berufsbezogene Plattformen ausgenommen - nie etwas in Foren schreibt. Nicht, weil ich diese Form des Austausches geringschätzen würde, nein, es fehlt mir zumeist die Zeit dazu. Zudem bin ich, wenn es Fragen angeht, ein ungeduldiger Mensch. Asche auf mein Haupt.
Dieses Mal aber muss ich meinen Frust rauslassen. Nicht nur des von-der-Seele-Schreibens willens, sondern auch deshalb, um ggf. andere dasvor zu warnen, den gleichen Fehler zu begehen, den ich begangen habe: Kaufen im Vertrauen auf die Redlichkeit der Spieltesterjournailisten.
Ich habe mir heute für 30 Euro Might and Magic 10 Legacy angeschafft, nachdem ich die durchweg positive Kritik gelesen habe. Retro-Style hat sich für mich verlockend angehört, da ich auch ein älteres Semester und zwar PC-affin bin (habe in jungen Jahren dem alten C64 ein paar brauchbare Basic-Zeilen entlockt und programmiere noch immer hobbymäßig ein wenig) , nichtsdestotrotz aber auch gewisse Ansprüche an heutige Spiele stelle.
Ich schicke voraus, dass ich Jurist und eher der Strafverteidigung als der -verfolgung zuzuordnen bin, aber das was ich heute gelesen und erlebt habe, weckt bei mir den Verdacht, als habe dort eine Absprache zwischen Spielehersteller und Gamezeitschriftenherausgeber stattgefunden, dessen strafrechtliche Bewertung ich den Kollegen in den Staatsanwaltschaften überlassen. Ich betone, dass dies meine von Art. 5 Abs. 1 Grundgesetz gedeckte persönliche Meinung darstellt, die keinesfalls den Anspruch auf Objektivität erhebt, es ist ein Werturteil:
Ich kaufte mir -wie bereits erwähnt - das Spiel "Might and Magic x - Legacy" nachdem ich die für mich in Betracht kommenden Gamesberichte überflogen hatte. Vorbezeichnetes Spiel erhielt insbesondere bei Gamestar eine Wertung von 79 (Might & Magic X Legacy (PC) - Test, Download, Systemanforderungen, Release Termin, Demo - GameStar.de), was mich letzlich dazu bewog, das Teil zu kaufen. Eben baller ich das Game rein und was muss ich erleben: Kein Retro. Kein Oldschool. Das Übelste an Ressourcenverschwendung für ein Spiel, das mich an die ersten Zeiten des C64 erinnert hat. Die Charaktererstellung war auf das Plumpeste beschränkt, die deutsche Synchronisation beschränkt sich auf läppische Untertitel, nein, es kommt noch härter: Du siehst von deinen 4 - in äußerst engen Grenzen (pro Rasse gibts nur 2 Visagen für Kerls und 2 für die Mädels) selbst zu erstellenden - Helden nicht einen einzigen. So kann man auch Code sparen.
Das ist das beschissenste Spiel, das ich seit Jahren gezockt habe. Und ich spiele eine Menge (Witcher2, of Orcs and Man, Fallout 3 - alles auch nicht die neueste Ware). Hinzu kommt, dass du das Game nicht etwa mit Maus und Key steuern kannst, nein, du musst wie damals bei Maniac Mansion auf C64 deine nicht zu sehenden Chars ausschließlich per Cursortasten manövrieren und im Kampf besteht dein Können darin, einfach nur die aufblitzenden Hotkeys zu drücken, die dir in der im Neandertalerstyle grafisch optimierten unteren Leiste durch leuchtgrafische Hervorhebung ins Auge stechen. Das ist - Gott vergib mir meine Herablassung - Sonderschulniveau. Und zwar das Unterste.
Ohne euch mit juristischem Ballast zu überfrachten, aber die für diesen Fall einschlägige Legaldefinition des Mangelbegriffes will ich euch nicht ersparen:
"Die Sache ist frei von Sachmängeln, wenn sie bei Gefahrübergang die vereinbarte Beschaffenheit hat. Soweit
die Beschaffenheit nicht vereinbart ist, ist die Sache frei von Sachmängeln,
1. wenn sie sich für die nach dem Vertrag vorausgesetzte Verwendung eignet, sonst
2. wenn sie sich für die gewöhnliche Verwendung eignet und eine Beschaffenheit aufweist, die bei Sachen der geichen Art üblich ist und die der Käufer nach der Art der Sache erwarten kann." (§ 434 Abs. 1 S. 1 BGB)
Bei Sachen der gleichen Art, sprich bei Spielen dieser Art und in dieser Preisklasse, kann man zumindest erwarten, dass die Helden, die man erstellt hat auch zu sehen sind. Und dass eine Steuerung konzipiert wurde, die den heutigem Standard entspricht und nicht dem vor 10 Jahren. Retro hin oder her. Die Grafik - die ich hier gar nicht in die Waagschale werfen will - ist da so stark Retro, da muss wenigstens der Rest stimmen.
Dieser Schrott hat bei Gamestar 79 Points abgeräumt. Für was?
Ich sage es offen und ehrlich heraus: Mir geht es nicht ums Geld. Nicht weil ich vollstecke, nein, ich bin Vater und muss meine Kohle auch beisammen halten, nein, weil ich so eine Scheiße auch entsprechend bewertet erwarte, wir sitzen schließlich nicht in irgendeiner Bananenrepublik, in der die Presse gekauft oder befehligt ist, sondern wir befinden uns in einem Land, in dem ich auf eines immer vertraut habe: Auf die Objektivität unserer Presse.
Für die Softwaretesterschreiberlinge ist dieses Vertrauen dahin. Auch, wenn dies gegenüber ehrlich und solide recherchierenden Journalisten unfair ist, aber der Vertrauensbruch ist einfach zu heftig.
Ich bin jemand, der - berufsbezogene Plattformen ausgenommen - nie etwas in Foren schreibt. Nicht, weil ich diese Form des Austausches geringschätzen würde, nein, es fehlt mir zumeist die Zeit dazu. Zudem bin ich, wenn es Fragen angeht, ein ungeduldiger Mensch. Asche auf mein Haupt.
Dieses Mal aber muss ich meinen Frust rauslassen. Nicht nur des von-der-Seele-Schreibens willens, sondern auch deshalb, um ggf. andere dasvor zu warnen, den gleichen Fehler zu begehen, den ich begangen habe: Kaufen im Vertrauen auf die Redlichkeit der Spieltesterjournailisten.
Ich habe mir heute für 30 Euro Might and Magic 10 Legacy angeschafft, nachdem ich die durchweg positive Kritik gelesen habe. Retro-Style hat sich für mich verlockend angehört, da ich auch ein älteres Semester und zwar PC-affin bin (habe in jungen Jahren dem alten C64 ein paar brauchbare Basic-Zeilen entlockt und programmiere noch immer hobbymäßig ein wenig) , nichtsdestotrotz aber auch gewisse Ansprüche an heutige Spiele stelle.
Ich schicke voraus, dass ich Jurist und eher der Strafverteidigung als der -verfolgung zuzuordnen bin, aber das was ich heute gelesen und erlebt habe, weckt bei mir den Verdacht, als habe dort eine Absprache zwischen Spielehersteller und Gamezeitschriftenherausgeber stattgefunden, dessen strafrechtliche Bewertung ich den Kollegen in den Staatsanwaltschaften überlassen. Ich betone, dass dies meine von Art. 5 Abs. 1 Grundgesetz gedeckte persönliche Meinung darstellt, die keinesfalls den Anspruch auf Objektivität erhebt, es ist ein Werturteil:
Ich kaufte mir -wie bereits erwähnt - das Spiel "Might and Magic x - Legacy" nachdem ich die für mich in Betracht kommenden Gamesberichte überflogen hatte. Vorbezeichnetes Spiel erhielt insbesondere bei Gamestar eine Wertung von 79 (Might & Magic X Legacy (PC) - Test, Download, Systemanforderungen, Release Termin, Demo - GameStar.de), was mich letzlich dazu bewog, das Teil zu kaufen. Eben baller ich das Game rein und was muss ich erleben: Kein Retro. Kein Oldschool. Das Übelste an Ressourcenverschwendung für ein Spiel, das mich an die ersten Zeiten des C64 erinnert hat. Die Charaktererstellung war auf das Plumpeste beschränkt, die deutsche Synchronisation beschränkt sich auf läppische Untertitel, nein, es kommt noch härter: Du siehst von deinen 4 - in äußerst engen Grenzen (pro Rasse gibts nur 2 Visagen für Kerls und 2 für die Mädels) selbst zu erstellenden - Helden nicht einen einzigen. So kann man auch Code sparen.
Das ist das beschissenste Spiel, das ich seit Jahren gezockt habe. Und ich spiele eine Menge (Witcher2, of Orcs and Man, Fallout 3 - alles auch nicht die neueste Ware). Hinzu kommt, dass du das Game nicht etwa mit Maus und Key steuern kannst, nein, du musst wie damals bei Maniac Mansion auf C64 deine nicht zu sehenden Chars ausschließlich per Cursortasten manövrieren und im Kampf besteht dein Können darin, einfach nur die aufblitzenden Hotkeys zu drücken, die dir in der im Neandertalerstyle grafisch optimierten unteren Leiste durch leuchtgrafische Hervorhebung ins Auge stechen. Das ist - Gott vergib mir meine Herablassung - Sonderschulniveau. Und zwar das Unterste.
Ohne euch mit juristischem Ballast zu überfrachten, aber die für diesen Fall einschlägige Legaldefinition des Mangelbegriffes will ich euch nicht ersparen:
"Die Sache ist frei von Sachmängeln, wenn sie bei Gefahrübergang die vereinbarte Beschaffenheit hat. Soweit
die Beschaffenheit nicht vereinbart ist, ist die Sache frei von Sachmängeln,
1. wenn sie sich für die nach dem Vertrag vorausgesetzte Verwendung eignet, sonst
2. wenn sie sich für die gewöhnliche Verwendung eignet und eine Beschaffenheit aufweist, die bei Sachen der geichen Art üblich ist und die der Käufer nach der Art der Sache erwarten kann." (§ 434 Abs. 1 S. 1 BGB)
Bei Sachen der gleichen Art, sprich bei Spielen dieser Art und in dieser Preisklasse, kann man zumindest erwarten, dass die Helden, die man erstellt hat auch zu sehen sind. Und dass eine Steuerung konzipiert wurde, die den heutigem Standard entspricht und nicht dem vor 10 Jahren. Retro hin oder her. Die Grafik - die ich hier gar nicht in die Waagschale werfen will - ist da so stark Retro, da muss wenigstens der Rest stimmen.
Dieser Schrott hat bei Gamestar 79 Points abgeräumt. Für was?
Ich sage es offen und ehrlich heraus: Mir geht es nicht ums Geld. Nicht weil ich vollstecke, nein, ich bin Vater und muss meine Kohle auch beisammen halten, nein, weil ich so eine Scheiße auch entsprechend bewertet erwarte, wir sitzen schließlich nicht in irgendeiner Bananenrepublik, in der die Presse gekauft oder befehligt ist, sondern wir befinden uns in einem Land, in dem ich auf eines immer vertraut habe: Auf die Objektivität unserer Presse.
Für die Softwaretesterschreiberlinge ist dieses Vertrauen dahin. Auch, wenn dies gegenüber ehrlich und solide recherchierenden Journalisten unfair ist, aber der Vertrauensbruch ist einfach zu heftig.
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