AW: Frontal 21 über Bioshock
DieDrecksau am 05.09.2007 17:20 schrieb:
Tut mir ja echt leid, aber mit uns wird doch auch nicht normal gesprochen!
Ich habe noch keine Äußerung von Politikern oder Kriminologen gehört, die sich so beleidigend angehört hat, wie das typische Geflame aus den Gamerboards. Medien und gerade Politiker formulieren gerne sehr weit und gezielt provokativ, ohne aber direkt Menschen zu verunglimpfen oder mutwillig zu beleidigen. Dies ist eben eine Sache, die man akzeptieren muss. So funktionieren die Medien eben. Von Rufmord kann wohl keine Rede sein, wenn Pfeiffer kritisiert, dass brutale Spiele das Aggressionspotential bei
besonders jungen und gesellschaftlich schlecht gestellten Menschen nachhaltig
steigern können. Nur fühlt sich da immer direkt jeder Hans Doof angesprochen und suhlt sich in der schmutzigen Rolle des Opferschweins. Und die Äußerungen von Beckstein sind sicherlich teils fragwürdig - inhaltlich kann ich diesen auch im Regelfall nicht zustimmen -, aber auch damit muss man Leben, da auch Politiker das Recht auf freie Meinungsäußerung haben.
Alles und zwar wirklich alles was wir sagen wird ignoriert oder gegen uns verwendet!
Was haben die Gamer aber jemals wirklich konstruktiv gegen diese "Hetze" gemacht? Ich kann mich an vereinzelte und unkoordinierte Aktionen von Zeitschriften erinnern, die irgendwo irgendwann irgendeine Person / Medienanstalt angeschrieben haben, aber sonst? Koordiniert und gezielt mit der Masse ist da nichts passiert oder eingeleitet worden. Auch diese Gaming is not a Crime-Sache ist ja in die Hose gegangen, da schlicht keine Diskussion mit entsprechenden Kritikern möglich war, dort eh nur alle gegen die Politik wetterten, und die 2 konstruktiven Beiträge auch nichts mehr reißen konnten.
Wir flennen nur so rum, weil man uns unserern "Stoff" nehmen will!
Ist doch tatsächlich so. Bei einigen Kommentaren der Spieler kann man wirklich rauslesen, dass die Spieler schlicht Angst haben, ihre "Droge" zu verlieren. Man vergisst fast, dass es sich um Spiele handelt. Im Regelfall weinen aber die U18 Leute am lautesten (siehe Jugendschutztrhead von unserem boonaqua). Und ausgerechnet die Leute dürften die Titel generell nicht spielen.
Außerdem benutzt uns die Regierung sowieso nur als Sündenbock, um von den Problemen abzulenken, gegen die sie was machen könnten, wenn sie nur den Grips einer verfaulten Tomate hätten!
Die letzte Killerspieldiskussion ist doch schon wieder einige Monate her. Immer wenn die Sache am ruhen ist, kommt wieder ein Gamemag oder ein User an, und zieht die Wasserleiche wieder aus dem Schlamm. Wie auch mit diesem fiktiven Thread. Würden Pro-Gamer und Pro-Gamer-Medien nicht ständig mit Meldungen wie "Wieder neue Hetze gegen Spieler" die Sache anheizen, wäre wahrscheinlich schon längst ein deutlich ruhigerer Punkt erreicht. Stattdessen verteidigen beide Seite vehement und stur ihre Positionen.
Wollten sie wirklich unser Hobby verbieten, wäre es schon verboten! Und dann? Kein Sündenbock mehr bedeutet Arbeit, und das ist der Feind des Büroarsches!
Ihr verliert immer den Punkt aus den Augen, dass nur eine Minderheit wirklich diese Spiele verbieten will. Stoiber, Beckstein, 2 - 3 SPD und CSU Figuren die eh keiner kennt und eben Pfeiffer sind die einzigen öffentlichen Menschen, die wirklich große Töne spucken. Der Rest? Die Grünen sind dagegen. Die FDP ist dagegen. Große Teile der SPD sind dagegen. WENN es den Politikern wirklich so ernst wäre und eine Mehrheit vorhanden wäre, dann wäre die Sache innerhalb von 2 Monaten vom Tisch gewesen. Ist sie aber nicht. Seit fast 8 Jahren (nach Columbine) wird nun darum gestritten, doch noch immer sind die Kritiker in der Minderheit. Noch ein Grund mehr, warum die Spieler nicht immer bei jeder Killerspielmeldung so ausrasten sollten. Prinzipiell ist alles nur freie Meinungsäußerung. Ich fühlte mich noch nie als Kinderschänder, Nazi oder Menschenfresser von Politikern bezeichnet. Man muss nicht alles so ernst nehmen. Bzw. jede Äußerung von den Medien auf die Goldwaage legen.
Regards, eX!