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Fußballerprofi oder moderner Söldner?

cbw249

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Fußballerprofi oder moderner Söldner?

Der aktuelle Anlass kennt jeder, Rafael van der Vaart will weg vom HSV und zum spanischen Erstligisten FC Valencia wechseln.
Da er Verein dieses nicht zugelassen hat, provoziert er solange bis er endlich die Freigabe bekommen hat. Wie z.b. das er mit einem Valencia-Trikot herumläuft oder mit einem Hexenschuss den Uefacup auslässt (um sich nicht festzuspielen.
Nächstes Beispiel ist Boulahrouz weil er beim Champions-League-Qualifikationsspiel des HSV gegen CA Osasuna eine schwere Verletzung vorgetäuscht hatte , um kein Europapokalspiel des HSV zu absolvieren und somit für den FC Chelsea international spielberechtigt zu sein. Beim Medizincheck war er eine woche später wieder top fit.
Die liste ist lang und kann man entlos fortsetzen.

Schaden solche „Profis“ nicht dem ruf des Fußballs?
 
AW: Fußballerprofi oder moderner Söldner?

cbw249 am 18.08.2007 17:29 schrieb:
Schaden solche „Profis“ nicht dem ruf des Fußballs?
Gegenfrage: Sollte ein Fußballer nicht selbst entscheiden dürfen, wo er spielt?

Der HSV tut sich ja keinen Gefallen damit, einen "spielunwilligen" Spieler um jeden Preis zu halten.


Statt "Fußballerprofi oder moderner Söldner?" würde ich lieber "Individuum oder Eigentum des Vereins?" fragen.
 
AW: Fußballerprofi oder moderner Söldner?

bsekranker am 18.08.2007 20:02 schrieb:
cbw249 am 18.08.2007 17:29 schrieb:
Schaden solche „Profis“ nicht dem ruf des Fußballs?
Gegenfrage: Sollte ein Fußballer nicht selbst entscheiden dürfen, wo er spielt?

Der HSV tut sich ja keinen Gefallen damit, einen "spielunwilligen" Spieler um jeden Preis zu halten.


Statt "Fußballerprofi oder moderner Söldner?" würde ich lieber "Individuum oder Eigentum des Vereins?" fragen.
Aber er hat einen gütligen VErtrag bis ca. 2010 daher muss er sich eigentlich an diesen halten...
Ich als HSV würde ihn vorm Arbeitsgericht verklagen...
 
AW: Fußballerprofi oder moderner Söldner?

Jo, sehe ich genauso. "Pacta sunt servanda." - "Verträge sind einzuhalten."

Den Herren würde ich Beine machen!

Gruss,
Bremse
 
AW: Fußballerprofi oder moderner Söldner?

Freaky22 am 18.08.2007 20:06 schrieb:
bsekranker am 18.08.2007 20:02 schrieb:
cbw249 am 18.08.2007 17:29 schrieb:
Schaden solche „Profis“ nicht dem ruf des Fußballs?
Gegenfrage: Sollte ein Fußballer nicht selbst entscheiden dürfen, wo er spielt?

Der HSV tut sich ja keinen Gefallen damit, einen "spielunwilligen" Spieler um jeden Preis zu halten.


Statt "Fußballerprofi oder moderner Söldner?" würde ich lieber "Individuum oder Eigentum des Vereins?" fragen.
Aber er hat einen gütligen VErtrag bis ca. 2010 daher muss er sich eigentlich an diesen halten...
Ich als HSV würde ihn vorm Arbeitsgericht verklagen...
Wenn du schon mit Arbeitsrecht kommst:

(1) Das Arbeitsverhältnis eines Arbeiters oder eines Angestellten (Arbeitnehmers) kann mit einer Frist von vier Wochen zum Fünfzehnten oder zum Ende eines Kalendermonats gekündigt werden.

§ 622 BGB
 
AW: Fußballerprofi oder moderner Söldner?

bsekranker am 18.08.2007 20:13 schrieb:
Wenn du schon mit Arbeitsrecht kommst:

(1) Das Arbeitsverhältnis eines Arbeiters oder eines Angestellten (Arbeitnehmers) kann mit einer Frist von vier Wochen zum Fünfzehnten oder zum Ende eines Kalendermonats gekündigt werden.

§ 622 BGB

Was aber wahrscheinlich nur für zeitlich unbefristete Arbeitsverhältnisse gilt - so ist es jedenfalls in der Schweiz - zeitlich befristete Arbeitsverträge können nicht gekündigt werden. Sie können in beideseitigem Einvernehmen aufgelöst werden.

edit: TzBfG § 15 Ende des befristeten Arbeitsvertrages

Spassbremse am 18.08.2007 20:10 schrieb:
Jo, sehe ich genauso. "Pacta sunt servanda." - "Verträge sind einzuhalten."

Den Herren würde ich Beine machen!

Gruss,
Bremse

Das Problem ist halt, dass das relativ schwierig ist. Wenn einer über Rückenschmerzen klagt, ist ihm mur schwer nachzuweisen, dass er keine hat. Und den Typen als Maskottchen auf der Tribüne sitzen zu haben, ist dann wohl auch ein etwas teurer Spass.
 
AW: Fußballerprofi oder moderner Söldner?

Naja, das ist aber in anderen Sportarten viel viel extremer. Ich bin ja im Wasserball tätig, und wir hatten vor ein paar Jahren "ganz groß" im Ausland eingekauft - Not macht abhängig. Also kamen zwei Spieler, die sich dann mal angeguckt haben. Sie haben einen Vertrag unterschrieben (für ein Jahr) und dann angefangen. Der erste fuhr aber plötzlich nach 2 Wochen in den Urlaub und ward nie wieder gesehen (naja, war noch zu verkraften, denn der brauchte für 3m Schwimmen 5 min.....). Aber dann so um Weihnachten rum, die Saison war am laufen, fragte der andere, kein schlechter Mann, ob er nicht mal 2 Tage frei haben kann, weil er seine "kranke Mutter" besuchen will. Mein Trainer sagte ja, und er verschwandt und ward auch nie wieder gesehen. Aber wir konnten nix machen, da beide in den Osten (also nicht Berlin oder so, sondern nach Polen) abgehauen sind. Vertrag hin oder her, da war nix möglich.

Die modernen Söldner gibt es aber auch. Aber bei uns sehr extrem. Ich habe gestern von einem Fall erfahren, der wollte ansich nochmal seinen Vertrag bei uns verlängern, hat dann aber beim Nachbarverein (die spielen um die Meisterschaft mit - wir gegen den Abstieg) unterschrieben, und dann dort keine Sekunde gespielt, sondern Würstchen auf der Tribüne verkauft. Aber er wollte es so. Und er hat immerhin 50€ mehr pro Monat gekriegt.....
 
AW: Fußballerprofi oder moderner Söldner?

bsekranker am 18.08.2007 20:13 schrieb:
Freaky22 am 18.08.2007 20:06 schrieb:
bsekranker am 18.08.2007 20:02 schrieb:
cbw249 am 18.08.2007 17:29 schrieb:
Schaden solche „Profis“ nicht dem ruf des Fußballs?
Gegenfrage: Sollte ein Fußballer nicht selbst entscheiden dürfen, wo er spielt?

Der HSV tut sich ja keinen Gefallen damit, einen "spielunwilligen" Spieler um jeden Preis zu halten.


Statt "Fußballerprofi oder moderner Söldner?" würde ich lieber "Individuum oder Eigentum des Vereins?" fragen.
Aber er hat einen gütligen VErtrag bis ca. 2010 daher muss er sich eigentlich an diesen halten...
Ich als HSV würde ihn vorm Arbeitsgericht verklagen...
Wenn du schon mit Arbeitsrecht kommst:

(1) Das Arbeitsverhältnis eines Arbeiters oder eines Angestellten (Arbeitnehmers) kann mit einer Frist von vier Wochen zum Fünfzehnten oder zum Ende eines Kalendermonats gekündigt werden.

§ 622 BGB

§15 TfBfG (1) Ein kalendermäßig befristeter Arbeitsvertrag endet mit Ablauf der vereinbarten Zeit.

(3) Ein befristetes Arbeitsverhältnis unterliegt nur dann der ordentlichen Kündigung, wenn dies einzelvertraglich oder im anwendbaren Tarifvertrag vereinbart ist.
 
AW: Fußballerprofi oder moderner Söldner?

Freaky22 am 18.08.2007 21:25 schrieb:
bsekranker am 18.08.2007 20:13 schrieb:
Freaky22 am 18.08.2007 20:06 schrieb:
bsekranker am 18.08.2007 20:02 schrieb:
cbw249 am 18.08.2007 17:29 schrieb:
Schaden solche „Profis“ nicht dem ruf des Fußballs?
Gegenfrage: Sollte ein Fußballer nicht selbst entscheiden dürfen, wo er spielt?

Der HSV tut sich ja keinen Gefallen damit, einen "spielunwilligen" Spieler um jeden Preis zu halten.


Statt "Fußballerprofi oder moderner Söldner?" würde ich lieber "Individuum oder Eigentum des Vereins?" fragen.
Aber er hat einen gütligen VErtrag bis ca. 2010 daher muss er sich eigentlich an diesen halten...
Ich als HSV würde ihn vorm Arbeitsgericht verklagen...
Wenn du schon mit Arbeitsrecht kommst:

(1) Das Arbeitsverhältnis eines Arbeiters oder eines Angestellten (Arbeitnehmers) kann mit einer Frist von vier Wochen zum Fünfzehnten oder zum Ende eines Kalendermonats gekündigt werden.

§ 622 BGB

§15 TfBfG (1) Ein kalendermäßig befristeter Arbeitsvertrag endet mit Ablauf der vereinbarten Zeit.

(3) Ein befristetes Arbeitsverhältnis unterliegt nur dann der ordentlichen Kündigung, wenn dies einzelvertraglich oder im anwendbaren Tarifvertrag vereinbart ist.
Dieser Kündigungsausschluss betrifft aber nur ordentlicher Kündigungen - van der Vaart könnte immer noch fristlos kündigen, wenn er denn einen wichtigen Grund nach § 626 BGB findet.
 
AW: Fußballerprofi oder moderner Söldner?

bsekranker am 18.08.2007 21:38 schrieb:
Freaky22 am 18.08.2007 21:25 schrieb:
bsekranker am 18.08.2007 20:13 schrieb:
Freaky22 am 18.08.2007 20:06 schrieb:
bsekranker am 18.08.2007 20:02 schrieb:
cbw249 am 18.08.2007 17:29 schrieb:
Schaden solche „Profis“ nicht dem ruf des Fußballs?
Gegenfrage: Sollte ein Fußballer nicht selbst entscheiden dürfen, wo er spielt?

Der HSV tut sich ja keinen Gefallen damit, einen "spielunwilligen" Spieler um jeden Preis zu halten.


Statt "Fußballerprofi oder moderner Söldner?" würde ich lieber "Individuum oder Eigentum des Vereins?" fragen.
Aber er hat einen gütligen VErtrag bis ca. 2010 daher muss er sich eigentlich an diesen halten...
Ich als HSV würde ihn vorm Arbeitsgericht verklagen...
Wenn du schon mit Arbeitsrecht kommst:

(1) Das Arbeitsverhältnis eines Arbeiters oder eines Angestellten (Arbeitnehmers) kann mit einer Frist von vier Wochen zum Fünfzehnten oder zum Ende eines Kalendermonats gekündigt werden.

§ 622 BGB

§15 TfBfG (1) Ein kalendermäßig befristeter Arbeitsvertrag endet mit Ablauf der vereinbarten Zeit.

(3) Ein befristetes Arbeitsverhältnis unterliegt nur dann der ordentlichen Kündigung, wenn dies einzelvertraglich oder im anwendbaren Tarifvertrag vereinbart ist.
Dieser Kündigungsausschluss betrifft aber nur ordentlicher Kündigungen - van der Vaart könnte immer noch fristlos kündigen, wenn er denn einen wichtigen Grund nach § 626 BGB findet.


Ja ja ich kenn die ganzen Regelungen ;)
Aber da wir ja nicht wissen wie genau der Vertrag aussieht is das reine Spekulation.
 
AW: Fußballerprofi oder moderner Söldner?

bsekranker am 18.08.2007 21:38 schrieb:
Dieser Kündigungsausschluss betrifft aber nur ordentlicher Kündigungen - van der Vaart könnte immer noch fristlos kündigen, wenn er denn einen wichtigen Grund nach § 626 BGB findet.

Um einen Grund für eine fristlose Küding zu haben, müsste er schon von Beiersdorf oder Stevens in den Katakomben verprügelt werden - ok das mag übertrieben sein, aber ohne wirklich triftigen Grund kann er nicht fristlos kündigen.
 
AW: Fußballerprofi oder moderner Söldner?

aeghistos am 18.08.2007 21:46 schrieb:
Um einen Grund für eine fristlose Küding zu haben, müsste er schon von Beiersdorf oder Stevens in den Katakomben verprügelt werden
So wie es zur Zeit läuft liegt das durchaus im Bereich des Möglichen. :B
 
AW: Fußballerprofi oder moderner Söldner?

Es hat sich eben vieles im Fussball verändert, leider zum negativen. Wenn früher z.B. Hamburg gespielt hat, dann waren ein Großteil der Spieler auch aus der Stadt und der Umgebung. Dadurch hatten die Spieler eine besondere Bindung zum Verein und waren mit dem Herzen dabei. Und wie ist es heute? Da werden Spieler aus allen Herren Ländern eingekauft, denen es im Grunde genommen total wurscht ist was aus einem Verein passiert. Wenn es nicht gut läuft oder ein Verein absteigt oder ein anderer Verein mehr Geld bietet, gehts einfach ab zum nächsten. Das da einer, wie viele früher, fast seine gesamte Karriere bei einem Verein verbringt, gibt es nur noch extrem selten.
Heute gehts eben nur noch um den Kommerz, 90% der Spieler sind nur noch reine Söldner, denen es nur noch ums Geld geht und auf Verträge wird großteils "geschissen". Wenn sie erst mal bei einem Verein sind, dann wird immer groß geheuchelt, wie schön doch die Stadt sei und wie sehr sie den Verein lieben. Bietet Schwupps ein anderer Verein mehr Geld ist das schnell vergessen und sie verschwinden wieder.
Bei Van der Vaart war es doch damals schon so, dass er in Amsterdam schon so eine Show abgezogen hat und er und eine seine Frau sich nicht mehr in der Stadt blicken lassen durften, weil sie beschimpft wurden. Naja selbst schuld, wenn man sich so verhält.
 
AW: Fußballerprofi oder moderner Söldner?

Diese Söldner-Mentalität findet man doch nicht nur im Fussball. Auch auf Sport kann man es nicht reduzieren, es ist doch überall so: Musiker wechseln das Label, Manager wechseln die Firma, sogar Politiker wechseln die Seiten. Ich finde das auch (jetzt mal nur auf Fussball bezogen) nicht wirklich schlimm, es ist halt nun mal das Gesetz des Marktes: Bist du gut, willst und bekommst du viel - bist du besser, willst und bekommst du mehr. Daran muss man sich als Spieler, aber auch als Verein orientieren. Auf den Fall van der Vaart bezogen muss ich allerdings sagen, dass so etwas eine moralische Grenze überschreitet. Seine Motive sind ja verständlich aber trotzdem ist dieses Verhalten einfach unter aller Sau. Was ich genau so schlimm finde ist dieses Nachtreten, das man immer wieder findet wenn ein Spieler den Verein gewechselt hat oder ein Trainer entlassen wurde. Da wird dann von der betreffenden Person in der Klatschpresse alles durch den Dreck gezogen, obwohl vorher noch alles eitel Sonnenschein war. So professionell sollte man schon sein, dass man sowas nicht nötig hat. Ich bin sicher, das wird auch bei van der Vaart passieren, wenn der Wechsel über die Bühne gegangen ist - und das wird er, da bin ich mir fast sicher. Hamburg kann es sich nicht leisten einen schmollenden van der Vaart durch die Saison zu ziehen und spätestens nach dieser Trikot-Aktion hat er bei den Fans sowieso ausgeschissen. Ich wünsche ihm, dass er bei Valencia auf der Ersatzbank vergammelt.

SSA
 
AW: Fußballerprofi oder moderner Söldner?

bsekranker am 18.08.2007 21:49 schrieb:
aeghistos am 18.08.2007 21:46 schrieb:
Um einen Grund für eine fristlose Küding zu haben, müsste er schon von Beiersdorf oder Stevens in den Katakomben verprügelt werden
So wie es zur Zeit läuft liegt das durchaus im Bereich des Möglichen. :B

jo...

aber mit recht kommst du da nicht weiter. rein rechtlich kann er den vertrag sicher kündigen. aber: die fußballvereine sind wiederum in großen organisationen, die für ihre mitglieder wiederum eigene rechtsbarkeit haben. d.h. van der fart :B könnte zwar aus dem vertrag raus, aber die FIFA bzw. der spanische verband würden ihm eine spielberechtigung verweigern, wenn der transfer nicht gemäß der FIFA-statuten in einvernehmen beider vereine von statten geht. und da kommst du mit normalem abreitsrecht dann nicht mehr weiter.

allerdings würd ich anstelle von valencia auf einen so chrakterschwachen spieler wie van der fart scheissen... :-D

ich kenn das geplänkel hier nur allzugut vom fall helmes, der unbedingt zu leverkusen wollte. köln hat das abgeblockt, und nun is ruhe. naja, wobei das transferfesnter noch offen ist... :B beui podolksi war es ähnlich, aber nicht ganz so krass. und ein freiburger spieler wiederum wurde vom FC köln auf eine öhnlcihe art und weise geholt. alle drei fälle nicht so krass wie van der fart, aber in allen fällen fing es auch so an "ich will hier weg, und wenn ich auf der tribüne versauern muss."
 
AW: Fußballerprofi oder moderner Söldner?

Herbboy am 19.08.2007 02:15 schrieb:
allerdings würd ich anstelle von valencia auf einen so chrakterschwachen spieler wie van der fart scheissen... :-D

Einen solchen Satz habe ich doch aus Richtung Köln dieses Jahr schon mal gehört!
Meiner Meinung nach bringt es nichts, sich über die Söldnermentatlität von Spielern zu beklagen. Fussball ist ihr Job und der Verein ihr Arbeitgeber. Identifikation mit dem Verein bleibt den Fans vorbehalten, sie aber von den Spielern zu fordern, halte ich für romantisch verklärt. Alles was man erwarten kann, ist, dass man sich an geschlossene Verträge hält und jeder seine Arbeit erfüllt. Das wäre zwar eine Sebstverständlichkeit aber man muss auch sehen, dass der Einfluss von Aussen durch Berater, Vermittler, etc. auf die Spieler zum Teil sehr gross ist. Diese Leute verdienen vorallem dann Geld, wenn Spieler den Verein wechseln und hohe Ablösesummen bezahlt werden. Das führt dann halt dazu, dass Spieler Verträge unterschreiben, die sie von Anfang an nicht bis Vertragsende erfüllen wollten. Das Dumme ist halt, dass ausser dem Spieler alle Interesse an langfristigen Verträgen haben:

- Der Verein, die Ablöse bezahen muss, weil sich die Investition ja auszahlen muss,weil man den Spieler auch wieder teuer aus seinem aktuellen Verträg herauskaufen muss und weil man einen guten Spieler ja auch halten will.
- Die Spielerberater/-vermitter, weil je länger der Vertrag ist, den die Spieler mit dem neuen Verein schliessen, desto mehr Ablöse ist ein Verein auch zu zahlen bereit, desto höher ist ihre Beteiligung.

Das klingt jetzt alles ein bisschen so, als ob, die armn Spieler überhaupt nichts dafür könnten, was ihnen in ihrem Fussballer leben so widerfährt, das soll es nicht heissen. Von den Spielern kann man erwarten, dass sie mit offenen Karten spielen, am Beispiel van der Vaart: hätte er Ende letzter Saison klar gesagt, dass er gehen will, hätte der Verein genügend Zeit gehabt, nach Ersatz zu suchen. Und vielleicht sollten sie keine Verträge unterschreiben, die sie länger als 1-2 Jahre an einen Verein binden.

Und zu den FIFA/UEFA-Statuten: natürlich müssen sich Vereine und Spieler daran halten, aber wenn sie von der nationalen Gesetzgebung nicht gestützt werden sind sie wertlos. Es gibt ja einige Beispiel dafür, dass Vereine ihre Forderungen gegen die nationalen Fussballverbände nicht vor den Sportgerichten, sondern vor ordentlichen Gerichten durchgeboxt haben: TuS Makkabi der FC Sion 2003 und Bosman natürlich.
 
AW: Fußballerprofi oder moderner Söldner?

bsekranker am 18.08.2007 20:02 schrieb:
cbw249 am 18.08.2007 17:29 schrieb:
Schaden solche „Profis“ nicht dem ruf des Fußballs?
Gegenfrage: Sollte ein Fußballer nicht selbst entscheiden dürfen, wo er spielt?

Gegenfrage wenn ich einen Arbeitsvertrag unterschreibe und mich für 3 oder 4 Jahre an einen betrieb binde, weis ich was ich gemacht habe.
Wenn ich nun unbedingt weg möchte, darf ich dieses auch nicht, ohne Gefahr zu laufen irgendwelche Konsequenzen zu bekommen (finanziell und rechtlich).
Oder sind Verträge nur noch ein stück Papier das keine Bedeutung mehr hat?
 
AW: Fußballerprofi oder moderner Söldner?

cbw249 am 19.08.2007 11:15 schrieb:
bsekranker am 18.08.2007 20:02 schrieb:
cbw249 am 18.08.2007 17:29 schrieb:
Schaden solche „Profis“ nicht dem ruf des Fußballs?
Gegenfrage: Sollte ein Fußballer nicht selbst entscheiden dürfen, wo er spielt?

Gegenfrage wenn ich einen Arbeitsvertrag unterschreibe und mich für 3 oder 4 Jahre an einen betrieb binde, weis ich was ich gemacht habe.
Wenn ich nun unbedingt weg möchte, darf ich dieses auch nicht, ohne Gefahr zu laufen irgendwelche Konsequenzen zu bekommen (finanziell und rechtlich).
Oder sind Verträge nur noch ein stück Papier das keine Bedeutung mehr hat?
Naja der neue Club wird das besitmmt aus der Portogasse bezahlen können, was da an Vertragsstrafe käme..
 
AW: Fußballerprofi oder moderner Söldner?

aeghistos am 19.08.2007 10:55 schrieb:
Identifikation mit dem Verein bleibt den Fans vorbehalten, sie aber von den Spielern zu fordern, halte ich für romantisch verklärt.
Da hast du natürlich recht, allerdings ist es nicht so als gäbe es keine Gegenbeispiele: Kahn, Scholl oder Dede, um mal drei zu nennen. Dede hatte ja ein gutes Angebot aus Italien und wäre auch gerne gewechselt. Der BVB hätte ihn auch ziehen lassen, gescheitert ist es wohl nur an der Ablösesumme. Aber am Beispiel Dede sieht man, dass sowas auch ganz ohne Theater funktioniert, und gegenseitiger Respekt zwischen Spieler und Verein da ist. Dede ist jetzt auch nicht irgendwie beleidigt oder so, er hat es akzeptiert und gibt weiter alles für den BVB. Und dass Dede sich mit dem BVB identifiziert ist nach wie vor unbestritten. Man kann sowas halt leider nicht verlangen. In erster Linie muss der Spieler seinen Job erledigen, alles andere ist primär. :-D

SSA
 
AW: Fußballerprofi oder moderner Söldner?

Herbboy am 19.08.2007 02:15 schrieb:
ich kenn das geplänkel hier nur allzugut vom fall helmes, der unbedingt zu leverkusen wollte. köln hat das abgeblockt, und nun is ruhe.
leverkusen bekommt ihn eben 2008, so eilig haben die es nicht...


Bei Van der Vaart seh ich das Problem auch bei seiner Person. Er geniesst eine Art Heldenstatus in Hamburg, da bietet Valencia Kohle und swusch will er weg. In Fussball geht es jetzt eben nicht mehr um Gefuehle sondern nur noch um Geld. Die Englische Liga ist z.B schon zu eine Art lebendiges Managerspiel fuer reiche Milliardaere geworden.... zum Glueck ist die Bundesliga dank deutsche Gesetze ungeeignet fuer so was
 
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