Man muss bei der Diskussion um die Inhalte auch bedenken, dass der Manga aus dem Jahr 1989 stammt, also dem Jahr, indem Akira als Film entstanden ist. Das ganze Thema Cyberpunk, Künstliche Intelligenz usw. war damals mehr oder minder taufrisch, zu der Zeit erlebte auch endlich Blade Runner seine Anerkennung, wir erinnern uns, der Film war in seinem Entstehungsjahr 1982 ein riesiger Flop, auch weil er wohl einfach der Zeit damals voraus war. Cyberpunk startete erst 1984 mit Neuromancer so richtig durch.
Inzwischen sind über 30 Jahre vergangen und weder Cyberpunk noch KI etc. Sci-Fi Thematiken sind irgendwas besonderes mehr.
Der Ghost in the Shell Anime war damals thematisch wegweisend, allerdings half auch die enorm gute Atmosphäre, alleine der Soundtrack war damals unglaublich und funktioniert auch heute noch, wie Nier und Nier: Automata mit sehr ähnlichem Klangbild eindrucksvoll beweisen.
Dass der Film ein wenig plakativer, storymäßig generischer, rüberkommt als der Anime, der ja inzwischen auch auf einige Remakes, Fortsetzungen und TV Serien verweisen kann, die auch nicht immer diese Tiefe haben sondern oftmals recht nach Standardkost schmecken macht ihn meiner Ansicht nach nicht schlecht. Denn solche (Action-) Filme gibt es heute generell einfach viel zu wenige
Tatsache ist, dass mir ausgerechnet Scarlett Johansson, die ich eigentlich sehr gerne mag, negativ aufgefallen ist. Ich fand sie passte einfach nicht in die Rolle. Ich hätte hier lieber eine etwas jüngere und sportlicher wirkende Schauspielerin gesehen.
Und sauer aufgestoßen sind mir Inkonsistenzen, zum einen bewegte sich Johansson beim Gehen ja oft wie ein Trampeltier, halt wie ein schwerfälliger Roboter, dann gab es aber die Tauchszene und da war sie wie ein Fisch im Wasser, während sie im Anime halt einen riesigen Lufttank benötigte um auch wieder hochzukommen.